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Dresdner neueste Nachrichten : 11.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193708119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-11
- Monat1937-08
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.08.1937
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ugust IM X 4-. Jahrgang N.186 Mittwoch, ill. August 1937 Wachsendes Durcheinander in Roispanien Außerordentlich« Verstärkung -er Lufistreitkräste -er englischen Marine — Beginn -er italienischen Manöver aus Sizilien koptz Korrespondenten in der MI an sr»b«r«n o* v. stüllio, lilu^ >»» Sch«!»« «»recht loeneW nn dieser Stelle von den Auslandkorrespondenten Das „Journal" berichtet im gleichen Zusammen» Hang, daß in Katalonien das Durcheinander mehr und mehr -«nehme und die „Kontrolle" Baleneias sich kaum noch bemerkbar mache. Selbst die ausländischen Journalisten begännen unter die „Reinigungöaktion" zu sollen, die von den Sowjets in Barcelona eingclcitet worden sei. Sechs von ihnen besinden sich wegen Spio nage oder Hochverrats im Gefängnis, so der Korre spondent des „NewS Chronicle" und des „Manchester Guardian", ferner «in Vertreter belgischer Zeitungen und der Vertreter des Genfer Pressedienstes. Bereits vor einigen Monaten sei der Korrespondent des Stock holmer „Socia.ldemokraten" verschwunden und kurz daraus dessen Freund, der Nachforschungen eingeleitet hatte. gesehen von der normalen Fluktuation, nur noch in den seltensten Fällen Zug um Zug, d. h. aus der ört lich vorhandenen Reserve beruslich geeigneter Arbeits loser unmittelbar ersolgen. Die Ausnahme sremd, beruslicher Arbeit ist für den noch vorhandenen Rest an Arbeitslosen zum besonderen Kennzeichen der gegenwärtigen Lage geworden. Die Dringlichkeit des Bedarss wird dadurch ge kennzeichnet, daß cs gelingt, auch beruslich nicht voll einsatzfähige oder überhaupt nicht mehr voll einsatzsähige Arbeitskräfte in steigender Zahl in Arbeit zu bringen. Durch den Rückgriff aus die Arbeitslosen In den noch stärker belasteten Industrie bezirken entsiel Uber die Hälfte des Rückganges im Juli, nämlich 44 000 von insgesamt 88 000, aus die drei Bezirke Lachsen, Rheinland «nd Schlesien. «>S7» 7S0NIN » 03» o »07 4»r «m «z» »iS» »IS sies» w SS» V80 eil794 »4» »e» VSI ZU « «S« »40 «s «n »iss »ss <rro>» rs ros «i sA iu >7, 71» »35 »5 «4 1RS40S5I «NI >7 87894 871 «« >» »SS SN SA I« tt> »4» 583 1U 4« !N. . ViUortaslmk t» laar Ne» UaArW«» bmk. Nr.über 04 00». Ar..7aai«a Dresdner Reich« 14 «eiten. tärischen Operationen. Konflikte hätten nun zwar immer zwischen Madrid und Valencia, zwischen Anarchisten, Gewerkschaftlern, Marxisten und Komm«, nisten bestanden, aber jetzt sei der Konflikt einmal noch erschwert durch die ewigen Unruhen in Barcelona, dann aber auch durch die Tatsache, daß die Roten in Spanien sich jetzt klar in zwei feind- liche Lager gespalten hätten. Auf der einen Seite stünden die Kommunisten, die heute die sogenannte „Regterungsmacht" in der Hand hätten, dann die Sozialdemokraten unter Prieto und schließ lich die letzten Reste der „Republikaner", auf der andern Seite die revolutionären Marxisten unter Largo Caballero, die Anarchisten, die Trotzkisten und die anarcho-syndikalMtschen Gewerkschaften. Das alles sei dazu angetan, die Ausgabe der „Regierung" von Valencia aufs oesährlichste zu erschweren. Wenn der „TempS" auch noch nicht offen den Rat gibt, das sinkende Schiff von Valencia zu verlassen, so zwingt sich diese Schlußfolgerung doch zwischen den Zeilen als logische Folge aller seiner Presseausstthrungen auf. Piano weg. Umzug itt an P-tmn zu Neuvcrwr. 