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Sächsische Dorfzeitung : 12.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188407123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840712
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-12
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 12.07.1884
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älhsislhe DorsMnK rstand. früh- Sonnabend, den 12. Zuti 1884 46. Jahrgang gcdrungm Feuilleton Nlascwiy, 85 Acker Gast- ^plember Auktion -rri»: ^rteljihrl. M IM Inserate werden bi- Moulag «ittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dieispalt Zeile 1bPf. Unter Eingesandt: 30 Pf . H. Palsig; htcr: Dem smusikalitv- Liedemain. l Hosterwitz Blasewitz; Zchlleiterm ll. hu: Dem tenermana rber das.; stodtgeb.) britz das.; Zimmerge- erüber eia und Villa- ll. R. verw. Sommer ourde nach »erksbesitzer ;äitnec sf. besitzer G. tus C. E. andarbeiter ; Stuben- T.; Stell- kaiserlichen Post- «-alten und durch unsere Boten. gn freier Lieferung H HauS erhebt die gost noch erne <Se« Ühr von 2b Pfg. >hu: Dem WeiStropp; in Klein» ols Zscheile lebigau in in Sacht- Kleinschön- >as. (»ine V. Heinrich I. C. SI sitzerin A. h in Leis« rn; Maurer L. Schubert . Franz in orf; Tage- nit E. V. lebigau in iqler I. G. M. 10 T); 5 I. 6 M. i Weirtropp in in Klein- cesden mit tz; Kovöak- !NN A. A. '. I- Pfund l. S. S. Schritte nach dem Sitze der Baronin hin machen mußte, um eS von der Diele aufzunehmen. Aufmerksam prüfte sie die Arbeit. .Nun?" fragte die Dame ungeduldig. „Ich hoffe, die Arbeit zu Ihrer Zufriedenheit aus führen zu können!" erklärte Agnes leise, denn die schroffe Art der Baronin hatte sie ängstlich gemacht, zumal deren Augen mit scharfem und keineswegs wohlwollendem Ausdruck auf ihr ruhten. „So fertigen Sie zunächst nach diesem Muster eine Probearbeit an, fällt diese zu meiner Zufriedenheit aus, erhalten Sie einen größeren Auftrag," entschied Frau von Rodowicz, indem sie sich erhob, auS einem zierlichen Schrein ein Stück feines, weißes Gewebe hervorlangte und es AgneS übergab. „Notiren Sie mir auf dieses Blatt Papier Ihren vollen Namen und Ihre Wohnung, damit ich Sie zu finden weiß, wenn ich Ihrer bedarf," fuhr die Baronin fort mit der Hand auf ein Tischchen deutend, auf welchem Schreibutensilien lagen. i In diesem Augenblicke meldete der Diener Herrn Doktor Praß. „Ich lasse bitten!" befahl die ehemalige Sängerin. Der Advokat trat ein und verbeugte sich. Kaum aber hatte sich sein Blick dem jungen Mädchen zu gewandt, alS er vor Ueberraschung den Hut fallen ließ l und mit vorgebeugtem Oberkörper und weit geöffneten j Augen auf die zierliche Gestalt blickte. Dann griff er « hastig in die Brusttasche, entnahm derselben ein Notiz- buch und holte aus einem Fache desselben eine in par- fümirtes Seidenpapier gewickelte Photographie hervor. ßzpeb. i. Redaktion Prt*»t«'Reustadt g «tißaer »aste 4. Pn Zeitung erscheint rienftas, geunerftag und ohn: Dem et in Wil»- Dem Haus- n Wilsdruff Kinder da;, se in Cölln in Meißen. Gehre in Macher F. c K R. E. G. Kubitz andarbeiter Herrmann ihren Weg direkt nach Madeira nehmen und nicht wie bislang über London, Liverpool oder Lissabon dorthin gingen. — Die wirthschaftlichen und Produktions-Verhält nisse der noch immer mit Vorliebe von Brust- und Nervenkranken ausgesuchten Insel schildert aber dieser officirlle Bericht in keinen glänzenden Farben. Der Hamburger Senat hat behuss Verhütung der Cholera-Einschleppung eine Quarantaine in Kurhafen für das mittelländische Meer, Toulon, Marseille rc. angeordnet. Seit Sonntag