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Dresdner Nachrichten : 17.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187604174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-04
- Tag1876-04-17
- Monat1876-04
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.04.1876
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VLLWM «»siratk ir. «»,». »»««>» dterlellüve» V»rk«lPfg»„ durch l, L M-rk IL Psgr. »Ummern lOPsge. «29000 «r»k. Ai> « «itck,,»e »Ing«, I le» vlanulcrtple *«» Nch dt« «idarlto» > cht »ertt, illch. Ins« ,t,n-«nn,«m, au». Air! : u ult -«» tu L»mdur,, vrr- ltn. It«u, Letdelg, 8-stI. Vre >u. Nenukfur« a. M. — I «. »»«, tu B-Ni». O«>» »I»n, Samdurg, Paiuur« «. «., Mllu. Heu 1 - v»»d« » c». tu »'» urt «. M. — tu «drmut». — »»- «—.t »U„I„ » c«. In Varl«. Tageblatt stir Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. > Druck und Eigrnthum der Herausgeber: Liepsch L Reich ardt m Dresden Verantw. Nedacteur: Friede. Gotdsche in Dresden. 2 uler« c« «erden «irade 13 »«,« dl» Ad. r» Udr, «»»nt»! dl» Mittag» lL UIir. Ä Peuhadr: grade «laltei- L bl» Äachm. 4 Uhr. — Der »kaum riner «ln- Idaltiacn Pnilzrll, »öltet lü Plgr. liiuü-jaudt dt» Zeile »i> P,ge. Vlne «arantle )Ur dal »Lchlltirgige «kstchel» «eil der Jnierate »ltd nicht gegeben. ltlurw-irtleie rlnndnren« «uilcäge von un» unte» lanmcn Lirincn »nd Per tonen lnscriren wir nur aeqenPrlinumerando» Zablung durch Brtet- warlen oder Paslei»»ah» luttq. Acht Tilde» losten Ui Ptae. Interate >ür die Montag» - Nnmm't »der nach einem Festlag- »te Petiljeile l!i> Plge. Nr. 108. Elnundzwanzigster Jahrgang. Lliitredattrur: vr. Lmtl Ut«r«F. Für daS Feuilleton: Liittvi« Unrt»»»«». Dresden» Montag, 17. April 1876. Loca'cS und SiichiischrS. — Hätte man nicht in Sachsen die sehr unberechtigte Eigen- thür.lichkeit, die wichtigen Fragen geheim zu behandeln, so würde die heilsame.Maßregel der Emission einer königl. sächsischen Staatsrente an Stelle der bisherigen Staatsschulden schonlängst eingeführt sein. , Die sächsischen Staatssinanzen sind die besten, solidesten, geordnetsten der Welt. Ihre Verwaltung ist grundehrlich, das Finanzk udgct durchsichtig, wie kaum ein zweites, die Controls durch den Landtag zw ckmäßig eingerichtet und äußerst wirksam. Trotzdem ist es Sitte, daß über neue Anleihen und das Staats- schuldcnwesen immer in geheimen Sitzungen des Landtags verhandelt wird. Je weniger die sächsische Finanzvermaltung den vollen Strahl des LichtS der Oeffentlichkeit zu scheuen hat, umso geheimnißvoller umhüllt sie ihre harmlosesten und redlichsten Maßregeln. Den Schaden einer so irrationalen Methode trägt natürlich das Land. Wäre früher in öffentlichen Kammersitzungen über Ausnahme neuer Staatsanleihen, über deren Emissionslurs und dergl. verhandelt worden, so hättesich auch daSOrgan der Oeffentlichkeit, dieZeitungs- welt, der Frage bemächtigen, Rath und Warnung ertheilen können. So aber erfuhr die Welt stets von solchen Dingen erst, wenn u- ab gemacht waren. Sachsen hätte, dem Vorgänge Preußens folgend, 1869 ebensogut seine bisherigen Anleihen in eine Rente convertiren können. Auch