Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 16.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189112160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18911216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18911216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-16
- Monat1891-12
- Jahr1891
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.12.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1881. Schund«u, Mittwoch, den 16, Decembcr 100. Sächsische ElbMmg AmtMrrtt ffu das Rmägülhe Äiiitsgeritht und de» Aadttalh jii Zlhaiiditu, smic siir den Ztsdtlitmciiidcraly !» WHein. Fünfunddreißigster Jahrgang. — Dit «äcbs Elbzettnna" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch die Expedition diese» Blatte» für L Mark 2S Vf. vierteljährlich zu Insera^ wkrd^^ 9 Uhr, sär da» labend,b.a« spätesten» bi» Freitag früh 9 Uhr erbeten. - fr-'- M 7/,,7° ^-amn^Pf, werden mit V0 Pf. berechnet, (tabellarische oder complicirte nach Ucbercinkunst.) - Inserate für di- Etbz-Unug nehmen an n Hohnstein Herr Bärgermst. H II , BUreau» von Haasenstein L Bögler, Invalidendank und Rud. Mosse. Sonnabettd, den 10. ds. Mts., Nachm. 5 Uhr gelaugt im Gasthaus „Haus Lothringen" iu Postctwih eine neufilberne Nemo»»toir Uhr zur Verstcistcruttst. Schandau, den 15. Decembcr 1891. M. Frenzel, Vollstrccknngsbcamlcr. B e k an n t m a ch » n g. Die EiugiiarIicruiigSenIschädigttngcn sind bis längstens den 2'1. ds. Mts. gegen Abgabe der Onarlier-Billctö in unserer Sladtkassc zn erheben. Bis zn demselben Tage sind rückständige Anlagen, Bicrstcuer, Wasscrzniscu und Schulgeld au unsere Sladtkassc zn bezahlen oder GcslnndungSgcsuche anznbriugcu. Im Uulerlassungsfallc werden alle Ncste zwangsweise ciugctricbeu. Schon da n, am 14. Dcccmbcr 1891. Der Stadtrnth. Bürgerin. Wieck. Politische Rundschau. Die erste Lesung der von Dentschland mit Oesterreich- Ungarn, Italien nnd Belgien abgeschlossenen Handelsver träge im Reichstage hat am Donnerstag ihre hcrvorlrclcnde Einleitung mit der erwarteten grossen Rede des Reichs kanzlers erfahren. In derselben cnlwickcllc Herr v. Caprivi nochmals die Gründe, welche die RcichSregiernng zum Ab schlusse der uencu Verträge bestimmt haben, nachdem diese Gründe lhcitwcisc schon ans der die handclspolilischcn Bor- lagen begleitenden Denkschrift bekannt geworden sind. In der Hrn. v. Caprivi eigenen klaren, präciscn Weise führle der leitende Staatsmann ans, dass das seit 1879 bestandene System einer extremen Schutzzollpolitik sich ohne die schwerste wirthschaftlichc Schädigung der Völker nicht habe länger halten lassen nnd daß deshalb die dcnlschc Negierung den Weg der TarifvcrlragS - Politik beschulten habe. Mit Gewandtheit nnd Entschiedenheit vcrlhcidigtc der Kanzler die Haltung der Reichs,cgicrnng in der Angelegenheit der Han delsverträge gegenüber den Angriffen, welche sich die Negier ung deshalb von verschiedenen Seilen her zugezogen hat, und flocht der leitende Staatsmann hierbei eine offenkundige Zurückweisung der Ansprüche der Agrarier nnd cinsciligcu Jnlcrcsscnpolilikcr mit ein. Hr. v. Caprivi wies ferner ans die zn erwartenden nächsten Wilknngcn der neuen Vor träge hin und hielt am Schluffe sciucr Ausführungen einen bcdcnlsameu Ausblick auf die künftige Wcllgestaltung auf Grund der wirthschafllicheu Verträge. Nach dem Ncichskanzler sprachen am Donnerstag noch die Abg. Or. Ncichcnspcrgcr (Cent, nm) nnd Graf Kanitz (cons.), jener, um im Allgemeine« seine