sind bereits zwei Fahrzeuge unter Quarantaine. — Im Reichsanzeiger vom 9. d. M. wird unter Bezugnahme auf die von den Regierungen der Bundes-Eeestaaten betreffs der gesundheitspolizeilichen Kontrole der einen deutschen Hafen anlaufenden See schiffe erlassenen Vorschriften amtlich zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die französischen Hasenplätze deS Mittelmeers als der Cholera verdächtig anzusehen sind. Das heißt, eS treten also die üblichen Vorsichtsmaaß- regeln in Kraft. — Nach vr. Kochs Urtheil ist die Cholera nach Toulon importirt worden Durch die Luft oder durch direkte Berührung mit Cholerakranken übertrage sich die Seuche jedoch nicht. Früchte, sowie Wasser und andere Getränke, erklärte er dem Komittz für öffentliche Gesundheit zu Toulon weiter, seien die gefährlichsten Beförderungsmittel, die auf den Bahnhöfen getroffenen Desinfektionsmaaßregeln seien werthles, vor Allem müßten Kleider und Waaren deSinficirt werden. — Durch daS Reichsamt deS Innern sind im Laufe des vorgest rigen Tages diejenigen Maaßnahmen getroffen worden, welche von Seiten der Ckolerakommission behufS Abwehr der Ausbreitung der Epidemie im deutschen Reiche in Vorschlag gebracht wurden. Die vorbereitenden Schritte waren schon vor einiger Zeit geschehen, so daß beim Eintreffen des ersten Berichts des Geh. Ratbs Dr. Koch unverzüglich vorgegangen werden konnte, vo. Koch spricht die Ueberzeugung aus, daß, nachdem man eS in Toulon und Marseille unzweifelhaft mit der asiatischen Cholera zu thun habe, diese entsprechend den bisher ge machten Erfahrungen sich auch über den europäischen Kontinent auSbreiten werde. Infolge dieses Berichts sind eben seitens deö Reichsamts nunmehr sofort die nothwendigen Schritte geschehen, um die Bundesregie rungen von dem Stande der Angelegenheit in Kenntniß zu setzen und dieselben zur Durchführung der für diesen Fall vorgesehenen Maaßregeln zu veranlassen. Es betreffen dieselben das Revisionssystem bez. der Untersuchung der aus dem Westen kommenden Eisenbahnzüge, Desinfektion, Ein setzung von LokalkomiteS, welche die Aufgabe haben, die sanitären Zustände der einzelnen Orte zu prüfen, die Be obachtung der sanitäts-polizeilichen Vorschriften zu über wachen, Einrichtung von Choleralazareth-Stationen :c. — Sperrmaaßregeln sind zunächst nicht beabsichtigt. „Bei Gott, sie ist es, ein Zweifel ist hier nicht möglich!" flüsterte er, nur ihm selbst verständlich. AgneS legte die Feder aus der Hand. „Haben Sie auch Straße und Hausnummer nicht vergessen?" fragte Ludmilla, die Hand nach dem Zettel ausstreckend. „Es ist die vollständige Adresse, wie Sie befahlen, gnädige Frau," erwiederte die Tochter des Registrators, während sie das Blatt der Baronin reichte. Diese warf einen prüfenden Blick darauf und einen Moment lang schwebte ein befriedigtes Lächeln um ihre Lippen. „Wann gedenken Sie die Arbeit abzuliefern ?' fragte sie dann. „Ich hoffe, in etwa acht Tagen damit fertig zu sein, gnädige Frau." „Gut, ich erwarte Sie um diese Zeit. Gehen Sie jetzt und geben Sie sich Mühe, es ist ein werthvoller Stoff, den ich Ihnen anvertraue." Agnes ging, aber kaum hatte sich die Thür hinter ihr geschloffen, als der frühere Rechtsanwalt hastig auf die Baronin zuschritt und ihr das Blättchen Papier aus der Hand nahm. „Sie scheinen ein ganz besonderes Interesse für diese Näherin zu haben," meinte Jene verwundert. „Gewiß, gnädige Frau, habe ich das, denn diese Kleine ist keme Andere, als das von uns längst gesuchte Ideal des jungen Grafen Tembrowski, in welches er bis zum Sterben verliebt ist, ohne bisher von