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Auerthal-Zeitung : 05.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189311052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18931105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18931105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuerthal-Zeitung
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-05
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 05.11.1893
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Allkchal -Zeitung. Lokalblatt für Aue, Auerhammer, Zeüe Klösterlein, Nit-er- u. Oberpfannenstiel, Lauter, Bockau und die umliegende« OrtfHaften. stricheln! «Utwuck», Freitag» u S-nuta-». MvonnementSprei» incl. der 3 werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn 1 Dl». SV Pf. d»rch die Post 1 M. SV Pß. Mt 3 issustrirten Aeiölättern: Deutsches Aamtlienvtatt, Gute Geister, Aeitspieget. Beraniwortttcher Redakteur: Emil Hegemeister in Aue (Erzgebirge). Redaktion u. ErpedUion: Ave, Marktstraß«. die einspaltige EorpuSzeil« 1v Pf«, die volle Seite 30, >/, S. 15, >/« S«. S Mk. bei Wiederholungen hoher Rabatt. All« Postanftalten und LandbrtestrLger nehmen Bestellungen an. 6. Jahrgang. Sonntag, den 5, November 1893. No. 131. Bestellungen aus di« HW- AuerrLycrl -Zeitung "WU (No. 665 d«r ZeitungSpreillist«) für Monat Novsmber n. Dezember werd« io der Expedition (Aue, Marktstraße), vv« den Aus trägern de» Blatter, sowie den Landbriesträgern jederzeit gern angenommen. KrPeditio« der „Auertyat-Kettung," Lr»1I »»«Uvmvlat«». Steuerreform in Sachsen. Eine der wichtigsten Fragen, welche voraussichtlich den nächsten Landtag beschäftigen werden, ist die Krag«, wie unsere Einkommensteuer ander» ausgestaltet werden könne. Zunächst wird man sich voraussichtlich schlüssig zu machen haben über die mehrfach angeregte Freilassung der unte ren fünf Einkommensstufen oder doch eines Teiles der selben. Da- neue preußische Einkommensteuergesetz läßt die Einkommen bi- zu 900 Mark frei, in Sachsen werden die Einkommen schon von 300 Mark an, wenn auch mit nur winzigen Beträgen zur Einkommensteuer herangezo» gen. Diese Besteuerung auch der untersten Einkommen kann an sich nicht ungerecht gesunden werben. Zeder ge nießt in gleicher Weise die Vorteil« des Staates und sollte daher, seinen Kräften angemessen, auch zur Erhal tung desselben beitragen. Die Steuer ist bei den unter sten Klassen so gering bemessen (ein Einkommen von 3 —400 Mark zrhlt eine halse, ein solches von 4—KOO Mark eine Mark, ein Einkommen von ö—600 Mark' zwei Mark Steuer rc.), daß sie unmöglich drückend sein kann, wenn man bedenkt, daß in diesen Klassen fast aus nahmslos ledig« Personen, Dienstboten, jugendliche Ar beiter rc., die anderweit« Lasten kaum zu tragen haben, sich befinden. Nachdem indes der Wegfall einmal ange regt worden ist, und zwar nicht etwa erst jetzt, sondern schon wiederholt auch in früheren Jahren, so läßt sich da rüber wohl reden. In Frage kommen wird voraussicht lich nur der Wegfall der drei untersten Einkommenklas- srn, Einkommen bis zu 600 Mark. Bei den Einkommen (Nachdruck vverboien. ZleuiLl'eton. Die Gouvernante. Roman von Rudolf Scipio. Fortsetzung. Beim Durchsehen der Aufzeichnungen wurde Gerda durch Buchholz gestört, welcher kam, um ihr zu melden, daß man sie drunten zum Thee erwarte. Gerda fühlte sich außer Stande, in ihrer gegenwärtigen Stimmung unter fremde Menschen zu treten. »Entschuldig«» Sie mich bei der gnädigen Frau," er- wiedrrte sie, »ich fühle mich zu angegriffen, um jetzt unten erscheinen zu können — aber mein Gott, «a» ist Ihnen?" fuhr sie fort, al« sie den starren Blick bemerkte, mit wel chem Buchholz, während sie sprach, abwechselnd sie und dann wieder die neben dem Kästchen liegenden beiden klei nen Bilder betrachtete. »Um de» Himmels willen, gnädige» Fräulein, wie kom men Sie zu diesen Sachen?" fragte er mit dem Au-druckr ängstlicher Spannung. »E« find die Bilder meiner verstorbenen Eltern." »Ihrer Eltern — so habe ich mich also nicht getäuscht. Di« Aehnlichkeit «ar auch eine zu große. Tanz wie un ser