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Dresdner neueste Nachrichten : 15.07.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194007154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-07
- Tag1940-07-15
- Monat1940-07
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.07.1940
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Gar ten u. ar.Grund- bcytz, wünscht bald.Seirat.Näb. „ON 336"DEB. Näheres:DEB„ Krau S. Eooer, Dresden A Si, Rüruberaer Strabe IS, I. Die erfolgreiche Ede-Anbahnuna 3811" a. d, DNSi, Geschüst-iliilliiü so I.. Soortsia,, 1,74 gr„ wünsch, Heirat mit neu. Dam«, ine Inlcr. ess« f. alles Gu,e und Schöne ba,. Evtl, auch Ein, betr. inGaststäue, ied. nicht Bcdina, Anonvm zweüi, Zuschr. unt. »G?, 3723" a. d, F«:,, m Frsulei» mittelar.. schlank, von beit. Wesen, eins. u. bescheid., sucht treu.Lebens, gefährden. Anges«, od. deral., clwas Vermögen vorb Zuschr.erb.u. „BT 3888" a. d. TNN. Blondes Miidel. 27 I., Kabrikan- tentochtt, m. crs,- klasf. Aussteuer u. »oovvM.Vcr- möa...sucht nass. Heirat. Stäb. u. „ON 334" DEB. Blondine. 38 hl bedeut, iünacr aussebend. aute, gepflegte Erich., durchaus tüchtige Sausfrau.m.cia, Wohn, u. grob. Vermögen, such, valld. Lebensge fährten. Näb. u. „ON 385"TEB. Dresdner Neiuste Nachnchtm r«zo»«»eil<: SeifrelerAuskklung kn«-au« esnschl.Trö-ettohn monakl.L- NM. xastbezg, 2.- NM. t«inschll«-l!ch »»,» Rps. Postgebühren) hierzu Z» R-f. SesteNgeld. Haibmonatl.NM. Kreuzhondsendun,: 2nland75Npf.,rluNandl.- NM.wSchenN. giozelorel«! auterbakb ^roß-vresden« ld R»f„ in Sroß-vreSden tv R»>. mit Handels« und Industrie «Zeitung Anzeigenpreise: «rundprei«: dl« IspaMgr»m-Zell« «m An,eigen»,i> 24Npf, «iellengesuch« und privat« Jamiltenan,eigen 11 Nph, die 7» mn> breite nun»Ze!l, im leztteii 1.10NM. Nachlaß nach Malstaffel « »der Mengenstaffel » Sriefgedüh« für Zifferanzeigen Z0 Npl ausschl potto. Zur Zeil ist Anzeigenpr,i«list« Nr 10 gültig Verlag und Schrt-lelNwg: Dresden «, Ferdinanbstrade i«Postanschrift: Dresden stl i, Postfach «Fernruf: OrtSverledr Sammelnummer 2isoi, -ernvettedr 27-Si * Telegramme: Leveste Dresden« Postscheck: Dresden 2oso Alichlverlangte Einsendungen an bl« Lchristleitung ohne Rückporto werben weder zurückgesandt noch aufbewahrt. — 2m Falle höherer Gewalt ober LetriebSstörung haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt« Ar. 163 * Montag, 15. Juli 1940 48. Jahrgang MderVnien-Kandelsschiffe im Kanal versenkt Wetter erfolgreiche bewaffnete Aufklärung vor Englands Südküste — 11000 BRT. aus Geleitzügen versenkt Zerstörer und vier weitere Frachter beschädigt Luftangriffe auf kriegswichtige Anlagen in Südengland - Vier britische Zager a-geschosfen X Berlin, 18. Juli Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Kampsfliegerverbände griffe« im Zuge der bewaff neten Aufklärung über dem Kanal britische Geleit- züge au «nd versenkte» drei Handelsschiffe mit ins gesamt 17 lltlt) BRT. Ei« Zerstörer, ein Hilfskreuzer und vier weitere Handelsschiffe wurden dnrch Bomben treffer schwer beschädigt und ,um Teil in Brand gefeilt. Vs kam wiederholt znLnftkämpse« zwischen deut schen nnb britische« Jagdverbändeu, in deren Verlauf vier britische Jäger vom Muster Hurrikane «nd zwei eigene Flugzeuge abgeschoffe« wurbe«. Im Laufe der Nacht zum 15. Juli griffen unsere Kampfflugzeuge Hasenanlagen, Flugplätze und Werke der Rüstungsindustrie i« S ü d e n g l a u d an. Die Wir kung der Bombenangriffe war an allen Zielen durch Brände und starke