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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271205014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927120501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-05
- Monat1927-12
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1927
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Montag, I. Dezember 1927 ft. Jahrgang IS S«S Gegründet 1SS6 DkabtanlLritt: Nackrlckten Dresden Fernivreltirr-Tammelnummeri 2S241 Nur tür NaLlieivrücke: 20011 Bezugs - Gebühr onal Dezember < Mark"obne Po!Üu?tcllungsaebübr. Stnzelnum««» lo «vtennra Die Anzetaen werben nack Bolbmark berechne« Sie einlpaltige x> mm dreile Anzeigen-Preise: aicherkl>Ib2k'»Pia. Oncrlengebübr inPIa. Ausw.'Auslrüae gegen Borausbe,al>lg. Sckrsstleiüing und HauvtgesckLstrsteller Marienttratie 3S 42 Druck u. Derlaa von Liepich ck Reichardt in Dresden Postlckeck-Konlo 1OSS Dresden Nachdruck nur mil deultickcr Quellenanaadc .Dresdner Nachr.' inISssig. Unverlanalc Sckrüisiücke werden nick! autbewabri. OblEN unct Hercle nau» man pcen-vccrr, >m EaetipsaenNN Karma " kekarm kr. rmngerlllr. 13 vlll. Lai III8 l^«rn»pr«ctiee > >28. -'o»ip«a>, »«»nr»-. Kinder Automobile Vidi ssgllßöitsn / AusASßl / .Ksliloks 8pislrsug" S. VKLMsr, Prager St alls 32 «-»»>»»»»» kn»I. vlütt Präger Strsve 12 H N QH* kluge, RÜR^R -Llanos kernrut IK37S Sie Verschleppung der Abröstung geglöltt. Die nöchfte Konferenz erst am IS. Marz. — Erste Besprechungen der Ratsmitglieder. Gegen den Einspruch Deulschlands und Russlands. Genf, 4. Dez. Die Tagung der Vorbereitenden ?lb- rlistnnqökon.mission wurde gestern nachmittag geschlossen. Der Kamps um die Daten endigte »ach längeren Er klärungen deS Grasen Bcrnstorss und « rost der Protcste LitwinowS mit einer Festsetzung der nächsten Konserenz der Vorbereitenden AbrÜstungsko»,Mission aus den IS. März. Graf Bernfsorffs verae-Nckes Drängen, Als Graf Bernstorff Soiinabcndiiachmittag znm zweiten Male daö Wort ergriff, betonte er mit grösstem Nachdruck, er lct an strikte Instruktionen seiner Negierung ge bunden «nd müsse daher nach wie vor daraus Hin weisen. daß die Einberufung der Abrüstungskon ferenz im Jahre 1S28 unter allen Umständen erfolgen müsse. Die Abrüstungskommission habe tatsächlich jetzt die Entschei dung darüber zu fällen, ob die Einberufung der Konferenz für ,828 möglich sei oder nicht. Eine Verschiebung der zweiten Lesung würde ohne jeden Zweifel die Einberufung der Konferenz für 1828 unmöglich machen. In längeren Ausführungen nahm dann Boncour zu den deutschen Anträgen Stellung. Der französische Dele gierte wies daraus hin, das, das A b r U st u » g s p r o b l c m untrennbar mit den Erörterungen der Sicherhctts- garantien verbunden sei. Bonevur hob hervor, das, in Europa noch zahlreiche ernste N e i b » n g s m o m e n t e vorhanden wären, die eine sofortige und eingehende Prüiniig der Sicherhcitsfrage erforderlich machten. Hierauf beantragte Bonevur, das? die Entscheidung zur Einberufung der Ab rüstungskonferenz dem Büro überlassen werde» solle: dies sei eine Frage, die »nr vom Büro zu lösen sei. Er sei der Ansicht, das; die Einberufung der Abrüstungskonferenz im Jahre 1828 durchaus möglich sei. jedoch nur dann, wenn die nächste Tagung der Abrüstnngskvmmission nicht scheitere. Sic