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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188712221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18871222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18871222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1323 als Seite 1324 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-22
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.12.1887
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Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Schuberth. Gthr. 2 Aue, am 19. December 1887. 2 Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute in dem hier geführten Handelsregister auf dem für die Firma Emil Müller in Johanngeorgenstadt bestehenden Folium 100 das Ausscheiden des bisherigen Inhabers Friedrich Moritz Emil Müller in Johanngeorgenstadt, Der Stadtrat h. vr. Finck. Hausverkauf. Auf Antrag der Erben des Handarbeiters Traugott Friedrich Vogel in Lößnitz oll das zu dessen Nachlaß gehörige Haus- und Gartengrundstück Nr. 621 ves Brand katasters, Nr. 1279rr und 1279b des Flurbuchs und Fol. 1217 des Grund- und Hypo- hekenbuchs für Lößnitz, welches Grundstück auf 1160 taxirt worden ist, Sonnabend, den 7. Januar 1888, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle öffentlich versteigert werden. Kaufsbedingungen sind daselbst vorher einzu- 'ehen. Lößnitz, am 19. December 1887. Königliches Amtsgericht. ErMb-Nolksfreund Tageblatt für Lößnitz. für die königliche« mnd städtischen Behörde« i« Aue, Grünhai«, Harten- stein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustiidtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels Zur diesjährigen Weihnachtsfeier im hiesigen Königl. Seminare, welche Donnerstag Abend 8 Uhr stattfinden wird, gestattet man sich ergebenst einzuladen. Schneeberg, 21. December 1887. Das Lehrerkollegium. .Serine, Direkt. ferner als nunmehrige Inhaberin der Firma Frau Wilhelmine Auguste verw. Müller geb« Vogel daselbst eingetragen. Johanngeorgenstadt, den 17. December 1887. Königliches Amtsgericht. Scheuffler. Wegen vor-zunehmender Reinigung der Raths- und Standesamtsexpedition, sowie der Sparcassenlokalitäten bleiben solche am Freitag und Sonnabend, den 23. und 24. dss. Mts. geschlossen. N295. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Preis vierteljährlich 1 Mart 80 Pfennig«. Donnerstag, den 22. December JnsertionSgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zelle amtlicher Inserate So Pfennige. l887. Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 20. Decbr. Ueber den Kronprinzen schreibt ein Berichterstatter aus San Remo hiesigen Blättern: „Die reiche GemüthSwelt seines Innern, sein tiefer christlicher Glaube, dieses kostbare Familienerbtheil, verbunden mit dem Hohenzollernmuthe, hat ihn innerlich frei gemacht, über alle Sorgen der Krankheit und Zukunft hinweggehoben. Er ist heiter, Wohlgemuth, »oll tapferen Gleichmutes in diesem schweren Leiden. Auch im Ansdrucke seiner Züge liegt da« ausgeprägt. Der blonde Bart ist etwas grau geworden, die früher so frische Gesichtsfarbe hat einen Schein ins Gelbliche genommen, aber das blaue Auge glänzt so hell, so klar, so menschenfreundlich wie immer." — In einer Polemik gegen ein Berliner Blatt er klärt ein Artikel der „Nordd. Allg. Ztg.", eS ist selbstver ständlich, daß aus humanen, militärischen und volkswirth- schaftlichen Gründen die Reservedivisionen der Landwehr möglichst geschont und die ältesten Jahrgänge nur im Noth fall dem Feind unmittelbar entgegenzutreten haben würden. — Die „M. Z." schreibt: Der in dieser Woche vor dem Reichsgericht verhandelte Landesverrathprozeß Cabannes hat in noch höherem Maße als in den frühe ren Prozessen die Thatsache hervortreten lassen, daß die französische Regierung überall im Reichslande ihre Spione hat und daß es ihr auch gelungen ist, wichtiges Material, dessen Geheimhaltung das Wohl des Deutschen Reiches er forderte, zu erlangen. Wenn auch die vierteljährigen Ver waltungsberichte der BezirkSpräsidenten in dieser Beziehung von mehr untergeordneter Bedeutung sind, so haben die verrathenen Verfügungen und Bericht« über Mobilmachungs- und sonstige Militärangelegenheiten augenscheinlich um so größere Wichtigkeit. Die Regierung aber wird hieraus die Lehre ziehen müssen, daß sie bei der Bearbeitung geheim zu haltender Sachen größere Vorsicht als bisher anwenden