Explosionen, vor allem in Faver- sham, weithin sichtbar. Britische Flugzeuge warfen auch in der Nacht zum 15. Juli in Nord- und Westdeutschland wahllos Bomben ab. Der entstandene Sachschaden ist unbedeutend. Durch Flakartillerie wurden zwei britische Flugzeuge, durch Nachtjäger ein Flugzeug abgcschofsen. Englischer Zerstörer und Ü-Vool vernichtet Erfolg eines italienischen U-Bootes — Wirksame Luftangriffe in Ostafrika X Rom, 15. Juli Der italienische Heeresbericht vom Montag hat fol gende» Wortlaut: Das Hauptquartier der italienische« Wehrmacht teilt mit: „Im westliche« Mittelmeer hat eines unserer U-Boote eine« feindliche« Zerstörer ««d ei« feind liches U-Boot verfeukt. Nächtliche Luftangriffe des Feindes aus Tobruk habe« weder Opfer «ach Schabe« verursacht. In Ostafrika hat unsere Luftwasse den See- «nd Lustflottenstützpunkt von Aden wirksam mit Bomben belegt. Bei einem Erkundungsslng im Luftraum von Buna sind feindliche Truppenzusammenzichungen mit Maschincngcivehrseuer bestrichen und zwei Flugzeuge am Boden zerstört worden. Der Feind hat aus Assab vergebliche Luftangriffe unternommen. Ein Flugzeug ist abgeschossen worden." Ausgehverbot an Englands Nordostküste Alles muß zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang zu Hause -leiben Telegramm unseres Korrespondenten A Stockholm, 15. Juli Bom heutigen Tage a» darf die Bevölkerung an Englands Nordostküste «ach einer Anordnung des Kommissars für die Zivilverteidigung in der Zeit vvn einer Stunde vor Sonnenuntergang bis einer Stunde vor Souucuausgaug nicht mehr ausgehe«. Diese ein schneidende Maßnahme wird das ihre zur Verstärkang noch der allgemeinen Nervosität in England beitragen. "Nachdem nicht nur Mitglieder des englischen Kabi netts, sondern auch zahlreiche Blätter erklärt haben, England müsse nun auf die „größte und gefährlichste Stunde seiner Geschichte" vorbereitet sein, und die wuchtigen deutschen Flugangrifse auf englische Industriezentren bereits teilweise als Beginn der deutschen Großosfensive gewertet wer den, lebt ganz England in nervöser Erwartung des Kommenden. Für die Tendenzen, die dabei in Eng land auskommen, ist bezeichnend, daß der britische Liigenminister Dufs Cooper jetzt einen sogenannten Feldzug des Schweigens eröffnet hat. Diese Kampagne soll in erster Linie die an scheinend immer zahlreicher werdenden „Gerüchte macher" und „Defätisten" treffen. Die Bevölkerung wird nicht nur in der Presse und im Rundfunk, sondern auch aus großen Plakaten ausgefordert, nicht zu sprechen, „llnn't speak!" leuchtet es auch auf Emaillcknöpfcn, die -um Berkaus angeboten werden. „Jeder Engländer ein Polizist für die Churchillsche Kriegspropaganda", könnte mau die Tatsache überschreiben, daß nun in den Klubs, Restaurants und Hotels, ja sogar in Geschäften Straf büchsen aufgestellt werden. In diese sollen Verbreiter von Gerüchten und Personen, die defätistische Aeußcrun- gcn tun, eine Strassumme einzahlen. Es soll schon, wie aus London gemeldet wird, in Restaurants und Hotels zu erregten Debatten und Auseinandersetzungen über angeblich defätistische Aeußerungen gekommen sein, da viele darauf pochten, daß sie nur notwendige Wahr heiten anssprächen. Demgegenüber eifern die Kriegs hetzer von der sagenhaften „Fünften Kolonne", und der Labourminister BeviN hat erklärt, daß Mitglieder Lieser Kolonne in sehr hohen Kreisen zu finden wären, worauf ein großer Teil der englischen Aristokratie nnter Aussicht gestellt wurde. Eine sogenannte „Stille Kolonn e", die