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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.09.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189209285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18920928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18920928
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-28
- Monat1892-09
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.09.1892
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GtsWs-AMigcr für Hohndorf, Röblitz, Kernsdors, Rosdorf, Ä. Egidien, Hmrichsort, Maritna««. Mülsk« Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. '— ————————.——— — —- 42, Jahrgang. —— — Nr. 226. Mittwoch, den 28. September ' 1892. Dieses Blatt erscheint täglich laußer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Linzelae Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaisers. Postanstallen, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Gesamt-Feuerwehr Lichteustei«. In den nächsten Tagen findet Uebung der Gesamt-Feuerwehr statt und hat sich nach gegebenem Alarm - Signal jede Kompanie an ihrem Spritzen haus zu stellen und weiteren Ordres gewärtig zu sein. Die dieufipfl. Feuerwehr hat mit Armbinde und Feuerlöschord nung zu erscheinen. Versäumnisse werden nach Z 50 und 51 der Feuerlösch ordnung bestraft. Die Wachmannschaften, welche von der Schützengesellschaft zu stellen sind, haben sich vor dem Ratskeller zu stellen. Lichtenstein, den 26. September 1892. Der Branddirektor. Paul Geipel. Sparkaffen-Expeditronstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Zinsfuß für Spareinlagen 3fls °/o. Holzauktion auf FordergLauchauer Revier! Montag, de« 3. Oktober d. I.» von vormittags 8 Uhr an sollen im Rümpfwalde und zwar am Kohlgrabe«, Vogelheerd und Grubeuberg 50 Rmtr. weiche Scheite und Rollen und 60 Wellenhdrt. weiches Reisig unter den gebräuchlichen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Versammlung an der neuen Waldhütte. Gräflich Schöuburg'sche Forstverwaltuug und Rentamt Forderglauchau, am 24. September 1892. — Poetzschke. Naake. uRs LK wurde in Hohndorf ein Portemonnaie mit Inhalt, sowie eine Brille mit Scheide. Abzuholen im Gemeindeamt daselbst. Der Gemeindevorstand. Wer das Lichtensteiu-Callnberger Tageblatt durch die Post bezieht, aber die Bestellung auf das vierte Vierteljahr noch nicht erneuert hat, möge es nunmehr sofort thun, da die Post sonst eins Unterbrechung in der Zusendung eintreten läßt. Exped» des Lichtensteiu-Callnberger Tgbl Carl Matthes. Tagesgefchichte. *— Lichtenstein, 27. Sept. Auf die morgen Mittwoch abend im Ratskellersaale stattfindende Ver sammlung, die Gründung eines Gewerbeverein« be treffend, machen wir alle Interessenten an dieser Stelle besonders aufmerksam. Wir betonen hauptsächlich: Es gilt nicht etwa einem Vergnügungsverein, sondern einem nützlichen Institut, welches z. Z. hier vollstän dig fehlt, zur Lebensfähigkeit zu verhelfen. Je mehr Beteiligung nun, desto ausreichendere Mittel stehen diesem Institut zu Gebote und es wird s. Z. gewiß manchen Segen zu stiften in der Lage sein. Beamte, Gewerbtreibende, Werkmeister re., alle sind herzlich als Mitglieder willkommen. Aller Interessen müssen sich zu einem Ganzen vereinigen! *— Am Sonntag abend kam mit dem 9 Uhr- Zuge von Stollberg ein Passagier, em verheirateter Böttcher aus Chemnitz, hier an, welcher auf kurze Zeit den Zug verließ. Als derselbe wieder einsteigen wollte, war bereits die Koupeethür geschlossen und der Zug setzte sich in Bewegung, sodaß der Passagier zurückgewiesen