1-t.i Gut« «ebwuä» Manos M oiuNfts.MkitiiS Weibe GaSe h am Üttmailc Italien und England Die Auferstehung einer alten Freundschaft Bon «nserm v.Korrespondenten I. r« i. iv «870 IS0374 U» O0> 0L8 843 A4 M « 404 230 ISSM »40 »00 587 541111 Il«SS5 OSS 14» i» »» »l» 744 6141« 1 SS» (8501 SIS <SW w ass SSL12501 m 041 «4 so» 714 7» » reo <x>» 307 «q 2 (SSO, L7S 04, » O0> 454 833 0» ul 0> 77« 848 6331«xq I»»'3S3 435 »7» «I rsa »7» 064 A4 IN »»SSW »7» «1 »I 485 488 »07 «14 s» 770 1500, IS7 IN SSO, so» »31 an VS ossiÄ »ssosson Anseiaennrelle' Grundpreis! die 1 Faltige wm-Ztlle im An» ' - — — «elgenteil 14 Rpf.,Stestengesuche und privat« Famillenanietgen vRpf.,die7S wmbrelte ww-Zelle Im Texttelll-ioRM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel 0. Ärlefgebühr für Ziffer- Schrtftleltvng. Verlag und SavptgeschWfieSe: Vre-den-A. Aer-lnan-flraße 4 °n,.,gen z« Rpf. aussch,. p°rt°. Zur Ze» ist Anr«igenpr-i,list- Nr. , gallig. Mnscvrist: Vresden-A.1. Postfach - Fernruf: Ortsverkehr Sammelnnmmer 24601, Fernverkehr 27SS1-27SSZ « relegr.: Aenefie Dresden « Verttner Schristlettnng: Lerlin W.35, Vlttoriastr.-t«: Fernruf: «orsürstSZSi-SZSü Postscheck: Dresden 2050 - Nichtverlongt« Einsendungen ohne Rückporto werden weder »urückgesandt noch aufbewahrt. - 2m Falle höherer Gewalt oder Letriebsstörunz haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung des entsprechenden Entgelt« »4SSSSS »iw I «Wssrmm > SSI W5 «3H3A, 0 osv 357 417 »1 »7SÜ5 154 »7 M <IVO0> »LI 074 »A ,1 4S8 S3S 4« tiz SS »I» 350 «24 r« IS »37 SSI 433 m > SL4 <5001 »43 W z SSL 85, 4N m IS 43» 107453 »I» 4555 »57 »04 U«ä 84 060 007 703 M «1 »17 595 43, SN 1 <3501 758 3« M 1,043» SA 710 Ni 4« V05 7SI 50, SA «3 438 S05 SI7 AI KLO H0V0> 343 Ni S7S I7S34L7N , 7«, 870710 VS11S0 3,0 303 «A es S70 837 514 «I 3« SS» SSI 599 4« 50> 4S4 »7» 587 «j 15» «30 ISS 811 IN 50> «38 74» 9 ,9 iS» »so so» se, rn >171 I1NUS4»-i 30544 45, IS501 ZN 445 44S «SS 8«» «4 >70 »7S 873 927 SA »1 13.3553 ros Ni »33 »54 048 343351 Existenzfrage der Weltpreffe Tie deutsche Regierung hat die englische Regierung ersncht, darauf hinzuwirken, daß die „Time S" ihren bisherigen Korrespondenten tu Berlin, Norman Ebbutt, innerhalb von 14 Tagen zurückzuberusen, weil ihm sonst die AufcnthaltSbcwilligung entzogen werden müßte. Diese Maßnahme erwies sich als not wendig, weil Norman Ebbutt seit Jahren seine Be- richtcrstattnng aus Deutschland ausschließlich in deutschfeindlichem Sinne und unter Mißbrauch des ihm gewahrten Gastrcchtes auSübt. In London regt man sich über dieses Ersuchen stark auf. Man hielt eS dort für ganz in der Ordnung, daß die englische Regierung Ende vergangener Woche drei deutschen Journalisten, von denen zwei soeben erst in London an gekommen waren, kurzerhand die weitere AnscntftaltS- gcnehmtgung entzog, sie also zum Verlassen des Landes zwang. Wenn aber Deutschland daS gleiche unter be deutend höflicheren und konzilianteren Formen tut, so gebärdet man sich an der Themse so, als ob Berlin damit daS gesamte englische Volk tief beleidigt habe. Wir wollen abschcn von jenen englischen Kreisen, für die ein „TimeS"-Korrcspondent sozusagen eine sankrosankte Persönlichkeit ist, und für die eine Ab- bernfungSforderung beinahe einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gleichkommt. Vor vielen Jahrzehnten war das vielleicht so. Und in manchen Gegenden der Erde mag es noch heute so sein. So weit Deutschland in Frage kommt, haben sich die Dinge aber doch wohl gründlich geändert, und siir uns ist auch ein „Ttmes"-Korrespondcnt kein unverletz licher Halbgott, sondern ein Journalist, der sich im Gastland« genau so und nicht ein bißchen anders zu verhalten hat wie alle andern Auslandkorresponden ten. Bedeutend wesentlicher ist, daß man in London die Ausweisung der drei deutschen Journalisten für selbstverständlich hält, weil ihre Tätigkeit die deutsch englischen Beziehungen gefährde, obwohl man keiner lei positive Beweisgründe für eine solche Behauptung beibringcn kann, daß man aber außerordentlich auf geregt tut, wenn die deutsche Negierung mit der glei chen Begründung um Abberufung eines prominenten englischen Korrespondenten bittet, und dazu noch sehr reichliches, aus vielen Jahren stammendes Beiveis- matcrial für die Gefährdung der deutsch-englischen Beziehungen durch diesen Hand hat. Wir haben vorgestern LoyalttätSpslichten eines gegen sein Gastland gesprochen, von Loyalitätsvcr- pslichtnngen, die wir von den fremden Journalisten in Deutschland ebenso fordern, wie wir sie unfern eigenen Korrespondenten im Ausland auscrlcgen. Zu dieser Loyalität gehört eine objektive Berichterstattung über die Vorgänge des Landes, in dem der Korrespondent seine Zeitung vertritt. Kernstück aber einer solchen objektiven Berichterstattung ist — darauf wiesen wir ganz besonders hin — eine objektive Auswahl dessen, was er berichtet, damit die Leser seines Blattes auch tatsächlich ein der Wirklichkeit entsprechendes Bild der Vorgänge erhalten. Gegen diese Loyalitätsver- pslichtung hat Herr Norman Ebbutt nicht ein oder da» andre Mal,.sondern fast gewohnheitsmäßig und Jahre hindurch verstoßen. Im Interesse der deutsch-eng lischen Beziehungen hat die deutsche Regierung ge glaubt, diese Art von Berichterstattung mit der größten Zurückhaltung und Toleranz behandeln zu müssen. Nachdem nunmehr aber von England im Interesse der gegenseitigen Beziehungen Zeitungskorrespondenten die Aufenthaltsbewtlligung entzogen worden ist, be stand für uns keinerlei Veranlassung mehr, die bis herige Zurückhaltung weiterhin ausrechtzuerhalten. Es kann schon heute gesagt werden, daß die gleichen Maßnahmen, die gegen Herrn Ebbutt ergriffen wor- den sind, auch gegen andre AuSlandkorrespondenten angcwcndct werden, falls diese ihre Ausgabe nicht in einer gewissenhaften journalistischen Berichterstattung sehen, sondern „die großen Politiker" spielen möchten und sich in allerlei Tinge einmischen, für die sie nach englischem Brauch schon längst ausgewiesen worden wären. Aus die Dauer geht eS schließlich nicht an, daß gewisse im verborgenen lebende staatsfeindliche Grüpp chen sich eine Art internationale Existenzberechtigung dadurch zu verschaffen versuchen, daß sie sich Ausland- korrespvndenten sozusagen als „Pressechefs" engagieren und ihre Krähwinkelititeressen dann durch allerlei Weltblätter zu Haupt- und Staatsaktionen zu machen versuchen. Niemand bedauert diese Entwicklung und die Not wendigkeit, die sie uns anserlegt, wohl mehr als die deutsche Regierung und das deutsche Volk. Die „Times", um den Svndersall Ebbutt nochmal» hcrauSzugretfen. statt e^i gerade in Deutsch, land eine große Refutation zu ver- lteren. Viele