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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.07.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194007049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19400704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19400704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-07
- Tag1940-07-04
- Monat1940-07
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.07.1940
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WWWAWM I Nr. 1S4 , Donnerstag, den 4.Juli 1940 > MKM^LTS,^ Iahrg.93 um die irische Hilfe erst wieder zeigte. E. V. Torpedo auf den neusten britischen Flugzeugträger Britischer Ueberfall auf die französische Flotte. Die englische« Piraten wollte« sich die Kriegsschiffe des ehemalige« Verbündete« sicher«. — Der Führer gestattete de« französischen Kommandanten die Versenkung. Der italienische Wehrmachtsbericht von gestern hatte folgenden Wortlaut: In Ostasrika haben bedeutende englische Streitkräfte unsere Lager in Meteme heftig angegriffen. Bei energi schen Gegenangriffen wurden sie unter Zurücklassung von 60 Toten, Maschiengewehren und Munition in die Flucht geschlagen. Auf unserer Seite sind nur ganz leichte Verluste. Während eines anschließenden Luftangriffes, der keinen Schade« anrlchtete, verlor der Feind zwei Flugzeuge, die von de« Flakgeschützen getroffen Wurden und brennend ab- gestürzt sind. unsere Luftwaffe hat von neuem mit Erfolg die Flot- ten- und Luftflottenbasen von Aden mit Bomben belegt. Seeschlacht vor Ora«. Berlin, 4. Juli. Wie in London amtlich mitgeteilt wird, seien am 3. Juli seitens der englischen Flotte Maß. nahmen ergriffen worden, um alle franzäsischen Kriegsschiffe, die sich in britischen Häfen befinden, unter britisch« Kontrolle zu bringe». Im Verlaufe dieser Operation seien zwei Opfer zu beklagen, die in der britischen Mitteilung nicht näher bezeichnet werden. Gleichzeitig sei den französischen Schiffen in den mordafrikani. schen Häfen ein Ultimatum gestellt worden. Die eng. lische Auslassung besitzt die Unverschämtheit, die Brutalität dieses Piratenaktes mit der verlogenen und scheinheiligen Erklärnng z« bemänteln, daß Deutschland entgegen seinen Waffenstillstandsabmachungen beabsichtige, die französische Flotte zum Kampf gegen England einzusetzen. Die englische Regierung — so heißt es in der Erklärung weiter — bedauere es, daß der französische Admiral, der in Oran das Kommando führe, die Annahme der Bedingungen verweigert habe. Des. halb habe in Ora« eine Aktion gegen die französischen Schiffe unternommen werden müssen. Die Operationen feien »och im Gange. Zu diesem neuen Gewaltakt der britischen Seeräuber er- fahren wir folgende Einzelheiten: Am Mittwoch erschien vor Oran, dem französischen Kriegshafen in Algerien, ein englischer Flottenvevbanid, be stehend aus drei Schlachtschiffen, einem Flugzeugträger, drei Komm, französischen Befehlshaber die Auslieferung der dort liegenden französischen Flotten- einheiten, andernfalls sie angegriffen und versenkt wür den. Das Ultimatum war auf sechs Stunden befristet. Der französische Admiral wies das Ultimatum ab und antwor- tete, er würde Gewalt mit Gewalt erwidern. Nach weiter vorliegenden Meldungen haben daraufhin die britischen Kriegsschiffe den Angriff auf die Schiffe ihrer bisherigen Ver- bündeten ohne weiteres eröffnet. Die französischen Flotten- oinheiten nahmen den Kampf an. Gegen 19 Uhr entwickelte sich eine Seeschlacht zwischen den französischen und den britischen Seestreitkräften,-über deren Verlauf zur Stunde noch keine Nach- richten vorlagen. Wie verlautet, hatte der französische Admiral von seiner Regierung den Befehl erhalten, auszu laufen und zu kämpfen, um durchzukommen oder unterzu gehen. Die in Alexandrien befindlichen französischen Schiffe wüten versuchen, mit Gewalt nach Biserta durchzubrechen. Die in England liegenden französischen Schiffe sollten sich ebenfalls die Ausfahrt erzwingen und entsprechend den Waffenstillstandsbedingungen Brest anlaufen. Wie wir hierzu erfahren, hat der Führer nach Mit- teilung dieser Vorgänge durch die französische Waffen stillstandsabordnung an die deutsche Waffenstillstandsrommission der französischen Regierung die Genehmigung erteilt, Abnutzung... Es ist schon vorgekommen, daß ein unaufmerksamer Kurier seine Aktenmappe mit geheimen Schriftstücken im Eisenbahnabteil