unter der Leitung von Scotland ?)ard fleht, soll nun alle Pläne dieser mysteriösen „Fünften Kolonne" aufdecken. Sie verfügt Uber bezahlte und frei willige Mitarbeiter in allen Teilen des Landes, deren Arbcitseiser durch Aussetzung teilweise sehr hoher Prä mien angespornt werden sollen. Ties alles spricht für das furchtbar schlechte Gewissen der plutokratischen Kriegstreiber den eigenen Massen gegenüber. Außerdem müsse» in England jetzt alle Boote, auch die Fischerboote, aus Land gesetzt oder sogar ins Innere des Landes geschasst werden. Diese Maßnahme hat zn einer spürbaren Ver ringerung der von den Fischern eingcbrachten Beute ge führt, was für England um so peinlicher ist, als mau sich nun von Tag zn Tag den Gürtel ohnehin enger schnallen muß. Die britische Admiralität hat sogar in ihrer Angst angeordnct, daß kleine Passagier dampfer und B c r g n ü g n n g s j a ch t c n, falls sie nicht in die vorgcschricbene Entfernung von den kon trollierten Gewässern gebracht werden können, zu ver senken seien! Diese Maßnahme gibt wohl deutlicher als anderes noch einen Kommentar zu der von der briti schen Admiralität behaupteten These des „vollkommenen Schutzes, den die britische Flotte England gewährt". Britische Angstpsychose in Blüte Wieder ein „deutscher Fallschirmjäger" verhaftet X Madrid, 13. Juli Tie Londoner Korrespondenten der Madrider Zei tungen schildern weiterhin die A u gstzu stände in England nnd die verzweifelten Maßnahmen, die die englische Regierung zur Vermeidung einer Panik er greift. Wie ein dem Parlament vorgclegter Gesetzent wurf, wonach jeder Zivilist, der „durch sein Verhalten die Entwicklung des Krieges »»günstig beeinflußt", den Militärgerichten zugcführt werde, cindcntig beweise, nehme der K a m p f g c g c n d i e f r e i e M c i n u n g s- üußcrung täglich heftigere Formen an. Auch die Fallschirmpsychosc treibt weitere Blüten. So verhafteten mehrere Soldaten wieder einmal einen Eng länder als angeblichen „dentschcn Fallschirmjäger". Man fand bei ihm die Adresse eines Bauern, -er daraufhin umgehend mit seiner gesamten Familie gleichfalls in Hast genommen wurde. Sein Haus wurde von oben bis unten auf den Kopf gestellt und völlig ansgeplündert. Nachdem sich endlich die Haltlosigkeit des Verdachtes hcrausgestclli hatte, wurde dem unglücklichen Opfer der englischen Fallschirmangst das Bedauern über den Vor fall ausgesprochen. Gleichfalls nm Freitag wurden drei Personen, darunter ein Schweizer vcrhastct, weil sie ans Spaß mit erhobenem Arm gegrüßt hatten. In Kent ist ein Engländer zu zwölf Pfund Sterling Strafe verur teilt worden, weil er erklärt hatte, daß man Pfund noten bald für einen Schilling pro Zentner werbe kaufen können. Britische Hungergeißel über Martinique *Rewyork,15. Juli Aus der »v« Englmed blockierten französischen Insel Martinique droh? Hungersnot aus,«brechen. ES sehlt schon jetzt a« MÜH sttr Kinder. Die sran,»fischen Behörde« sind, nachdem ake Verhandlungen mit dem Befehlshaber des vor der Insel liegenden englischen Geschwaders ohne Srsolg geblieben waren, mit Washington in Verbindung getreten, um wegen einer amerikanischen Rotstandsaktion zu »er, handel«. Dringend« Hilf« ist notwendig sür Kleinkin der sowie »erdend« «nd stillende Mütter. England hat ttsher jedes Entgegenkommen in dieser Hinsicht ab,,« lehnt, bevor ihm nicht die in Martinique liegenden französischen Kriegsschiffe, vor allem der Klugzengträger „Bearn" auSgeliefert worden seien. Französischer Kreuzer den