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Dresdner Nachrichten : 29.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190402295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19040229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-29
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.02.1904
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verugsgebM: «iettttttiknli» ,»,»»c»de» b», t»,ll« ,»«tm,Ii«rr 8um>m>n»durck untere V«t« <«»»»»« uud »»»,»««. an Sonn- nnd Mantaaen nur einmal) »Rl »aL>. durchautwdrllar»am- mttffonttr, »Mb««.» MI. »o Pf. Bei eimnalßrer Zutielluna durch di« Pa»,MI !»«,n» Besten«,ld>. im»u«. laich mit «livlechendein Aulchlaae. N «chdrni! aller «nilel«. Onsmal- Mitteilnnae» nur mit deutlicher Ontllenanaab» l.Dresd. Rachr.') iulLtff«. Siachtr«a>ut>e üonorar- anivrllch« »leiden unberi»-l!i-t>t>«t: unverlangt« Mamnkrivle werden nicht auldewalirt. »ekegramm kkdrette: Nachricht«, »««»den. HauiNgeschLstSsielle: Martcustr. S8/4V. Flnrelgen-carlf. Annadme von Ankündlaunaen ln« naidmiilags 2 Ubr Sonn- und Nrirrtaa« nur Marnnsttaße » vo» ii bi» '/-i lllir. Die l ivaltia-Brimd. »eile ica. 3 Eiiben so Pf«. An- tündiaunaen aus der Privalieite eieile LP,,.: dee sivalliae Zeile aus Tert seile so Pia., nie l!i»aeiandt Zeile so Pi, An »lummer» uuch a»n». und keieituaen i lvaltiae Än uoreilc so Pia., aui Privalleite «, Psg. sipalilac Zelle autLkriieNc und ai ikiuaeiandi so Pia. Auewarnge Auc traae nur acae» Borauabeialilunu. Belcablauer werden um io Pia- berechnet. kernsvrechanichlutz: »mt I Sir. U und »r. L0S«. 8«r1»IvI ckb biaum-nn» M USImimIiliieii! 8 rnL'VlL«. II Zllvüvntitlii', S 8 0, runäokst ckor krsxorstr. - 6Me L 8en6üic1ii8 o. m. d. «. vresäeo-.l., IMimei- 8tl-SM 44. ! H ii»« veeisn«« vreiiinieli. " vis ««Irrer SlneI»rl«;I»1v»" in Meinen L Isglicii 2 ml E rnonkoi,« unü nüeenck» H » kttÜffN ä »red vu« IrUanrNun«: e»»« ^ H iMNN <0urt lliribbe), Uolc-seu, L bxlraco-e Ha. 12. « Wf. I« l.ek ei'li'sn. KM. NM ».«ImIfMiiilikioi,. M! . kolzpiitlielle IüX- 4», t-ieoi Lento». «r.«V. Hinein eueste Drahtberichte Hpsnachr.. Nat.-lib Landesverein, Geme'»deste»erreso,m im Ha»sbrsitzer-Vcrl.'a»d und im »»dltz/ß ulsch-s.eisiiiiiigeii Verein. Knmmcrmnsilnbcnv Alice Schwabe u. Bauer, DrcebilerKvmpvniste,i-At>end. Br csknste.i. I »/Kr-»-» ein Jnfanteriekorps auf dem Fuße folaen, um sestzusetzen. — In der Süd-Mandschni Mehrmals täglich treffen Truppentransporte Neueste Dralitnreldnnuen vom 28. Februar. Der rusiiscki-javauische Krieg. Petersburg. Eine zweite Sonderausgabe der Gesetz sammlung veröffentlicht die am 27. d. M. vom Kaiser bestätig, ten Bestimmungen, welche Rußland während des Krieges mit Japan zur Richtschnur nimmt. Beiers bürg. Der Russischen Telegraphenagentur wird au- Liaujana von heute gemeldet: Chinesen vom Jalusluß be richt«, daß ein russisches berittenes Avantgarde-Detache ment «Iwa 200 Werst jenseits des Flusses nach Korea hinein vor geritten und mit einer japanischen Abteilung zusamunen gest ytzen ist. Die Japaner wurden znrückgeworsen und flohen unter Zurücklassung von Pferden, die