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Dresdner Nachrichten : 18.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190106185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-18
- Monat1901-06
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- Dresdner Nachrichten : 18.06.1901
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r,r kerugrgebükn Mich bk V«»I«d«r 1» Id«»»« »»» d«r «L»»m Um« «du,,, ws »i« Äutrasun« durch ri«u>, «sie» lixN«»»s<>dtu ««»»« und M»«,«»» »kr P«»a»t „««rtandur DchrUt. Wk !«fn« vridiudUchki». ft«r»>vr«chauichlu»: «MI «». U und «». »»»» r«l«»ramm>»reN«: «»chetcht«» »r««d,» Se-rMel 1856 Vvr Vvtüll-Vvrknut Äor Oilmvnkut-I^brtk Xltwsrkt 6 I, AI, ^0I^86llA^2, llotliofsrkust. kiolot In r-vk^kinsr-Irvollcr äusliibrun« uIIt> srI, l ,1« NN<I gsrnirtol N ütv nsrk c-igonan, «owlo I'urisor, l-»näonei- ,,n<j ZVionei »kockslleu. k Tclcgr.-Adresse: Nachrichlcn, TrcSdcn. 1» fflM, Meilne!» Kspplre! ^ ch Mcher S U ch». lsitiUvl' VN- virckon, LoIonl»I>vuurvn- 7 IlttNÄlUNA 17 LI»Ian«I«t» a»»r« 17 ruiLlo äor „onsslinei- Haeknektsn". voll Inaerrrtea u. Ldonlleoivnt, tur obig« Leitung. Vrüsito, Vorriirlickdt« Hu»Iir8t«» »u I>»drlkpr«i5ev i» ,ckv,»l» «1er rotk vumiNI» »uck io 5i»ok uns tt«o5 Avmmirt. ^ Wr>^rr'^.7k//-^ '/-kr/ Oä-Z-k^ /ürös// Loklsuokv keinksrckt Qeupolt, Ore8äen-^.,^"^",^ß'?„ -MmAliiiiliii - W^»»iiIIvi» ! Lsoäverkvr 8troI»I»ut n. EAiEOchdtiii»!»!!, l^llkmasekiiK-nfLiwik. ^ 8» v«rk«utin I»»'« H»r>en: 1.l,e,nnitxert.tra8fin 2<r. >v«t!8enk»afit»1r»fide A » Uel«chlUer>.1rai,8e 41 (SlvU. Ktr1v««eirei'8lr.i, Sn L.nS»t»n: >i, Ku1».tr»««e II ^ N un^i l,ri Ilc-irn Al»i Nsuiiiann, IkrexUeo-X., an <1fir O^elltttnifffiktrede »> V5tz 5tzp«n l-rgsr lioelllslni«' lisutreksr u. vnslirek. eisgantsi' kiiriig-. llorsn- u. pListatstollk Ilvrmaim kür8vl»vl, » VLL. ^ ^ 2Ü8N mollssnsn ksfdsn llNll kllm-HilMten ru büligstkil Prisen. ^ 8eliv«vl-,ti-»>«t.v L». aA« 1 L«i»»üs- Die vfsiztöse Presse, Hoftrachrichtcn. Verband säcki. Sarnariter, Airirtär-Becei» i:Ver, Mnthmaßl. Witterung: Wolkig, s 1 ^IIN» I /ß/ßi AUch»H.V«» Aptlsikl. Kaiser Fm»; Joses in Amsig. „Ta-Slistungssest". „LrontinrnS Ehenränner"". kühl, zeitweise Niederschläge. j K OL «/VL » Die offiziöse Prefie. Graf Bülow hat bei seinem Amtsantritt als Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident die Rothwendigkeit einer einheit lichen Regierung betont, und dieser Rothwendigkeit ist Miguel zum Opfer gefallen. Miauel stellte einen zu selbstständigen, einer ein heitlichen Gesammtleltnirg widerstrebenden Faktor innerhalb der ^ Regierung dar, als daß Gras Bülow das Bedürfnis;, der leitende! Minister zu sein, hätte befriedigen könne». Jetzt liegt ein neuer j Beweis dafür vor, daß der Reichskanzler darauf ansgeht, alle Hindernisse, die einem einheitlichen, von ihm allein geführten i Regiment entgegenstrhcn, zu beseitige», wenigstens soweit die Be seitigung solcher Hindernisse in seinem Machtbereiche liegt. Es wurde dieirr Tage niitgrtheilt, daß in den anerkannt offiziellen und offiziösen Organen, also im »Reichs«» zeigen ", der „Rordd. Nllg. Ztg." und der »Berliner Korrespondenz " nicht mehr jeder Minister und Staatssekretär aus eigene Faust Erklärungen und Artikel ver öffentlichen solle, sondern daß offiziöse Mitthcilungen durch einen „einheitlichen Kanal", der naturgemäß unter der Kontrole des Reichskanzlers und