vergaß, aber daß die Geheimakten eines Generalstabs in großen Mengen in einem Zuge liegen blie- den und in Hände kamen, für die sie nicht bestimmt waren, dürfte eine Merkwürdigkeit dieses an Absonderlich, leiten so reichen Krieges sein. Die höchste militärische Füh rung der Gegner war ebenso gelähmt wie das Heer selbst, und die deutsche Verfolgung war schneller, als der französische Generalstab fliehen konnte. Diese beiden Tatsachen sind be- zeichnend für die äußeren Umstände des Aktenfundes. Der Inhalt der Schriftstücke ist so wichtig, daß die Reichsregierung sie der Presse übergab, eke sie in dem üb- lichen Weißbuch, dem 6. in der Reihe, veröffentlicht wurden. Tatsächlich können diejenigen Staaten, gegen die sich die durch die Dokumente enthüllten Anschläge richteten, nicht zeitig genug Kenntnis davon erhalten, schon weil die Eng länder in ihrer inzwischen eingetretenen Vereinsamung doch noch auf den Gedanken kommen könnten, die Pläne aus der Zeit des Marschalls Gamelin in die Wirklichkeit umzusetzen. Im übrigen kann es nur zum Vorteil auch der jetzigen poli tischen Lage in der Welt sein, wenn die Verlumpung der Londoner Regierung auf dem Gebiet des sog. Völkerrechts so zeitig wie möglich an den Pranger gestellt wird. Mit kurzen Worten gesagt, enthalten die Schriftstücke eine vernichtende Bloßstellung der verbündeten Regierung Churchill und Reynaud, auf deren Programm der verbreche- rische Ueberfall auf nicht weniger als drei neutrale Länder gestanden hat, auf Rußland, Rumänien und Schweden. Durch die Zerstörung der russischen und rumänischen Oel- quellen durch Massen von Bombenflugzeugen sowie der För- derusigsanlagen der schwedischen Erzgruben sollten dem deut schen Heere wichtige Versorgungsmöglichkeiten (so dachte man sich das in London und Paris) abgeschnitten werden, wofür der Begriff Abnutzung freundlichst geprägt worden war. Im Juli sollte die Sache vor sich gehen, sollten wohl auch die 100 zusätzlichen Balkan-Divisionen bereit stehen. Nun, es ist alles anders gekommen. Frankreich liegt völlig am Boden, und die beiden Verbündeten kämpfen gegen- einander nicht nur mit Worten, sondern neuerdings auch mit den Waffen, wie die gestrige Seeschlacht bei Biserta und die ihr heute-fslg«nden-"KEpfhanökmq«r--z«gem -Via Balkan- staaten denken nicht mehr daran, ihr Fell für London zum Markte zu tragen — der Verzicht Rumäniens auf die eng- lische Garantie ist eine schallende Ohrfeige für Churchill und seine Spießgesellen —, selbst die verbündete Türkei, deren Außenminister in den aufgefundenen Akten eine recht zwei- felhafte Rolle spielt, wird e- sich heute sehr überlegen, ob sie es ihrem Volke zumute« wird, auch nur einen Trop fen Blut für englische Belange zu vergießen. Drei Wochen Kampf und Sieg an der deutschen Westfront haben alle Pläne der Gegner zu Fall gebracht und vermutlich den Frie den auch im Osten gesichert. Wer in Wirklichkeit abgenutzt ist, darüber besteht kein Zweifel, militärisch sowohl als moralisch, wie das jämmerliche Werben des stolzen Englands ihre Schiffe dort, wo sie sich dem Zugriff der Engländer nicht entziehen könnten, z« versenken. Diese Erttschei- düng entspricht dem Inhalt des Waffensttllstandsabkommens, demzufolge es nicht die Absicht der deutschen Regierung ist, die französische Flotte in deutschen Besitz zu bringen, sondern lediglich zu verhindern, daß sie weiterhin am Kriege gegen Deutschland teilnimmt. Die fra«zöfische Darstellung. In Clermont-Ferrand wurde heute morgen um 3 Uhr folgende amtliche Verlautbarung ausgegeben: „Am Morgen des 3. Juli ist eine bedeutende britische Streitkraft, die vor allem drei mächtige Linienschiffe umfaßte und die von der Nordsee gekommen war, vor der Reede von Mers le Tebir, der Flottenbasis von Oran, erschienen, wo ent- sprechend dem Waffenstillstandsabkommen sich ein Teil der französischen Flotte, namentlich die „Dunkerque- und die „Strasbourg*, vor Anker befand. Der britische Admiral rich- tete an den Geschwaderadmiral, Vizeadmiral Gensoul, die Aufforderung, sich zu ergeben oder seine Schiffe selbst zu ver- senken. Der britische Admiral gewährte eine Frist von sechs Stunden zur Entscheidung. Ohne den Ablauf dieser Frist ab- zuwarten, schlossen Wasserflugzeuge der englischen Marine die Reede von Mers le Tebir mittels magnetischer Minen. Da der französische Admiral sich weigerte, zu gehorchen, eröffnete die britische Flotte