jetzt dürste es dazu nicht zu spät sein. Lei Aufnahme einer neuen Staatsschuld in Nentenform aber möchten wir bitten, die doppelte Art der Rente, die in Frankreich üblich ist, rm portoii, und ü, 1'mscrjption in Sachsen einzuführcn. Die letztere Art hat das Angenehme, daß die auf dem Namen deSJnhabers ausgestellten Rentenpapiere, selbst wenn sie gestohlen oder vermißt werden, dem Verlustträger binnen kürzerer Zeit wieder ersetzt werden. Bekannt lich hat das jetzige MortificationSverfahren verloren oder gestohlen angemeldeter StaatSpapicre seine äußersten Nachtheilc. — In hiesigen Regierungskreisen findet es Anerkennung, daß die großhe st. sächsische Negierung den Standpunkt völlig theilt, den die hieß Rcgieru rg in der Reich scisenbah »frage cin- nimmt. D^s amtliche Blatt Sachsen-Weimars, die „Weimarische Ztg", stimmt den Ausführungen des Dr. I. über jene Frage in allen Stücken zu. Au h in Berlin haben die maßvollen sachlichen Auseinandersetzungen >eS Dr. I. ihren Einfluß nicht verfehlt. — Das vorgestr ge Schadenfeuer im Krapse'schen Institut auf der Bn'engasi-H st, wie sich nun herausstellt, bloS einen Theil des Daches zerst" nur an einigen Stellen ist es in die dritte Etage gcdruw .wesentlichen Schaden zu verursachen. Der Brand ist, " ausgezeichnete.: Thätigkeit unserer Feuerwehr, brillant gel . mordedie Wasserstrahlen der neuen Wasserleitung stiegen »näß .«g bis zm.i Dache empor und warfen die Flammen nie der. Man könnte b'hanptcn, daß eher ein wenig zu viel gelöscht worden sei, wenigstens hat das hineingeworfene Wasser säst sämmt- likbe Etagen durchdrungen. Ein Theil der Zöglinge des Institutes ist bis zum AuStrockn:n der Wohnungen im Hotel Kronprinz unter- gc «acht worden und hofft man,durch schnellen Neubau und rührige H tnde die volle Thätigkeit der vortrefflichen Erziehungsanstalt nach Ablauf der jetzigen Osterferien wieder aufnehmen zu können. — Der der Brandstiftung in Menberg verdächtige Wirth Oelschlägcl, Besitzer des (Gasthauses zum Löwen, in welchem das Feuer ausgebrochen ist, wurde nebst seiner Frau vorgestern nach dem Gefängnisse des Bezirksgerichtes Pirna abgeführt, nachdem ihn der Herr Staatsanwalt Lufft wiederholt auf den Brandstätten herum geführt und ihn zu einem Geständnis; aufgcfordert hatte, ohne daß er ein solches erhielt. Allgemeine Freude herrschte am Mittwoch Nachmittag in Attenberg, denn zur genannten Zeit kam ein Last wagen mit zwei Glocken an, von denen die eine 9 und die zweite 7 Centner wiegt. Herr Stückgießer Große auf der Camcnzerstraße in Dresden, leiht der schwer heimgesuchten Stadt diese Glocken un entgeltlich bis zur Fertigstellung des Gotteshauses und des Kirch- thurms. Die Zimmerleute arbeiteten am grünen Donnerstag flott an einem Jnterimsglockenhause, damit das Geläute schon am Auf- erstehungssest zum ersten Mal ertönen kann. — Statistik der drei Standesämter zu Dresden auf die Zeit vom 9. bis 15. April 1876: Bezeichnung der Fälle: GebnrtStälle überhaupt .... davon: uneheliche . . .... Zwillingsgeburten .... von öffcntl. Anstalt, angezeigt Sterbesälle überhaupt . ... «... davon: Tovtgeburten '' von