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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190712200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19071220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19071220
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-20
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.12.1907
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Amtsblatt für W Nuigl. Amtsgericht M k» Ft^trat zu Sohensteiil-krHthli!. Anzeiger für Hstzensteiu Ernstthal, Oberlungwitz, Wersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchnrsdorf, Grumtn»!,. Tin'ch- heim, Kuhschnappel, Wiistenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Er. dach Pleißa, Rußdorf, St, Egidien, Hüttengrund u, s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. ll. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande enigegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originaipreisen Nr. 296.Zreitaz, den 20. Dezember f907. 57. Zahrg. Freibank: kerknf M gekochtem Rindfleisch, W. 3S Pfz ührung der Leiche nach der Hofkirche bemerken, denn schreite man den anderen Weg, so sei eine Monopolisierung viele sehr einfache Leute standen da m ihrem besten Maschinenversicherung vielleicht erwägenswert, womit Reform dunklen Kleidungsstück, den lange gehegten schwarzen *) Näheres an anderer Stelle währleistet lein. Das würde allerdings ein Die einstimmige Annahme dieses Antrags ist in der Ersten wie in der Zweiten Kammer gewiß. Wer nur wußte, welche großen finanziellen Opfer die heinlgegangene Königin den von ihr geleiteten oder ihrer Protektion unterstehenden Liebeswerken gebracht hat, der mußte sich die Frage vorlegen — wie soll n in Zukunft ohne solche menschenfreundliche Hilst diese Vereinigungen und Anstalten ihre gemeinnützige Tätigkeit weiter fortsetzen ? Da kommt denn als höchste Anerkennung für das Wirken Ihrer Majestät Vermutung, daß der Kaiser demnächst zu Aufenthalt auf seiner Besitzung ans der Korfu eintreffen wird, scheint sich zu be- Dem Vernehmen noch wird ihn auch die Vorschlag sein, der den agrarischen Wünschen weit entgegenkowmt. Die montenegrinische Skupschtina hat den Handelsvertrag mit Deutschland an genommen. Die Versuche, den Grafen Moltke zur Zu rückziehung seiner Klage gegen Harden zu bewegen, sind gescheitert. — Graf Lynar hat sich, entgegen anders lautenden Meldungen, dem Kriegsgerichte in Potsdam gestellt. Wirksamkeit eines halben Jahrhunderts durch die Königin Carola Trost und Hilfe in reichem Maße gespendet worden ist, daß die von der hohen Samariterin auf dem Throne ins Leben gerufenen Einrichtungen christlicher Nächstenliebe auch zukünftig unserem Volke und unserem Lande erhalten bleiben. So ehrt daß Land die Heimgegangene Königin und sich selbst! Der bürg hat Der schweizerische Nationalrat hat den Bau eines zweiten Simplontunnels be schlossen. Die längerem Insel stätigen. Tagesordnung : Wahl eines Mitgliedes in die Rechen schastsdeputation und Schlußberatung über eine Petition. Kronprinzen Georg und Prinzen Friedrich Christian am Tage ihrer Beisetzung die rechte Antwort aus an der Spitze punkt 6 Uhr die Kirche und nahmen' der Mitte der Vertreter des Landes. Nun wissen Augenmerk richten. Es gebe zwei Möglichkeiten, hier rin- zugreifcn. Entweder müsse man die Anstalt ganz auf heben oder man müsse sie auf einen solchen Boden stellen, daß sie ihren Zweck zu erfüllen vermöge. Redner würde bedauern, wenn man den ersten Weg wählen müßte. Be ¬ im Halbkreise vor dem Hochaltar, wo der purpurne Saig aufgebahrt lag, auf Polsterstühlen Platz. Als die Glocken verstummt waren, begann die kirchliche Feier. Die katholischen Geistlichen begaben sich