Briten entwischt X Rewyork, 15. Juli Der französische Kreuzer „Emile Berkin", der im Vasen von Halifax stationiert war, konnte trotz strenger.Uebcrwachung aus diesem Hafen auölaufen und ist in Port de France auf der Insel Martinique etngetroffen. Oer Krieg im Mittelmeer Von unserem Korrespondenten Rom, 15. Juli Die siegreiche S ch l a ch t, die die Einheiten der italienischen Kriegsflotte und der Luftwaffe den engli schen Secstreitkräften im östlichen Mittelmeerbcckcn tim Ionischen Meer) und die italienische Luftwaffe der eng lischen Marine gleichzeitig im westlichen Mittclmccr- bcckcn geliefert haben, ist der glückverheißende Auftakt zur völligen Säuberung des Mittclmecrcs. Bei diesem ersten Zusammenstoß hat es sich darum gehandelt, daß die Engländer einen konzentrischen Angriff aus die süditalienischcn und die oberitalienischen Küsten ver suchten, wobei sie gleichzeitig das Ziel verfolgten, die Verbindungen zwischen Italien und Libyen „wenigstens zeitweise zu unterbrechen. Außerdem haben die eng lischen Angriffe noch, wie sich nach den Ausführungen des Marinesachverständigen des „Corriere della Sera" nachträglich herausgestcllt hat, den Nebenzweck verfolgt, die italienische Aufmerksamkeit von einem starken englischen Transport abzulcnkcn, der von Gibraltar nach Aegypten gehen und nachts unbemerkt die enge Passage zwischen Sizilien und der nord afrikanischen Küste durchfahren sollte. Die Ucberlegenheit, die die italienischen Streit kräfte schon bet diesen ersten Zusammenstößen in der Lust und zur See bewiesen haben, hat die eng lischen Absichten vereitelt. Zahlreiche eng lische Kriegsschiffe, darunter auch allerschwerste Ein heiten, sind schwer beschädigt und sür lange Zeit außer Gefecht gesetzt worden: unter ihnen das Schlachtschiff „H o o d", das, wie Meldungen aus Madrid besagen, so schwer beschädigt worden ist, -atz es nicht in Gibral tar repariert werben konnte, sondern in den großen Docks der englischen Heimathäfen wiedcrhergestellt werden mutz. Der Rückzug der nach Osten geflohenen beschädigten englischen Schiffe vollzog sich so langsam, daß sie, wie der gestrige Heeresbericht meldet, noch vor ihrer Rückkehr nach Alexandrien wiederum von italie nischen Bombern angegriffen werden konnten. Dabei ist zum ersten Male die ausgezeichnete Ver- teilungderitalienischenLuf Ist ützv unkte wirkungsvoll in Erscheinung getreten, denn die italie nischen Angriffe wurden gleichzeitig von den Basen SüditallenS, Libyens und des östlichen Mittelmeeres, das heißt des Jnselbesitzes auf dem Dodekanes, aus unternommen. Es zeigt sich also, daß viele Beobachter schon in Friedenszeiten die Machtstellung Ita liens im Mittelmeerraum richtig gesehen haben, indem sie darauf hinwiesen, daß das Zu sammenwirken der überlegenen italienischen Luit waffe, der ausgezeichneten italienischen Kriegsflotte und der überaus günstigen Verteilung der italie nischen Stützpunkte an den Rändern des Mittelmeeres englische Angriffe auf die italienischen Küsten und dir Abschnürung des Mutterlandes von den überseeischen Besitzungen unmöglich machen würde. Tie italienischen Operationen beschränken sich nun aber nicht darauf, englische Angrisssabsichtcn im Keime zu ersticken, sondern die italienischen Streitkräfte greifen ihrerseits die Engländer auch unausgesetzt in ihren Stützpunkten an. Tas zeigen zum Beispiel die dauernden Bombardements der Flughäfen, Küsten- und Luftabwehranlagen, Docks und Magazine auf Malta durch die italienische Luftwaffe. Tas geht aber noch deutlicher aus den Ope rationen an den Ostgrenzcn Libyens her vor. Hier ist die Lage insofern noch komplizierter als im übrigen Mittelmeerraum, weil die Operationen sich nicht nur auf die Lust und die See beschränken, sondern auch Aktionen der Landstreitkräftc umfassen. Taß die Engländer die italienischen Stützpunkte aus der Luft angreifcn,üst ja der ganzen Weit durch den Heldentod des Marschalls Balbo bckanutgcwordcn, der bei einem englischen Luftangriff aus Tobruk gefallen ist. Taß sie auch von der See her die ostlibyschen Häfen anzu greifen versuchen, geht aus dem Verlauf der eingangs skizzierten See- und Luftkämpse hervor, in deren Rahmen ein starkes englisches Geschwader in Fahrt auf die libysche Küste in Richtung Bengasi von den Italienern angegriffen wurde. Am 8. Juli wurde dieses Geschwader von der italienischen Luftaufklärung sestgestellt nnd daraufhin den ganzen Tag lang in sich ständig erneuernden Luftangriffen zur Rückkehr ge zwungen. Ter Ausgangspunkt dieser englischen Unter nehmungen ist A l e x a n d r i c n in Aegypten, das als „Höhle der englischen Schlachtschiffe" bezeichnet wird. Die libysche Luftwaffe greift daher diesen Hafen dauernd an und erzielt dabei, wie die Heeresberichte mitteilen, schöne Erfolge. Zu Lande greifen die Engländer Libyen von Marsa Matruk aus an, das schon in Fricdcnszeiten zu einem starken Stützpunkt für Land- und Luststreitkräste aus gebaut worden ist. Tie italienischen Gegenmaßnahmen sind ständige Luftangriffe auf diesen Platz, dessen'Flug- hafen heute nahezu unbenutzhar geworden ist. Im übri gen spielen sich an der libysch-ägyptischen Grenze heftige Kämpfe zu Lande ab, ba die Engländer wieder holt Versuche gemacht haben, mit motorisierten Ein heiten und Panzerstreitkrästcn, die für den Wiistenkampf spezialisiert sind, die Grenze zu überschreiten. Tiefe Ver suche sind durch die italienischen Truppen vereitelt wor den: dabei hat die italienische Luftwaffe ent scheidend in die Erdkämpsc eingcgrifscn und zahlreiche englische Panzer vernichtet, noch bevor sie in den Kampf eingetreten sind. „Schicksalsschwere Bedrohung für England" Oie Bedeutung der italienischen Luftwaffe — Oer Augenblick der Abrechnung bald gekommen Telegramm unseres Korrespondenten Rom, 15. Juli In Italien erwartet man den entscheidenden Großangriff -er Achsenmächte auf Eng land für die allernächste Zukunft. Die Vorbereitungen Deutschlands und Italiens werden allgemein als ab geschlossen betrachtet und ausgehend von dieser Be urteilung der Lage behandelt Gayda die wesentliche Nolle, die die Luftwaffe in den kommenden Aus einandersetzungen spielen wird. Er crwäont dabei die Pläne, die der jetzige Gencralstabschef der italienischen Luftwaffe, General Prieolo, bereits als junger Flicgcroberst 1927 lür den Eiusatz der Luftwasse im Mittelmeerkrieg ausgcarbeitet hat. Diese Pläne würden jetzt in die Wirklichkeit umgesetzt werden. Der Schlüsselstellung Aegyptens in dem englischen Stützpunktsystem ent sprechend, sind auch die englischen Luststreitkräste vor wiegend hier stationiert. 