öffcntl. »Anstalt, angezeigt Selbstmord 9Nord tobt ausgefundcn Eheschließungen überhallpt . . . davon aufstandeSamtl. Ermächt. noch auf kirchliches Aufgebot Aufgevotöverhandlungen . . _ — Der eine Anzahl tüchtiger schauspielerischer Kräfte zäh lende Dliettantenveretn „Artific ta" glebt heute in Brauns Hotel zum Besten der Abgebrannten in Allenberg einen theatra lischen Abend, der außer der Aufführung der Lustspiele: „Ein ungeschliffener Diamant" und „In Hemdsärmeln" noch einige Gcsangövorträgc bieten wird. — Unter den vielen Elsenbahnpctitionen, die dem Landtage zugegangen sind, erregt eine vom Bürgermeister Herrmann in Rohwein verfaßte ein gewisses Aufsehen. Dieselbebebanbelt daö Gebot, welches die StaatSregierung für den Erwerb der Eisenbahn Hainicheu-Noßwein zu zahlen Willens ist. Diele Linie ist 2'/» Meilen lang. In Sachsen kostet die Melle Eisenbahn zu bauen 7 - 800,NNO Thlr. WaS bietet der Staat für die ganze Linie? DaS Fünsthril! Nur 300,000 Thlr. AIS die- scö Gebot in der basigen Gegend bekannt wurde, da wollte man (vleliache Zuschriften von dortbestätiaeneSunS) eS erst nicht glau ben. Man besann sich, daß die Bahn ursprünglich eingleisig ge baut werben sollte, daß die Regierung aber daraus bestand, daß bat allein 300,000 Thlr. gekostet, so daß der Staat nur Daö be zahlte, waS er an Mehrlaste» dem Bahnbau auierlegte und die Bahn ganz umionst erhlclte.Allerdlngö rentirt sich jetzt dicBahnnickst. Aber daö bessert sich später und die jetzige Ealamitäl rührt daber, daß die Linie Hainichen-Roßwein,eingekeilt zwischen dicStaatöbab» und die Leipzig',Dresdner, von beide» sehr sticfiiiüttcrlich bedacht ist. Nicht nur sind die Bahnanschlüsse sowohl »ach Chemnitz, als nach Meißen und Dresden höchst traurige sonder» der Güter verkehr wtrd möglichst wenig, selbst wen» er kürzere Strecken zu durchlaufen hätte, über die Linie Haliilchen - Roßwcin geleitet. Wohl aber bat diese Linie die Staatöbahnlime Chemnitz-Haini chen wesentlich besser rentlren lassen. Erwirbt de: Staat die Leipzig-Dresdner Bahn, so kan» er die Drcödcn-Frelbcrg-Cbcm- nitzer Linie mittelst der Hainichen-Noßweinck sehr entlasten. Nimmt man tau«, daß dieAdiaccnttn sür Abtretung Ibrcö Grund besitzes nur Aktien erbicitcn, daß die Stadt Roßwcin durch den Verkaus der Bahn unter Ihrem Wcrthe allein 500«»jThlr. einbüßte und daß die dortige Gegend auch andere unrentable Bahnen Sachsens iz. B. Schandau-Sebnitz) mitbczahleu muß, so ist der Wunsch, daß die Negierung einen dem Bauwcrthc der Bahn ent sprechenderen Preis zahlen möge, aiS 300,000 2hlr., kein unbilliger. In welcher Welse man bei den Fünfmarkscheinen die Nich tigkeit der Folionummer aus der linken Seite mit der Nummer auf der rechten Seite und damit die Echtheit dcS Scheines prüte» kann, dürste manchem Leser Interessant sein Streicht man näm lich die drei letzten Zahlen der rechtsseitigen Stummer ab, divtdirt in die verbleibende» mit iüm setzt der sich daraus ergebenden Zahl die Ziffer 1 zu, so erhält man die richtige Folio-Zahl auf der linken Seite des Scheines. Zum Beiipicl der Schein trägt linkoieitig Fol. N4 unv rechtsseitig Nr. 