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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010427013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901042701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010427
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-27
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1901
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VerugrgedW: Iz«v d« WL«N» u«««b»»4. 4»tro«oi, vur» «I,«« vot« «»« »o»r»nliwnLr» «tollt. erdaU«» d«tz «ton «» «i-xdo>ta«». dt» NW» an«««». W« N«t«1-,e « twri rb»U«»^d«» «»«»»« und «üv»« »«t I «». U und «r »0V» Lilrorawm-Ivrett«: Nachrichten Lr«»do» «cirilitn 1856 MW W OlMmMI«. lII».-IMM. Lo»Udolldoll5. « Lttrsvei». « Loadomli-reo. I Telcai.-Adresse: —^ - > -«-'"ichte 21 ^u» 8««. OSVSL' 1»» 8«v 21. Nachrichten, Dresden. NzotorravUsoLv Upparale iu reifer ^uuNatU det kmil ^Vünsekvj INonttteatr. 2V (Lt icv 6« vLv<U»2Ut»-. dkkbo Kövlt:-.flrk^uQAtrLvsv). l^brik r bei v^ddcu. : l-eiprig. Lvi'Uu. I rLNirfm-t «. 5L., 5lbo,:bel». U-tMbU/L, Kcxienbüub 1. ki. - IL»L»Iox aiik Ver!itU2(.ll. : MW««»»««»»«»««««««« !«Vielüig, V»l8eiiliini88li'.34. 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Borlegung des Zolltarifentwurss an den Reichstag IW länger auf sich warten, als man nach gewissen früheren ' u einer Beschleunigung des Verfahrens voraussrtzen durste, cd in unterrichteten Kreisen angenommen, daß noch gute drei Lochen vergehen können, ehe die Vorlage überhaupt nur an den Bundesrath gelangt. Diese verzögerliche Haltung der Regier ung in einer für das wirthschaftliche Gedeihe» des Reiches so aus schlaggebenden Angelegenheit, deren ersprießliche Erledigung im Sinne deS Schutzes der nationalen Arbeit für weite Erwerbs- krelse ein Lebensinteresse bildet, hat im Lande lebhafte Befürcht ungen und Besorgnisse hervorgerusen, die in stets steigendem Um fange und mit wachsender Schärfe in der schutzzöllnerischen Presse ihren Ausdruck finde». An und für sich ist es nun freilich nicht unbedingt nothwendig. daß man in dem langsamen Gange der Vorbereitungen, die der Entwurf auf seinem Wege zum Reichstage noch durchzrunachen hat. etwas Verfängliches erblickt. Nachdem die Vorlage, die schon jetzt einschließlich der Begründung einen un gewöhnlich starken Folioband von vielen Hundert Seiten umfaßt, im Reichslchatzamtc fertiggestellt worden ist. handelt es sich jetzt darum, zwilchen den ReichSümtern und den hauptsächlich belheilig- ten preußischen Ministerien die bestehenden Meinungsverschieden heiten aufzuklären und nach Möglichkeit zu beseitigen, damit alsdann der Reichskanzler in die Lage versetzt wird, die Vorlage seinerseits zu genehmigen und sie dem preußischen Staatsministe- rium zu unterbreiten, das die preußischen Vertreter im Bundes rath zu tnstruiren hat. Als preußische Bundesrathsvorlagc wird dann der Entwurf in der bekömmlichen Weise den verbündeten Regierungen zur Stellungnahme und Beschlußfassung im Bundes- rathe zugehen. Daß alle diese Vorbereitungen für die Reichstags- berathung nicht im Handumdrehen zu erledigen sind, daß der Buydesratb und die Einzelregielungen für die selbstständige und gründliche Prüfung der Vorlage eine nicht zu gering bemessene Spönne Zeit brauchen, wich sich Jeder sagen müssen, der auch nur über di« formelle Seite der Sach« informirt ist. Auch der Umstand, daß nach einem in parlamentarischen Kreisen kursirenden und allgemein geglaubten Gerücht die vor Kurzem noch im Schooße der Regierung vorhanden gewesene Mehrheit für den landwirthschaftlichen Doppeltarif über Nacht wieder zu einer Minderheit zusammengeschmolzen ist, braucht nicht gerade in dem Sinne einer für die Landwirthschaft ungünstigen Schwenkung ge deutet zu werden. Es kommt vielmehr lediglich darauf an. datz der