um 17.40 Uhr auf die französischen Kriegs- schiffe das Feuer. Angesichts dieses unerhörten Angriffs hat die französische Regierung den neben der britischen Flotte auf der Reede von Alexandrien verankerten, franösischen Einheiten den Be fehl gegeben, die Anker zu lichten und auf offene See zu gehen, notfalls mit Gewalt. Darüber hinaus hat — da dieser -Angviff-mn-ffo chafftnsMrter-fft, als rr' nmr«'nn^ deten von gestern begangen wurde — die französische Admi- ralität allen Kriegsschiffen, die sich ans hoher See befinde«, Weisung gegeben, die britischen Handelsschiffe, die sie treffen, anzuhalten und aus jede» neuen Angriff mit Feuer zu ant- warten," Teile -er französischen Flotte -«rchge-roche«. Zu dem Ueberfall auf die Kriegsschiffe im Kriegshafen von Oran verlautet noch, daß bei dem plötzlichen Angriff der Engländer die französischen Schiffe zum Teil ohne Dampf waren und so im Hafen lagen, daß sie ihre schwere Artillerie nicht zur Wirkung bringen konnten. Diese Umstände kenn zeichnen die ganze Hinterhältigkeit und Gemeinheit der Eng länder. Sie eröffneten auf weite Entfernungen überraschend das Feuer. Die Schlachtschiffe „Dünkirchen- und „Provence" sowie der Flottillenführer „Mogador- wnrden in Brand ge schossen und liegen brennend im Hafen von Oran. Das Schlachtschiff „Bretagne" ist offenbar beim Anflansen auf eine der von den Engländern gelegten Minen in die Lnft geflogen. Dem Schlachtschiff „Straßburg", fünf Flottillen- führern sowie einer Anzahl von Torpedobooten und U-Boo- ten gelang es, kämpfend den Ring der englischen Schiffe zu sprenge» und ins Mittelmeer durchznbrechen. Weitere Bombenangriffe auf England. Führerhauptquartier, 4. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterseeboot unter Führung von Oberleutnant zur See Endrasz erzielte einen Torpedotresser ans den neuesten britischen Flugzeugträ- ger „Illustrious". Deutsche Kampfflugzeuge griffen am 3. Juli im Ka nal und an der Nordsee britische Hafenanlagen, Küstenbefestigungen, Flugplätze, Brackenlager sowie An- lagen der Rüstungsindustrie an. So wurden der Truppen übungsplatz Aldershot, das Flugzeugwerk Reading und schwere Küstenbatterien bei Newhaven erfolgreich mit Bomben belegt. Bei einem Angriff auf einen britischen Seleitzng im Kanal erhielt ein großes Schiff zwei schwere Bombentreffer. Britische Flugzeuge warfen im Schutze tiefliegender Wolken im Laufe de» gestrigen Tage» an mehreren Stelle« Nord, und Westdeutschlands Bombe» ab. Hierbei griffen sie in skrupellose» Welse die Zivilbevölkerung an, wobei in Hamburg. Barmbeck elf Kinder, drei Frauen und ein Mann getötet, elf Kinder und neun Frauen schwer ver letzt wurden. Auch in der Nacht znm 4. Juli flogen einige feindliche Flugzeuge nach Belgien und Holland ein, ohne jedoch nennenswerten Schaden anzurichten. Sechs feindliche Flugzeuge wurde« vernichtet. Bier deutsche Flugzeuge werden vermißt. Der OKW.»Bericht von gestern. Das Oberkommando gab gestern bekannt: Kapitänleutnant Schuhart hat mit seinem U-Boot 24 00V BRT. feindlichen Handelsschiff-raume», darunter den britischen Dampfer „Athellaird" (8900 BRT.), versenkt. Ein weiteres U-Boot hat westlich de» Nordkanal» den be- waffneten englischen Dampfer „Aran-Dora-Star" (15 800 BRT.) torpediert. Am 2. Juli griffen deutsche Kampfflugzeuge im Zuge der bewaffneten Aufklärung über der Kanalküste einen Geleitzug an und versenkten eine« Frachter vo« 12000 BRT. sowie einen Frachter von 6000 BRT. Ein weiterer Frachter von 8000 BRT. w«rde durch Bomben- treffer schwer beschädigt. An der schottische» Küste warfen unsere Kampfflugzeuge Bomben auf Anlagen der britischen Rüstungsindustrie «. a. in Newcastle. Im Laufe der Nacht zum 3. Juli führten mehrere An griffe auf Hafenantagen an der Küste Südenglands zu zahlreichen Bränden und Explosionen. Bei Tage versuchten drei britische Kampfflugzeuge vom Muster Bristol-Blenheim, in Holland einzufliegen, wurden jedoch frühzeitig erkannt und zum Kampf gestellt. E» ge- lang, zwei dieser Flugzeuge im Luftkampf abzuschießen. Auch in der Nacht zum 8. Juli warfen feindliche Bom ber in Holland, Nord- und Westdeutschland Bomben ab, die zum größten Teil in freies Gelände sielen und daher nur geringen Sach-, aber keinen Personenschaden verursachten. Ei» deutscher Flugzeug wird vermißt. Ju den Geheimakten de» französischen Seneralstabe».
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