Generationen haben mit Respekt Jahrzehnte hindurch zu diesem mächtigen Blatt empor- I-d - sie «io «n»eige in » Dresdner Rn tten Slackii» — delle gdm verebrie H» trau, lo ol, v e» wNnliben. .3 . schisse der englischen Home-Fleet durch die Meerenge von Gibraltar in das Mittelmeer einliesen, da hatte dieser Rus leinen Schrecken verloren. Italien nahm sein Schicksal selbst in die Hand. Der abessinische Krieg brachte nicht nur Landgewtnn. Er war vor allem ein moralischer Steg: Italien erwies sich als Großmacht und wich vor keiner Drohung. Heute kann es sich nicht mehr darum handeln, dab eine Macht allein im Mittelmeer imd an seinen Küsten herrscht. Es gibt keine Universalmonarchie mehr. Im Abcsslnienkrieg ging es auch nicht darum, ob die eine oder die andre Macht »..isschlteßltch im Mittelmeer herrschen sollte, sondern es handelte sich darum, daß neben zwei Großmächten, England und Frankreich, nun noch eine dritteglelchberech- t t gt in den Mittelmerrsragen mitsprechen spllte. Das neurümtsche Schlagwort „wurs nostrum" ist nicht so zu verstehen, dab" Italien allein und au-schlteßltch im Mittelmeer gebieten will, sondern, baß es in diesem Meer, das seine langen Küsten umgib», und seine Inseln umspült, stark genug sein will, um nicht vom Mittelmeer her bedroht zu werden. Das hat der französische Ministerpräsident Laval .erkannt, als er im Januar 10SS nach Rom kam und Frankreichs Segen zu dem asrikanischen Unternehmen erteilte. Für England war es vielleicht schwerer. England stellte der italienischen Forderung sein star kes Nein entgegen und bekämpste Mussolini mit allen Mitteln des diplomatischen und des Wirtschafts krieges. Die alte engltsch-italientsche Freundschaft, die Freundschaft zwischen dem Starken und dem Schwachen, zerlrach im Sommer IgÄ. Jetzt soll sie al» Bund von Gleichberechtigten wieder angrknltpst werben. l«in «kudarttkrl kokaN Rom, im August Seit es einen italienischen Staat gibt, hat das Königreich immer in den besten Beziehungen zu Eng land gestanden. Freundschaft mit England schien das Grundgesetz der italienischen Politik zu sein, und Rom ist in keiner Kombination mit andern Nächten jemals von diesem Grundsatz abgewichen. Erste Voraussetzung des Dreibundes mit dem deut schen Kaiserreich und der Habsburger Monarchie war, daß dieses Bündnissystem sich niemals gegen England richten dürfe. Zu Bismarcks Zeiten war der Drei bund sogar ein Band, daS auf dem Umweg über Rom England mit Deutschland verknüpfte. Als sich unter den Nachfolgern des großen Kanzlers die Beziehungen zwischen Berlin und London allmählich verschlechterten, lockerte sich — eS gab daneben freilich noch viele andre Gründe — auch der Dreibund, bis er schließlich im Weltkrieg zusammenbrach wie ein altes Haus, dessen kliitzpseiler längst morsch geworden sind. Der bri tische Botschafter in Rom, Sir R. Nodd. hatte in den entscheidenden Herbst- und Wintermonaten 1014 ein leichte» Spiel. Er konnte Italien viel bieten, und er konnte vor allem drohen. Hinter seinen Worten standen die Geschützrohre Ar englischen Mittelmeerslotte. Die Freundschaft Italiens mit England hat auch nach dem Weltkrieg angehalten. Sie war das Midnis eines Starken mit einem Schwächeren, aber sie wurde von beiden Seiten mit so viel Takt gepflegt, daß die Ungleichheit deS Kräfteverhältnisses nach außen hin kaum sichtbar wurde. Italien leistete Eng land im Mittelmeer, vor allem aber in den europäischen