Landwirthschaft ein ihren Interessen angemessener und ihre Lebensfähigkeit gewährleistender Zollschutz gewährt wird, so oder so. Hierzu ist aber der Doppeltarif nicht schlechthin erforderlich, ,andern eS würde beispielsweise auch vollkommen genügen, wenn die Regierung sich von berufenen Fachleuten die unerläßlichen Mindestzolllätze für die landwirthschaftlichen Erzeugnisse vertraulich mitthellen ließe und unter diese bei den Handelsvertragsverhandlungcn nicht dimmtergingc. Wenn trotz solcher sachlichen Erwägungen die Unruhe in landwirthschaftlichen Kreisen über die eigentlichen Absichten der Regierung zusehends größer wich, so liegt das an jenem un wägbaren Moment, das Fürst BiSmarck als eine „gewisse Feinfühligkeit Ar das politisch« Wetter" bezeichnet,:. Es macht sich in immer bestimmterer Form die drückende Empfind ung bei deu Vertretern einer gefunden nationalen Schutzzollpolitik geltend, daß die Regierung im Begriffe stehe, angesichts der heftigen Agitation des Manchesterthums einen Schritt nach rück wärt- zu thun. und zwar in Nachgiebigkeit gegen sehr hoch mögende Einflüsse, bei denen die. großen, ihrer Natur nach auf vollständige» Freihandel angewiesenen Schiffsahrtsgrsell schäften eine führende Roll« spielen. Unterstützt werden diese Besorgnisse, die thatsächlich auf schutzzöllnerischer Seite ganz allgemein gehegt werden, durch gewisse äußere Anzeichen, so namentlich durch deu siegeSgewissev, vielfach herausfordernd über mythig» Ton der freihändlerischeu Presse, die frohlockt, daß die nothwendig gewordene Verlängerung der Berathungsfrist des Zolltarifs eine Verschlechterung in der Stellung der schutz- zöllnerischen Mehrheit bet der Regierung bedeute. Auch ein be zeichnender Vorgang im Parlament verdient ln diesem Zusammen hang« Beachtung: Bel der jüngsten Berathung des von der konser vativen Fraktion «lngebrachten Gesetzentwurf» über die Schlacht vieh-Versicherung im preußischen Abgeordnetenhause war der Land- WirthschaftSminkstrr Freiherr v. Hammerstedt überhaupt nicht er schiene», sondo» hatte einen.jüngeren Rath" anibS»» Ministerium zu seinem Vertreter bestellt- In konservative» Kreisen ist diese» Verhalten der Regierung allgemein aufgefallen und hat im Btrein mU mehrfachen anderweitigen SMWtmuen der Verbreitung der Meinung Vorschub geleistet, daß wir «An Politik entgegengingen. die nicht im Interesse de» Schutze» der nationalen Arbeit über- Haupt lia»«. Hinan» erhellt, wie sHr e» zur allgemeinen Beruhigung djenfn würde, wenn die Regierung sich entweder entschlösse, den auf Beschleunigung der Vorlegung de» Zolltarifs gerichteten Wünschen gencht zu werden, oder, falls die- ouS sachlichen Gründen shjh.Aachan» nicht «zielen ließe, wenigstens eine unzweideutige Kftnhgebtmg de» Inhalt» zu «lassen, daß dir leitenden Stellen in Ilebercinstimmung mit den früher proklamirten Grundsätzen noch wie vor gewillt sind, an der Politik eines angemessenen vernünf tigen Schutzes der nationalen Arbeit unvelbrüchlich fest zu halten. Wie stark zumal in landwitthschastlichcn Kreisen die Empfindungen des Unmuths über die verzögerliche Behandlung der Tarissrage bereits geworden sind, gebt u. A. daraus hervor, daß ein führendes Blatt dieser Richtung erklärt, unsere Politik werde dadurch ge kennzeichnet, daß sie sich stets anders gestalte, als man nach den Ansivrüchen der verantwortlichen Minister und Staatsleiter an- nchmen müsse: dadurch würden auf die Dauer die besten Lhcile der Nation aus der aktiven politischen Bethätigung zurückgedrängt. Es sei ein Charakteristikum der heutigen politischen Entwickelung, „daß bei versagender Führung der Regierung die einander gcgcn- überstehenden Richtungen im politischen Leben sich unter Aufwand der besten Kräfte gegenseitig aufrciben, um cs schließlich dann als ein glänzendes Ergcbniß zu erreichen, daß nichts geschieht oder vielmehr Alles beim Allen bleibt". Wie es scheint, haben die politischen Sorgen, welche die Stirnen der Anhänger der Schutz politik draußen im Lande furchen, auch bereits die Schwelle des Reichshauses überschritten und dort zu Erwägungen geführt, die sich zu der Befürwortung einer parlamentarischen Aktion verdichtet haben. Die „Deutsche Tagesztg." kündigt an, daß im Reichstag eine Interpellation über das Schicksal des neuen Zolltarifs angeregt worden sei» die demnächst feste Gestalt gewinnen dürste, und die „Magdeb. Ztg." fügt hinzu, daß der Führer des Bundes der Landwirtl-e, Abg. v. Wangenheini, eine längere Unterredung mit dem Reichskanzler gehabt habe. Eine offene Aussprache im Reichstage wäre In der That das Beste: sie würde die Situation aus alle Fälle klären und den lähmenden Druck der Ungewißheit, der jetzt das ganze innerpolitische Leben ge fesselt hält, beseitigen, sei eS durch die zweifellose Klarstellung des ObsiegenS der schutzzöllnerischen Bewegung oder durch den Heroldsruf zu neuen Kämpfen. Was unter allen Umstände», ans da»-Schärfste zmnckgewkesen werden muß. ist die von größter tendenziöser Böswilligkeit zeugende Behauptung der Manchesterpresse. daß der Wunsch der ichutz- zollnerischen Mehrheit nach beschleunigter Einbringung des Zolltarifs im Reichstage lediglich auf eigennützige parteipolitisthc Hinter gedanken und Nebenabsichten zurnckznsühren sei. Dieser Wunsch ist ganz im Gegentheil sachlich wohl begründet, wie sich aus folgen der Betrachtung crgiebt: Tie am 3l. Dezember 1903 ablausenden Handelsverträge müssen bis zum 3l. Dezember 1902 gekündigt weiden. Geletzt nun, der Reichstag wird bis dahin in Folge ver späteter Einbringung der Vorlage mit den Verhandlungen über den neuen Zolltarif nicht fertig, so sind zwei Möglichkeiten denkbar. Entweder die Kündigung erfolgt nicht: dann bleiben die Handels- verlräge noch auf ein weiteres Jahr (bis Ende 1901) in Kraft und die Landwirthschaft hat den Schaden davon; oder die Kündigung erfolgt trotz der noch im Gange befindlichen Reichslagsvcrhand lungen über den neuen Tarif dann würde mit Ablauf des Jahres 1903 zunächst der autonome (d. h. einseitige, nicht vertragsmäßige) alte deutsche Zolltarif in Kraft trete» und damit wäre wiederum -dem Handel nicht gedient. Hiernach ist die rechtzeitige Fertig stellung des neuen Zolltarifentwurss und ebenso seine rechtzeitige Nachprüfung durch die Einzelstaaten und den Bnndesrath in mög lichst beschleunigtem Verfahren ein dringendes Ersorderniß des allgemeinen wirthschaftSpolitischen Interesses aller Erwerbsstände ohne Ausnahme, weil nur so der ebenfalls rechtzeitige Abschluß der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs gesichert erscheint. Neueste Drahtmeldungen vom 26 April INachtS eingehende Depeschen befinden sich Seit« 1.) Berlin. (Priv.-Tel.) In der Budgetkoinmission des Reichstags wurde heute das Gesetz üb« die Versorgung der Krieg-invaliden und der Kriegshinterbliebenen in zweit« Lesung angenommen, ohne daß die Beschlüsse erst« Leimig eine materielle Aend«ung «fahren. Nach Mitthrilung der Regierung er höht sich in Folge deS Gesetzes der jährliche Bedarf für Invaliden aus 14600000 Mk. Die bereits i» «st« Lesung angenommrne isivnSgeietze ngesetzes m -kjnon wurde wiederum genehmigt und außerdem eine Resolution beschlossen, welche jährliche Vorlegung von Uebcrsichte» über PensionSgewähruiigcn verlangt. - In der 9. Kommission des Reichstags wurde heute die Berathung des vom Eentrni» be antragte» Toleranz ae sc des fortgesetzt und 8 2 nach dem neueren Vorschlag des Centrums in folgender Fassung einstimmig angenommen: Für die Bestimmung deS religiösen Bekenntnisses, io welchem ein Kind erzogen werden soll, ist die von den Eltern vor. od« nach Eingehen der Ehe getroffene Vereinbarung maß gebend. Die Vereinbarung ist auch »ach dem Tode des eine» oder beider Elternlheile zn befolgen. Alsdann gelangte noch 8 2» gen 3 Stimmen wie folgt zur Annahme: Ju Ermangelung «l»er Vereinbarung der Estern gelten für die Bestimmungen des religiösen Bekenntnisses, soweit nicht nachfolgend ein Anderes vur- üchrieoen ist. die Vorichrlsten des Bürgerlichen Gesetzbuches üb« e Sorge für die Pnson de« Kindes, stehe dem Vater oder der rutter da- Recht und die Pflicht,, für die Person des Kindes zu sorgen, neben einem dem Kinde gestellten Vormund oder Pfleger zu. so gebt bei einer Meliiungsverschiedcnheit üb« die Bestimmung des religiösen Bekenntnisses, in welcher das Kind zu erziehen ist. die Meinung de», Vaters od« der Mutter vor. Das religiöse Bekenntniß de» Kindes kann weder von dem Vormund noch von »ein Pfleg« geändert wrrden. Die B< ' örtgesetzk. . Berlin. (Priv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus nahm die erste Leimig des Antrags von Bockelberg und Genossen (Ions.» aus Annahme eines Gesetzentwnrss betreffend die Förderung dm inneren Kolonisation vor. Der Gesetzentwurf forden 12 Millionen aus Staatsmitteln zum Ankauf und zur Bcsiedelui! von Grundstücken. Die neu zu besiedelnden Stellen tollen nur als Rentengütcr verkauft werden dürfen. Mit der Förderung de> inneren Kolonisation erklärten sich jämmtliche Redner einschließlich der der Regierung einverstanden, doch wurden im Einzelnen mehr fach Bedenken gegen den vorgeschlagenen Entwurf «hoben, ins besondere seitens der Linken. Schließlich wurde der Antrag an die zur Vorberathung der Vorlage betreffend die Gencralkommissioii eingesetzte Kommission verwiesen. Montag Antrag Barth betreffend Neueinlheilung der Landtagswahlkrcise. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Kanalkom Mission des Abgeordnctenbauses setzte auch heute die allgemeine Diskussion üb« de» Mittellandkanal fort, ohne zu einer Beschlußfassung zu kommen. Abg. v. Arendt (kons.) widersprach u. A. der Meinung, daß durch Ablehnung des Kanals ein Gegensatz für den Osten und Westen geschaffen würde, indem er daraus hinwies, daß viele Industrielle im Westen Gegner des Kanals seien. Abg. Schwarze (Cenlr.) befürwortete die Kanalisirung der Lippe anstatt der Ems und meinte, daß der Mittellandkanal wenn auch jetzt abgelehnt, so doch später der Regierung als reise Frucht in den Schooß fallen würde, wen» sie jetzt nur das nehme, was sic bekommen könne. Abg. Gras Limburg (kons.) hielt ein Sinken der Eilenbahn- einnabmen durch Aenderung des Verkehrs in Folge des Kanals für unausbleiblich. Hauptsächlich stimmten seine Freunde gegen die Ems« Linie, weit damit der Staat die Herrschaft über die Tarife verliere. Abg. v. Eynern (nat.-lib.) meinte, daß auch die Lippe- Linie gebaut werde, wenn jetzt die Ems« Linie bewilligt werde. Abg. Freiherr v. Zedlitz tsreikons.) «klärte, die Zeit zur Entscheid ung ier noch nicht gekommen, es sei denn, der Vice-Präsident des Staatsministeriums könne die Versicherung geben, daß die Zoll- larifreform den wirthschastlichen Bedürfnissen des Landes, ins besondere denen der Landwirthschaft entsprechen werde. Für den Fall der Annahme des Mittellandkanals wollten er und seine Freunde ebenso ivie die Schlesier im Gesetz einschalten, daß die beschädigten Landestheile durch Tarifermäßigungen entlchädn werden. Ferner sollen die Jahresraten sür den Bau des Kana! durch den Etat festgrstellt werden. Man werde dann entsprechend d« Finanzlage das Bautempo bestimmen können. Sollte sich vieles Programm nicht aussühre» lassen, so bleibe nichts übrig, als vorläufig die Entscheidung üb« den Mittellandkanal auszusetzen. Finanzminist« v. Miguel konstatirte wiederholt, er würde sich nie