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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189610269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18961026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18961026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-26
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1896
- Autor
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SS« Montag, 26. Oktober 1886, Abends. 48. Jahrg Ta-Z Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abend- mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. Vierteljährlicher vezngsprril bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder sdurch «ns«« Träger srei in» Hau» 1 Mark SV Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei in- Hau» 1 Mark 65 Bsg. Anzeigen-Auuahm« für dir Nummer de» Ausgabetage- bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für di« Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt Riesa. Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Montag, den 2. November 1896, von Vormittags s Uhr an 34000 Stück Cigarren und eine Anzahl Paquete Tabak gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 23. Oktober 18S6. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsger. Sekr Eidam. i Bekanntmachung. t Aus Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres stattfindenden Einschätzung zur Ein» i kommenfteuer werden zur Zeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Cin- k kommens an diejenigen Beitragspflichtigen, deren Einkommen nicht zweifellos unter dem Betrage g von 1600 Mk. bleibt, ausgesendet. ES steht jedoch auch Denjenigen, weichen eine solche Aufforderung k nicht zugehe« wird, frei, eine Deklaration über ihr Einkommen 1 bis zum K. November laufenden Jahres z anher eiuznreiche«. Formulare zu diesen Deklarationen können bei der hiesigen Stadtsteuereinnahme unent- j zeitlich in Empfang genommen werden. Gleichzeitig werden aber auch alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, L Anstalten, Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des VermözenS- - erwerbs ausgestatteten Berwögensmafsen aufgefordert, für die von ihnen vertretenen Stiftungen, ' Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen haben, in der oben an» gegebenen Frist Deklarationen bei dem unterzeichneten Rathe der Stadt auch dann einzu- t reichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Riesa, am 24. Oktober 1896. Der Rath der Stadt. 2 Schwarzenberg, Stadtrath. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Gutsbesitzerin Emma Pauline verehel. Hendler geb. Mannewitz in Poppitz ist zur Prüfung der nachträglich an gemeldeten Forkerungen Termin auf den 12. November 1896, Vormittags 1v Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst anberaumt. Riesa, den 26. Oktober 1896. Säuger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Riesaer Mageblatt ' und Anzeiger Meblatl und Anzeiger). Telegramm-Adrefie A zL Femspcrchftrll» „TagrZlalt", Riesa 44» 4 N V 4 H H Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa Die Regentschaft in Bayern. Die seit dem Tode de- unglücklichen Königs Ludwig in Bayern bestehende Regentschaft ist verfassungsmäßig insofern unabänderlich, als während einer Regentschaft die Verfassung Les Lande« nicht geändert werden darf. Der körperliche Zustand de« gciste-umnachtctkn König« Otto ist ein guter, so daß unter Umständen noch Jahrzehnte vergehen können, ehe der Tod dem freudlosen Dasein de« Königs ein Ende macht. So lange würde aber die Regentschaft forrbestehen müssen. In der bayrischen Kammer sind dessenungeachtet schon öfters, wenn auch nicht in offizieller Form, Anregungen auf Aenderungen des bestehenden Zustande« ergangen, die sich im Wesentlichen auf der Erkcnmniß gründen, daß eine allzu lange andauernde Regentschaft schwere Nachtheile für das Land haben müsse. Seiten« der LentrumSfraktion ist dis Frage auch schon öffentlich erörtert worden, wobei sich aber herausgestellt hat, daß die Führer derselben in dieser An- gelegenheit wesentlich verschiedener Meinung sind, indem sich der eine ebenso bestimmt für wie ein anderer gegen eine Linderung erklärte. Man war aber bisher ziemlich allge mein der Meinung, daß die Liberalen der Kammer einer