NachkriegSsragen, wichtige Sekundanten dienste und bemühte sich zusammen mit England um die Milderung des deutsch-französischen Gegensatzes. Aber allmählich veränderte sich das Kräfteverhält nis. Der Faschismus schuf Italien eine starke Wehr macht und vertrat auf dieser Grundlage immer kräf tiger den italienischen G r o ß m a ch t a n s p r u ch. Tas Auskommen der Luftwaffe und die für Italien günstige Verteilung der Stützpunkte auf den Inseln und an den Rändern deS MtttelmeerS verschoben die wchrpoli- tischen Kräfteverhältnisse zugunsten Italiens. Und als Mussolini zum entscheidenden Schlage aus holte, da gingen Staunen und Schrecken durch Eng land: der gefügige, kleine Freund langer Jahrzehnte verwandelte sich in einen drohenden Gleichberech tigten. ' England aber begriff diese Wandlung nicht. Im Sommer 1035 eilte sein Außenminister Eden nach Rom und bot Mussolini den berühmten „Streifen StelnwUstc" an. Noch glaubte England, den ansbegeh- rendcn, kleinen Freund billig abspetsen zu können, drnn eS sah den Ausstieg nicht, in dem Italien unauf haltsam begriffen war. Ter Aufstieg ItaltenS vom kleinen, mit der Vapltsrage und inneren Schwierigkeiten belasteten, von den Großmächten unverhttllt mißachteten König reich durch militärische Niederlagen und Erfolge, durch den ersten Abesstnienkrieg, den Tripoliskrteg, den Weltkrieg zum Jmpcro ist eins der bedeutendsten Lchauspicle der vergangenen Tage. ES ist dabei nicht immer glanzvoll zngegangen. Es gab militärische Miß erfolge und politische Demütigungen, aber eS ging ,«stund verschlagen vorwärts. Männer der veilchlcdensten Richtungen und Herkunft haben daran mügcwirkt: CriSpi, Giolttti, Salandra und neben ihnen die stilleren Arbeiter am inneren Ausbau, die Ringhciti, Luzzatti und wie sie alle heißen. Und über allem schwebte als Symbol der Stern des Hauses Zavoyen, der Stern, den die italienischen Soldaten bis vor kurzem an ihren Kappen trugen. Dies alles schien England nicht begriffen zu haben, »nd ts verstand in der entscheidenden Stunde nicht, daß Mussolini der Erfttllcr des nationalen Schicksals seine» Volkes mar, baß er nicht bluffte, daß cs um «ine für Italien entscheidende und letzte Macht stage ging, und daß man den Duce eben nicht mit dem »Ltttifen Steinwüste" Hinhalten konnte. Italien hat immer Entweder das Mittelmeer und seine Küsten beherrscht oder es ist von den MittclmeerkUsten her beherrscht morden. Dieses Schicksal hat ihm die Natur ansgezwungen. j Die vier Marmortafeln, die Mussolini an der Via ! iellJmpcro ausrichten ließ und die die allmähliche i ssuSdehunng -cs Römcrrcichs verdeutlichen, zeigen dies deutlich auf. Die Kämpfe zwischen Griechen, Karthagern, Römern im Altertum, zwischen Lango barden, Normannen, italienischen Sccrcpubliken und Vimanen im Mittelalter gingen im Grunde genom men immer um diele eine Frage: dehnt sich die auf der Halbinsel fußende Macht über das Mittelmeer aus, »der greift eine an den Rändern des MtttelmeerS sitzende Macht aus die Halbinsel über. Denn das Mit- i ttlmeer trennt nicht: es verbindet. Und wenn die l Entente 1014/15 Italien nicht nur mtt Versprechungen, I sondern auch mjt Drohungen ans ihre Seite ziehen I konnte, so ist das nur ein BcwhiS dafür, daß Italien ! damals noch keine Großmacht war. daß ihm das Gesetz I des Handelns von außen, v o i»M tttelmeerher, l »sgezwungen wurde. „Britische SchissSgeschilbe vor I Rana und Neapel!" Das ist cher^lte