0.',«'»2:!0, so streicht man die letzten Ziffern 2:>0 ab. tividirt >» die verblcibcude Zahl 0505 mit fünf, erglebt dies Ilst, die Zahl 1 zugcsetzt, ist gleich 114, welches der richtigen Folionumincr entspricht. — Am Sonnabend sind beim Vorstand des hiesigen Vereins arbcitgebcnter Klempner, Herrn Bot), die künstlerisch trefflich ausgeführten Diplome eingegangen, welche dicCassclerAuö- stclungö- Inry sür die im r-cptbr. vor. I. während der Fach ausstellung aller Blcchaibeiter Deutschlands hiesigen Firmen zu erkannte. Herr Boi) erhielt ein Diplom „stir gute Modelle ver schiedener Apparate zur Krankenpflege" und ein zweites „sür gute Hcmdarbeit in Ncusilber und Zink"; Herr E. Eschcbach: „für Lelstungsiäblgkcit von Petroleum-Kochapparaten" und ein an deres „iür gute Zinkarbcit an einer Badewanne und an Eiöschrän- ken; und Herr A nton N eicb ,iür sehr gut gearbeitete Choco- ladcnsormen von Weißblech". — Man meldet ans Waldenburg: Ein Act ungstttibiicker Rohheit unv Verkommenheit kam 1. April zur Kennlniß der hie sigen Polizeibehörde und sinh von dieser die nöthigen Schritte gethcm worden, um daö betreffende unglückliche mißhandelte We sen zu schützen und die barbarischen Eltern zur gerechte» Strafe zu ziehen. An diesem Lage wurde nämlich die Entdeckung ge inacht, baß von einem hiesigen Bürger und Hausbesitzer und des sen gleichgesinnter Ebeirau der etwas geistesschwachen und ge lähmten Tochter erster Ehe seit längerer Zeit eine finstere, un- hcizbare Bodenkammer zum alleinigen Anscntbalte angewiesen worden war. In dieser wurde sic durch körperliche Mißhandlung, durch unzureichende schlechte Nahrung vollständig entkräftet und fast blödsinnig gemacht DaS ca. 1!) Jahre alte Mädchen hatte, um seinen Hunger nur einigermaßen zu stillen, da die ihr von :en unmenschlichen Eltern gereichte Nahrung nicht genügte, die Spüleimcr der Mitbewohner des HanseS nach Nahrungsmitteln durchsucht und das darin Gefundene genossen. Bei ihrer Unter bringung im hiesigen städtischen Krankenhausc war ihr Körper in Lumpen gehüllt und von Ungeziefer vollständig bedeckt. Selbst verständlich wurde die Unglückliche sofort, nachdem sie eine voll ständige Reinigung gesunden, in ärztliche Behandlung genommen. Abendö kamen Friedrich August Eratt Merkel mit seinem Col lege» Georg Schmidt und der Cbeiran im betrunkenen Zustande »ach ihrer Wohnung in den Trachenberge». Da der Hausschlüssel den Herrschasten nicht zur Verfügung »and. singen dieselben in dem Hose ihres HauscS zu skaiitaiiren an, brüllten und tobten in einem fort und antworteten schließlich den um Ruhe ersuchenden Personen mit den Schimpfnamen „Stäuber- und Spitzbuben- bante", woraus sie sich auch »och heravlicßcn, Keile cuiöznthcilen und namentlich mit einem großer, eisernen Tops Wursbcwcgunge» in leicht zu errathcnder Absicht nach ihren Gegnern auSzusühren. ES setzte schließlich sür diese liebenswürdige Ausführung fest Tage Hast und hiergegen erhob Merkel ohne allen Erfolg Einspruch. - JohannePaulinc Fictze, ein schon mcbnuch beiirai'tcö Mädchen, stahl bei Gelegenheit tcö Besuches einer ihrer Freundinnen, des in der Donath'schcn