Ministerpräsidenten stehen müsse, in die Oeffentlichkeit gelangen sollen. Weiter wurde von eine», Beschlüsse des preußischen StaatSministeriuniS berichtet, fortan Verlaut barungen halbamtlicher Natur nur durch die »Berl. Korr " unv die „N. A. Z." erfolgen zu lassen: außerdem solle keinerlei offiziöse Instruktion von Journalisten durch Minister erfolgen. Eine analoge-Anweisung hat der Reichskanzler den EhefS der ReichS- Smter zugehen lassen. An der Wahrheit dieser Meldungen ist kaum zn zweifeln, da sich einem Minlsterchef. der selbst dirigircu und alle Fäden der Politik in seiner Hand behalten will, die Rothwendigkeit aus drängen mußte, in den, offiziösen Preßwese» vor Allem in der Richtung Wandel zu schaffen, daß cS seuierhln nicht gerade die offiziöse Dresse ist. die den Eindruck hervorrnst und erhält, als fehle ein einheitlicher Regierungswille. Sowohl zn Zeiten Caprivi's wie unter der Reichskanzlerschast Hohenlohe'L hatte jeder einiger maßen hervorragende Minister seine speziellen offiziösen Handlanger, di« den jeweiligen, nur zu oft verschiedenartigen, einander wider strebenden und sich sogar gegenseitig bekämpfenden ministeriellen WillenSrichtungen mit regstem Eifer Vorschub leistete», und so hatte man denn fast unausgesetzt daS uneranickliche. dieRegicrungsautorität gewiß nicht sördemde Schauspiel einer Preßfehdc der Offiziösen untereinander und damit zugleich der Gegensätze und Widersprüche iiinerhalb der regierenden Kreise. Unter diesen Umständen mußte in den letzten zehn Jahren immer wieder das unbehagliche Gefühl vorherrschen, daß die Regierung im Reiche und in Preuße» jeder einheitlichen WtllenSleitung und straften Ziigrlsührung, die doch die Voraussetzung einer erfolgreichen Politik insbesondere den parlamentarischen Faktoren gegenüber bildet, entbehre. Aus de» offiziösen Quellen, die nicht, wie dies setzt Gras Bülow mit Recht fordert, aus einem »einheitlichen Kanäle" entsprangen, erfuhr man. daß über wichtige soziale, wirthschaftliche und politische Fragen unter den Ministern verschiedene Ansichten obwalteten, und es blieb unsicher, welche der verschiedenen und wechselnden Strömungen die Oberhand behalten werde. Kein Wunder, daß die öffentliche Meinung dahin gelangte, sich ein sehr bedenkliches Bild der Regierungsverhältnisse zu machen. Die Regierungszügel schleiften am Boden: jeder Minister schien zwar eine Meinung zu haben, aber nur die Regierung selber schien keine zn haben Jeder amtirendc Staatsmann wußte Erwägungen denen des andere» entgegen- zustellen, aber dahin gelangte man nicht, daß alle gleichermaßen berufen waren, eine Meinung z» finden, der sie sich inSgejanimt unterordnen können. Noch bis in die letzten Monate hinein und besonders in der Zelt, als die zweite Kanalvorlage wieder ans der Tagesordnung stand, dauerte dank der offiziösen Presse der Eindruck fort, daß sich die obersten Beamten des Reiches und Preußens versteckt entgegenarbeiteten. Meinungsverschiedenheiten der Minister unter einander und Reibungen innerhalb der Re gierung sind sicherlich unausbleiblich; ober sie dürfen nicht vor dem Forum der Oeffentlichkeit ausgetragen werden. Es geht nicht an, daß sich Minister mittels der offiziösen Blätter indirekt be fehden und so dem Verdachte der Jntrigue aussetzrn. Eigentlich spricht der ausdrückliche Beschluß des preußischen Staats- luinistrriumS. wonach offiziöse Kundgebungen