SchreckenSrus: I «ilriwliml sntv portasi'' <. F Aitr al» im Frühherbft IvdS -iv mächtigen Schlacht- ienlchasf und Nn» : Dresdner und ü Itttid« und venmtt »»ort: Herder! Rr» Teil dc» Blatte«, W'tzäk« »US- »vnl Kommt Krankreich zur Einsicht? Oer „Temps" über das sinkende Schiff der „Valencia-Regierung" Telegramm unsres Korrespondenten H. Paris, 11. August Der „Temp s" beschäftigt sich in einem Leitartikel mit der Lage im roten Spanien. Es hat ganz den Anschein, als ob die Einsicht sich auch in Frankreich Bahn bricht. Die Schwere der Niederlage der Roten bei Brunete habe, so erklärt der „Temps", erneut bewiesen, baß die militärische Initiative nach wie vor bei den nationalen Truppen liege. Die militärische Ent scheidung sei zwar noch nicht gefallen, aber wenn Gene ral Franco *etzt wirklich, wie man ankündige, eine neue entscheidende Offensive gehen Madrid und einen Vor stoß gegen Santander unternehme, könne sich die Waage wohl zu seinen Gunsten senken. Schlimmer noch sei es, meint der „Temps", baß im roten Lager wieder heftige Parteien streitigketten svergleichc den gestrigen Bericht der „D. N. N." — d. Schrtstltg.j ausgebrochen seien, die die ganze Auf merksamkeit der ausländischen Beobachter verdienten. Diese Zwistigkeiten seien nämlich durchaus dazu angetan, auf den AuSgang des Bürgerkrieges einem noch größeren Einfluß auSzultben, als selbst die mili- Arbeitslosigkeit weiter gesunken Nur noch 563 000 — Auch nicht voll Einsatzfähige erhielten Arbeit Bericht unsrer Berliner Schrtftleitnng Lr. Berlin, 11. August Die Zahl der Arbeitslosen ist dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung «nd Arbeits losenversicherung zufolge im Juli wieder um 88 000 zuriickgcgangen und beträgt nnrnochöSSOOO. Die Wirtschaft ist trotz dem anhaltenden Rückgang der Arbeitslosigkeit noch immer aufnahmefähig. Die ge ringe Zahl der noch vorhandenen Arbeitslosen er schwert den Arbeitseinsatz: teils sind die vorhandenen Kräfte überhaupt nicht mehr voll einsatzfähig, teils ge hören sie andern Bernsen an, als denjenigen, die dringenden tträstcbcdars haben. Der überwiegende Teil der noch vorhandenen voll einsatzfähigen Arbeitskräfte sitzt überdies in einigen von den Bedarssgebieten entfernten Industriegebieten und Großstädten. Der Arbeitseinsatz kann darum, ab- Anschlag auf Companys In Barcelona „Neinigungsakiion" nach Moskauer Vorbild — Gegensatz Barcelona—Valencia nimmt zu XPariS, 11. August. fDurch Funkspruchj Der „Jour" berichtet aus Barcelona, daß am Dienstag aus den bolschewistischen Oberhäuptling Companys in Barcelona ein Anschlag verübt worden lei. Companys sei mit einem leichten Streisschutz davongekommen. Dagegen habe ein „Polizist" schwere Verletzungen erlitten. Aus Valencia, Barcelona «ud Madrid verlaute gleichzeitig, daß die geheimnisvolle Zusammenkunst zwischen Negrin, Prieto und Companys nicht zu de» erwarteten Ergebnissen gesührt habe. Negrin habe Companys heftige Vorwürfe wegen der Niederlage an der Arragonsrout gemacht, woraus Companys er widert habe, baß Katalonien „unabhängig" sei und Valencia gegenüber keine Rechenschaft geben brauche. Dresdner Neueste Nachrichten LELMk- LNUL'LL -'"«NM, mit Landels- und ^n-ustne ^eituna Hawmonat1.i,ooRM.Poffi>e,ugmonaN.r,mNM.ein^ vvvvd Kstrzu »sNpf. Zustellungsgeb.) Kreuzbandsend.: Für bi, Woche E AM. Einzelnummer 10 Npf.» außerhalb Sroh-Vresden« 15 Rpf<
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