wurde. Letzterer rannte nun in seiner Angst auf dem Seitenwege neben dem Zuge her und war bis fast in die Nähe des alten Schießhauses ge kommen, wo der Unglückliche in der Finsternis, da er mit dem Wege nicht vertraut war, ca. 6 Meter in die Tiefe stürzte. Auf den Hilferuf kamen einige Spaziergänger hinzu, welche den Verunglückten in das alte Schießhaus brachten. Der hinzugeholte Arzt konstatierte Armbruch und Beinverstauchung und nach dem die erste Hilfeleistung geschehen, wurde der Un glückliche auf seinen beharrlichen Wunsch per Wagen unter Begleitung des Arztes nach dem Bahnhof St. Egidien gefahren, wo derselbe mit dem letzten Zuge nach Chemnitz und in das dortige Krankenhaus befördert wurde. *— Die zur Entlassung gekommenen Mann schaften seien hierdurch auf die Verpflichtung auf merksam gemacht, sich innerhalb vierzehn Tagen bei dem Bezirksfeldwebel anzumelden, dessen Kontrolle sie unterstellt sind. Die Unterlassung dieser Meldung zieht empfindliche Strafe nach sich. Ebenso haben dre im Kontrollverhältnisse stehenden Mannschaften ihre Bezirksfeldwebel davon in Kenntnis zu setzen, wenn, wie das oft geschieht, durch obrigkeitliche Ver fügung eine Aenderung in der bisherigen Nummer- bezeichnung der von ihnen bewohnten Häuser statt- 9sfü"den hat. Zur Disposition beurlaubte Mann schaften haben vor jedem Wechsel des Aufenthalts ortes die Erlaubnis hierzu beim Bezirksfeldwebel einzuholen, im Falle sie dieser Bestimmung nicht nachkommen, haben sie sofortige Einberufung zu ge- wärt igen. *— ^Callnberg, 27. Sept. Bei der gestern unter Kommando des Herrn Branddirektor Höse! hier stattgefundenen Uebung der dienstpflichtigen Feuer wehr war folgende Idee zu Grunde gelegt: Das Haus des Herrn Fabrikant W. Stäger in der Kirch gasse steht in Brand. Da der Wind stark von Süden weht, gerät die daneben stehende Kirche in sehr ernste Gefahr und lenkt sich die Hauptarbeit auf letzteres Objekt. Die Stadtspritze, welche allein, gefpeist von dem kleinen Zubringer, in Thätigkeit war, gab nach ge gebenem Signal in 7 Minuten Wasser, selbiges wurde aus dem Bassin an der Kirchgaffe entnommen. Durch einen ungeahnten inneren Fortbrand oder durch einen gegenteiligen Luftzug, gerät das ebenfalls an der Kirchgasse gelegene Sonntag'sche Haus auch m Brand, weshalb der Zubringer als Spritze fungieren und die Stadtspritze von der Reihmannschaft bedient werden mußte, welche ihre Rettungsarbeit an der Kirche fort setzte. Die Uebung dauerte 25 Minuten und verlief, den Beweis liefernd, daß die Mannschaft, sowie auch die Wachtmannschaft ernstlich ihrer Pflicht bewußt war, in bester Ordnung. *—lH Bernsdorf, 27. Sept. Heute feierten die vereinigten Kirchgemeinden Bernsdorf und Gers dorf ihr gemeinsames Missionsfest in Bernsdorf. Im Gottesdienste hielt die Predigt Herr Pastor Neumann- Callnberg über Apostelgesch. 3, 1—10 mit dem Thema: Helft den Heiden, die als Bettler vor des Tempels Thur liegen, zum Eintritt in denselben. Damit dieser Weckruf uns recht zu Herzen dringe, lenken wir unsere Blicke 1. auf die Heiden im Bilde des Bettlers, schauen wir auf ihre Hilssbedürftigkeit, 2. auf die Apostel: wir lernen von ihnen die rechten Hilfsmittel, 3. auf uns: wir mahnen uns zur rechten Hilfsbereitschaft. Nach dieser erwecklicken Predigt gab das Kirchenchor unter Leitung des Herrn Kant. Beyer eine mit Begeisterung vorgetragene Cantate zum Besten. In der Kollekte wurden 28 M. 40 Pf. gesammelt. Später fand im Nötzold'schen Gasthofe die Nachversammlung statt, bei welcher die einzelnen Geistlichen Mitteilungen machten aus der indischen und