in feierlicher Prozession, der Bischof den Bischofsstab tragend, mitten durch das Schiff nach dem Hochaltar. Dort stand der Sarg inmitten von vielen Hunderten von Girandolen unter einem purpurnen Baldachin. Zu beiden Setten waren Pagen mit brennenden Fackeln ausgetreten. Vor dem Sarg bemerkte man einen Riesenkranz aus Chrysanthemen vom König. Nach den Responsorien besprengte der Bischof den Sarg mit Weihwasser, eine Motette erklang a ea- peU» und der Bischof sprach ein Gebet in deutscher Sprache. Auf besonderen Wunsch der Verstorbenen fiel, wie schon erwähnt, die übliche Gedächtnisrede auS. Hierauf erfolgte die Versenkung der Leiche in die Königl. Familiengruft und das Salve Remias begann. Der Königl. Kommissar begab sich während des Lalve Ketins mit dem Pfarrer der katholischen Hofkirche in dre Gruft und händigte hier dem letzteren einen Schlüssel zum Sarge aus. Die Feier war zu Ende. Draußen hatten sich wiederum Absperrungs maßregeln durch Militär notwendig gemacht. * * prechend geregelt werde. (Bravo.) Abg. Gnke-Leipzig (kons.): Die Petition will keinen Vorzug für die Großstädte, sondern nur eine bessere Ab ¬ man allerdings den jetzt bestehenden und sich auch gut bewährenden Privat-Feuerversicherungsgesellschaften den Todesstoß geben würde Redner wünscht zum Schluß, daß sich das Versicherungswesen weiter in so günstiger Weise wie bisher gestalten müße. Abg. Kunath (kons.) befürwortet in der Hauptsache die Wünsche des Hausbesitzervereins und bittet die Re ¬ des VolksschulwefenS i« S«chse«- Mtenbnrg. Landtag des Herzogtums Sachsen-Alte«» daß neue Volksschulgesetz, dar * Slutzerordentitche Ehrung der verewigte« «önigi« durch die Ständische« Kammern. In viel weiteren Kreisen, al» man im all gemeinen vermuten kann, hat da? Ableben der Königin-Witwe Carola nicht allein tiefe Trauer, sondern sogar schwere Beunruhigung und Besorgnis für die Zukunft hervorgerufen; denn durch den Tod der Königin verlieren außerordentlich viele Bedrängte, namentlich aber sogenannte ver schämte Arme, ihre direkte Fürsorge. Aber auch in direkt, so schreiben die „DreSdn. Nachr.", schlägt der Tod in die Hilfe und Fürsorge an Armen und Kranken eine empfindliche Lücke, denn die verewigte Königin hat ihre finanzielle und moralische Unter stützung, oft auch ihre allerpecsönlichste und ins Kleinste gehende Mitarbeit so vielen öffentlichen Fürsorgestätten, Krankenhäusern und Pflegestätten zugewendet, daß alle diese ohne die Anteilnahme der Königin die bisher übernommenen weitreichenden Pflichten keinesfalls in dem bisherigen Maße weiter erfüllen können. Manche Not wird dadurch in Zu kunft schlimmer, fühlbarer, härter werden. Viele Zeugnisse davon, daß das Volk dies schon jetzt ahnt und weiß, konnte man schon während der Ueber- wird Abg. Krann-Freiberg (natl.): Die Gerichtsverhand lungen über die Siebentehner Affäre haben ein düsteres Bild entrollt von der Auffassung weiter BolkSkrcise über Vergehe» gegen die Strafgesetze. Die Dinge hätten keinen solchen Umfang annehmen können, wenn die Aufsichts behörden ihre Pflicht gewissenhaft erfüllt hätten. Weil die Amtshauvtmannschaft zunächst den Bürgermeister hielt, Haven die Leute angenommen, daß das Verfahren gebilligt werde. Hätte man gleich beim ersten Falle fest zuge griffen, dann wäre viel Unglück vermieden worden. Lius dem Liustande. Deutsche Kriegsschiffe i« Ehi«a. AuS Hongkong wird gemeldet: Kontre- adnnral Coerper begibt sich mit dem „Luchs- nach dem A u f st a n d s g e b i e l in der Provinz Kwnngsi, um nötigenfalls von Canton aus eine Slrombereisung des unteren Sikiang aus- führen zu können, auf dem die Piraten und Auf ständischen ihr Wesen treiben. Der Kontreadmiral es dann