Zustimmung zn den Verträgen zu e,kläre«, dieser aber, «m sic cincr höchst ab fällige« Kritik z« nulerziehcu. Der Zurückweisung dieser Angriffe des genannten conscrvativcu Abgeordnete« auf die Handelsverträge galt die Nedc des Staalö-Sccrclärs von Marschall, mit welcher die FreilagSdebaltc des NcichslagcS cingrleitct wnrde. Der SlaolS-Sccrelär wies zunächst «ach, wie haltlos die Acußcrung des Grafen Kanitz sei, dass die Denkschrift zn den Handelsverträgen einen liberalen frcihänd- lcrischcn GcheimralhSstyl zur Schau lragcu. Daun ging Frhr. v. Marschall zu den eigcnllichen Angriffen dcS Abg. Grafen Kanitz ans die Verträge über, er meinte, wenn Gras Kanitz die Zölle als Freihandel bezeichne, so dürfe mau wohl fragen, wo denn eigentlich der Schutzzoll anfaugc. Der Schutz der natioiialcu Arbeit scheine für Kanitz ein über wundener Standpunkt zu sein, aber beim Schutze der iiatio- naleu Arbeit könne doch nicht auf die Landwirthschaft allein Rücksicht genommen werden, dieser Schutz müsse vielmehr alle« prvdncircndcu Acvötkernngskrciscn gewährt werden. Im Anschlusse hieran e,klärte der SlaatS-Secretär, in han dclspolilischcn Dingen Ihne verständiges Maßhaltcu «olh, darum werde iu Deutschland ein gemäßigtes Schutzzollsystem sein oder aber es werde überhaupt kein Schutzzoll sei». Frhr. v. Marschall führte diesen Satz des Näheren aus nnd öctonlc dabei, die deutsche Landwirthschaft weide gewiss lieber einen Zoll von 3'/, Mill. Mark haben wollen, als einen solchen von 5 Mark, der bei höheren Preisen verzögert werden müsste. Schliesslich versicherte Frhr. v. Maischall, die Negierung sei bcsticbt, Alle« für die Landwirthschaft zu lhuu, dies aber freilich nicht von jenem Standpunkte cxlrc. mcr Anschauungen ans, wie ihn Graf Kanitz cinuchmc. Nach dem StaalS-Sccrctär, dessen Nedc vom Cculrum nnd von der Linken wiederholt mit Beifall begrüjsl worden war, sprach aus dem Hause zunächst der freisinnige Abge ordnete Brömel. Derselbe erklärte die Zustimmung seiner Partei zu den handelspolitischen Vorlagen und trat im Wei teren ebenfalls den Angriffen dcö Grafen Ziauitz ans die Verträge entgegen. Nationalliberalerscilö bcgrüsstc Abg. Dr. Bötticher die Handelsverträge gleichfalls mit Beifall, betonte jedoch im Verlaufe seiner Ausführungen trotzdem, dass sich das wirthschaftlichc Leben in Denlschland unter der zwölfjährigen Herrschaft der entschiedenen Schntzzollpolitik zu einer vorher nie gekannten Blüthe entwickelt habe. Sehr eingehend verbreitete sich dann der nationallibcralc Redner Nichtamtlicher Theil. über die ncncu Getreide- nnd Wcinzölle und schloß mit der Bitte nm ruhige Md gründliche Prüfung der Verträge. Hierauf ergriff der Führer der Freicouservativcu, Abg. von Kardorff, das Wort, um sich entschieden gegen die Verträge zn wenden. Er bestritt, daß Deutschland ans einem Ackcr- slaat bereits ein Industriestaat geworden sei nnd äußerte die Anschauung, auf dem betretenen Wege würden wir allerdings zur Aushebung der Gctrcidezöllc, hiermit aber zur Verarmung der Landwirthschaft, gleich England, ge langen. Ihm entgegnete der Ncichskanzler, es sei nicht wahrscheinlich, daß durch längeres Wnrlcu mil den' haudcls- polilischen Untci Handlungen etwas Bessere« erreicht worden wäre. Bezüglich der von Kardmff anfs Tapet gebrachlcn Währnngsfragc bctonle Herr v. Caprivi, dieselbe könne um gcmciusam mit England gelöst werden. Den Vorschlag Kardorffö, die neuen Vcrlrüge vorläufig nur auf fünf Jahre zn genehmige«, wirs