560 Maschinen (einschließlich ägyptischer) nennt Gayda ans Grund zuverlässiger Informationen. Zusammen mit den englischen Stütz punkten Aden (120 Apparate), Tomaliland (16), Kenia (100), Sudan (110), Palästina (90), Malta (40), Gibral tar (150) und Cypern bindet die italienische Luftwaffe heute insgesamt etwa 1300englische Flugzeuge modernster Konstruktion. Abschließend schreibt Gayda, daß Italien mit seiner starken Kriegsflicgerei gegen über den englischen Kräften zur Luft eine hartcund schicksalsschwere Bedrohung für die Ver teidigung der Hegemonie Großbritanniens darstelle. In seiner der italienischen Wehrmacht gewidmeten Radioansprache am Sonntag hat -er Direktor -es „Telegrafo", Ansaldo, eine interessante Ueberstcht der englische« Streitkräfte und ihrer Verteilung gegeben, die bewies, wie schwierig die Aufgabe ist, die Italien noch zu lösen hat. Die eng lischen Lanbstreitkräfte gab Ansaldo mit etwa 120 000 Mann auf Aegypten und Palästina verteilter Kontin gente an, die aus Engländern, Australiern, Neuseelän dern und Indern bestünden. Besonders aufschlußreich waren seine Ausführungen über die Scestreit- kräste, die England im Mittelmeer zusammengezogen habe. Danach bestehen sie aus zwei Gruppen, eine im östlichen und eine im westlichen Mittelmeer, die ins gesamt über 2 Flugzeugträger, 7 Linienschiffe. 10 Schwer« Kreuzer, 7 Leichte Kreuzer, Aufklärungsschtffe und Zerstörer, zahlreich« lleinere Einheiten sowie über 15 Unterseeboote verfügen. Tie östliche Gruppe habe ihre Hauptstützpunkte in Alexandrien, einige Einheiten seien aber auch in anderen Stützpunkten, so z. B. in Haifa. Tie fortlaufende deutsche D o k u m e n t e n v e r - ösfentlichung wird vou den politischen Kreisen Roms weiterhin mit stärkstem Interesse verfolgt. Man verweist hier darauf, daß die neuen Dokumente die verbrecherischen Absichten der englischen und franzö sischen Politiker, ganz Europa in Brand zu setzen, noch klarer enthüllen. Im übrigen stellten die neuen Do kumente die Schuld Frankreichs noch einmal klar heraus, und cs werde die schwere Verantwor tung Frankreichs für alles, was geschehen ist, erneut sestgestellt. So schreiben auch die „Relazioni Jntcrnazionali": Möge Frankreich faschistisch oder nichtfaschistisch sein, möge es sich ein totalitäres Regime geben oder nicht, möge eS gegen England kämpfen oder nicht, all dies nähme nichts von der äußerst schweren Verantwortlichkeit, die es in dem Augenblick auf sich geladen habe, als es sich gewissenlos und mit äußerster Leichtfertigkeit gegen die Achse warf. Die Idee der Wiedererweckung eines lateinischen Blockes — der übrigens niemals bestanden habe — sei einfach eine Utopie, denn die europäische Realität werde durch den Willen des deutschen und des italienischen Volkes und durch einen einzigen Gedanken bestimmt, den Block des Faschismus und des Nationalsozialismus. In diesem Block habe auch -aö Spanien Francos seinen Platz. Tie Lösung des Problems England sei eine Frage der Waffen und der Männer. Erst wenn London nicdcrgerungcn sei, könne man die diploma tischen Seiten des Problems einer Prüfung unter ziehen. Die Ausländer und die Ueberciligcn mögen Geduld haben, bald werde auch für die Insel und sür sein Imperium -er Augenblick für die Abrech nung gekommen sein. Italien wendet sich gegen die ««objektive Berichterstattung eines Teiles der schweizerische« Presse. Wenn auch seit einigen Wochen unter dem Druck der Ereignisse der. Ton der schweizerischen Presse gegen die autoritäre« Staaten gemäßigter geworden ist, so fallen einige Blätter immer noch in die alten Ge wohnheiten zurück und verraten, daß ihre Einsicht in die wahren Verhältnisse nur äußerlich ist. Man erklärt in maßgeblichen römischen Kreisen, daß die von schweize rischer Seite geltend gemachte Entschuldigung, daß «S sich um Vein« Blätter handle, nicht al» stichhaltig angesehen
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