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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.07.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330710021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933071002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933071002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-10
- Monat1933-07
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n.wchevans. Rrsso «-Ma-, 10. gult 1SSL R Gegrünöet 18SH «Sezug.gcrühr bei Ugllcki »welmaNger Lu- stellung monailich RM. r.sa <«yi,chyeblich 70 Plg. I«r TeSgerlohn), durch Poftbejug ««. ».»o elnlchlleßttch b« Pl«. PoggebNbe lohn« Pop-ustellunsSgebührl bei ftebenmal wbchenlllchem verland. «Inielnummee »0 Plg. «lnjeigenprelse: ao mm breite SrundjeNe»» Pfg., ausivärt» 40 Pfg. «rllenablchlag u. Rabatte nach Tarif, gamtltenanteigen und Stellengesuche er mäßigt« Preise. Oss.-Sebühr »0Psg.— Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schrtststacke werden nicht ausbewabrt Druck u.Verlas r Llepsch 4-Relchardt, Dresden A. 1, Marken straße Z8/tt. Fernruf 25241. Postscheckkonto lo6S Dresden Die« Blatt enthält bi« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberversicherungsamt Dresden Teilweise ^ Stunden-Woche in Amerika Scharst milm Maßnahmen Reeicvklts Wafhingto«, 10. Juli. Auf Grund der dem Prä, stbente« in dem Gesetz zur Jndnstrieerholnng ein- geränmten Bollmachte« hat Roosevelt die erste ein schneidende Verordnung unterzeichnet, um eine Er höhung der Löhne und eine Unterbringung der Arbeitslose« i« de« Betrieben zu erzwingen. Die vaumwolliubnstrie wird dadurch gezwungen, die Vierzig stundenwoche und einen Mindestlohn von IS Dollar ab 17. Jnli einzuflihreu. Weitere ähnliche Maßnahmen in anderen Industrien sind bald zu erwarte», nm die Durch führung des ErholnugsprogrammS sicherznstelle«. Die an« gekündigten Strasmaßnahme« gegen den LebenSmittelwuchcr werden zur Zeit noch eingehend besprochen. Ihre Versügung ist gleichfalls in den nächsten Tagen zu erwarten. Dollarstabiltsierung 1935? Paris, >0. Juli. Nach einem Telegramm des „New Aork Herald" aus Ncuyork ditrfte die Stabilisierung des Dollars wahrscheinlich aus das Jahr 1035 verschoben werden. Präsident Roosevelt stelle als Vorbedingung für die Stabili sierung eine vernünsttge.Preissteigerung, ferner den Aus gleich -eS Budgets. Sssilinber bewundert deutsche- Arbett-Iaaer London, 10. Juli. Ein Sonderkorrespondent des „Daily Expreß" schildert den tiefen Eindruck, den er bei einem Besuch in rheinländischen Arbeitslagern empfangen hat, und sagt, eines der schwierigsten Weltprobleme, nämlich die Auf rechterhaltung der Moral der Arbeitslosen, werde von den Nationalsozialisten In bemerkenswerter Weise in An griff genommen. Anstatt den Arbeitslosen zu erlauben, durch Müßiggang in ein verbrecherisches Leben hinabzu- Offene Worte eines »eMmmissars Moskau, 10. Juli. In der Sowsetunio« wird die Rede des Volkskommissars für die Schwerindustrie, Kuiby schew, verösfentlicht, die dieser am 0. Juli bei der Zehn- jahresseier der Bnndesversassung gehalten hat. In dieser großen außen» und inner^olittscheu Rede hat Kuibyschew die gesamte politische Lage der Sowjetunion er örtert. Stalin habe in der letzten Zeit das Anwachsen ge wisser gegenrevolutionärer Elemente scststellen müße«. Diese hätten versucht, die Industrie und die Landwirtschaft zuzer- stören, «m wieder ihr kleinkapitalistischeS Regime z« errichte«. Besonders handele es sich hier