entschlossen haben, sür den Kanal einzutrelen. wenn dadurch die Finanzen gefährdet würden. Endlich erklärte Abg. Herold lEentr.). k> seine Freunde ständen ans dem Standpunkt, nur die Mittellime ausznbauen, ebenso die Regulirung der Flüsse im Osten zu be willigen. dagegen den Mittellandkanal hinauszuschieben. In 5 bis 6 Jahren werde sich die Lage geklärt haben, dann könne man sich auch über den Mittellandkanal entscheide». Die Berathung wird Dienstag fortgesetzt. Berlin. (Prlv. Tel.) Der Ehes des Militärkabineks. Generaloberst der Infanterie v. Hahnke. der General der Kavallerie Prinz Moritz von Sachien-Altenburg und der Geueraladjutant des Kaisers. General der Infanterie Bronsart v. Schellendors begingen beute die Feier ihres ÄMHrigc» Militärdtcnstjubiläuins. Der General der Kavallerie, Prinz Leopold von Schwarzburg Londcrshansen. beging gestern den Tag. an welchem er vor 50 Jahren in die preußische Armee eingetreten war. Generalcbcrst v. Hahnke «hielt vom Kaiser die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden. Der König von Sachicn übersandte dem Jubila' eine kostbare Vase ans Meißner Porzellan. — Der cbemalige Staatssekretär des Reichsschatzamtes Kaiserlicher Wirk!. Geh. Rast, Emil v. Burk Hardt, der späterhin Präsident der Seehandlnng war und dann in den Ruhestand trat, ist gestern Nachmittag cm einem Herzichlag im 65. Lebensjahre gestorben. Berlin.. (Priv.-Tel.) Fcldmarschall Gras Waldersce. meldet aus Peking: 15 Kilometer nördlich vom Bahnhof bei Peataho, westlich von Shanhaikwan. hat eine Kompagnie Pundjab. Infanterie einen Zusammenstoß mst einer starken Räuber st A! bande gehabt. Britische und japanische Truppen und eine Kom die jerathnng wird Dienstag tröste sind dabei verwundet worden. Frankfurt a. M. Aus Griesbciin wird berichtet, daß di> Zahl der Tobten 15 nicht übersteigen dürste. Möglicher Weise befinden sich unter den Trümmern noch einige Leichen, die aber dix angegebene Zahl nicht wesentlich steig«» würden. Von den Körper», die zumeist schrecklich verbrannt sind, wurden lu identifizirt, darunter Dr. Jakobi. Unter den Verletzten befinden "ch der Direktor des Werkes Dr. Lang und 4 Chemiker de» äbrik. Die Zahl der schwer und leicht Verletzten ist sehr groß, m Frankfurter Krankenhanse befinden sich 4M und über 20 Schwerverletzte wurde» »ach Hockst in's Krankenhaus gebrnchl. Die Verwuiidnnge» bestehen in Knochenbrüchc» und Brandwunden. An dem Aufkommen mehrerer Schwerverletzte» wird gezweifen Das Gebäude, in dem die Explosion stattfand, ist vollständig vom Erdboden wegrasirt. Zahlreiche Obdachlose, die zumeist während der Nacht mit ihrer gcsaminlcn Habe nntcr freiem Himmel kain- pirte». werde» »ach Möglichkeit in Frankfurt untergebracht. Die öffentliche und die Private Wohlthätiakeit sind in vollem Gange. Eine weitere Explosion «folgte bisher nicht. Köln. (Priv.-Tel.) Auf die im Dezember v. I. von Gewerbetreibenden des Saarbezirkcs an die Bergwerksdircttionc» Saarbrückens gerichteten Eingaben um Ermäßigung der Preise für zur Allsfuhr bestimmte Kohlen «folgte vom Handelsministerium ein ablehnender Bescheid. München-Gladbach. (Priv.-Tel.) Die Fried Hofs schändung in Odenkirche» wurde lwn dem inzwischen ver hafteten Arbeiter Wirtz verübt, welcher erst jüngst aus einer Irren anstalt entlassen worden ist. Thorn. (Priv.-Tel.) Die Strafkammer verurt! BurLdruckereibesik« Sylvester Bußchnnski. hi«, verschieden« Klaffen der Bevölkerung zu Gcwaltthätigkeiten in ein« den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise, begangen durch Druck legung von 5 Liedern in der polnischen Licdersammlung „Es leoe das polnische Lied" zu 1 Monat Gefängniß. erkannte auch ans Einziehung der Bücher und Vernichtung der Platten. rtbeilte ki
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