gnädige» Fräulein." „Sie haben meine Mutter gekannt?' »Wenn «» dir ist, die ich meine — und fi« muß e« sein — wie mein eigene« Kind habe ich sie gekannt, hier auf diesem Arme habe ich sie oft genug getragen," sprach rr »st vor Rührung zitternder Stimme, „aber auch jenen von 600 Mark und darüber beginnt der Steuersatz von 3 Mark, an welchen in Sachsen bekanntlich da« Wahl recht geknüpft ist. Man wird «S also au« politischen Gründen vermeiden, au>h für diese Klassen den Fortfall der Steuer zu beschließen. Bestimmt man aber auch nur die Freilassung der drei untersten Steuerklassen von der Einkommensteuer, so befreit man damit doch 43 Proz. der Eingeschätzten, im ganzen nahezu 650000 Personen, von der Zahlung jeder direkten Staatösteuer. Der SteuerauS- sall beträgt dann ca. 700000 Mk., wenig über 3 Prozent des Gesamtsteuersoll«, ein« Summe, welche leicht aus an dere Weise eingebracht weroen könnte. Vom finanziellen Standpunkt aus würde di« Maßregel jedenfalls unbedenk lich sein. Aber auch wenn man die ganze unbemittelt« Klasse, also sämtliche 5 unterste Steuerklassen, (Einkom men bi» mit 800 Mk.) von jeder direkten StäatSsteuer befreien wollte, in welchem Falle über 66 Prozent der Eingeichätzten oder 960000 Personen von jeder direkten Staatssteuer befreit wären, betrüge der AuSsall doch nur knapp 7»/, Proz. de» gesamten bisherigen Steuerbelrage», >und anderthalb Mill. Mark. Da» ist der eine Vor schlag, der hinsichtlich der Steuerreform in Sach««« ge macht wird, bezw. schon früher gemacht worden ist. Si ne» prinzipiellen Widerspruch dagegen erhebt unsere» Wis sen» weder die Regierung, noch eine der un Landtag ver tretenen Parteien. Ein zweiter Vorschlag geht von Vertretern der konser vativen Richtung au«. Diese wünschen Erleichterung der direkten Steuern bei den mittleren Klasse, bi» zu 3300 Mk. Einkommen. Der Ausfall am Gesai steuersoll, der aus diese Weise entstehen würde, säht sich cht berechnen, solange nicht bestimmte Anträge vorliegen, würde aber '«bensalls kein sehr hoher werden. Daß dem Mittelstand eine solche Erleichterung gerade in jetziger Zeit wohl zu gönnen wäre, wirb jeder zugeben. Es dürfte nicht schwer jein nachzuweisen, daß gerade im Mittelstand die Steuern am drückendsten empfunden «erden. 2 bi» 3 Mark Jah- ressteuer lassen sich in jedem Falle letcht erübrigen Steu ern von 30 und 40 Mk. an, wie sie unser« mittleren Beamten, Lehrer und kleinen Geschäftsleute zahlen, stellen schon eine Ausgabe dar, zumal hier in den meisten Fäl len Familienväter in Frage kommen. Aber auch höhere Einkommen von 3300 Mark an spüren eS, wenn sie 76 Mann dort, ihren Vater, wir Sie sagen, habe ich gekannt; doch der Name stimmt nicht — er nannte sich ander» als da» gnädige Fräulein." Gerda hatte längst au- dem Benehmen de« alten Die ners die Gewißheit geschöpft, daß dieser ihre Mutter ge kannt habe und sich deren erinnere. Nachdem ein Zufall ihn die Bilder ihrer Eltern bei ihr hatte seh«n lassen, «ar «in längere» Verbergen de» von ihr bi« jetzt bewahrten Geheimnisse« ihm gegenüber nicht mehr möglich und da sie schon oft Gelegenheit gehabt hatte, die Zuverlässigkeit und den biedern Charakter de« alten Mannes schätzen zu lernen, so hielt sie e« für da- beste, ihm di« Wahrheit zu sagen. „Ich hab« bisher den Namen meine« Pflegevater» ge führt," sprach sie. „Mein Familienname ist Schwarz. Gewichtige Gründe bestimmen mich indessen, diesen, wenig sten- einstweilen, nicht zu gebrauchen und ich wünsche des halb auch nicht, daß Sie von dem, lva» sie jetzt durch einen Zufall erfahren haben, Gebrauch machen." „Das gnädig« Fräulein können sich ganz auf den al ten Buchholz verlassen," versetzt« dieser. „Ich hab« ge lernt zu schweigen, wo e« nöthig ist, und wo e« die Fa milie meine« alten gnädigen Herrn betrifft, da schweige ich wie do« Grab." j „Da Sir metne Eltern gekannt haben," fuhr Gerda fort, „so werde ich Sie, sobald Sie einmal mehr Zeit Haven, bitten, mir über einzelne», wa« für nich von In teresse ist, Auskunst zu geben." „Ich stehe mit allem, lva« ich au« früh -r Zeit weiß, und da« ist «ehr al« dir