ihnen von Kosaken abgenom- men wurden. General Lurewitsch lieg der beratenen Abteilung um sich in Nord-Korea , hurei ist alles ruhig. Truppentransporte mit der Eisenbahn ein. Die chinesische Bevölkerung ist ruhig und verkauft den Russen ohne Schwierigkeiten Lcbensm ltcl und Pferde. Die chinesischen Behörden zeigen sich freundlich. Petersburg. Wie amtlich gemeldet wird, ist am 28. Februar folgendes Telegramm des Generalmajors Pflug ein- geacmgen: Die Nacht zum 27. Februar ist in Port Arthur ruhig verlausen. Ein feindliches Geschwader hält sich in der Nähe Port Arthurs. Es laufen Nachrichten ein über Truppen bewegungen der Chinesen westlich dcs Liausluffcs. Gerüchten zufolge befinden sich gegen 10 000 Mann unter ffiencral Ma aus dem Wege zwischen Tundschu unü Tschaojan. Tie Schutzwache der Schin-mmtunbahn ist verstärkt worden. Auf jeder Station befinden sich 40 bis 50 chinesische Soldaten. Unsere ber ttenen Truppen sind in Korea eingernckt. Die koreanische Bevölkerung verhält sich gegen uns.freundschaftlich. . Petersburg. Gegenüber Gerüchten über anaebllch schlechte Behandlung der Truppen bet der Beförderung ans der sibirischen Bahn weidet ein Augeineuge der „Nowoie Wrensia', all« Soldaten ohne AuSnodme je>e„ mit umrme> Klei dung versehe». In allsrr Ei'enbavnwaaen,' dir er »ns der Fahrt lisch Ostasir« gesehen habe, habe jeder Soldat Platz nun Schürfen gehabt tn der Mitte euies jeden Wagens befinde sich et» Ose» Die Stimmung der Trnvvrii sei vorzüglich. An bestimmten Piinkten wiid ihnen warinöS Effen verabielcht. Die Beförderung vollziehe sich in volllommeiier Ordnung. Tokio. Zehn Otfizicre und 67 Mann bildeten die Bcwhung der fünf Schiffe, dir den Hafenein gang von Port Arthur versperren sollten/ Matrosen der Handelsmarine Voten sich an. aber tbre Dienste wurden nicht angenommen. Die Japaner rechneten daiauf. bah die Besatzung der süni Schiffe gelötet wer den würde Tie Schiffe iühiie» keine L>chler und hatten keine Kanonen an Bord. Das §n der Spitze befindliche Schiff wurde von Granaten durchlöchert und legte sich o»i die Seite. Die übrigen Schiffe änderten darauf ihren Kurs und nahmen den nach Nordotten. Das Steuer des ^SntchitiMaru" wurde von einer Granate getroffen, woraus der Damv'cr tank. Auch ein anderes Fahrzeug wurde noch zum Sinken gebracht. Aber den derben übrigen Schiffen gelang es. den Hafencingana zu erreichen, das eine aus der Aiißeiueite des „Retwiiaii", das andere öst.ich davon. Beide explodierten und kanten. Die Besatzung rettete sich in Boote, aber daS Kanonenseiler der Russe» war so heftig, dag dir Boote lärrgs der Küste fahre» mutzten; endlich jedoch gelang es ihnen. zu dem Geschwader z» stoßen. ... Irkutsk. Gestern abend winde die Schrenenlegrma ans dem Eise des Ba i ka lsees, die vom Ost- und vom Wcstrrser her in Angriff genommen war, beendet: der Berkehr mit von Pscrden gezogene» Waggons beginnt am DirnStag. Suez. Es wird gemeldet, daß russische Kricasichiffe im Golf von Suez zwei englische »nd em noiwegrsches Schiss mit Kohleu- ladnngen beschlagnahmten. Rom. Der „Aaenzia Stefans" wird aus Petersburg ge meldet: Infolge der Verhandlungen zwischen Rußland und Japan einerseits und zwischen England, Frankreich und Italien anderer seits fft festgesetzt worden, daß die an Bord der Schiffe dieser drei Mächte im Hafen von Tschemulpho geslü chteten Offi ziere und Matrosen nach Rnmand znrückgebrocht werden Men, unter der Bedingung, daß sich die russische Regierung verpflichtet, sie am gegenwärtigen Kriege nicht mehr teilnehmcn zu lassen London.