Verfassungsänderung geneigt seien. Diese Anschauung ist nun widerlegt worden. Der Abg. Dr. Aub, Borsitzender der naticnaftn Partei Münchens, that diese Frage in einer kürzlich abgehobenen Parteiver- sammlung in folgender Weise ab: In der letzten Landtags session habe die liberale Fraktion keinerlei Anlaß gehabt, zu der Frage Stellung zu nehmen. Nach Schluß der Session hat zuerst der Abg. Lerno diese Frage in einer CrntrumS- versawwlurg enzeschnitten und dabei verschiedenes unterein- andergebracht. Er hat dabei aber nurinbezugaufdieAenderurg der Wahlgesetzgebung sich darüber verbreitet, ob unter der Regentschaft die Verfassung geändert werden könne. Dann hat etwa« später der Abg. Dr. Orterer in einer ober bayerischen Bauerl'vcrsammlung in ziemlich vorsichtiger Leise de» zweiten Punkt, die Krage der Abschaffung der Regent schaft, d. h. also die Erdfolgefragc, besprochen. In einer dritten Versammlung ist sodann der Abg. Dr. Schädler in nm so deutlicherer Weise auf das letztere Thema zurück gekommen. Was nun den ersten Punkt, ein: Aenderunz der Ver süssung anbetrisft, so ist ja auf diesem Gebiet durch eine authentische AuSkrzrmg schon >rw dringlichen Bedürfnissen entsprechen worden, vezüzftch einer Aenderung des Wahl gesetze« war man in der Kammer auf beiden Seiten der Ansicht, daß es sich vorerst nur um eftie akademische Frage handle, weil eü n.L du: dcrzstrigru Gtärkeverhäl'nissen der Parteien ausgeschlossen sei, eine Zwsidrittel-Majonrät hier für zu Stande zu bringen. Wc;« schließlich die vvm Abg. Dr. Schädler befürwortet: Abschaffung der Regentschaft bezw. Liderung der Throne: bfolge anlangt, so können hierzu bk rntionallibcralc» Abgeordmstsn nicht di: Hand bietcu, weil sie darin nach der Lage »er Dinge nicht» andere« al« einen Staatsstreich und eine Erschütterung dr« monarchischen Prin zip« erblicken könnten. Zunächst möge es allerdings als ein Widersinn er scheinen, drß ein irrsinniger König auf den Thron gelange und derselbe alsdann durch einen Regenten vertreten wirs. Sonderbar ist das aber nur auf den ersten Augenblick, wenn . «an die klaren Bestimmungen der Verfassung im Auge be- I hält. Wenn z. B. der König kurz nach der Geburt des I Kronprinzen stirbt, so kommt ein unmündiges Kind auf den ; Thron und es tritt ebenfalls eine Regentschaft ein. Ob E aber der König als Kind unmündig oder ob er als Geistes- ; kranker unmündig ist, das ist ganz derselbe Fall. Was Abg. s Dr. Schädler damit gemeint hat, daß ein starkes Regiment in Bayern noth thue, das wisse er (Redner) nicht. Ob er damit sagen wollte, daß der derzeitige Regent schwach sei oder ob er die Minister im Auge gehabt hat, ist unklar ge blieben. ES bestehen aber in Bayern konstitutionelle Ein richtungen und nach denselben regiert in Bayern z. Zt. der Regrnt mit den Ministern. Line andere, nicht mit der Verfassung kollidirende Lösung der Frage wäre nur in dem Falle möglich, daß der wirkliche Herrscher wenigstens so gesund wird, daß er abdanken kann. Unter den jetzigen i Umständen bliebe aber nicht anderes übrig, als Gewalt für ' Recht zu setzen und einen Staatsstreich zu begehen, wozu aber keinerlei Anlaß besteht. s Tagesgeschichte Die „Hamburger Nachrichten" wenden sich in einem „Fürst Bismarck und Rußland" - überschriebenen Artikel gegen eine Auslassung der „Vossischen f Zeitung", welche ans der Fortdauer unfreundlicher Beziehungen s zwischen Deutschland und Rußland nack dem Tode des Fürsten : Gortichakow folgert, daß in tiefer Persönlichkeit inbr das ' einzige Hinderniß eines Einvernehmens zwischen b eben Ländern j bestanden habe. Der Artikel des Hamburger Blattes giebt di- Schlußfolgerung als zutreffend zu, best eitet aber die - Richtigkeit der Voraussetzung, indem er ausführt: Ter Artikel der „Voss. Ztg." führt seine irrlhümliche Aus- s sassung auch für die Zeit nach dun Abschiede und dem Tode Evrt- schakaws durch, indem er behauptet, daß dessen Nachfolger sowohl, wie die Zaren, denen diese Nachfolger dienten, seine Politik fortgesetzt hätten. Das ist absolut unwahr. Schon in Skiernicwice. also sehr H bald nach dem Thronwechsel und dem Ausscheiden Gortschakows war ? das gute Einvernehmen der deutschen und der russischen Politik her- - gestellt und blieb in dieser Verfassung bis !890. Vis zu diesem " Termine waren beide Reiche im voaen Einverständnis darüber, daß. wenn eins von ihnen angegriffen würde, das andere wohlwollend ? neutral bleiben solle, also wenn beispielsweise Deutschland von Frank- l, reich angesallcn wäre, so war die wohlwollende Neutralität » Rußlands zu gewärtigen und die Deutschlands, wenn § Rußland unpr'ovozirt angegriffen würde. Dieses Einver- p ständnist ist nach dem Ausscheiden des Fürsten Bismarck nicht er- > neuert worden, und wenn wir üder die Boigängc in Berlin richtig . unterrichtet sind, so war eS nicht etwa Rußland, in Verstimmung s über den Kanzlerwechsel, sondern wras Caprivi war cS, der die ? Fortsetzung dieser gegenseitigen Assekuranz ablehnte, f> während Rußland dazu bereit war. Wenn man dazu die » gleichzeit'ge pelomsirende Aera, die durch die Namen Ltnblewski und / KoscielSkt gekennzeichnet ist, politisch in Anschlag bringt, so wird man - nicht zweiselhast sein können, daß die russische Negierung sich sraaen " mußte: welche Ziele kann dieser preußische Polonismu» haben, der mit den Traditionen Kaiser Wilhelm- I. so flagrant im Widerspruch steht? Deutsche» Reich. Das Befinden des Fürsten Bis- marck ist nicht nur den Umständen nach, sondern überhaupt ein sehr gutes. So äußerte sich Prof. Schweninger gegen über dem Medicinalrath Dr. Jacobs in Wiesbaden, den er zugleich autorifirte, die Nachricht bekannt zu geben. Die stetig wachsende Bedeutung Hamburgs als deutscher und als Welthandelshafen wird in dem jüngsten Berichte des dortigen englischen Konsuls, Herrn Charles S. Dundas, unumwunden anerkannt. Es ist außer aller Frage uns nicht zu leugnen, wird in dem Berichte gesagt, daß die Stadt Hamburg nicht nur einen der schönsten, sondern auch einen der bestorganisirten Häfen Europas, wo nicht der ganzen Welt überhaupt hat. Dazu kommt, daß der Hafen von Hamburg der Hafen von Deutschland ist. Dampfer- und Segelschiff-linien nach allen Gegenden Europas und nach tran-atlantischen Ländern, wohin nur immer das Bereich des Han»els sich erstreckt, tragen dazu bei, ihn zu einen der wich tigsten Häfen Europas zu machen. Da er ein Freihafen ist, so können meist für Deutschland b stimmte Waren dort hinein- auch wieder ausgeführt, auch an Lind gebracht wer den, so lange sie nur innerhalb der Fceihasenzvne bleiben, ohne der Zollpflicht zu verfallen. D>c diesen Hafen auf suchenden Schiffe finden Alles zu ihrer Bequemlichkeit Ein gerichtet und können unbelä-tigr durch irgend welch« AM- plackereien ein- und ausladen. Diese wichtige» Vorzüge habe» wesentlich zur Entwicklung des dortige» Hansels zu seiner jetzigen Höhe beigctrag.'N, und tue so erzielten, dem Beobachter ins Auge fallenden Ergebnisse wersen andere, nicht minder bemerkenswerlhe nach sich ziehen. Wie ans militärischen Kreisen verlautet, haben sich die bei den diesjährigen deutschen Truppenübungen in groß:«! Maßstabe zur Ernährung der Soldaten benutzten Konsersen vorzüglich bewährt. Seitdem auf ihre Herstellung aus besten einheimischen Rohstoffen in den militärischen Konseroefabriken die denkbar größte Sorgfalt verwendet wird, ist dis früher bei den Soldaten heroorgetretene Abneigung gegen diese Nahrungsmittel kaum mehr wahrzunehmen, häufig wird ihnen sogar bereits der Vorzug vor frischen Nahrungsmitteln ge- geben, die nicht immsr in derselben tadellosen Beschaffenheit erhältlich sind und deren Zubereitung mit größeren Schwierig keiten verbunden zu sein pflegt. Aehnlich günstige Erfahrungen sollen mit dem Felvzwieback gemacht sein, nachdem allzrmün auf eine regelmäßige Erneuerung der Vicrä he tnawhalb eines Jah.es uns auf eine zweckmäßige Zubereitung gehalten wird. Da sich in einem kütfligen Kersg: die Eenäh.ung der Mass-n besonders schwierig gestalten wirs, so leuchtet sie große Bedeutung dieser Ernährungsweise der Truppen ohu: Weiteres ein. Einem amtlichen Berichte über die Erfolgs der d.utschsn Industrie in Cstlr fft zu entnehmen, daß dort s.mtschr Maschinen und Maichinrntheile für di; V rarb.'it ltg son Erzen vielfach Verwendung finde». Säm n.lich: Gold- uns Silber-Almagamationswerkc benutzen mit günstigem Erfolge deutsche Kugelmühlen, Lis allmählich alle Systeme ansecer Nationen in Chile verdrängt haben. Die Einfuhr dieser
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