um die Bauer«, die jede Gelegenheit benutzte«, um die Sowjetunion z« schädigen. Die Bauern versuchten, die neue Ernte dem Staat z« enlziehen. um dadnrch die ge samte Getreidepolitik zu sabotieren. Mau müsse damit rechnen, daß sich gewisse außenpolitische Vorgänge aus die innere Lage des Landes anSgewirkt hätte«. Dann beschäftigte sich Kuibyschew mit der außenpoli tischen Lage. In letzter Zeit sei die Welt in zwei Teile geteilt worden, eine» kapitalistischen und einen soztalisttschen. Der Kamps zwischen den beiden Welt anschauungen komme jetzt stark zum Ausdruck. Die Sowjet regierung gebe sich die größte Miihe, jeden kriegerischen Konflikt zu vermeiden. Trotzdem miissc Rußland für seine Sicherheit alles tun und die Wehrmacht stärken. I» Moskauer diplomatische» Kreisen hat die scharfe Rebe Kuibyschews über die innerpolitische Lage großes Aus sehen erregt. Man betont, bis jetzt habe niemand so offen über die Innenpolitik gesprochen und schließt daraus, daß die Zahl der gegenrevolutionären Elemente besonders unter den Bauern stark zugenommen hat. Ernster ruilischmandschurllcher Zwischenfall Eharbin, 10. Juli. Das russische Militär hat an der Mündung des SungariflusseS einen mandschurischen Dampfer besetzt und beschlagnahmt. Die mandschurische Regierung hat einen sehr scharfen Protest erhoben und drei Kanonenboote nach dem Sungaridelta entsandt. Zwei weitere japanische Kanonenboote und zwei Transportschiffe sind nach dem Ussurtfluß unterwegs, der längs der mandschu rischen Ostgrenze fließt. IVO« Swanvsvestellungen in Wien Dollfuß will «och riicksichtSloser vorgehe« Wien, 10. Jnli. Die Wiener Polizei hat den Rekord nächtlicher ZwangSacstellunaeri, den sie kürzlich mit 880 Per sonen angegeben hat, in den ersten Morgenstunden des Sonntags fast verdoppelt, indem sie nicht weniger als 1000 Personen zwangsgestellt hat. ES scheint sich hier um ein iNeueS System der Beunruhigung zu handeln, da von de« Zwang-gestellten 400 Personen den Patrouillen zur gleiten und körperlich zu verwahrlosen, werben sie mit militärischer Disziplin ausgebildet und mit nütz lichen öffentlichen Arbeiten beschäftigt. Jeder Arbeiter könne das Lager verlassen, wenn er wolle; aber den meisten gefalle das harte Leben »ach der traurigen Erfahrung der Untätigkeit. Das finnische Wahlergebnis vradtmolckung uuaaror varllnar Svbrlltlvttnag Berlin» 10. Juli. Aus Finnland lieg? nunmehr ein vorläufiges Ergebnis der P a r l a m c n t s w a h l e n vor. Es ist möglich, daß diese Zahlen noch kleine Aende- rungen erfahren. An dem Gcsamteindruck dürfte sich aber kaum etwas ändern. Sehr gut haben danach die Sozialdemokraten abgcschnittcn, die von den 200 Mandaten des Finnischen Reichstages 88 statt ihren bis herigen 60 erhalten. Dieses Anwachsen der Sozialdemo kraten dürfte darauf zurückzusührcn sein, daß bei den letzten Wahlen, die im Jahre 1030 unmittelbar nach dem Lappomarsch aus Helsingsors stattfanden, die Kommu nisten von der Wahl ausgeschlossen wurden und damals nur teilweise, jetzt offenbar in großem Umfange sozial demokratisch wählten. Die Agrarpartei erhielt 54 statt bisher 50 Sitze. Die nationale Sammlungspartei, die ein Wahlbündnis mit der Lappopartei eingegangen war, ging von 43 aus 83 Mandate zurück. Von diesen Abgeordneten werüe» sich voraussichtlich 20 zur sogenann ten Lappogruppe rechnen. In den Kreisen dieser Be- wcgung, die schon mehrmals sehr entscheidend tn die Ent wicklungen Finnlands cingcgrisfen hat, verweist man darauf, daß