- Die javanische Geiandicbast veröffentlicht eine amtliche Depesche ans Tokio, wonach ieindüche Reiter vor Piiigjana erschiene» und von der japuirilcheii Infanterie znrückg «schlagen wurden. Jerlin. Der Kaiser begibt sich heute Abend 11 Ubr 25 Min. nach Kiel, wo er morgen früh einireffe» und an einer Trarrerseier für den jungen Prinzen Heinrich in der Niknlaikirche teilnchmen wird. Morgen Abend um 10 Uhr gedenkt der Kaiser die Reise von Kiel aus «lach Oldcuburg. Wilhelmshaven, Helgo land, Bremerhaven und RcHdkirham svitzusctzcu und am 5. Marz mvraens hier wieder emzuireffen. Wien. Heute nachmittag fand unter dem Vorsitz des Grafen Goluchowski eine Besprechung statt, in der die Grundzüge für die am 2. März zusammentrctende Zollhandelskon- ferenz festaelegt wurden. Rom. Ter hiesige Vertreter der Turiner „Stampa" hob einem Mitarbeiter der „Aaenzia Stefanr" gegenüber die wach- sende Festigung deS Dreibundes hervor und erklärte, man werde wald allgemein zu der Ueberzeuaung kommen, daß Graf GoluchowSki und Tittoni den Wunsch hätten, in guter Freund schaft zu leben. Wenn übrigens Graf Bülow, wie gewöhnlich, auf einige Tage im Frühjahr nach Venedig komme, werde Tittoni chm einen Besuch abstatten; auch werde während der Mrttelmeerfahrt deS Kaisers Wilhelm im April eine Zusam menkunft desselben mit dem König Victor Emanuel statt- sindrn. Rom. „Patria" führt in einer Besprechung des Abschlusses eines Hand elSüberernko in mens zwischen Deutschland und Italien aus. dieses zeuge von neuem von den misgezcicyneten C l, r i sti a ii sa nd. Der Damvfer Oskar ll. der Linie Skandinavien—Amerika ist von New-N nk kommend heute dem Versinke» nahe eine halbe Meile vvr Christiansaiid ans Gruud gesetzt worden, nachdem er bei der Einfahrt a »f e i n N i s s ge stoßen war. Tas Schiss liegt n» ruhiger Stelle. Petersburg. Eme heute erschienene Londeransgabe der Gesetzinmmliiiig veiöffeulttcht einen vom Kaiser bestätigte» Beschluß des M»»ste»atS. wonach der am 26. Februar 19>>3 beuättate all gemeine Zalltnrts kür den europäische» Handel, dessen GA- iniig am 3l. Dezember 19r>3 abgetanst» war. n»d die zeitweiligen Bestiiiimiiiige» des Zolltarifs für de» europäische» Handel aus ein weiteres Jahr in Kraft bleiben, ebeaio die Beniinmungeii für die rotttreie Einsuhr vo» Blech zur Hcisteslimg von Gesäße» zur Aus fuhr vo» Keivsin, sowie die am 28. Febinar 1902 be'tätigten Be stimmungen über die zollfieie Nückctnstihr der Beivackiing gcwisser Produkte, die bei der eistmaligen Einiuhr nach Rußland verzollt worden sind, »»d schließlich die Bestimmungen üver Beigünstiguil- gc» bei Benutznna »»Ständischer Säcke für ins Ausland vcc- inndies, nach ruffische» Häsen des Stillen Ozeans und Finlandö bestimmtes Korn und Mehl. Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin. Die autzeroidcntliche Keneralveriaminlung geiielnuigte die beantragte Erhöhung des Aktienkapitals um 26 Millionen Mark und zwar durch Ausgabe von: s> 6'>, Millionen Mark zum Nennwert zwecks Erwerbs von Effekten, Babnc» und ElcltrizitöiSwerken der Union, Elekirizitiitsges., k) 16 Millionen Mark zum Nennwcrl zwecks Erwerbs der 21 Millionen Mark Aknen der Union, e> St/> Millionen Mark zum Nennwert zwecks Eiwerds vo» nominal 1.6 Millionen Mark Aktien der Brown, Boveri L Co.-Gesellschaft in Baden tLchwciz). Begründet wurde der Antrag damit, daß die Transaktionen weitere Geldmittel erwidern. Deshalb erwirbt die A. E. G. gegen eigene Attjen die Union selbst. Das für die Effekten der Union cingckouimcne bare Seid geht alw mit dieser an die A. E. G. über. Zugleich werde durch diese Transaklio» erreicht, daß die Buchwerte der neu erworbenen Effekten u. s. w. in Harmonie stehen mit den Grundsätzen, die bei der A, C. G. ftir di« Bilanzierung maßgebend sin». Würde die A. E. G. die neue» Aktie» den bisherigen Aktionären anbieten, io könnte sie nicht ein so Hobes Am seid fordern, wie sie tapächlich erhalten habe. In aen kurzeil Debatten wurde aktionärskitig haiipifächlich »ingew«idet, daß das torl- während« Anschwellek, de» Aktienkapitals In weniger güüffigen Zetten die Dividenden beeinträchtigen müffr. Auf Anfrage erklärt Generaldirektor Nathrnau, daß die Zahl der vorliegenden Aufträge »nd abgeschlossenen Ge schäfte in «rsreulicher Steigerung begriffen ist. Sämtliche Fabrikbelriebe find vollauf beschäftigt. OertlicheS und Sächsisches. — Se. Majestät der K önig wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der ka holischen Hos.'ir.ke bei. Nachmittags >/»6 Uhr fand im Refidenzschlvsse Fanuticiitascl z» eli Gedecken statt. — Se. Königl Hoheit der Kr o n v i > n z begab sich gestern vormittag mit scinen drei Söhnen zu Wa,,e» nach Moiitzbuig. Das Mittagessen wurde im Adniuscdeu Gailhöfe daselbst einge nommen. Die Rückkehr »ach Dresden erfolgte nachmittags. — Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg be suchte de» Kunstsalo» Ernst Arnold lWits ruffer Straße l> und besichtigte die SonderailSneUung von Professor Simowo» Castelli. — De» Oberlehrern Dr. Overbeck an der Fürsten- und Lnndesschule zu Meißen und Dr. Phil. Walter Hoffman» am Königl. Gumuasium z» Warze», sowie dem Effektor der Realschule zu Frankenverg. Tr S chmerler. wurde» Titel und Rang als Plvsessor in der 4. Klasse der Hosiangvrdnnng verliehen. — Fra» Oberst von Seudcwitz geb. von Einsiedel, welche II Jahre laug dem Albert-Zweignerem i» Bad Elster als erste Vorsteherin vorgestandc» hat. ist von der Königin-Witwe zum Ehrenmiiglied bei diesem Verein ernannt worden. — Die Hauptversammlung des Nation «illibe ralen Laiidesvereins sü- das Königreich Sachsen fand gestern im Künstterhauie zu Leipzig statt. Sie war vo» etwa ItlO Vrrtietein betucht und wurde vom ersten Voisitzendeii des Nationalilb LandeSvereins, Herr»Kommerzienrat Habenicht- Leivzig eröffnet und geleitet. Vom Ge>amlvo,sln»de waien zu gegen die Herren Franz Gondaid. Justizrat Geniel, Stadtrnt Nagel. Sindtvervidiiktcii-Vljevvrstrhcr Rehwoldt Leipzig und Generaliekietär Dr Gehrlc-Leipzig Ferner »ahmen Heu Geh. flint. Obcibüigerineister a. D. Dr. Geoigt und Pivsessvr Haffe- Leipzig o» denVe,nta»gen teil. 