ostafrikanischen Mission, aus der Leipziger und Herrenhuter Misstonsgesellschaft. Gesammelt wurden 17 Mark 31 Pfg. Möge der Segen, den die Mis sionsfreunde von dem Feste empfangen haben, noch lange nachwirken. *—Np St. Egidien, 27. Sept. Am Sonn tag abend gegen 12 Uhr versuchte ein Dieb aber mals im Hause des Gartenbesitzers E. Barth hier einzubrechen, wurde aber bei den ersten Vorübungen überumpelt, jedoch ist er seinen Verfolgern entwischt. *— Die Maul- und Klauenseuche ist erloschen unter den Viehbeständen der Guts besitzer Carl Richter in Niedermülsen, PaulWagner in Oberlungwitz und Heute haus in Seiferitz, dagegen ausgebrochen unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers und Ge meindevorstandes Louis Fleischer in Götzen- th al. *— M ül s e n S t. M i ch e l n. In der Nacht zum 24. September fand der Ü0 Jahre glte, Haysff besitzer und Prokurist in Ebersbachs Geschäft hier, Louis Freitag, einen schnellen unerwarteten Tod. Derselbe hatte sich auf Einladung zu einem Familien fest begeben und auf dem Nachhausewege brach er Plötzlich lautlos zusammen und starb infolge Lungen schlags sofort. — Ueber Saaten st and und Ernte im Königreich Sachsen, in der Zeit vom 15. August bis 15. September, berichtet die „Sächs. Landwirtsch. Zeitschr.": In der ersten Hälfte der Be richtszeit war die Witterung viel zu trocken und kam in der dritten Augustwoche dem Tropenklima sehr nahe. Erst Ende August traten starke Gewitter regen auf, denen in den ersten Tagen des September in fa-st allen Landesteilen mehr oder weniger starke Niederschläge folgten und das Erdreich etwas er frischten. Im Flachland war die Regenmenge zu meist nicht durchdringend genug, um günstig auf das Wachstum der noch anstehenden Früchte, be sonders der Kleefelder und Wiesen, einzuwirken, während im Gebirge und im Vogtlande die Aus sichten sich günstiger gestaltet haben, wo außer den Hackfrüchten auch noch Hafer und Sommerroggen sich etwas gebessert haben und trocken eingebracht werden konnten. Sonst aber wird vielfach über leichtes Korn und geringen Strohertrag bei den Sommer- Halmfrüchten geklagt. Das Kartoffelkraut verschie dener Spätsorten hat sich auffallend frisch und grün erhalten, derart, daß die eingetretenen Niederschläge Neuwuchs verursachten. Im großen und ganzen wird der Ertrag der Kartoffeln, besonders der frühen Sorte, ein geringerer sein als erhofft worden war, dagegen wird die Güte zumeist ausgezeichnet sein. Mehr als bei den Kartoffeln wurde das Wachstum bei den Futter- und Zuckerrüben von der Trockenheit ungünstig beeinflußt, sodaß auch hierin mit einem bedeutenden Ernteausfall gerechnet werden muß. Kohl und Kraut sind gleichfalls in ihrer Ent wickelung zurückgeblieben und sind außerdem strich weise durch Raupenfraß stark heimgesucht. Am nach teiligsten hat sich die Trockenheit auf den Kleeschlägen und Wiesen bemerkbar gemacht. Der zweite Klee schnitt ist vielfach ganz ausgefallen, ebenso konnte auf vielen Wiesen von einer Grummeternte nicht die Rede sein. Nur die Thal-und Wässerwiesen lieferten etwas Grünfutter oder Grummet. Dem Stoppelklee kamen die Regentage zu Anfang des Monats etwas zu statten, doch wird, da wieder höhere Temperatur eingetreten und die Niederschläge nicht nachhaltig genug gewesen, ein Futterschnitt kaum möglich wer den, sodaß für diesen Winter vielerorts starker Futter mangel eintreten wird, da die Winterbestände viel fach schon jetzt angegriffen werden mußten. Infolge der großen Trockenheit ist auch der Raps sehr lücken-
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