Restauration dienenden Dienstmädchens, ein Paar frei aus dem Tische liegende Müffchen im Wcrthe von 1 M. Die Ltaatöanwaltschait beantragte Bestätigung teö aus 5 Monate Gciängniß lautenden erste» Bescheides, die zweite In stanz setzte jedoch die etwas harte Straic ans »Monate herab. - Ein bereits mehrfach wegen Langfingcrci bestrafter Mensch, der Handarbeiter Augnst Werner aus Welkerodort. wurde eines Abendö gegen lo Uhr in einem Hause der großen Ziegelstraße aus einem mit Wäsche bchangenen Gange betroffen und zwar in einer Situation, die unbedingt aus die beabsichtigte Ausführung eincö Diebstahls schließen ließ. AIS der Patron merkte, daß eS ihm an den Krage» gehen könne, verließ er eiligst daö Haus und wandte sich, von den Zeugen verfolgt, seiner Wohnung zu. Nach erstatteter Anzeige fand man bei der Haussuchung im Besitze dcS Angeklagten ein schwarz- und weißgcstrcisteS Hemde, weWS vorher bereits auö dem cbengencinnten Hause gestohlen war. Der rechst schlau sei» wollende Spitzbube erzählte zu seiner Recht fertigung eine Mär, wonach er von einem ihm unbekannten Grenadier ersucht worden sei, in dem Hau'e auf der Zicgcistraße ein Mädchen, deö Ersteren Geliebte, zu beobachten, währestb,,fr das Hemde für 1 SN. 50 Ps. ebenfalls von dem großen un bekannten gekauft haben will. Schlaumeier kam jedoch damit nicht durch und muß trotz deö Einspruches 5 Monate Sommer aufenthalt in Zwickau nehmen. — Witter,ingS-Bcot>aü)t>«ng am 16. April» Mittags. Barometerstand nach Otto L Bösoll hier: 28 Pariser Zoll 1 L. (seit gestern :r L. gefallen). - Thermometer nach Reauwur: Grab über Null. - Die Schloßthurmsabne zeigte Ost- Wind. Himmel: trübe. — EldhShe in Dresden. 1V. April. Mitt.: 5 Cent, unter 1. U. UI. Summa. 44 81 38 164 4 21 5 30 24 1 25 ss 53 25 113 5 8 I 15 8 2 10 1 — — 1 14 23 9 46 1 — — 1 20 21 15 56 sie zweigleisig gebaut wurde. Man mußte bas Land also doppelt to breit erproprtiren. dies und der Mehraufwand sür Kunstbauten — In dem Keller des Kaufmann Richter in Obern eukirch brach in der Nacht des 12. d. M. Feuer ans, erlangte aber durch schnelle Hilfe keine großen Dimensionen. — Am 11. lsattc in Kirsch« u ein 5 jähriger Knabe mit Streichhölzchen gespielt und war dadurch im Richter'schen Hause ein Feuer entstanden, be> welchem nur eine Partie Stroh verbrannte. — Die Wohngebäude des Maurers Schmidt und Steinbrechers Rumlich inDoberschütz sind in der Nacht des 14 total ni eder- gebrannt. — In Großdubrau brannte das Haus dcS Bäcker Achermann bis auf den Backofen nieder — Am 13. brannte m Zittau der Fußboden einer Woh nung in der Restauration Stadt Teplitz vollständig durch. — JmKüchwald bei Chemnitz ist ein junger Mann er schossen aufgefunden worden, der in einem Briefe sagt, daß ihn eine unglückliche Liebe zu», Selbstmord getrieben hat. - Oesfentliche Gerichtssitzung am 10. April. Der srüber in Dresden wohnende Kunsthändler Ernst Eduard Luther in Neunaußlitz erhielt wegen Schulversäumniß seiner mit 3 Kindern gesegneten Nachkommenschaft vom Einzelrichter 15 M. Strafe und die Kosten zuerkannt, wogegen er Einspruch erhob. Der Beschuldigte, welcher seinerzeit die