'Neu kviistitnielt und dem Landes- vcrei» aiigeichloffen haben sich de> Naiionnttib Veiein Dresden- Land. Sitz Radcbeul, ein gleicher Veiein, Sitz Blajemitz, Jmig- »ativnallib. Verein Leipzig, sowie Leipzig und Umgegend. Deni vor einem halben Jahre vcistort'euen velbienstvollcn Stadtrat Pvblentz-Leipz!g widmete der Voisitzeudc eiueu wannen Nachiuf Sem Andeiile» rhite die Beilainiiiluiig durch Eckiebcn vo» den Plätze». Der Vorsitzende rekapitulierte hieraus in kurze» Worten die Glünde. welche zur Stellung des Antrags l der vollirgcndcn Tagesordnung getührt habe». Der Antrna, welcher von, Nnttonallib. Berel» sür de» ersten sächsische» Relstagswahlkieis in Ziita» gestellt worden ist. bezweckt die Verlegung des Sitzes des G es a m tv o rst a ii dcS von Leipzig nach Dresden. Nus der Mitte der Versammlung wurde zu, Geichästsordiiung der An trag eiugebracht. die Vettreler der P>esse während der Verhand lungen über den vorstehenden Antrag anSzuschlirken und den An trag a!s vertraulich zu behandeln. Ein anderer Redner trai dem gegenüber iür Bchandlitna der Frage In breitester Oesfentlichkest ein, es sei ein schwerer Fehler, gewisse,maßen hinter verschlossene» Tine» zu verhandeln. Der Auiiag aus Ausschluß bei Ocfsenttich- lett wurde da,nach zurückgezogen. Hierauf ergriff Herr Pflua- Zittau daS Wort, um den Antrag zu begründen. Es seien dafür solaende Glünde maßgebend gewesen: weil der Vorsitzende leibst eiklärt bade, den Vvisitz nicht wieder aiinehmen z» wollen, weit sich in Leipzig niemand bereilgettindrn habe, den Vorsitz zu über nehmen. I» Dresden habe sich inzwiichen dazu eine Persönlich keit gefunden. Ei» weiterer Miund kci der bevorstehende Wcchicl im Genernisekretaiiat. Nur die Liebe zu unserer Partei, die beinien iein solle, einst eine Führer!» des sächsischen Volles zu werde», habe die Lausitzer dazu bestimmt, de» Antrag ein,»dringen. Zwar habe Leipzig, da» Jahrzehnte lang an der Spitze der Bestrebungen gestanden, sich bleibende Ver dienste erworben durch seine führende Stellung in der Partei. Aber in den letzten 10 Jahren habe Leipzig nicht immer die ent- schieden nationalliberale Politik getrieben, wie sie erwünscht ge wesen wäre im Interesse unscrcS Volkes. Der Hauptgrund zur Stellung deS Antrages gipfele in dem Moment, daß Leipzig jetzt Pont,sch nicht mehr die führende Stellung einnehme wie iruher. Tas sächsische Volk lechzte nach Liberal smus, und in dieser Hinsicht dealen sich die Anschauungen des jctz:gen Vor standes nicht mehr mit den Tendenzen des Vereins. Das un selige Kartell habe den Männern im Vorstande das Rückgrat gebrochen: es müsse eine Verjüngung der Partei eintreten. Man habe mit dem Kartell Schacherpolitck getrieben und dadurch