der Ausdruck des Willens des gelammten Ministeriums bezw des leitenden Ministers sein sollen, etwas Selbstverständliches aus, da. wenn die offiziöse Dresse überhaupt einen Zweck haben soll, eS doch der sein muß. dem Regierungswillen, d. h..der Regierung als einem ein heitlich geschlossenen Ganzen zu dienen und die RegicrungSpolitlk zu vertreten und zu fördern, nicht aber die Politik, die ein einzelner Minister im Widerspruch zu einem oder zu den übrigen Kollegen «inschlagen möchte. Eine Neugestaltung des offiziösen PreßwesenS wäre aber auch nach einer anderen Richtung hin dringend von Nöthen, Gerade in der letzten Zeit hat die sogenannte offiziöse Presse die Regierungsinteressen nicht selten in so unwürdiger und ungeschickter Weise vertrete», daß daS Ansehen der Regierung dadurch gefährdet wurde. Besonders haben di« Offiziösen an der nationalen unabhängigen Presse, weil diese Mit der jeweiligen RegierungSpolitlk aus ehrlicher lleberzeugung nicht übercinzustimmcu vermochte, eine verhetzende und zum Tbeil verlogene Kritik geübt, die eine sehr ene'gische Abwehr und Zurecht- > Weisung hcrvorrief. Am ärgsten gesündigt hat die offiziöse Presse in der Eaprivi'schen Acra. Damals leisteten sich gegen den Fürsten Bismarck infame, jedes nationale Empfinden verletzende Angriffe gerade diejenigen Blätter, die zuvor willenlose Werkzeuge der Politik des alten Kurses gewesen waren. Inzwischen ist die Zahl der von der offiziösen Presse begangenen Alle der Taktlosigkeit, der Würdelosigkeit und des Ungeschicks so in's Ungcmesscne ge wachsen, daß diese Presse im Ganzen der Regierungspolitik weit mehr Schaden angerichtet hat, als sie ihr zu nützen vermochte, j Die Regierung darf die Macht und Wirksamkeit der Presse gewiß! nicht ignoriren. vielmehr liegt cs in ihrem Interesse auch über eine! tüchtige lilterarische Vertretung zu verfügen. Gras Cnprivi wollte I ansangs die offiziöse Presse nur in Fragen der answärligen Politik i in Anspruch nehmen, aber er konnte diese Absicht nicht einhalten: I nur zu bald mußte er sich des offiziösen Apparates in vollen« U»i-s fange bedienen und' gerade unter ihm hat sich die amtlich i beeinflußte Publizistik so wenig ersprießlich entwickelk, daß wieder- ^ holt die Forderung nach einer Reform des offiziösen Preßwcsens! erhoben wurde. Entsprochen ist ihr bisher nicht worden, und Graf! Bülow würde sich ein weiteres Verdienst erwerben, wen» er der hier j angcdeuteten Mißwirthichaft entgcgenzutrcten versuchte. Für amt- j sich inspirirte Publizisten sollten Anstand und vornehme Gesinnung, Takt und Geschick unentbehrliche Erfordernisse sein, und cS müßte dafür gesorgt werden, daß die der Regierung dienstbaren Organe nicht Ausschreitungen begehen, die nur zn leicht der Regierung zur Last fallen. Es sollte auch dem leitenden Minister nicht gleichgiltig sein, welches Ansehen die Organe, die die Ausgabe haben, der Regierung als Sprachrohr zu dienen, in der Bevölkerung imd besonders in den staatserhaltenden Kreisen genießen. Blätter, die aus den Psaden der Lüge und Verleumdung wandeln und das Recht der Kritik seitens der uuabhäiigigcu national gesinnten Presse in hetzerischer Weise antasten, sollten zu offiziösen Zwecken nicht ferner benutzt werden. Neueste Drahtmeldungen vom 17. Juni. INacktS eingehende Deveschen befinden sich Seite 4.) Berlin. lPriv.