mühte aber' scheitern, wenn nicht die genügenden Vor bereitungen getroffen worden seien. * Die Regte der Franzosen und Belgier hat also auch bei dieser Abrnstiinzsscheindcbatte wieder de» Sieg davon- getragcn. Die nächste Tagung der Vorbereitenden Ab- rüstniigskommission wird so weit als möglich hiiiaiiogeschobc» und das Sicherhcitskomitce hat inzwischen alle Möglichkeiten, die weitere Arbeit durch »»mögliche Forderungen zu sabo tieren. Die Stimme Deutschlands und Nilsstands wurde ein fach überhört: nicht einmal einer Abstimmung wurden die deiilsch-riissischc» Vorschläge für würdig befunden. Wenn die ganze Tagung nicht stattgcfnndcn hätte, ivärc es »m die Ver wirklichung der Abrüstung genau so bestellt gewesen wie heute. PittuAkl -rohk. Ein Ultimatum an den Völkerbund? Moskau, 8. Dez. Der Berliner Korrespondent der Tatz- Agcntur meldet: »Ich erfahre ans durchaus zuverlässiger Quelle, bas, die polnische Negierung den Westmächtcn das Mindestmaß ihrer Forderungen an den Völkerbund zur Regelung des polnisch-litauischen Konfliktes übermittelt hat. Pilsndski erklärt, daß, falls seine Forde rungen abgclchnt würden, sich Polen volle Handlungsfreiheit gegenüber Litauen Vorbehalte." Obwohl die russischen Zeitungen diese Meldung nicht kom mentieren, hat sie berechtigtes Aufsehen erregt. Litauen verzich!e! nicht aus Wilna. Kowno, 4. Dezember. Die offizielle „Lietuva" vcr- tfsenl.ichl einen Artikel mit der Uebc.schrift „Niemals", in dem konsequent erklärt wird, das, Litauen niemals von Wilna abgchcn werde und niemals aus Wilna verzichten würde. Da» litauische Volk wolle friedliche und kulturelle Arbeit. Wurde man ihm jedoch zumute», aus Wilna zu vcr. zichten, dann würde cs einmütig aufstehen und rufen: „Nie mals!" Dieser Artikel, der ln Litauen heute die Sciisativn bildet, dürste die Stimmung widerspicgeln. die in de» politischen Kreisen herrscht, die hinter WoldcmaraS stehen. Aber auch die oppositionellen Blätter erklären heute ein stimmig. das, eine Preisgabe Wilnas ailSgeschlvssc» sei, da sie für Litauen das Aushören der wirtschaftlichen und politischen Selbständigkeit bedeuten würbe. Lilwinow über die Rotte Rußlands in Genf. Abrüstung und Annähcrnng an den Westen. London, 4. Dezember. In einem Interview des Genfer Korrespondenten des „Observer" mit L i t w i n v w mies dieser ans die ausgesprochen skeptische Einstcllnng der Welt gegenüber den Arbeiten der Abrnstnngskominiision hin. Im Gegensatz zur Weltpresse, die in der Teilnahme der Sowjetdclcgativn an den Arbeite» der Abrüstungskoinmissivn nicht de» alleinigen Zweck des Ansenbaltes der Nüsse» in Genf erblicke, könne er versichern, daß die russische Delegation nur in Gens sei, um das Werk der Abrüstung mit allen Kräften zu unterstützen. Gleich zeitig müsse er iedoch hcrvorhcbcn. das, Nnßland niemals abgcstrittcn habe, daß es die Wiederherstellung normaler Beziehungen zu allen Ländern anstrebe. Großbritannien habe inzwischen zweifellos sestgestellt, daß das Experiment des Abbruches der Beziehungen in Icder Hinsicht ein schwerer Fehler gewesen ist. Der Abbruch der Beziehungen hätte nur dann Sin» gehabt, wenn er als ein vorbereitender Schritt zu einem bewaffneten Angriff aus Sowictrnsstand gedacht gewesen sei: das aber lehnten die verantwortlichen Persönlichkeiten in Großbritannien aufs