einmal brennt, ist die Sache nicht so Verurteilens wert. (Heiterkeit.) Ich will diese Vorkommnisse nicht beschönigen, ich will nur sagen, daß es wünschenswert ist, daß bei Abbrüchen den Besitzern mehr entgcgengekommcn * *) Die europäischen Gesandten in Teheran haben den Schah zur Sicherung der Gesandtschaften und zur möglichen Vermeidung eines Blutver gießens aufgefordert. Der Staatsstreich des Schahs, der die Veranlassung zu den fortdauernden Straßenkämpfen gab, wird auf russischen Ein fluß zurückgeführt. * DaS VH. deutsche Sängerfest in Bres lau schließt mit einem Defizit von etwa 36000 Mark ab, wovon »er Deutsche Sängerbund 20 000 Mk. decken soll. ihm von der Regierung unterbreitet worden war, gegen 6 Stimmen angenommen. Die geistliche OrtSschulaufsicht fällt darnach im ganzen Herzog- tum weg. Das Branntweinmonopol wird von neuem als das von der Regierung beab sichtigte Hauptmittel zur Reichs steuerre form be zeichnet. ES soll sich um einSpirituShandelSjj Monopol handeln. Die „Lib. Korresp." will über den Inhalt der Vorlage folgendes wissen: „Die LiebeSgab' soll den Brennern noch auf 10 Jahre zur Hälfte bewilligt werden. Dec Preis des Brannt weins soll für alle Zukunft so normiert werden, daß der Wert der Schlempe den Brennern stets als Gewinn übrig bleibt. Der Preis soll jedes Jahr fiLiert werden, und zwar durch einen Ausschuß, der folgendermaßen zusammengesetzt ist: Ein Teil der Vertreter wird gewählt vom Reichstage, ein wei- lerer Teil von den Landwirtschaftskammern, und ein dritter Teil wird ernannt vom Reichskanzler und anderen ReichSbehördeu. DaS agrarische Uebergewicht in diesem Ausschuß würde dadurch vollständig ge- Ium Ableben der Königin-Witwe Carola. Die Beisetzung. Mittwoch abend 6 Uhr erfolgte in der katho lischen Hofkirche die feierliche Beisetzung der verstorbenen Königin-Witwe Carola. Schon eine Stunde vor Beginn der Feier versammelten sich in den verschiedenen Sälen des Residenzschlosses die Prinzen des Königlichen Hauses und die fremden Fürstlichkeiten in den Appartements des Königs, die Abgesandten fremder Fürsten im Ministerzimmer, die Herren der I. und II. Klasse der Hofrangordnung, die Königl. Kammerherren, die Abordnung der evan gelischen Geistlichkeit und der Pfarrer der ChrtstuS- parochie Strehlen, das Offizierkorps dcS 2. Husaren- regimentS Nr. 19 und die Deputation des Rates und der Stadtverordneten Set Residenz, sowie die fremden Konsuln im Stucksaale des 2. Stockes, die Präsidien und die Mitglieder der beiden Ständischen Kammern im großen Ballsaale des 2. Stockes, die Herren deS Corps ckiplomatigue und die Herren deS Fürstlichen und deS Gräflichen Hauses Schönburg und des Gräflichen Hauses SolmS-Wildenfels in den Gobelinzimmern an der französischen Galerie des 2. Stockes. Die Herrschaften wurden kurz vor 6 Uhr durch den Königlichen Zer:monienmeister und durch Königl. Kammerherren in das mit schwarzem Tuch auSgeschmückte Schiff dec katholischen Hofkirche ge leitet. Dort erschienen auch in den Oratorien die Prinzessinnen des Königl. HauseS. Die Fürstlich, leiten betraten mit dem König von Sachsen, dem« Ka iserin dorthin begleiten. Nach Athener Drahtmeldungen wird das Kaiserpaar mit großem Gefolge am 15. März in Korfu eintreffen. Auf dem Achtlleion wird ein Kavalierhaus mit 42 Zimmern errichtet. Zwei Hamburger Dampfer bringen Möbel dorthin. König Georg von Griechenland wird sich zur Begrüßung einfinden — An den Aufenthalt deS Kaisers auf der klimatisch bevorzugten Insel dürften sich voraussichtlich wieder Gerüchte überfein angebliches Kehlkopfleiden knüpfen, denen folgende Berliner Meldung widerspricht: „Die Teilnehmer an der vorgestrigen Soiree beim Reichskanzler ver