muß, daß sie insbesondere in solchen Sachen die Mitwirkung eingeborener Elsaß-Lothringer, weil diese meist ein deutsches Vaterlandsgefühl noch nicht besitzen und französischen Ein flüssen leicht zugängig sind, nicht zulassen darf. Hof, 19. Decbr. Der Posteleve Hermann Hanig aus Jauer, der von Lauban in Schlesien mit gegen 20000 geflohen war, wurde heute früh 7 Uhr hier verhaftet. Ueber 16 000 in Papiergeld, Gold, Pfandbriefen, Cou pons und Pretiosen, aus Postsendungen herrührend, wurden bei ihm vorgefunden. Er trieb hier großen Aufwand. Hanig ist geständig und — guter Dinge. Oesterreich. — Das „N. W. Tagebl." meldet: Die von Berlin ausgegangene Absicht zur Veröffentlichung des Textes des deutsch-österreichischen Allianzvertrages wird von ungarischen politischen Kreisen lebhaft befürwortet, weil man sich von der Veröffentlichung allenthalben günstige Wirkungen ver spricht. Insbesondere glaubt man, daß in Petersburg die Abmachungen, welche klar und unzweideutig das Zusammen wirken der drei FriedrnSmächt« feststellen, im Sinne der Er haltung des Frieden« einwtrken würden. Frankreich. Zwanzig Abgeordnete der äußersten Linken haben sich, theilweise unter förmlichem Austritt au« letzterer Frak tion, zu einer „Sozialistengruppe" vereinigt und gestern in ihrer ersten Sitzung ein sozialdemokratisch-komunistischeS Pro gramm angenommen. Holand. Di« niederländische Regirrnng bracht« «in neue« G«s«tz «in, brtrtffend di« Ki»d«rarb«it. Danach ist di«s«lbe Ktnd«rn bi« zu 13 Jahr«n verbot««. Nur b«t d«r F«ld- arbeit dürfen Sinder von 12 Jahren beschäftigt werden. Bis zum Alter von 16 Jahren ist die Dauer der täglichen Arbeitszeit auf 10 Stunden festgesetzt. Bis zum Alter von 18 Jahren ist die Nachtarbeit und an Sonntagen verboten. Italien. Neapel, 18. Decbr. Der russische Konsul ist heute von einem Individuum auf offener Straße überfallen und durch zwei Nevolverschüsse von demselben ani Kopfe nnd an der Brust verwundet worden. Grund: Franengeschichten. England. In London erschienen Thomas Callon und Michael Harkins, welcke.angeklagt sind, sich behufs Herbeiführung von Dhnamitexplosionen verschworen zu haben, am 19. De zember wiederum vor dem Polizeigericht in Bowstreet. Die selben wurden den Assisen überwiesen. London, 19. Dezember. In einer zu Derbh vor der konservativen Vereinigung gehaltenen Rode hob Lord Salisbury hervor, daß nach den vorliegenden Informationen kein Grund für den Schrecken vorliege, der sich der Zeitun gen und Börsen Europas bemächtigt habe; der Frieden Eu ropas erscheine von keiner nnmittelbaren Gefahr bedroht; eine Gefahr liege nur in den beständig wachsenden Rüstungen. London, 19. Dezember. Lord Randolph Churchill hat heute Abend London verlassen. Derselbe begiebt sich nach Petersburg, nm angeblich beim Zaren eine Audienz nachzusuchen. Man glaubt hier, daß die Reise des Lord Churchill möglicherweise die auswärtige Politik der russischen Regierung günstig beeinflussen könne." Diese Nachricht von der Reise des edlen Lords klingt in dieser Fassung etwas absonderlich, sogar ein wenig „sou- timsntg,!". Freilich ist man an absonderliche Reisen Ran dolph Churchills schon gewöhnt nnd man kann gespannt sein, ob sich vorliegende Meldung über ihn, den man augenblick lich im vollen Ringen gegen Balfour um das „lost paru- äiso" der Unterhaus-Herrschaft begriffen wähnt, bestätigen wird. — Rußland. — Der „Dzienik Poznanski" erhält aus Odessa eine Nachricht, wonach auch die dortige Universität wegen Stu- denten-Unruhen geschlossen ist. Auch aus Kasan und Char kow signalisirt man Studenten-Unruhen. Aus Sachsen. Leipzig, 19. Decbr. Die Entscheidungsgründe des Reichsgerichts in dem Urtheil gegen Cabannes besagen: Das Gericht habe gemäß den Gutachten der Sachverständigen die Mittheilung der Verwaltungsberichte als Landesverrath angesehen, weil der Gesammtcharakter derselben und nament lich die rückhaltlosen vertraulichen Mittheilungen in denselben das genaueste Bild der Kulturverhältnisse der Reichslande liefern, deren Kenntniß aber für Frankreich den höchsten Werth hatte, indem es dadurch für den Kriegsfall genau wußte, wo ein KundschaftSdienst anzubahnen s«i und wo nicht, ferner wie der Truppentransport zu arrangiren sei, welche Vorräthe man vorfände rc. Cabannes habe zweifel los gewußt, daß das Wohl des Deutschen Reiche- die Ge heimhaltung der Verwaltungsberichte erfordere, deßhalb habe der Angeklagte