entschiedenste ab. Die Beziehungen zwischen den beiden Län dern könnten wtcdcrhergcstcNt werden, sobald die britische Negierung hierzu bereit sei. Auftakt zur Die deutsche Delegation in Gens. . Gens. 4. Dez. Die deutsche Delegation unter Führung von Neichsministcr des Aeußercn Dr. Stresemann ist heilte mittag 12,46 Uhr in Begleitung des deutschen Gesandte» in Bern. Dr. Müller, hier eingctrofsen. Zur Bcarüßnng waren aus dem Bahnhof erschienen außer dem deutsche» Untcrgcncralsckrctär Dusour-Föronce und dem deut schen Generalkonsul A s ch ni a n n die Vertreter der deutsche» Presse und zahlreiche hier studierende Deutsche, in deren Namen eine Studentin Dr. Stresemann einen Rosenstrauß übcraab. Brianb hatte heute vormittag längere Aussprachen, zunächst mit Bvncour, sodann mit Zaleskt, Benes ch und dem französischen stellvertretenden Generalsekretär des Völkerbundes, Ave not. Der englische Außenminister Chambcrlain war von Briand z» einem Frühstück cin- geladeii wurden, an dem weiter keine Persönlichkeiten teil- nahmcn. Im Laufe des Nachmittags empfing Briand den Prä sidenten der Abrüstlliigskvmmissivn, London, und den Präsidenten der gegenwärtigen Ratstagung, den chinesische» Gesandten Tscheng Loh. Es stehe jedoch noch nicht end gültig fest, ob dieser tatsächlich morgen den Vorsitz im Rat übernehmen wird. Von russischer Seite wird zu der heutigen Unterredung zwischen Briand und LItwinow mitgctcilt. daß auch der polnisch-litautschc Konflikt erörtert worden sei. Litivinow habe an Briand das Ersuchen gerichtet, die Warschauer Negierung zur Mäßigung anzuhaltcn, »m übereilten Schritten der polnischen Negierung vvrznbcugcn. Der englische Außenminister. Chambcrlain weilte mit Ladn Chambcrlain zu einem Diner bei Sir Eric Drnmmond Die Unterredung Lilwinow und Slresemann im Hotel Mctropol, die heute abend anschließend an die Unterredung Briand-Strcscmann ftattsand, dauerte fast 1'- Stundcn. Ucbcr den Inhalt der Unterredung wird von beiden Seiten Stillschweigen bewahr«. Im Mittelpunkt der Unter redung ha» zwcisclloS der litauische polnische Strcilsall und die Stellungnahme der Moskauer Negierung z« den bcrciiö cingclcitelcn Berhandlnngen gestanden. Nach Litivinow suchte der japanische Untergencralickretär de» Völkerbundes Sug>. m » ra Dr. Stresemann ans. Im Vordergrund steht noch immer die Schaffung eines Dreier-Komitees, dem die weitere Behandlung -cs polnisch-litauischen Streitfalles libertrage» werden soll. Ob Deutschland an diesem Drcicr-Kvmitec teilnehmcn wird, steht bis zur Stunde noch nicht fest. Von deutscher Seite wird man wohl nach wie vor mit großem Nachdruck jede Ein» schränknng der Unabhängigkeit Litauens ablchnen und ans eine friedliche Regelung des Streitfalles drängen. Die Rückreise der deulschen und russischen Delegierten. Genf, 4. Dez. Graf Bernstorss erstattete heute Dr. Stresemann Bericht über die Abrüstnngskvinmission. Graf Bcrnstorss lehrt mit den übrige» deutichen Delegierten der AbriistniigSkvmmissiv» am Montag nach Berlin zurück Die somietriissischc Delegation wird nach den bisherige» Dispositionen am Mcmtaa früh II Uhr Gcni ver lassen und sich gleichfalls zunächst nach Berlin begeben Es steht scdoch noch nicht seit, ob nicht Lnnalschariti der zum russischen Botschafter in Rom auserschcn ist. sich bereits gleich nach Nom begebe» wird, um dort seine Ernennung zum Bot schafter abzuivartcn. Revision von Versailles ist Arbeit für de« Frieden! London. 