schä- d.gend gewirkt. Redner ging dann aus daS Verhalten des Vor standes bei ^er Freiberger Reichstal swahl ein. welches nicht un Euiklang mit der Vcreinspolit.k gestanden habe. In scharfen Worten wandte er sich gegen die so schwach besuchten Versamm lungen in Leipzig. Muse: Oho! — Sehr richtig!! Die Zittauer Parte,freunde wollten keineswegs mit dem Freisinn sympathisieren, aber em wahrhafter Liberalismus tue der nationalliberalcn Partei bitter not. Aber auch die Art »nd Weise der Geichästssührung und der Leitung des Vereinsvorstandcs beweise, daß man von beiden Organen nicht viel zu erwarten habe. Wo seien z. B. die Ausgaben geblieben? Doch wohl zum größten Teile tu Leipzig! Muse vom Vorstcmdstiscki: Nem!> Ein Fehler sei es auch gewesen. Landesvorstand, Landesausschnß und Ortsvorstand in eine Hand zu legen. Es entstehe nun die Frage, wohin der Sitz des nationalliberalen Landesvercins zu legen sei? Dabei kämen indessen wohl nur Dresden und Chemnitz in Frage. Der Chemnitzer Verein habe abgelchnt, man sei also auf Dresden zugekommxn. Ter Grund, Dresden als Vorort zu wählen, sei yauvtsächl'ch der, daß dort der Landtag tage. Hierdurch werde zwischen Fraktion und Parteileitung eine engere Fühlung ge schaffen. Auch eine entschieden liberale Richtung bei voller Be tonung dcs nationalen Geistes bestimme ihn, Redner, zu dem Wunsche, den Sch des Vorstandes nach Dresden verlegt zu sehen. Schließlich spreche auch die zentrale Lage Dresdens für die Ver legung. — Dr. Seifcrth-Chemnitz berichtete, daß der Chemnitzer Ortsvercin in seiner letzten Versammlung beschlossen habe, für den Antrag Pflug zu stimmen, und zwar aus den selben Gründen, welche den Antrag stellenden Verein Zittau geleitet hätten. Im übrigen trat Redner für die Amtsführung des derzeitigen Vorstandes ein. — Rechtsanwalt Klöckner- D.rechd eh führte aus. daß die Hauptfrage nicht die sei, ob der Sitz des Parteivorstmrdes in Dresden oder Leipzig sei oder ob in der Parteipolitik e'ne Schwenkung vorgenommen werden sollte. Der Redner wurde im Verläufe seiner sich gegen den Leipziger Vereinsvorstand richtende» Ausführungen vom Vorsitzenden wiederholt ersticht, zur Sache zu sprechen. Er streifte aber trotz dem qetvisse Vorgänge bc> der Freiberaer Ne chstagswahl, wobei die Parteileitung nicht acnügend ihre Pflicht getan und sich nicht streng genug an die Partcinoltik gehalten habe. — Frschcr- Niesa stellte den Antrag aiff Schluß der Debatte. — Lmrdtags- abgeordneter Dr. V o g e l - Dresden schlug vor, aus jedem der vertretenen Orte se emen Redner zu Worte kommen zu lassen, und legte seine Stellung zu dem Anträge dar. — Stadtrat Slesina-Buchholz beantragte Ablehnung des Antrags Zittau und wünschte, daß dem jetzigen Vorstand ein Vertrauensvotum ertellt wende. — Stadtrat Landrichter Dr. Hcinze- Dresden wülffchie dw Entscheidung in die Hände des Landes- a-'sscl'nsscs gelcat zu seben. Auf keinen Fall dürfe d e Frage des Wechsels des Vorortes zu Zwistigkeiten innerhalb der Partei führen. — In seinem Schlußworte plädierte der Berichterstatter Pflug-Zittau dringend für d'w Annahme des