-Tel.f Es ist ausgefallen, daß weder dem Schöpfer des BIsmarck - Denkinals. noch dessen zahlreichen Mitarbeitern Dekorationen verliehen worden sind. Bczimliche An träge sollen, wie gerüchtweise verlautet, von höchster Stelle ab- gelchnt worden sei». — Tie „Berl. Reuest. Nachr." schreiben, es lei vielfach aufaesalle», daß für die Denkmnlsfeier Bismarck s, des Schöpfers des Reiches, kleine Uniform für den Trirpveirdienstaiizug besohle» war. Be! der Eröffnungsfeier des Reichstagsgebändes waren die dazu koinniandirte» Truppen in Paradeuniform, ja, soviel wir wifte», ist dies bei jeder Kirchcneiirweihiing der Fall. Die Gründe, ans welchen für Bismarck kleine Uniform befohlen worden war, entziehen sich unserer Kenntnis;, aber die äußere Erscheinung der Ehrenkonipagnie machte doch nicht de» einer solchen Feier würdigen Eindruck. — Anläßlich der Enthüllung des BiSmarck Denkmals fand gestern beim Reichskanzler ein größeres Diner statt, zu welchem neben andere» hochgestellten Persönlichkeiten ins besondere die Präsidien des Reichstags, Herrenhauses und Ab geordnetenhauses, sowie Mitglieder des EeiitralkvinilecS kür das Bismarck-Denkmal Einlndnnge» erhalten hatten. Fürst Bismarck und Wirkl. Geh. Rath v. Levetzow hatten rvegen Familienkraiier der Einladung nicht folge» könne». — Tie „Kreuz-Ztg." bemerkt r» der Denkmals-Eirtbnllung u. A.: „Die Art, wie Sc. Majestät vcr Kaiser das Andenken des großen Kanzlers ehrte, war vollends geeignet, die Herzen höher schlagen zn lassen. Fürst Bismarck batte seinerzeit für sich die Worte „Ein treuer Diener Kaiser Wilhelms I." als Grabschrfft gewählt. An diese erinnerte die Inschrift des Kranzes, de» Kaiser Wilhelm II. n» dem Denkmale unmittel bar nach seiner Enthüllung »iederlegte. Berlin. lPriv.-Tel.) Der sächsische Major b. KoSPoth. dienstthuender Fliiaeladiutant deS König? von Sachsen, erhielt das Ehrenkreuz 2. Klasse des füistlich-hohenzollernschen HauSordcirS, der Rittmeister v. L ch vnberg im Ulancn-Regiment Nr. 18. kommandirl als Adjutant bei der 1. Kavallerie-Brigade Nr. 28, das Ehrcnkrcnz 3. Klaffe desselben OrdenS. der Kamrnerdiencr des Königs von Sachsen Schließer-Dresden die fürstlrch-hohen- zollernschc goldene Ehrerrmedaillc. Alten bürg. ;Prlv.-Tkk.) Die Regierung von Sachse»- Altenburg hat dein Landtage für seine» Wicderznkaminrntrltt einen Gesetzentwurf gegen den Koniraktbruch ländlicher Arbeiter zugeden lassen. Brunsbüttel-Koog. Die Nacht Hohenzollcrn"' tras gestern Abend hier ein und ging heute Mittag »ach Cuxhaven weiter. Tavian. lPriv.-Tel.) Heute früh entgleiste ein Zna der Kleinbahn ans der Deimevrkcke. Die Lokomotive und zwei Wagen stürzten in die Teime, wobei der Zugführer ertrank. Der Bahnbetrieb ist unterbrochen. Hannove r. Der Koiser stattete heute Nachmittag der Gräfin Wälder!» einen längeren Besuch ab. Um 3 Uhr erfolgte die Abreise nach Hamburg. Essen. <Priv.-Tel.) Drei Maurer, daninter Vater und Sohn, welche als Kostgänger im Dachgeschoß eines vom Jener ergriffenen Hauses schliefe», find durch den starken Qualm, der sich entwickelt batte, erstickt; ein Vierter wurde von der Feuerwehr mit vieler Mühe gerettet. Crvnberg. Der Kronprinz ist heute Vormittag wieder nach Bonn abgerelst. Wien.. (Prlv.