4. Dezember. „Snnday Times" sagt in eine« Leitartikel: ES ist klar, daß die Abrüstung nur Folge de- Vcrt'auens sein kan», und nicht umgekehrt. Der Vötkerbuuld verschwendet seine Zelt, wenn er die Abrüstung erörtert. Er würde sie viel besser verwenden, wenn diejenigen Teile des Ncrsaillcr Ncrtragcs. die sich durch die Er» sabrnng als Quelle von Ungerechtigkeit und Unlieben er wiese» haben, beseitigt werden würden. In einem anderen Leitartikel der „Sundin Times" heißt cs: Die Regelung des Wilna-Streilcs. wenn sie erzielt werde, könne nnr der erste Schritt z» einer allgemeinen Acndcrung der Karte Ost» curopas sein. Ralslaguna. Weiter erfahren wir: Die Mitglieder des VökkcrbiinöS- ratcs verhandeln gegenwärtig über die Hcrabietzung der Zahl der jährlich viermal stnttsindenden Natssihnngen. Man beabsichtigt aus Grund eines bereits mehrfach erörterten englischen Norschlagcs in Zukunft nur noch drei Ratstagungen abhaltcn zu lassen. und zwar im Januar, im Mai und im September. Die Cnlschcidnng hierüber wird wahrscheinlich aut die Scptembcrtagiing vertagt werden, »m der Vollversammlung des Völkerbundes Gelegenheit zm Stellungnahme z» diesen Vorschlägen zu geben. Nach dielen Vorschläge» würde somit die Tczcmbertagnng künftig in Fortfall kommen. Keine Zusammenkunft Chambertain— Lilwinow. Ein vergeblicher französischer Vermittlungsversuch. London. 4. Dezember. Wie in englischen Kreisen ver. lautet, soll cs »nnmehr endgültig fcststchcn, daß keine Zu- sammciiknnft zwischen Chambcrlain und Litwinow stattsinden wird. In den letzte» Tagen war durch Ber. mittlung eines der maßgebciidsten Mitglieder der französischen Delegation in der Abrüstungskommission die Anfrage über Parts an die englische Regierung gerichtet worden, ob Chambcrlain bereit sei» würde, Litivinow in Gens zu empfangen Der englische Außenminister Cbamberlaln soll sich hierzu grundsätzlich bereit erklärt haben, iedoch haben einige Mitglieder des englischen Kabinetts Chambcrlain ver anlaßt. diesem Wunsche Litivinvivs nicht stattzugeben, da diese Kreise sich von einer Zniammciikunst zwischen Litwinow und Chambcrlain keinen praktischen Nutzen versprechen. Aus diesem Grunde soll Chambcrlain der französischen Delegation nunmehr mitgctcilt habe», daß er nicht in der Lage sei, Litwinviv in Genf zu empfangen. Die Entscheidung hierüber soll erst im Lause des heutigen Tages aus Grund einer nochmaligen direkten Nachfrage in London erfolgt sein. Man wird gleichwohl eine Bestätigung dieser englischen Lesart abznwartcn haben. Rumünlen für Derlaqunq -es Slrettfalles mit Ungarn. Gens, 4. Dez. Bon seiten -er rumänischen Delegation wird heute abend bestätigt, daß der rumänische Gesandte in Bern, Commen. heute abend in einer Unterredung mit Chamberlatn, der bekanntlich Berichterstatter tm Völkerbunds« rat für den ungarisch-rumänischen Streitfall ist, diesem mit« geteilt hat, das, TitnlcScu infolge seiner Krankheit verhindert ist, nach Genf zu kommen. Die rumänische Regierung hat daher im BölkcrbundSrat beantragt, die Behandlung des nngarsfch-romänlschen Streitfalles ans die MSrztagnng deS Völkerbundsrates zu vertage«.
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