Antrags seines Vereins. Bei der Abstimmung wurde der Antrag mit 59 gegen 53 Stimmen abgelchnt; 10 Delegierte enth eltcn sich der Abstimmung. — Sodann wurde ein Antrag Het irrer- Dresden mit großer Majorität angenommen: ..Der Antrag des Nalionassiberaten Vereins sür den 23. sächsischen Reichstags- tnablkreis zu Planen (ans Aendernng der bisherigen Form der Abstimmung) wird dem Vorstände mit dem Aufträge überwiesen, der nächsten Hauptversammlung eine Al-änderung der Satzungen, insbesondere noch der Richtung vorznschiagcn, daß die Partei beschlüsse in einer dem W llcn der Mehrheit der Partei im ganzen Lande möalichst entsprechenden Welle gefaßt werden und nicht je nach der WaA dcs OrtcS und der Zeit der bcscblwkcnden Versamm- tung verschieden ansfallcn. und dabei zu erwögen, ob dies besser in der im Antrag vorgcschlagenen Weise oder etwa durch eine Verschmelzung der Hauptverscnnmliina mit dein Landcsansschusse, der in dielein Falle zu erweitern wäre, oder aus andere Wesse erreicht werden kann/' — Der Kassenbericht wurde gntgebeißen. — Im Anschluß an die Hauptversammlung trat der Landes- ausjchuß zu cmcr Sitzung zusammen. — Der Verband der Sächsischen Hausbesitzer- Vereine hatte für gestern vormittag 11 llhr eine außer ordentliche Vcrbcindsversamrplnng nach Mcinholds Sälen ein- berufcn, zu der 120 Abgeordnete erschienen waren. Es galt, Stellung zu nehmen gegen die bei den Ständen eingcgangenc Regierungsvorlage, die Regelung dcs Gcmeindc- abgabcnwesens in Sachsen betreffend. Der Vorsitzende Herr Stadtrat M a t t h c s - Chemnitz erüfsnete die Versamm lung mit einem Hoch auf den König und erteilte sodann das Wort Herrn Schriftsteller Julius Heiland aus Leipzig, der über die eingangs erwähnte Denkschrift referierte und deren Vorschläge als tief einschneidend in die Sclbstbcstimmungsrechtc Städte »nd Gemeinden bezeichnet«:. Der Entwurf habe all gemein eine arge Enttäuschung hervorgerrrsen. Referent unter zog dann die einzelne» Positionen, vor allem die Grundsteuer, die in Zukunft 271 Gemeinden, die sie bislang noch nicht hatten, anfgezwungen werden solle und den Grundbesitzer in ganz exorbi tanter Weise treffe, einer scharfen Kritik, die er auch auf die neuprojcktierte Gewerbesteuer, die Kops-, Bier- und Brannt weinsteuer, sowie ans die Tanzstcucr erstreckte. Auch dem Vor schlag der Bezirksausgleiche sprach der Referent jede Berech tigung ab und kam zu dem Resultate, daß der Verband den beiden Ständckammcrn nur die Ablehnung dcs Entwurfs empfeh len könne. Tie Debatte erössnctc Herr Geb^ Kanzleirot Jahne-Leipzig und führte aus, daß die neue Steuerreform den Arbeiterstand, das Kleingewerbe, de» Rentner, Gelehrten, Beamten und Schriftsteller so gut wie gar nicht treffe, wes halb l!) auch die gesamte Presse so wenig Stellung dagegen ge nommen habe. Stark belastet würden allein Industrie und Grundbesitz. Die einzige Steuer, die sich noch rechtfertigen ließe, sei die Ziiwachsstcuer. Im übrigen deckten sich seine Ausfüh rungen mit denen dcs Referenten. Er schlug vor. der Verband
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