ihr mehr gesehen zu haben, als ihr Bild," stieß der Doktor erregt hervor. „Ah — Sie erzählten mir ja schon von dieser selben, vor ; die freisinnige Partei stimmte dann auch sofort rückhaltSloS bei und dies« wird eS auch sicherlich ermöglichen, daß eine neue Vorlage mit rich tigen Grundlagen die Zustimmung der Mehr heit deS kommenden ReichStagS finden wird. Also nicht die Subvention im Princip, sondern die in jeder Weise ungenügend motivirte Vorlage hatte man jüngst im Reichstage abgelehnt! Se. Maj. der Kaiser bezieht nach der Rück kehr von Gastein auch diesmal sein Residenz-Schloß Babelsberg bis zum Eintritt der Manöver am Rhein. Die Kaiserin ist gesonnen ihren hohen Gemahl dahin zu begleiten. Der BundeSrath hatte bekanntlich nach seiner Ver tagung eine Nachsitzung anberaumt. In derselben be schäftigte er sich mit der Wahl der Mitglieder deS Reichs-Versicherungsamts, dem Anträge auf Aufnahme der elektrischen Beleuchtungsapparate unter die ge nehmigungspflichtigen Unternehmungen und anderen Gegenständen von geringerem Interesse. WaS das Reichsversicherungsamt anbetrifft, so war in dem vom Reichstage beschlossenen NachtragSetat vorläufig die Er nennung von nur zwei ständigen Mitgliedern deS Reichs versichecungsamtes vorgesehen. Die Stellen derselben sollen indessen vorläufig nur kommissarisch besetzt werden. Der BundeSrath hatte demnach nur den Vorsitzenden deS Reichsversicherungsamtes in Vorschlag zu bringen und wurde Geh. Rath Bödiker als solcher vorgeschlagen. Von den nichtständigen Mitgliedern des Reichsversiche- rungsamteS wurden vom BundeSrath aus seiner Mitte vier gewählt. Die Wahl ist auf folgende Herren ge fallen: Ministerialrath Herrmann (München), Geh. Reg. Rath Böttcher (Dresden), Frhr. v. Marschall (Karls ruhe) und Staatsminister Heerwart (Sachsen-Weimar). Mit der als sehr dringlich ausgeschriebenen Frage der Verhängung deS kleinen Belagerungszustandes über Barmen und Elberfeld hat man sich, wider alles Er warten, nicht beschäftigt. — Die nächste Sitzung des Bundesrathes dürfte erst im September stattfinden. Am 16. Juli wurde in Athen der deutsch-griechische Handels- und Schifffahrts-Vertrag von dem Minister des Auswärtigen, ContostavloS und dem deutschen Ge sandten Baron Brincken unterzeichnet. Ein Bericht des kaiserlichen Konsulates zu Funchal auf Madeira weist darauf hin, wie neuerdings durch das Anlaufen der nach Afrika bestimmten Dampfer des Ham burger HauseS Woermann an Madeira in direkter Fahrt dem Vorsprunge, welchen die Schiffe anderer Nationen bisher im Handelsverkehr nach dort hatten, wirksam vor gebeugt wurde und wie dieser Vorgang dazu auffordere, dem Absätze deutscher Waaren dort dadurch einen Weg zu bahnen, daß deutsche Schiffe häufiger bei Aus-Reisen M. und den nah und n Gatten s ittwe ne. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Cs wirkt wohlthuend, wenn man unter der Unmasse der „schnellbeflügelten" Urtheile über die viel umworbene Dampfer-Subventionöangelegen- hnt, welche bekanntlich derzeitig im ReichstagSgebäude übersommert, endlich das klare und vernünftige Urtheil eines Mannes zu hören bekommt, der sich seiner Auf gabe als Volksvertreter im deutschen Parlamente voll- kcmmen bewußt ist. Bei Gelegenheit einer Festivität der liberalen Partei in Sonneberg (diesem rührigen Meiningischen Städtchen mit kaum 8000 Einwohnern, welches bekanntlich einen eigenen amerikanischen Konsul Hal, der Tausende von Kisten Waaren deutscher In dustrie nach Amerika speditiren hilft und welchem eine klimme bez. deS Erportwesens wohl nicht streitig ge macht werden kann) berührte der