die Abgcordnctenziffcr über die Beurteilung der Stärke der Partei nicht maßgebend sein könne, da gerade die Lappopartei viele Anhänger unter der Ju gend des Landes habe, also Mitglieder», die noch nicht das Wahlalter von 24 Jahre» erreicht haben. nächsten Wachstube folgen mußten und nur 50 überhaupt im Polizctarrest behalten wurden. Vermutlich ist dieses System auf die Verschärfung des Kurses gegen die Nationalsozialisten znrttckznführen, von der Bundeskanzler Dollfuß in einer am Sonntagnachmitag abgehaltenen Ver sammlung sprach, tndcm er ein noch rücksichtsloseres Vor gehen ankündtgte. Dollfuß erklärte dabei u. a.: „Man will unseren Fremdenverkehr schädigen, uns im Jnlande und im AuSlande verleumde». Lumpen, deren man nicht hab haft werden kann, streuen die gemeinsten Verleumdungen und Verdächtigungen ans." Einige Sätze später heißt eS dann aber: „Wenn Deutschland auf der Basis vollkommener Ehrlichkeit und Gradlinigkckt mit Oesterreich verkehrt, dann würden auch die letzten Schwierigkeiten und Spannungen beseitigt weiden." Berlin, 10. Jnli. Der Wiener Besuch des ungari schen Ministerpräsidenten Gömbös erinnert daran, daß unabhängig von den wechselnden Phasen der gesamt europäischen Konstellation die einzelnen Nachfolgestaaten der Donaumonarchie ihre Sorgen und Interessen habe». Der ungarische Ministerpräsident ist, wie auch sein vor einigen Wochen in Berlin erfolgter Besuch beweist, eifrigst bemüht, die wirtschaftliche Lage des ausgesprochenen Agrar landes Ungarn durch Vereinbarungen mit denjenigen Län dern, die als Abnehmer tn Frage kommen können, zn vcr- bessern. Seit Jahren wartet Ungarn vergeblich auf wirksame Hilfe derjenigen Staaten, die für die Grenz ziehung von Trianon und damit für die besonders schwierige Lage deö Landes verantwortlich sind. Vor drei Jahren hatte Dentschland durch seine Bereitschaft z« Präferenz» ' vertrügen mit den Sübosteuropäische« Staaten, insbesondere mit Ungarn «nd Rnmänie«, eine Initiative ergrisfe«, die eine praktische Hilfeleistung für alle diese Staaten mit immer mehr schwindender wirtschaftlicher und finanzieller Leistungsfähigkeit bedeutet hätte. Politische und wtrtschaftS- politische Rivalitäten von den verschiedensten Ländern haben verhindert, daß dieser Gedanke sich so auSwtrkte, wie es notwendig gewesen wäre: als ausgesprochene Vor- z u g ö b e h a n d l u ng einiger besonder« gefähr deter Länder., Die Konferenz von Stresa hat im vorigen Jahr versucht, diesen Präferenzgedanken mit dem politischen Mißtrauen Frankreichs gegrnüber dem deutschen Einfluß im Donauraum aus eine Formel zu bringen, wodurch lediglich einige totgeborene Resolutionen üebrMwrinnmngSkatastrophe tn «arvalho-Rußland Bisher zwei Tote geborgen — 2000 Personen obdachlos Prag, 0. Juli. Karpatho-Nnßland, der östliche Teil der Tschechoslowakischen Republik, ist von einer kata strophalen U e b c r sch w e m m u n g hcimgesncht wor den. Bisher wurden zwei Tote geborgen. 50 weitere Per sonen werden vermißt, und man befürchtet, daß diese in ihren Wohnungen ertrunken sind. 2000 Personen sind obdachlos. Die Fluten überraschten die Einwohner während der Nacht. In einer einzigen Gemeinde sind 250 Säuser ein gestürzt. DaS Wasser stieg stellenweise sieben Meter über Normal. Die Bevölkerung konnte nur das nackte Leben retten. Unterhalb Wylak bildet die Theiß einen 10 Kilometer breiten See. In der Theiß wurden mehrere schwimmende Leichen gesehen. Schweres Anwetter über Ellwangen Ellwangen (Württemberg!, 10. Juli. In den frühen NachmittagSstundcn des Sonntags ging über der Stadt ein schweres Unwetter nieder, so daß in kurzer Zeit das Wasser meterhoch durch Straßen und Gassen floß und die Keller füllte. Ein kleines HauS stand bis zur Hälfte unter Wasser, so daß die Blumentöpfe am Fensterbrett nicht mehr sichtbar waren. In den städtischen Anlagen hatten sich die Wassermassen gestaut und einen Stand von anderthalb Meter erreicht. Die Feuerwehr mußte »«^Freimachung der überschwemmten Keller eingesetzt werde». Ein Gast haus, bas am Hang liegt, wurde von den hcrabstürzenden Wassermasscn bedroht, so daß größte Gefahr für das Ge bäude besteht. Zudem richtete ein Hagclschlag großen Schaden an. Madrider Schnellzug entgleist Zwei Tote, 47 Verletzte La Corona, 10. Juli. Am Sonntag ereignete sich in der spanischen Provinz Galicien ein schweres Eisenbahn unglück, wobei zwei Personen getötet und 47 zum Teil schwer verletzt wurden. Ein Reisender wird noch vermißt. Der Madrider Schnellzug entgleiste aus bisher un bekannter Ursache etwa 40 Kilometer vor La Eornna. Einzel heiten Über dieses Unglück sind noch nicht bekannt. Der Charttas-Berband dankt Hitler Freiburg im Breisgau, 10. Juli. Nach Bckanntwerden der Paraphierung des Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhl und der NcichSregierung hat der Deutsche EharitaS- Verbaub folgendes Telegramm an de» Herrn Reichskanz ler gesandt: „Mit aufrichtigem Dank gegen Gott beglück wünschen wir die NcichSregierung zum erfolgreichen Ab schluß des Konkordates .und geloben allezeit dis treueste Pflichterfüllung im Dienste der Notleidenden un seres heißgeliebten Volkes." zustande kamen. Nun ist in diesem Jahr — wie eS heißt — unter aktiver Förderung durch Italien der Gedanke eines engeren Anschlusses zwischen Oesterreich nnü Ungarn ver treten worden. Schon vor Wochen, als dieser Gedanke tn der tendenziösen Form einer Habsburger Restau ration auftanchte, wurde ein wirtschaftlicher Zusammen schluß zwischen Oesterreich »nd Ungarn vor allem in Eng land als die natürliche Lösung des so lange verschleppte» DonanproblemS befürwortet. Auch jetzt scheint eine Wirtschastsnnion der beiden Länder das Ziel der Verhandlungen zwischen Oesterreich und Ungarn zu sein, wobei man sich aber zweifellos darüber klar ist, daß diese Art vou Zu« sammenschjuß nur unter beträchtlichen Schwierig« ketten verwirklicht werden könnte und auch dann noch nicht die wirkliche Lösung wäre. ES braucht nur daran erinnert zu werden, daß bas Gutachten des Haager Gerichtshofes vom September 1031 eine Zollunion Oester reichs mit einem anderen Staat als Veräußerung der wirtschaftlichen Selbständigkeit des Landes «nd damit als unvereinbar mit dem neuerdings bestätigten An- leiheprotokoll von 1022 erklärt hat. Auf alle Fälle müßten, wie dies Gömbös gestern schon angedeutct hat, die Be ziehungen zur Kleinen Entente einer umfassenden Regelung unterzogen werden, wobei man auch wieder nicht vergessen dürfte, daß eine Art Wiederherstellung des wirt schaftlichen Bestandes der Doppelmonarchie heute, nachdem im Gebiete der Nachfolgestaaten so erhebliche wirtschaftliche Veränderungen einaetreteu sind, nnr eine Summierung von Schwierigkeiten und für manche Teilnehmer ein ruinöses Experiment wäre. - . ... — Segenrenvlntidntire Strömung in Rußland Wirtschaft-«»!«» Sefterreich-Hngarn? Reue Schwierigkeiten, aber keine Lösung des Besuchs Gömbös in Wien
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