Residenz wegen zu theuerer Wohnungömlethe verließ, war eigentlich verpflichtet, nach der Uebcrstcbelung seine Kinder in die Schule nach Döltzschen zu schicken, sandte dieselben aber nach Löbtau und zwar auf nur einen Tag, weil er seiner Ansicht nach die dortige Schule dem Bildungsgrade seiner Kinder nicht entsprechend fand. Luther beruft sich ferner heute darauf, daß er seine Kinder während der in Rede stehenden Zeit selbst unterrichtet habe und baß ihm die Aufnahme derselben in eine Dresdner Bezirksschule unter den obwaltenden Umständen versagt worden sei. Es blieb trotz dcS Einspruches beim ersten Bescheide. — Der Buchhalter Paul Hermann ward gegen den PrivatuS Carl August Haupt klagbar, weil der Letztere in Bezug auf ihn eine beleidigende Bemerkung betreffs des VerkauicS einer Spritze gemacht batte. Der erste Bescheid, wonach Haupt, sofern er einen Bestärkungöcid leistet, irelzusprechen ist und der Kläger die Kosten zu bezahlen hat. ward trotz deö vom Letzteren erhobenen Einspruches in zweiter Instanz bestätigt. — Der Ziegelinctsier Ernst Traugott Gerster und der Handarbeiter Zimmcrmann in Mockritz waren wegen Beleidigung gegenseitig klagbar geworden. Z. war in erster Instanz frei- gesprochen, Geister zu 20 Bk. Strafe vcrurtbeilt DaS Gericht erkannte heute für G. gleichfalls aus Freisprechung. Auf An trag Christian Grumbach'S war der Schuhmacher August Fer dinand Walde in Laubegast wegen Unterschlagung zu 3 Wochen GefängnIH verurthestt. ES blieb heute beim Alten. — Der Steuermann Carl Friedrich Schäfer war laut einer Anzeige dcS EibstromaufseherS Strohdach beschuldigt, dem Verbot zuwider sein Schiff 155ck ain 7. September mit aufrechtstehendem Mast am Abladeplatz zu Blasewitz abgeladen zu haben. Die erkannte Strafe von 10 M. ward bestätigt. — Am 22. August v. I. spät Briefkasten. »*. Notbschrei eines Unvorsichtigen. „Wo be finden sich hier in Dresden die Steilen, an welchen man vielleicht noch die vorinaiigen grünen Cassenbillcts der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie nnd königl. prenß. Easien-Anwcisungen einwechscln kann?" — Bei den Casien der Leipziger Bahn all 1; bei der Rcichsbank-FIliale hier, Halbegassc, ml 2. Pctruö. „Giebt cö in Meißen Schiller oder Schieler?" - Der Wein, welcher auS den vor dem Pressen nickst sortirtcn Trauben (weiße und rothc) gewonnen wird, heißt seiner mehr inö Nöthlicffe spielenden (schillernden) Farbe wegen Schiller, nicht Schieler, wie man fälschlich sogar in Meißen spricht. Diesen mehr milden Wein, wie auch sonst die reinsten Meißner Weine trinkt man unter Andern, auch namentlich in den allbe kannten Geißler'schen altdeutschen Weinstuben in der Burgstraße, unv In der ebenfalls zu empfehlenden Weinstube Herrn Otto Horn s in der Eibgassc, vis-ä-vis demHeinrichSmonnmente. G. G. „WaS habe ich bei einem jährlichen Rcistcnein- kommcn von 6300 Mark für einen Steuersatz zu zahlen? ES scheint bei mir eine Verwechslung stattgciundcn zu haben nnd möchte ich die Pflicht der Reclamcstion nickst versäumen." — Der einfache Steuersatz erglebt für dieses jährliche Einkommen 13 Mt. 40 Pf. Natürlich wird dieser Satz später tüchtig multiplicirt; wieviel es dann mackst, werden Sie schon erfahren. Machen Sie nur den Beutel tüchtig aus, Deutschland brauckst viel Geld. .