sichern, daß die Stimme de§ Kaisers laut und hell .und vollkommen frei war. Die Indis position scheint danach erfreulicherweise völlig über wunden zu sein. DaS Aussehen des Kaisers mar irischer als früher und machte den Eindruck völliger Gesundheit." Ein außerordentlicher Mittelftandstag soll auf Ende Januar bezw. Anfang Februar nach Dresden einberufen werden, um den Forderungen des Mittelstandes größeren Nachdruck zu verleihen. Besonders handelt es sich um die Berück ichtiqung ier Interessen deS Mittelstandes bei der Schaffung >es neuen Wahlrechts. Auch über den dem Reichstage vorliegenden Gesetzentwurf zur Sicherung der Bauforderungen soll Entschließung gefaßt werden. eingeräumt werde. Auch diesen Wunsch, bittet der Redner, möge die Beschwerde- und Petitionsdeputation erwägen. Alsdann geht er näher auf die Abteilung der freiwilligen Versicherung ein. Eine solche Versicherung könne nur auf festem Fuße stehen, wenn ihr Versicherungswert mindestens 300 Millionen Mark umfasse. Unsere Sächsische Anstalt habe cs bisher nur auf 135 Millionen Mark gebracht. Auf diese Verhältnisse müßten die Stände besonders ihr Hut auf dem Kopfe, und viele von ihnen weinten bitterlich. Aus der Erkenntnis dieser Tatsache heraus hat nun die jetzt lugende Ständeoersamm- lung eine besondere und eindrucksvolle Ehrung für die Heimgegangene Königin-Witwe Carola veranlaßt. Infolge der Initiative der beiden Präsidenten ist in beiden Kammern ein gleichlauten der Antrag eingebrncht worden. Er hat folgenden Wortlaut: „Die Kammer wolle beschließen, die Königliche StaatSregierung zu ersuchen, in Erwägung darüber einzutreten, in welcher Weise die von der Königin Carola begründeten, dem christlichen Liebeswerke dienenden Einrichtungen in ihrer segensreichen Wirksamkeit dauernd unserem Lande erhalten bleiben können. Dresden, am Tage der Beisetzung Ihrer Majestät der Königin Carola, 18. Dezember 1907." Die beiden Präsidenten haben diesen Antrag als erste Antragsteller unterschrieben. DaS ist sonst Aus dem Vticöe. Reife des «aiserpaares «ach Korfu Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. 40. öffentliche Sitzung vom 17. Dezember. Am Regierungstische Staatsminister Dr. Graf na» Hohrntha». nicht üblich: denn die Präsidenten pflegen sich sonst n der Stellung von Anträgen mcht zu beteiligen! Wägung der Gefahrenklassen. Die Landes-Brandversiche- ZieSmal sind sie vom Brauche abgcwichen, um oe-.rungSanstalt ist viel zurückhaltend mit Mitteilungen da- rmssermaßen schon durch ihr Vorgehen zu dokume^rüber; daß sie zur B^ tieren, daß dieser Antrag im vollen Einverständnis Äwieri§eiten, für de! beider ständischen Körperschaften gestellt worden ist. Abbruch eines alten Gebäudes ^twaS zu erhalten. Wenn die Armen und Kranken, denen so vielfach in der, Ministerialdirektor Geh. Rat M»»» nah« die Ans« — - fichtsbebörden gegen den Vorwurf r» Schutz, daß fl« in Siebenlehn nicht ihre Pflicht getan hätten. De» be teiligten Aufsichtsbehörden sei eine verschärfte Aufsicht»» führung zur Pflicht gemacht worde». MWWM Aba. Wittia-Rabenau (kons.) befürwortet reichliche« Baabeihilfen und empfiehlt, bereits in den Schule» «es die strafrechtlichen Folgen der Brandstiftung hiuzuweise». Präsident Dr. Aanitz: Die Besuche um Baubei- hilfen haben sich in letzter Zeit sehr vermehrt, da» Plc»»» der Brandversicherungskammer «eist trotzdem nur solche Gesuche ab, bei denen der Abbruch bereits erfolgt ist, weil damit das Interesse der Landesanstalt aufhört. Es nehmen noch eine ganze Anzahl von Abgeordneten das Wort, ohne indeß Neues in die Debatte zu tragen. Das Dekret wird einstimmig der Rechenschafts deputation überwiesen. Nächste Sitzung: Donnerstag, lS. Dezember