Meiningische Reichs- lagsabg. Or. Wittig in einer Rede die in Frage kom mende Vorlage. Ganz besonderer Staub, beginnt er, wurde durch die Dampfer-Subventionsvorlage in den letzten Tagen der Session aufgewirbelt; die Regierungs vertreter, die konservative und besonders die national liberale Partei stimmten in die lebhaftesten Vorwürfe des Mangels nationaler Gesinnung gegen unS ein. Wie steht die Sache aber in der Wirklichkeit? Sich von dem Wanken des Wehens der deutschen Flagge aus fernen Meeren begeistern zu lassen, ohne der Sache selbst näher zu treten, ist fürwahr ein Leichtes! und von allen Seiten ertönten die lebhaftesten Rufe zur Unterstützung des Vorgehens der Reichsregierung. Anders aber ist die Etellung der Volksvertreter bei der Beurtheilung dieser wie jeder Frage, zu deren Verwirklichung große und dauernde Summen in Anspruch genommen werden, welche doch nur von den Steuerzahlern aufgebracht werden müssen. Hier handelt es sich um eine nüchterne gründliche Prüfung, was erreicht werden und mit welchen Mitteln dies geschehen soll. An speciellen Vor schlägen, an genauer Angabe der zu treffenden Einrich tungen und der zu stellenden Anforderungen ist in der Regierungsvorlage Nichts enthalten gewesen; es handelt sich nur um die Bewilligung von jährlich 4 Millionen Mark auf 15 Jahre, welche im Vertrauen auf die Mrthschaftspolitik deS Reichskanzlers in dem Augen blicke bewilligt werden sollten, wo durch eine Reihe anderer Vorlagen in Handel und Industrie, also in die Grundlagen des Erporthandels, schädigend eingegriffen werden sollte. Unter solchen Umständen wäre eine Vewilligung ohne unsere genaueste Prüfung unverein bar mit den Pflichten der Volksvertretung gewesen. Erst in der Kommissionssitzung legte Fürst Bismarck seine Erklärungen über seine überseeische Politik und über den Zusammenhang der Dampfervorlage mit der- Uuter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. (18. Fortsetzung.) Um die Mittagszeit des nächsten Tages machte sich AgneS auf den Weg. Sie mußte lange warten, ehe sie vcrgelassen wurde. „Man hat mir gesagt, Sie seien eine geschickte Stickerin," rief ihr Ludmilla entgegen, als sie endlich in das Boudoir geführt wurde; „haben Sie eine Probe Ihrer Fertigkeit mitgebracht?" AgneS war demüthig an der Schwelle stehen ge blieben und grüßte ehrerbietig, aber die Baronin nahm nicht die geringste Notiz davon. „Ich wußte nicht, um was es sich handelte, gnä dige Frau und habe es deshalb unterlassen, eine Arbeit von mir an mich zu nehmen," versetzte das Mädchen be scheiden. „Wenn Sie es aber wünschen, eile ich nach Hause und hole das Verlangte." „Wer sich um Arbeit bewirbt, muß den Nachweis seiner Fähigkeit dazu führen," meinte Jene streng. „Ich werde kaum Zeit haben. Sie heute noch einmal empfan gen zu können und muß daher Ihr Anerbieten ablehnen. Verstehen Sie sich auf diese Art von Kunststickerei?" Sie warf Agnes ihr feines, mit reicher Stickerei versehenes Battisttaschentuch zu, aber — ob absichtlich oder zufällig, war schwer zu entscheiden — zu kurz, so daß eS auf den Fußboden fiel und daS Mädchen einige »uke (23 I. M); verw. M); ver« I. 10 M); >I. 5M ); Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. ForstrentSmter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr««»« Müller in Dresden. Anseratei,- Nuuah«estesle«: Die Nrnoldifche Buchhandlung, Invalideudait Haafenstrin «Bögler, Rudolf Mosse, G L. Daube « Eo. in Dre-den, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. s. w. Nr. 9. Ober- : ColMN tz s33) »eiter
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