der Kanzler mil Bestimmtheit zurück. Abg. I)r. üomicrvwSki sprach Namsnö der polnische« Fraclion z« Gunsten der Verträge, während der ihm folgende konservative Abgeordnete Vr. Kropatschcck in seiner Nedc hauptsächlich die scharfen Acußcrnngcu dcö NcichSkanzlcrS in dessen DonncrSlagörcdc über die „Krenzzeilung" zu cut- kräflcu suchte, was Herrn v. Caprivi zu einer kurzen Er widerung veranlaßte. Zuletzt sprach aus dem Hause noch der Elsässer Simonis, welcher die Ermäßigung der Wcin- zöllc bckämpfle, die Indessen vom elsaß-lothringischen Uutcr- slaaissccrctär v. Schraut »achdiücklich vcrlheidigt wnrde. Der bislang noch rückständig gewesene deutsch-schweizerische Handelsvertrag ging dem Bundcörathc am Freitag zn. Die Ansschüssc nahmen den Vcrliag am Sonnabend iu Vorbcrathnng, da« Plenum dcö Buudcörnthcö beschäftigte sich mit ihm am Montag. Der Aufstand in Nord China soll amtlichen Meld ungen ans Shanghai znfolge gänzlich unterdrückt sein. Von den Unruhen im südlichen China ist auch nichts mehr zn hören. In Brasilien will noch immer keine Bcrnhignug eiu- lrctcn. Der Gouvcrncnr des Staates Nio de Janeiro rcbcllirt offen gegen die Ccnlralrcgicrnng nnd weigert sich, seinen Posten nicdcrznlegcu. Es heißt, die Negierung wolle das Kricgörcchl in genanntem Staate proctnmircu nnd einen Mililär-Gouvcrncur cinsetzcn. T n § e s si e s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Die hiesige Ortsgruppe des „Allgem. Deutschen SchulvcrcinS" hat vor Kurzem iu Gegen wart von sünfzehu Mitgliedern ihre Hauptversammlung ab- gchallcn. Aus dem Jahresbericht lönncu wir millheilcu, daß das abgclanfcuc sechste Vcrcinöjahr hinsichtlich der Mit- glicderzahl und der Einnahmc dem vorhcrgcgaugcueu gleich gestellt und zur Erhaltung der dculschcu Sprache und deutschen Gcsinunng im Auslände auch diesmal der Betrag von 240 Ml. gespendet werden kann. In der Zusammen- setznng des VoislaudeS ist durch die Wahl dcö Hrn. Holz- Händler Noack zm» Vo>sitzenden nnd die Neuwahl der Herren Registrator Melzer nnd Kansmmm Forkerl in Wendischfähre eine Veränderung ciugetrctcu. Tic Orlögrnppc wird sich in nächster Zeit au die ihr «och nicht angchörcudcn Ein- wohiicr mit dem Ei suche« «m Anmeldung als Mitglieder wenden. — Auf dic Henle Mittwoch Abend im Gasthaus Gam- briuus statlfiudcude Versammlung dcö städtischen Vereins, in welcher wichtige, dic demnächst im vierten Wahlkreis statt- findcnde Laudtagswnhl betreffende Fragen znr Besprechung kommen sollen, wird hierdurch «och besonders aufmerksam gemacht mit dem Hiiizufügcn, daß auch Gäste Zutritt haben. — Zur Laudtagswahl im 4. städtische« Wahlkreise theclt der „P. A." mit, daß i« einer am Nachmittag dcö vergangenen Sonnabend slattgcfnndcucn Vcrsammlnng von Vcrtrancnömäuncrn der bei der bevorslchcndcn Wahl in Frage kommenden Städte mit einziger Ausnahme »vn Hohn, stcm, welche Stadt einen Vertreter nicht entsandt hatte, be ¬ schlösse« worden ist, seitens der rcichstrcuen Parteien Herrn Commcrzicnrctth Hm"F' i" Pirna als Candidat aiifznstcllen. — In dem soeben znr Ausgabe gelaugten Geschäfts- bericht der Actien - Gesellschaft Vereinigte Hotels Scndig- Schandau für 1891 wird zunächst milgcthcilt, daß dic er- pachteten Hotels Bad nnd Kurhaus vom 1. Mai d. I. au iu audcrc Hände übcrgcgangcu sind und das Gesammt- Etablisscmcul demnach aus den Hotels Forsthanö, Deutsches Hans, Böhmisches Haus nud den Villen Königin Carola, Quisisana, Lucia, sowie der Königs- nnd der Nnssischcu Villa