Leute glauben, dem gnädigen Fräulein zur Verfügung. Ich gehe jetzt hinunter, um den Herrschaften den Thee zu serviren und «erde dann so gleich auch den Ihrigen hnausbrnrgen." Felde« hatte, al« er am Nachmittage zur Begrüßung Mark im Jähr und wenn da- Einkommen über 3600 Mark steigt, in rascher Steigerung 94, 114, 136, 162 oder gar 18S Mark bezahle» müssen, wie die» der Fall ist, wenn sie z. B. ein Einkommen von 6301 Mark Ha den. Besonder« drückend wird die Steuer, wenn z. B. sür die Ausbildung der Söhne größere Opfer gebracht werden müssen. Bis jetzt brachten, die Einkommen der mittleren Klassen (800—3300 Mark) etwa« über 6>/, Millionen und die folgenden Klassen bis 9600 Mark Jahreseinkommen noch über 5 Millionen Mark aus. Rechnet man hier einen Ausfall von annährend einer Million, womit sich ohne Zweifel die größten Härten be seitigen ließen, so würde der GesammisttuerauSfall hierfür und sür die völlige Freilassung ^der drei untersten Ein- kommenSklassen aus etwa anderthalb bi» ein und dreivier- tel Millionen Mark im Jahre zu veranschlagen sein. Die Deckung hierfür sucht ein dritter Vorschlag in der Fortführung der Progression bei den Einkommen von über 9600 Mark. Diese Einkommen brachte» nach dem Ergebnis der Einschätzung von 1892 nahezu 7>/, Millio nen Mark oder reichlich 36 Prozent °e« GesamtjteuerjoUS auf. Dabei waren diese Einkommen ebenfalls nur nach einer Höhe von 3 Prozent belastet, irjcht höher also als die Einkommen von 5400 Marl air und darüber. Würde man also bei diese» Einkommen die Progression noch bi» zu etwa 4 oder 4'/, Prozent fortführaa, was wohl kaum al» Härte empfunden «erden wikkst ynb jedenfalls der Billigkeit entspricht, so würbe sich hier die Deckung drü- FehlbrtrageS leicht ergeben. Politische Nachrichten. Deutsch! aud. Berlin, den 3. November. . — Seit Kaiser Wilhelm regiert, werden in Preußen weniger Mörder begnadigt als unter dem alten Kaiser. Reindel, der erst mehrere Jahre im Amte ist, hat bereits 89 Hinrichtungen vollzogen. — Fast allerwärt- ist e» der Fehler der Konservativen, sich nur in Mahlzeiten um die Wählerschaft zu beküm mern. Sie verlassen sich auf die „siegreichen Gldakkrn ihre« Programm»" und glauben ihre Pflicht gethan -zu seiner Schwiegermutter nach Hardenau kam, schon bei seinem Eintritt in daß Schloß durch Buchholz erfahren, daß die Herrschaften schliefen und nur Klothilde und Ei fen im Gartensalon jeien. Beim Betreten desselben hatte er dann diesen zwar leer gefunden, aber die Stimmen der Beiden aus dem daranstoßeuven Kabinet vernommen, und ein Blick dorthin halte ihm. al-bald verrathrn, wa« Gerda vermuthet und wä« sie ihm au» falscher Rücksicht nahme hatte verbergen wollen. Der Eindruck, den die gemachte Endrckung auf Felben übte, war in seiner gegenwärtigen GemüthSvrrfassung ein wesentlich anderer, al- er sonst gewesen sein würde. Er fühlte sich wie von einem bösen Alp befreit und verzieh die Untreue, deren Unrecht er, so sehr er ihr Benehmen auch sonst tadeln mußte, doch mit Rücksicht auf seine ei gene Schwäche in einem mildern Lichte zu betrachten ge neigt war, mit einer Art -Dankgesühl. Im Begriff, da« Zimmer leise «ieoer zu verlasse«, be reite ihn der Eintritt de« Schloßherrn, der ihn herzlich begrüßte, au« seiner immerhin Peinlichen Lage. Beim Lau te ihrer Stimmen kamen denn auch die beiden Uedelthä- ter herbei, um den Gast zu begrüßen, der durch die sicht lich gute Laune, in der er sich befand, schnell den Bann, der im ersten Augenblick über der Unterhaltung lag, zu brechen verstand. -- Ungeachtet der inner» Freudigkeit, welche Felden bei dem Gedanken empfand, daß er nicht allein einer großen Gefahr entronnen sei, sondern nun auch ohne Vorwurf sich dem Gefühle hingcben durfte, welche« zu verbannen er sich ohne hin machtlos sah, würde er doch da- Schloß schon bald wieder »erlassen Haden, wenn nicht einerseits die Rücksicht auf seinen Wirth, vann »der auch di« Hoffnung, Gerda beim Abendessen zu sehen, ikn dort gefesselt hätte. Schon »ütztwu» de» Nachmittag» hatte er, so ost dir
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