vorm. '/-10 Uhr. Das Wichtigste. *) Die Beisetzung der Königin-Witwe Carola hat am Mittwoch abend 6 Uhr in der katholischen Hofkirche zu Dresden staltgefunden. gierung wie die Kammer, sie in Erwägung zu ziehen. Abg. Dr. Rühlmann (natl.) wünscht eine Verstärkung der Brandversicherungskammer durch Techniker und be dauert, daß die Brandversicherungsinspektoren von dem Di mstalterSstufensystem ausgenommen worden seien. Dem Wunsche des Abg. Kunath nach Neuregelung des Gesetzes schließt sich Redner an. Hieraus wird die Beratung ausgesetzt. Bei Wieder beginn der Sitzung berichtet Vizepräsident Dr. Schill (natl.) über den bereits von uns gemeldeten Empfang der Direktorien beider Kammern beim König. Staatsminister van Koheuthat erklärt, daß der Ent wurf zu einem Gesetze in der Ausarbeitung begriffen sei, dessen Fertigstellung aber von dem Verlaufe des Reichs gesetzes über den Versicherungsvertrag abhänge. Die Regierung hoffe, daß es ihr durch diesen Gesetzentwurf möglich sein werde, alle jene Dissonanzen, die heute er wähnt worden seien, in Einklang zu bringen, und daß erncr die Zusammensetzung des Plenums der Brand- versicherungSkommisston den Wünschen der Kammer cnt- *) In die beiden Kammern des säch sische »Landtages ist ein gleichlautender Antrag eingebracht worden, in dem die StaatSregierung er sucht wird, in Erwägungen darüber einzutreteu, in welcher Weise die von der Königin Carola begründeten, dem christlichen Liebeswerke dienenden Einrichtungen dem Lande erhalten bleiben können. Zunächst tvird der ueugewählte Abgeordnete Schmidt- Freiberg (kons.) durch den Präsidenten verpflichtet. Vizepräsident Spitz (kons.) zeigt darauf an, daß die außerordentliche Deputation für die Wahlrechts vorlage ihn zum Vorsitzenden, den Abg. Dr. Vogel (natl.) zum stellvertretenden Vorsitzenden, den Abg. Dr. Schanz (kons.) zum ersten und den Abg. Zöphel (natl.) zum zweiten Schriftführer gewählt habe. Dann tritt die Kammer in die Beratung über das Königl. Dekret Str. 27, den Bericht über die Verwaltung der zandes-Krandverstchrrungsanftalt in den Jahren 1904 und 1905 betr., ein. Vizepräsident Spitz (kons.) gibt zunächst einen ge schichtlichen Ueberblick über die Entwicklung der Brand- verstcherungskammer und kommt zu dem Resultate, da sich in Sachsen die Gesetzgebung auf dem Gebiete des Brandversicherungswesens recht gut bewährt und daß die Landes-Brandversicherungsanstalt sehr segensreich gewirkt habe und noch wirke. Aber infolge der veränderten Zcit- verhältniss- dürften sich doch einige Aenderungen nötig machen. Auf diese habe schon wiederholt der Sächsische Hausbesitzerverein hingewiesen. Namentlich gehen die Klagen und Beschwerden dieses Vereins dahin, daß die Beiträge in den Großstädten die Höhe der bezahlten Schäden wesentlich überschreiten, daß also die Klassifikation der Beiträge der Gemeinden nicht richtig sei. Redner spricht dieser Klage eine gewisse Berechtigung zu und empfiehlt der Deputation, zu erwägen, ob nicht eine Modifikation des Normalsatzes für die Gemeinden auf Grund der Erfahrungen der letzten zehn Jahre stattfinden könne. Die andere Klage deS Sächsischen Hausbesitzer- Vereins betreffe die Zusammensetzung des Plenums der Landes-Brandversicherungskammer. Man wünsche, daß auch den Versicherten selbst Sitz und Stimme im Plenum . * *) Das Kaiserpaar wird voraussichtlich am 15. März inKorfu eintreffen. * *) Für Deutsch-Südwestafrika ist die Gründung einer Transport- und Handels- gesellschaft geplant. * ES stellte sich heraus, daß daSZeppelinsche Luftschiff bei dem durch Sturm verursachten Sinken deS Pontons der Ballonhalle ziemlich stark beschädigt wurde.
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