*. L- Z., Zittau. , Ist der Name „Mustergvmnasium" für dav »Neustädter Gymnasium ofsiciell? Fast muß eö so scheinen, da ein daselbst angeftcllter Lehrer In einem sich selbst verherr lichenden Briefe Iden er allerdings anonvm nnd mit verstellter Handgeschrieben hat, die aber vom Herrn CommissionSralb Henke begutachtet ist), darauf besonderes Gewicht legt, daß er am Mustcr- ghmnasium angestcUt ist." — Wir wissen hiervon in Dresden nichts. O. O. M.. hiev „Ich bitte um Auskunft, wie alt man sein muß, ehe Einem der Stadtrath Stenern a('verlangen kann." — Menschen sind VIS zum 18. Jahre von Abgaben frei, sie müßten denn schon vorher Ihr eignes Brod verdienen können. Die Hündchen müssen sreilich schon bald nach der Gebrirt dem Stadtraw ihren Tribut zahlen. Blondine. „Warum gielst man einer so talentvollen Künstlerin, wie wir in Fri. Haperland besitzen, so wenig (?) Gelegenheit, daS Publikum durch ihr herrliches Spiel zuersreuen? Warum trügt man kein Bedenken, dieses Talent zu untergraben, während man eifrig dagegen proteslirtc, aiS sich die Künstlerin gerechter (?) Ursache halber nm ein günstigeres Engagement be warb? Würde sich wohl so schnell Ersatz für deren Ausscheiden von der hiesigen Bühne bieten?" Nein, gewiß nicht. Aber seien Sie ruhig, Blondchen! DaS Talent zu untergraben, dazu gehört etwas, eö bat tiefe, gute Wurzeln Wir glauben auch nicht, daß man gräbt. Carl R...l hier „HaltenSle eS für Recht, daß daS — bei Aufführung eincS Lustspieles im Hoftheatcr — vom Pu blikum ausgehende Lachen, nach einer komischen Scene, augen blicklich durch Zischen oder sonstige Zeichen der Unduldsamkeit zu unterdrücken gesucht wird? Man spielt koch wohl nur heitere Stücke, um zu erheitern unv der Beifall den daß Komische findet, liegt ja im Lachen.' — Ihr Register hat ei» Loch, verehrter Herr. Sobald daS Lachen dgß Verständnis; deS Textes zerstört, geben vielleicht die feinsten Schönheiten verloren. So unwillkürlich daS Lachen, so unwillkürlich daö Zische» — um Ruhe zum Weiter- hören zu schaffen. A. Ab Frciberg. „Würden Eie mir eine Zeitung für Musikfreunde empfehlen können, so wäre ich Ihnen zu sehr großem Danke verpflichtet." — Zur Unterhaltung: „Signale" (Leipzig, B. Senfs» zur künstlcrstchen Belehrung: „Mus. Wochenblatt" (R. Waancr'ö Organ, Leipzig, Fritsch). C. L. hier. „Können Sie mlttheilen, warum im Resi- dcnzthcatcr die beiden Stücke „Verzauberte Prinzessin", und „WaS Gott zusammenfügt, daS soll der Mensch nickst scheiden" nur einmal gespielt wurden?" — Wei! sie nicht zweimal ge spielt worden sind. .».Clara N. „WaS halten Sie von der mystischen Lebre deS Spiritismus und wad ist dieser? An wen bat man sich in Dresden zu wenden?" - Spiritismus ist der Glaube an die Möglichkeit eines Verkehrs mit den Seelen Verstorbener durch Beschwörung und Zaubermittel, früher durch Swedenborg und magnctisircnde Aerzte (Justlnus Kerner) vertreten, neulich wieder
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