die Beförderung der Schriften nach Paris geheimnißvoll betrieben und die Berichte und andere Ver fügungen sich durch Bestechung verschafft. Was die über zähligen Kopien anbelange, welche der Angeklagte entwendet und bei Selt« geschafft, so habe der Gerichtshof darin keine Urkunden nach 8 348 des Strafgesetzbuches angenommen, sondern nur die Beiseiteschaffung amtlich aufbewahrter Gegenständ« nach 8 183 und 242. B«l der Strafab messung sei darauf Rücksicht genommen worden, daß d«r Angeklagte d«n dem K«is«r g«l«isteten Eid gröblich verletzt, st« Llanfing«r virführt »ad den H»t«nmeister Brückner, einen bisher pflichttreuen Beamten, verleitet und ins Unglück bestürzt habe. — In der Gasanstalt zu Löbau bätte in der Nacht zum Freitag leicht ein großes Unglück erfolgen können, das wie durch ein Wunder noch glücklich verhütet wurde. In dem kleinen Häuschen, in dem die Dampfmaschine zur Erwär mung der großen Gasreservoire aufgestellt ist, war, weil vermuthlich ein Leitungsrohr undicht geworden, eine große Menge Gas ausgeströmt, das sich durch einen Zufall ent zündete und das kleine Haus ziemlich demolirte. Das Dach wurde in die Höhe gehoben und zum Theil herabgeschleudert, vorn wurde ein Stück Mauer herausgepreßt und eine innere Mauer nach der Seite gedrängt. Des Feuers konnte man schnell Herr werden; leider sind aber drei Personen, glück licherweise nicht lebensgefährlich, verletzt worden. Zwei Leute, die sich außerhalb des Gebäudes befanden, wurden durch die bei der Explosion herausgeschleuderten Fenster splitter im Gesicht und am Halse verletzt und mußten ins Kran kenhaus überführt werden. Ein dritter Mann, der im Gebäude selbst war, wurde heftig zu Boden geschleudert und erlitt einige Brandverletzungen am Kopfe und an der Hand. Eine Betriebsstörung der Gasanstalt wird nicht eintrelen, wenn auch der Gasverlust der beiden Reservoire ein bedeutender ist. — Angesichts der in der Reichenbacher Gegend noch jetzt nicht erloschenen Trichinose ist es Pflicht der Presse, mit aller Macht dahin zu wirken, daß die obligatorische Unter suchung des Schweinefleisches auf Trichinen überall einge führt werde. Man Hal früher immer geglaubt, daß zur Durchführung dieser Maßregel die Erbauung eines Schlacht hauses nöthig sei, doch zeigen einige vogtländische Städte, d«ß dies durchaus eine falsche Annahme ist. Wenn das Schwein bei der Steuerbehörde angemeldet und der Schein dafür ausgestellt wird, erhält die Gemeindeverwaltung davon Kenntniß und sie ist dann wohl in der Lage, jeden Fall der Nichtuntersuchung zu bestrafen. Die Fleischer werden schon im eigenen Interesse diese Maßregel nnterstützen, denn es ist zur Genüge bekannt, daß sie auch dort, wo die Trichinen schau nicht vorgeschrieben ist, für allen Schaden, der einer Familie durch von ihnen verkauftes trichinenhaltiges Schweine fleisch erwächst, aufkommen müssen. Sie zahlen dann lieber 1 Mark für jede Untersuchung, als daß sie sich der Gefahr aussetzen, bei eine» solchen Falle, wie der Reichenbacher, Tausende von Mark als Entschädigung leisten zu müssen. Oertliche Angelegenheiten. * Neustädtel, 21. December. Auch in diesem Jahre ist es dem hiesigen Frauenverein wieder möglich gewesen, für eine große Anzahl arme Leute den Weihnachtstisch decken zu können und ihnen somit ein fröhliches Christfest bereiten zu helfen. Am vergangenen Sonntag gegen Abend brannte in einem Klassenzimmer d«r hiesigen Schule für sie der strahlende Tannenbaum, die für sie bereiteten Geschenke beleuchtend. Die Christbescheerung wurde durch einen Ge sang eingeleitet, worauf Herr Pastor Herzog eine zu Herzen gehende Ansprache an die Anwesenden, namentlich an die Kinder über die Worte „Ehre sei Gott in der Höhe rc. hielt, dieselben zum Danke, zur Liebe und zum Gehorsam ermah nend. Die Feierlichkeit nahmen einen würdigen Verlauf und war sehr zahlreich besucht. Im Ganzen wurden in diesem Jahre 100 Personen, »ämlich 39 Knaben und Mädcheu und 61 - älteren Leuten, seitens de« hiesigen FraurnvereinS. beschreit. Lößnitz. ES scheint unter unserer Bürgerschaft noch nicht hinreichend bekannt zu sein, daß sich in hiesiger Stadt ein« Natural-Berpflegung«-Station fttr arme Reisende be findet. Mittellos» Wanderer erhalten in der Herberge zur Heimath nach vorh«rig«r Anmeldung auf dem Rathhause je nach der Zett ihrer Ankunft Essen und Nachtquartier. Hu
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