-Tel.) Der Ka ii e r betrat heute Morgen bei seiner Ankunft kn Leitmeritz ausschließlich deutschen Boden in BWnrn. Aus allen Städten und Gemeinde» deS nördlichen Teutschböhiuens waren seit gestern viele Tausende in Leitmeritz zusammengeeilt. Deutsche Schützen-, Turner-, Sänger- und Vetcranenvereine tainen mit ihren Fahne». Die Elbe ist mit Dampfern bedeckt, welche Zuzug aus allen Ufcrstädtcn gebracht haben und den Kaffer später bei seiner Eibfabrt »ach Aussig de gleiten werden. Auf dem große» Marktplätze hatten sich die deutschen Vereine wie eine Armee ausgestellt. Der Kaffer kam zu Wagen aus Theresienstadt, wo er vorher die Garnison inspizirt hatte, über die Elbbrücke nach Lcitmentz. Hier wurde er zum ersten Male während seiner bömijchcn Reise ausschließlich mir deutschen Hoch »nd Heilrufe» begrüßt. Am Fuße der Treppe, die zum Marktplätze emporsührt, begrüßte Bürgermeister und Ab geordneter Dr. Funke den Kaffer mir einer Ansprache. W! e ». Heute sind sännntlichc Landtage mit Ausnahme des böhmischen und tistrische» znsainmengctreteu. Im gatizischcn Landtage sprach der Landmarschall in seiner Begrüßungsansprache de» Wnnsch aus. daß die schonen Jriedenssesle in Prag zn einer aus Gleichberechtigung gestützten nationalen Eintracht führen möchten. W i c ir. Der oberste Gerichtshof hat die Todesstrafe für den begnadigten Hülsncr in lebenslänglichen schweren Kerker umgewandelt. Paris. <Priv.-Tel.> Den nationalistischen Blättern zufolge hat sich der Gouverneur der Bank von Frankreich zum Präsidenten Loubet begeben, »m ihm mitzutheilen, das; das französischc Kapital in ausfälliger Weise rn's Ausland absliehe Der Gonverneur soll dargetha» haben, daß vom 1. Januar bis 3l. Mai 3l'/ü Milliarde französisches Gold in das Ausland gewandert sei. M adrid. lPriv.-Tel.) Die Gibraltars rage wird im heutigen Ministcrmthe der Haliptgegenstaird der Beiprechuug sein. Es herrscht große Befürchtung, d«ß England die Erweiterung seiner Zone um die Festnng herum plane. — Gestern wohnte der K vnig zum ersten Male einem Stiergefechtc bei; er wurde mit außerordentlichem Jubel begrüßt. London. Anläßlich der Enthüllung des Bismarck- Denkmals schreibt die „Morningpost". Bismarck habe alles Anrecht daraus, als deutscher Heros anerkannt zn werde». Sein Andenken müßte geehrt werden, als des Schöpfers des Reichs gedankens und des Begründers eines Zeitalters des Fortschritte-, und der Ausdehnung, welche der elrnchtete Geist Kaffer Wilhelms It zu bewiiiideriingswürdiger Entwickelung gebracht hat In allen scinen öffentlichen Handlungen und geheimen Gedanken sei Bis marck geleitet worden durch die Liebe zu seinem Valcrlande. Zuerst und zuletzt war er Patriot. Bor diesem Gesühl mußten alle geringeren Gefühle zurucktrcten. Neid und Mißgunst könnte» ihm nichts von seinem Ruhme rauben. Er ist durch Kette», die seine eigene Hand geschmiedet hat, unlöslich mit der größten Epoche in den deutschen Annalen verbunden, und wen» überhaupt von einem Menschen gesagt werden kan», daß er ein Volk in's Dasein ge- rufen, so war es Bismarck, der Schöpfer des modernen Deutschlands. Konsta »tinopel. Ter Verwaltungsrcsth der öffentlichen Schuld ersuchte die Banane Ottomane in Paris, anläßlich der bulgarischen Anleiheverhandlungeir darüber zu wachen, daß die Rückstände der künftigen Zinsen für Ostrumclien entrichtet werden. — "Angesichts der aus Kreta andauernden Be wcguug zur Vereinigung Kretas mit Griechenland sandte die Pforte ein Schreiben an die türkischen Botschafter bei den vier Schiltziiiächte». in dem sie die Animerksamkcit aus das wiederholt gegen die Souveränität der ottomanischen Regierung verstoßende Vorgehen der kretische» Kammer lenkt »nd das Ersuchen stellt, der Agitatlon ein Ende ;n machen- Von der Antwort der vier Mächte ist die Pforte, wie verlautet, befriedigt. Tie türkische» Botschafter erhielten eine formelle Positive Versicherung, das; die Mächte keinerlei Veränderung des slatus <;uo auf Kreta dulden würden. Athen. (Priv.