besteht. Durch die Ucbcruahme des Hotels „Euro päischer Hof" iu Dresden hofft der nach wie vor als alleiniger Voistand der Schandancr Unternehmungen fuu- gircndc Herr Nudolf Scndig die Interessen der Acticu-Ge. sellschaft wesentlich zu sördcru. Bei einem Gesammlumsatzc von 191050 Mark gegen 211 485 Mark im Vorjahre (nach Abzng dcS Umsatzes im Bad- nnd KnrhauS-Hotel) crgicbt sich ein Reingewinn von 30 505 Mark. Der Garanlicznschnß dcö Vorstandes beträgt 2,7"/,— 10300 Mk. Für Abschreibungen sind 13 300 Mark abzusctzcn, zum Re- scivcsondö dienen 1160 Maik, zn Tantiemen 2320 Mark nnd zur Oprocentigcu Dividende 19 700 Mark, während 07 Mark als Vortrag verbleiben. — Am 7. dieses Monats nud folgende Tage hat eine abermalige Ausloosnug Königlich Sächsischer StaalS. Papiere slallgcfundcn von welcher dic ans 3'/, hcrab- gcsctzlcn, vormals 4 "/„ Staalsschnldcn Kassenscheine von den Jnhrcn 1852/55/58/59/02/00 und /08, 3'/§ "/, derglei chen vom Jahre 1807, ans 3'/z "/, herabgesctzlcn, vormals 4 "/, dergleichen vom Jahre 1809, inglcichcn die ans den Slaut übernommenen ans 4 "/, herabgesetzten, vormals 4'/z "/, Schuldscheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Slaalöpapicrc werden hierauf noch besonders mit dcm Hinznfügcn aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der LeipzigerZcilnng, dem Dresdner Journal nnd dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichcn Bczirksstcner-Einiiahmeu und Gemeinde- vorsläudeu des Lande« zu Jedermanns Einsicht anSgelcgt werden. Mit diesen Listen weiden zugleich die iu früheren Terminen anögeloosten aber noch nicht ab gehobenen Nnmmcrn wieder anfgcrufc«, deren große Zahl leider be weist, wie viele Interessenten zn ihrem Schaden dic AuS- loosnngen übersehen. Eö können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrthnme hinzngebcn, daß, so lange sic Zinöschciuc haben und diese unbeanstandet cingclöst werden, ihr Kapital nugcküudigt sei. Dic Staats kassen können eine Prüfung der ihm« zur Zahlung präsen- lirten ZittSschcinc nicht vornehmen nnd löse« jede« echte« ZiuS- schciu ein. Da «»« aber eine Verzinsung anögelooster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus iu keinem Falle slattfiudct, so werden die von den Bctheiliglcn in Folge Unkcnntniß der Auöloosung zn viel erhobenen Zinsen seiner- zcit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachtheilc sich dic Inhaber von Slaatöpapicrcn nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der rcstircndcn Nnmmcrn) schützen können. Die betreffenden Ziehungslisten können anch im Bankgeschäft von der Filiale der VercinSbank in Pirna (Schandau, Bad-Allee), jederzeit ciugcsehcu, sowie dic Vcrwerthung der etwa auSgeloostcu StaatSpapiere und fälligen ConponS vermittelt werden. — Znr Geschäftslage ans der Elbe schreibt das „Schiff" untcrm 10. d. M.: Der Frachtenmarkt in Hamburg war iu der letzten BcrichtSwvche anhaltend flau, was in der Hauptsache iu dcr vorgerückten Jahreszeit begründet ist. Die Flußfrachtcn hielten sich im Allgemeinen ans dcr Höhe der Vorwoche und betrage« heute ab Hamburg «ach Magdeburg für Roheisen mid Düugstoffe 30 Pf., Getreide 28 Pf., nach Dresden für Roheisen, Getreide nnd .Petrolcum 45 Pf., für Stückgüter 05—75 Pf. für 100 1^- — I" Magd» bni g waren dic Zuckerfrachten verhältuißmäßig befriedigend: mm, zahlt gegenwärtig für Zucker Magdeburg-Haüibnrg 30 — 34 Pf., für Salz Schönebeck-Hamburg 24—26 Pf.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite