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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901020101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901020101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-01
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.02.1901
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öerugzgebilbf: viertelt»«» dm» U« LrkdbnrrNaiLrILtm'vl»»,«, «i>»>« dt« »«ikLrr tn Drette» mid der nückilirn Um,ebw>». «« di« Zuliaauna durch eigene Bot« oderjkmmiMonLrr ertt>l«t. erbalt« de« Blatt an Wochentaaen. die nickt an! Lomi- oder velerta,« tot««, w «wer Ldeilaudaad« »deich« und ^»r»e»« ««iE. Sür Rlilbab« etnaeiaudter Schritt, t'ücke lein, vochindllchteü. 8er»idrecha»«chl»t: »«I «r. U und «r.,»»». leleirami»,»tuest«: «dchrichte» »r,«de». 8csrS>del 1856 SpaiiaUtLt: r»d»- > keMru-r. 8prc>okr. 1-5. O»rl HIvv« o«»tte,t lkorroHäll trdd» >0 S»t»e» -in« N«r» I IstillnNaaU vn. ««oleta» I a»">»»»ch''E k'SBchloaachntran,-«, >v. », II. >8onM. 10-12. I^chmIItvn-, ^ N«uel««r>tvr-, ^ Ktn««Iiiit- u-i- ^ owpüÄ'llr ll.VrvLLLLM L « I^ükmLsefiioell-h'ukrilc. ^ n «k 1 SO. ^ Kold»1krsi-Btr. 4L 7^. S <1ßrvN^ Ldri«.-<vock^»s»v), ^ M Qüt»tchs»L: S ^edatAri^^s 18 Vsi-v Ä ZI»» K»«im»iiv ^K ^ Lu <1<N l^fiitcolUxd-tcir<>t.: 8. ^ «noUmsteoE «'kKL'ÄlilS." ,6ll0dtMLtLIIpIl38t6r, 41 i »« kk«->^ eoendniied». «rort»«»,,, Nittol mr l^llck«nw8 mul eodosii«, liootiiaiwa <!-» lisuotidoeinv». V«r«ilt u»od ««n»»rt«. « » » « » ^ D Lsl.LoläpoweLe, vresüeu. Svorselltdor. vrssänsr LuoLLLltM§8-^sLr-LomvioLr tür UvU LrU»«Nt vinL pnilct. U>8«»ckKl.Us«4ck»»^^K»A ID- V»«e» onä »-rreo in !oä1vt6o«U^r "ÜIvHHvllL ^'-iuiuunl. 11»n<1kIsH>n6s«u- »ed»11«r, Huedkvkrnn»; vkL., jv^O ttnuink, iMsiiiLseaä. LioLrlN )e«>erL«lt, DM* ?ro»pOkt« 5r,a«» uvck rr»tltt. ^WG DÜ'v^lOI' l»rüo«1ter ckjDsior ttL«<j^8!Lt»rsiu»tLltoo, ln <1«o«L «11« L>z«iiekn»KI «eit 1M1 k»is 11100 — L75tR — Nvräe. Aso. 12, L. uvuu iz, 7^ swpüoblt tu Lusvaüi: Llservv Oeten u. üvrüv, Ü»U8^, Lüedvv- i- nvä 1 rm«1^irtI»8edLkt8-6«rLtkv. ^ llSl18llSll8-IIl8!MNiel8I' seknsll ststaenäss, »ssptisodes Usiiwal - ?d6rmomst«r rium Mzssn 6«r ^owpsratiir äir» KUi'pki^, äsr l^ukl. voa Lpoiseu vvä OotrSnIls» e>tli.. mit ,j«-r ^oi-MLl1>sml,or!»turoo vsrselieli, lr.-Ll. X». 11,"501, krvi« !t Ll-irk, ksim VorkrtiMr väl'I V8Nl>8Lliuel>. 8tfllV88l«'. 11. «r.SL. L«i«n«s' Handclsbiltinzeii. Hosncichrichten, Gmiidstücksspekiilntion, Infektionskrankheiten, Goethebund, Siamesisches Hostheater. Gerichtsverhandlunaen. .Dresdner Kunst-Salon". Muthmaß iche Witterung: Heiter, Frost. Freitag, 1. Februar 1901. Die deutsche Handelsbilanz. Die deutsche Handelsbilanz zeigt nach den vorlSufigen «Erhebungen des Kaiserlichen Statistischen Amtes für daS Jahr 1900 eine sehr günstige Entwickelung. In ganz besonderem Maße gilt die- für den Gelammthandel, d. h. wenn man den Werth der Ein- und Ausfuhr zusammenrechnet und auf Gmnd der so gewonnenen Ziffern einen Vergleich mit den Hauptkonkurrenz- ländeni anstellt. AIS solche kommen für Deutschland zur Zeit nur noch die beiden großen angelsSchsische» Staaten, England und die bereinigten Staaten von Amerika', in Betracht, da Frank reich aus dem Wettlauf der Nationen um den ersten Platz im Welthandel niehr und mehr ausscheidet. Vom Standpunkte des lyelammthandels ans gesehen, erscheint Großbritannien nach wie vor als die erste Handelsmacht der Welt mit 16326 Millionen Marl. Unmittelbar darauf folgt Deutschland mit 10700 Millionen lnach dem auf Gmnd der VorlSufigen Schätzung zu erwartenden Eildergebniß) und Amerika schließt sich als Dritter im Bunde mit 0689 Millionen an. Legt man an diese Zahlen dm Maßstab der fortschreitenden Entwickelung, so ergiebt sich, haß Deutschland sogar das englische Wachsthum überflügelt hat und an die erste Stelle aufrückt. Es betrug nämlich der englische chciammthandel im Jahre 1890 14 Milliarden Mark, derjenige Amerikas 7 Milliarden und der deutsche 7,7 Milliarden. Hill nian diele Werthe gegen die entsprechenden des .sahreS 1900. so ergiebt sich eine Steigemng innerhalb des zehn jährigen Zeitraums, die für England 2.3 Milliarden Mark, für Amerika 2.7 Milliarden, für Deutschland ober volle 3 Milliarden Mark ausmacht! Eine so glänzende Entwickelung des deutschen Außenhandels im letzten Jahrzehnt hat ohne Frage die größte handelspolitische Bedeutung und giebt einen Begriff von der Lumme von Kräften an Intelligenz und Gewerbefleiß, die rastlos an der Arbeit sind, um die deutsche Weltmachtstellung immer weiter zu befestigen und auszubauen. Wenn es trotz dieses hervorragend günstigen Ergebnisses noch eines weiteren kritischen Eindringens in die statistischen Unterlagen zum Zwecke der Feststellung der wirklichen deutschen Handelsbilanz bedarf, io hängt das mit dem Umstande zusammen, daß der Gelammthandel aus Einfuhr und Ausfuhr besteht und je nach dem üebcrwiegen dieser oder jener die Handelsbilanz eines Landes ent weder eine passive oder eine aktive ist. Unter diesem Gesichts winkel geichen, ändert sich das Bild derartig, daß Amerika an die ecke Stelle tritt, während Deutschland den zweiten und England dm dritten Platz elnnehmen. Das Ansteigen der amerikanischen Ausfuhr 1900 ist ganz gewaltig: es beträgt nämlich gegen 1899 nahezu 1 Milliarde Mark, während die amerikanische Einfuhr nur eine Wertbmehrung von 150 Millionen Mark aufweist. Im Gegensatz hierzu wird der englische Außenhandel für 1900 gerade durch die Thatsache bezeichnet, daß die Einfuhr bedeutend stärker gestiegen ist als die Ausfuhr. Die englische Einfuhr betrug näm lich 1900 10li81 Millionen Mark, die Ausfuhr nur 5946 Millionen: gegen lM ergiebt daS eine Erhöhung der Einfuhr um ganze 787 Millionen Mark, während sich die Steigerung des AuSsuhrwerthes nur auf 55j Millionen beläuft. Bei Deutschland ist das Vcrhält- niß ein mittleres. Die deutsche Einfuhr betrug nach der vor läufigen Schätzung 1900 5853 Millionen Mark, die Ausfuhr 4555 Millionen: das macht eine Steigerung gegen 1899 aus für die Einfuhr um annähernd 74, für die Ausfuhr um 187 Millionen Mark, d. h. die deutsche Ausfuhr hat 1900 um 113 Millionen Mack mehr zugenommen als die Ausfuhr und weist sonach eine immerhin nicht ganz unbeträchtliche Besserung der Handels bilanz auf. Einer wirklichen aktiven Handelsbilanz fd. h. eines absoluten, nicht bloS relativen Ueberwicgens der Ausfuhr über die Gnfuhr) dürfen sich allerdings nur die Vereinigten Staaten von Amerika rühmerr, indem sie für 1900 mit einer Ausfuhr von 6307 Millionen gegenüber einer Einfuhr von 3481 Millionen varadiren, also mit einem Netto- ileberichuß von 2726 Millionen Mark zu Gunstencher Ausfuhr I Die englische Handelsbilanz für 1900 zeigt demgegenüber im End- abichluß ein Mehr von 4735 Millionen Mark an Einfuhrwerthen, und auch Deutschland hat trotz der AuSfuhrsteigemng des letzten wahres immer noch eine passive Handelsbilanz von rund I M Millionen Mark (5853 Millionen Einfuhr gegen 4555 Millio nen Ausfuhr). Tic Bedeutung einer aktiven und passiven Handelsbilanz liegt, ganz allgemein gesprochen, darin, daß jene ein Land zum Gläubiger, diese dagegen eS zum Schuldner des Auslandes macht. Wenn also beispielsweise die Einfuhr eines Landes innerhalb eine- bestimmten Zeitraumes 1 Milliarde, die Ausfuhr V» Milliarde be trägt, so ist dadurch das Land um V, Milliarde, die cs an Mehr- wnth für die Einfuhr zu bezahlen hat, zum Schuldner des Aus landes geworden; umgekehrt, wenn die Ausfuhr 1 Milliache, die Einfuhr Milliarde ausmacht, wird ein Lund mit solcher Handelsbilanz für den Betrag von V, Milliarde, die es für auS- geführte Maaren mehr zu fochern als für «ingeführte zu bezahlen hat, zum Gläubiger des Auslandes. Damit allein sind aber die BestimmungSgründe des nationalen Wohlstandes soweit er auf dem Handel beruht, noch keineswegs erschöpft. Vielmehr sind die jenige« Gewinne mit in Ansatz zu bringen» die als Zinsen von im Ausland werbend angelegten Kapitalien in'S Inland znrückfließen, und ferner diejenigen Einnahmen, die aus dem internationalen Transit- ober Zwischenhandel in Gestalt von Fracht- und Speditionsspesen hervorgehen. Wie erheblich diese Quellen unter Umständen diese Handelsbilanz im günstigen Sinne beeinflussen können, zeigt am Besten das Beispiel Englands, das seine sehr ungünstige passive Handelsbilanz durch die bezcichneten Faktoren, insbesondere durch seine ungeheuren, im Auslände arbeitenden Kavitalreichthümer bis heute noch vollständig auszngleichen weiß, sodaß Alles in Allem der englische Nationalwohlstand immer noch als ««erschüttert gelten darf. Auch für Deutschland fallen ähnliche Momente in'S Gewicht, seit eö durch die Ausdehnung seiner überseeischen Bezieh ungen begonnen hat, Gelder in größerem Umfange im Auslände werbend anzulegcn und den internationalen Zwischenhandel im Wettbewerb mit England zu pflegen. Im Vcrhältniß zu diesen rückfließenden Einnahmen, um die sich der Gesammtbctrag der passiven Handelsbilanz vermindert, sowie im Vergleich mit dem allgemein gcbobenen nationalen Wohlstände des Deutschen Reiches kann man nicht behaupten» daß der gegenwärtige Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr ein direkt ungünstiges Zeichen für die deutsche Bolkswirthschaft sei. Immerhin muß jede vernünftige deutsche Handelspolitik ihr Bestreben darauf richten, die passive Handelsbilanz von Jahr zu Jahr weiter herabzumindern, bis sie zuletzt ganz verschwindet und damit dem Deutschen Reiche die großen wirthschastiicken Bortheile zuströmen, die mit einer reinen aktiven Handelsbilanz unzweikelbast verbunden sind. Das ist nur so nöthiger, als das eine unserer beiden Hauptkonkurrenzländer ans dem Weltmärkte» Amerika, durchaus keine Miene macht, von seiner bisherigen Handelspolitik abzugehen. die darin givselt, die eigenen Landesgrenzen hermetisch abzuschließen und Deutschland mit einer wahren tzochflutb von Ein fuhr zu überschwemmen. Die deutsche Ausfuhr nach Amerika be trägt zur Zeit etwa 429 Millionen Marl, mährend Amerika nach Deutschland rund 1 Milliarde einführt. Dieie Zahlen beweisen eklatant die große Abhängigkeit Amerikas vom deutschen Markte und damit die deutsche Ueberlegenheit bei den bevorstehenden Handelsvertragsverhandlungen, die es deutscherseits gehörig aus zunutzen gilt. Im Interesse der deutschen La ndw i rtb > ch a f t ist besonders hervorzuheben, daß die Zunalmie der amerikanischen Ausfuhr mit Ausnahme von Baumwolle. Kupfer und Petroleum bauvtsächllch landwirthschastliche Artikel betrifft. Tie Einfuhr von Mais hat sich verfünffacht, die von Mehl sich verdoppelt, Weizen wurde sogar sechs bis sieben Mal so viel eingesichrt. Mit vollem Recht schreibt dazu die „Kreuzztg.": „Daß die deutschen Landwirthe das „merken" müssen und dabei nicht gedeihen können, ist ebenso klar, wie daß ein Getreide-Import von dieser Höhe recht gut einen tüchtigen Zollaufschlag verträgt. Das Deutsche Reich hat doch die Pflicht, für das Wohlergehen der deutschen Landwirthschaft zu sorgen und nicht für das der amerikanischen Farmer." Hier muß unbedingt eine gesunde Schutzzollpolitik rmsetzen, nicht, wie die Freihändler fälschlich behaupten, eine Hochichukzoll- oder Prohlbitivpolitik, die das Land mit einer chinesischen Mauer umgiebt und den fremden Wettbewerb völlig ausschließt, sondern eine kraftvolle wirkliche Scknitzzollvolitik, die der nationalen Arbeit in allen ihren Zweigen die Möglichkeit einer ruhigen und stetigen Entwickelung gewährt und dadurch den Jrflandmarkt zu einer dauernden Amatzguelle für die Industrie macht. Wie überaus werthvoll der Jnlandmarkt für das Blühen des nationalen Wohl standes ist. ist an dieser Stelle schon des Oektere» nachgewieien worden. Hier sei insbesondere noch daran erinnert, daß unser Er- porthandcl trotz seiner umfassenden Bedeutung doch nicht i», Stande gewesen ist. die jüngste industrielle Krisis zu Verbindern, die vielmehr gerade eingetretcn ist. während die Erportverdältnisse ungewöhnlich günstig waren. Wohl aber hätte die Krisis ver mieden werden können, wenn der Jnlandmarkt durch eine recht zeitige kraftvolle Schutzzollpolitik schon setzt in den Stand gesetzt worden wäre, den Ueberschuß der industriellen Erzeugung auf- runebmen. An dieser Stelle muß also bei der Neuregelung unserer Handelsbeziehungen znm Auslände der Hebel angesent werden, und das zu thun, ist die ichutzzöllneriiche Mehrheit deS Reichstages im allgemeinen Interesse des nationalen Wohlstandes so fest ent schlossen. daß die Möglichkeit eines auch nur theilwcisen Obsiegens der freihändlerischen Bestrebungen schon heute als ausgeschlossen gelten darf. Fürst zu Inn- und z Niedergang der Seefischerei. Neueste Drahtmeldungen vom 31. Januar (Sümmtliche nicht als Prlvat-Mel-miaen ackennzetchnelen DcLclcheu stminnm von WolfpS Tel. Bürcau: die mit * veriüenen lind wäkirend des Drucks einlicaanaen.t * Wie n. Das „Fremdenblatt", das „Vaterland" und die „Neue Freie Presse" tadeln die Demonstration der deutsch radikalen Abgeordneten in der heutigen Sitzung deS Abgeord netenhauses bei dem Nachruf für die Königin von England. Die Blätter stellen fest, daß die Kundgebung vom Hause mit wirk lichem Unwillen ausgenommen wurde und nur von einer kleinen Fraktion ausging, keineswegs aber als der wahre Ausdruck der öffentlichen Meinung Qestcrreichs betrachtet werden kann. * Cowes. Heute Mittag ist Prinz Heinrich von Preußen mit mehreren Offizieren seines Stabes aus einer Damvspinasse seines Flaggschiffes von Spithead herübergekommen und am Trinity-Pier gelandet, wo eine Ehrenwache der Königlichen Kompagnie der Grenadiere mit Fahne zum Empfang ausgestellt war. Der Prinz schritt die Jwnt der Ehrenwache ob und fuhr dann mit Gefolge nach Osborne. Berlin. <Priv.-Tel.) Reichstag. Die Beratbung des Etats des Reichsamtes des Innern wird fort gesetzt. — Bei dem Ausgabetitel „400000 Ml. zur Förderung der Hochseefischerei" erbittet Abg. Träger (stets. Vp.) eine aus giebigere Unterstützung der Heringsfilcherei-GekelUchaften und zu diesem Bebufe eventuell eine Erhöhung dieses Fonds, insbesondere «ine Erhöhung der Ausrüstungsprämie von 1000 auf mindestens 3000 Mk. für den Kutter. — Abg. Pach nicke (steif. Ver.) weist darauf hin, daß der Fonds leider gar nicht einmal ausgebraucht werde, was namentlich im Interesse der Neke-Fischer zu bedauern sei. Weiter regt Redner die fernere Bildung von Fischerei ualcn Vereinbarungen. — Abg Knyphausen >kons.) beklagt den Man müsse Schamrotere einrichten und der Raübsischerei steuern. Sonst werde cs mit der Zeit eventuell an Rekrutenmaterial für unsere Kriegsmarine fehlen. — Staatssekretär Gwf Posn dowski: Wir sind gem bereit, Genossenichafts-BiLunaen zu unterstützen, und haben das auch schon bisher gethan: aber die Unterstützung hat natürlich ihre Grenzen- In Bezug auf die Schon reviere kann natürlich nur auf dem Wege interna twnaler Regelung vorgeaangen werden. Am 1. Mai soll ein Damvsec abgehen, um diese Frage an Ort und Stelle zu smdiren. Im Falle des Er fordernisses sind wir durchaus bereit, eine Erhöhung dieses Fond - im Auge zu behalten. Der Fond wird bewilligt. — Bei dem Aus gabe-Titcl „Herausgabe der „N achrich tcn fürHandel und Industrie" äußern Abg. Müllcr-Sagan (freis. Pp.. Müller-Duisburg tnatl.). Cahenslv (Centr.) ihre Genna thuung über diese Publikationen. Abg. Möller spricht gleich zeitig dem wirthschastlichen Ausschuß seine Anerkennung wegen der Unparteilichkeit, niit der derselbe gearbeitet habe, aus. — Abg. Müller-Sagau kann diesem Lobe nicht beitreten. Der An schuß habe bei geschlossenen Thüren getagl und scheine für di,' Vorbereitung der Handelsverträge weiiig geleistet zu haben. - Bei dem Ausgabe-Titel „Postdampfer-Subvention" br mängelt Slbg. Oertel-Sachsen an der Ostast.ka-Linic. daß sie nicht pünktlich genug sei. daß Frachten beschädigt anLimen, das, auf der Linie laut Mrttheilungen des Professors Küttncr nicht genug Sauberkeit herrsche. -- Staatssekretär Graf Poiadowski er innert dem gegenüber daran, daß infolge der politischen Verhältnisse In jenen Gegenden die Dampfer im vorigen Sommer zeitweise star> übersüllt waren, was dann allerdings Unzuträglichkciten mit sich brachte. Im Großen und Ganzen aber hätten andere Schriftstellci. auch Engländer, von unseren Ostafrika-Dampfem doch einen ganz anderen Eindruck gewonnen, als Professer Knttner. — Bei dem Ausgabe-Titel „zur Förderung dcs Absatzes landwirtdschafi llcher Erzeugnisse und zur Unterstützung wissenschaftlich technischer Bestrebungen auf dem Gebiete der Landwirthschast 50 000 Mk.". dankt Abg. v. Wangenheiin dem Staatssekrctm sür die Einstellung dieses Titels in den Etat. Bedauerlich sei nur, daß im Etat des Innern für die Landwirthschaft noch immec nickt entfernt so viel ausgeworfen sei. wie für die Industrie. Redner bestreitet Siemens gegenüber, daß die deutsche Landwirts' schüft technisch zurückgeblieben sei: das Gegentheil habe sich am der Pariser Ausstellung herausgestellt. Wie sehr sich der Ackerbau in Deutschland noch ausdebnen lasse, zeigten die vortrefflichen Er folge des Systems Schultz-Lupitz auch auf Sandwüsten. Heir v. Siemens sei als Direktor der Deutschen Bank so sehr bemuln. Länderstrecken aufzuschließen, leider lägen ober diese nicht in Deutschland, v. Siemens soll jedoch iein Interesse auch den Meliorationen im Jnlandc zuwcnden. — Bei dem Titel „R ei chs- schul-Kom Mission" befl'mvortet Abg. Müller-Sagan eine von ihm beantragte Resolution betr. Erzielung einer möglichst gleichmäßigen deutschen Rechtschreibung für das Reichsgebiet und. soweit angängig, auch für die deutschen Sprachgebiete m Oesterreich und in der Schweiz. — Staatssekretär Graf PosadowSki- Die sog. Puttkamer'sche Orthographie ist im preußischen Kultus ministermm einer Nachprüfung unterzogen worden. Dabei hat sich ergeben, daß diese Orthographie nur geringer Aenderungen bedar'. Mit den anderen deutschen Einzelstaaten werden nach dem Willen des Reichskanzlers Verhandlungen über eine einheitliche Ortho graphie gefühlt werden' zu einem Resultate werden dieselben aber jedenfalls mir führen auf Grundlage der Puttkamer'schen Ortho graphie, nicht aus Grund der Sprache des bürgerlichen Gesetz bucheS. Herrscht erst im Reiche eine einheitliche Orthographie, so wird diese jedenfalls auch ohne besonderes Znthnn ans die deutschen Sprachgebiete in Oesterreich und der Schweiz zurückwirken. - Abg. Eickhoff (freis. Vp.) lenkt die Aufmerksamkeit der Reichs schulkommiision auf die niedrigen Lchrergehälter in Mecklen burg-Schwerin und zum Theil auch in Elsaß-Lothringen. — Staatssekretär Graf Posadowski: Die ReichS'chul- Kommission hat nur den Lehrplan einer Anstalt daraufhin zu prüfen, ob der Anstalt die Berechtigung, Zeugnisse für den einjährigen Dienst auszustellen, ertheilt werden dürfen in die inneren Verhältnisse der Anstalten, wie Gehaltsfragen dürfe die Rcichsschul-Kommisiwn sich nicht einmiichcn. — Abg. Oertel (KonsI pflichtet dein bei und erklärt die Zustimmung leiner Freunde zur Resolution Mülle- Sagan. — Die Resolution wird gegen die Stimmen des Ecntrum" angenommen. — Bei dem Kapitel „Statistisches Amt" verorcitct sich Abg. Thiele (So;.) über Mängel der statistischen Tabellen in den Berichten der Gewerbe-Inspektoren, der Pro duktionsstatistiken, namentlich der landwirthschaftlichen, der Lohn und c^treikstatistiken u. s. w. — Aba. Schräder (freu. Vcr.1 vennißt u. Ä- eine gute Lohnstatistik. — Stciatsiekretär Graf Posa dowski erklärt m Bezug auf die statistischen Tabellen in den Gcwerbe-Jnspektorcn-Berichten, er habe die einzelnen Regierungen ausgefordert, in den Berichten die revisionsvflichtigcn Betriebe erschöpfend und getrennt mitzutheilen. Was die Produktions statistik betresse, so iei diese überhaupt nur möglich gewesen unter der Voraussetzung, daß keinerlei Details, sondern nur die äußersten Ziffcrnresultatc veröffentlicht würden, sonst hätten die Fabrikanten das Material nicht geliefert. Im klebrigen solle man das Bei '-MO langen nach Statistik nicht so eine Hälfte der Menschen machen müsse. — Bei dem Mission weit treiben, daß schließlich da für die andere Hälfte Statistik Kapitel . Normalaichungs- Kommission" bemerkt aus eine Anfrage Roesicke's der Staatssekretär, er hoffe, in nächster Session eine Vorlage, betr. AickmngSzwang für Bierfässer cinbringen zu können. — Weiter beratbung morgen 1 Uhr. Berlin. (Priv.-Tel.1 Tie Budgetkommijsion dos Reichstages begann heute die Beratbung des Etats der Post- und Telegraphenverwaltunag. Es wurde mttgetheilt, daß sich die Üeber- nahme der Privatposten schnell und glatt abgewickelt habe. 1146 Angestellte sind mit 1.5 Millionen Mk. entschädigt worden 727 wursen von der Rcichsvost übernommen. Staatssekrekar v. Podbielsky legte die Wirkungen der großen Postgeietze dar. Die Eimrabmcn aus dem Porto leien gewaltig gewachsen. Nachdem die Ausgaben vermehrt wurden, habe sich der Verkehr gesteigert. Auch die Einnahmen aus Telegraphen- »nd Telephongebühren haben zugenommen. aber die gewaltig gesteigerten Ausgaben, u. A. sür Abfindung der Privatposten (7—8 Mill. Mk.> sür Anlagen von Telephonleitnngcn haben bewirkt, daß für dieses Jahr ein wesentlich niedrigeres Erträgniß vorliegt. Der Nettoüberschuß der Einnahmen über die Ausgaben wi-v fl.L kürpas laufende Jahr
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