-Tel.) Kronprinz Konstantin und Kronprinzessin Sophie von Griechenland sind am 13. Inn! ab- gcreist, um der Kaiserin Friedrich einen Besuch nh.nstntten. Sic werden sich in Eronbcrg vis znm September aushaltcn. Belgrad. Nach liier ciirgegaiigeircr amllicher Meldung liegt die eigentliche Ursache des Ans ruh rs in Novibazar, a» dein mehr als 20OM Albanesen bctherligt waren, r» der Ernennung eines uiibcliebteir KaimakamS. der von den Aufrührern gezwungen wurde, »ach Sicnitza z» flüchten. In Novibazar sind die Läden seit fünf Tage» geschlossen: die Bewegung richtet sich auch gegen die dortige serbische Bevölkerung. N e w - N o r k. (Prst'.-Tel.) J„ den Kreisen der Eisenbahn Interessenten wird der Meldung der Ehieagoer ..Tribüne" Glaub Würdigkeit beigeiiiessen, wonach da?- Ha rr »in n n - S » nd i I n l sich de» maßgebendem Einst»» ans die Elncago-Milwaulec und St. Panl-Effenbalnr gesichert habe und ein "Abkommen betreffend bolt konimcire Interessengemeinschaft zwischen den Eisenbahnlinien ge troffen sei in einer Ausdchnmig, die genüge, um zwei Mal den Erdball zn umspannen. KaPstad t. Innerhalb der letzten 48 Stunden wurden 3 neue Pest fälle von Port Elisabeth. 2 von Maitland und i von SimoirStown gemeldet. Im Ganzen sind bisher 7l! Pcstfälle ge meidet, von denen 338 tödtlich vcrliescrr. Berlin. <Priv.-Tel.) Die heutigc Börse war stark verstimmt. Die bekannten hochgradig verstimmenden Momente bleiben bestehen und scheinen sich eher noch zn vcrschlünmcm. Die Dresdner "Angelegenheit hat einen wenig erfreulichen vor läufigen Abschluß mit der erfolgten Konlnrscröffnuirg über die Kummergelelffchast gesunde». Außerdem scheinen sich die Verhält nisse bei der Fabrik feuerfester Produkte in Vallendar <Nauliei»ier> in einer ebenfalls wenig erbaulichen Weise zu entvupvcn. Schließ sich wirkte die neueste Niederlage der Engländer in Sndasrita sin,' verstimmend. Vom Wiener Frübmarktc kamen matte Nvtirirngcl: Bankaktien waren schwach behauptet. Darmstädter. Notionalbank und Handelsanthcilc sehr gedrückt, dagegen Dresdner nach mehr tägiger Schwäche erholt. Montanpaplrrc waren nach schwächerem Beginn befestigt auf eine Nachricht, die Firma Stumm habe dw Zcchc „Minister Achenbach" rnit 10.'M Mk. per Kux cmgekansi. Bahne» unwesentlich scster. Fremde Renten still, Italiener nicd rigcr. Heimische Wcrlhe fest. Privatdiskorrl 3'/« Prozent Ter Getreide-Markt wurde heute in gewissen, Grade alarmirt durch ein Privattclcgramnr ans Südrußland mit dem Wortlaut i Weizen- und Rogaenernte fast total verloren. Die Wirkung dieser Nachricht kam anfänglich in einer Preissteigerung, iramcntlich für Herbstlieferirng zur» Ausdruck, nachher wurde die Stimmung ruhiger, da bedeutendes russisches Angebot und eine gcgenlhcilige Drahtnieldung über Len Saatenstand aus Odessa die bewußte Sensationsnachricht;u widerlegen schienen: außerdem kam Ocstcr-- reich-Niigarii wesentlich matter ans kühleres Wetter und Regen,
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