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Dresdner Nachrichten : 09.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-12
- Tag1881-12-09
- Monat1881-12
- Jahr1881
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- Dresdner Nachrichten : 09.12.1881
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OrvsSvu LS81. »7,»«et i»»tt» ,w» 7 Mr A >«r Sxp«di«»L: !Aor>cnlrro^ ir. «»«mi-M-iuMc» vl«ncii-gitt>» 2 «,rt »O PI,«., di>rK^ie ip»t erimW^tzipig«. lufloxe 37000 irrti^ßl. tztir »ieRiiikaalk c>„i>»j»i>dikv M,. »ukriplc >eaii>'. ji-l, die Sicdacli»» nicht verbindlich. «nninicrn Nie u»!i urlnnrii an: Vie Lnn»n»n>!Nnreaili! v.Haale»- ««i» Z> v««leri - «»»»ls M«si«! - Lau»» » ««mp.! - I„v«Ii»«n»a»k . «. MiiUe« sn 0>.i>iii»: — U«b, K>»h ,n iNi.adrdnrg: — 2. B«r<7 » «l>. „> Halle! -- «teluer m Hamburg Tagevlatt für Politik, Uiitkrhattun4.Geschijftsverkklik. Si>rfk»berW,/rcmde»lijlt. -7Ä Fe , IttvvmttLttxu» tt. il. Xrvuxkirvtlv 2 » L kkiUpp. avxellnüi-I l>>.)2 ^ ewlüokll I»ur iinpurllrlv, rvittv OI»tnvl8l«c I»L rs. Jal'raie «rden Maeiealiras' ir » s Änchm. » »i-i a.iaknam'«»,'. rvanlaad did Alltag)2» «er lad' „«» e:, rsaizeatagea: ,». s . iiais. >c )'> ., di 8achill.lt»>ie. — L:e ca ..att'gt Pcnljei!» »v'irt I > d.:,>.e. v".:-ükla!'.ri Ü» Psge. «iinc iür da» ,a»p- «iigine ljrich.in,'» der Lejcnüt wir) «ich: grgroe». rurwj.ii,.: Anll. neeu« A»Heize lmnnndlla.ir rn'L - wr n l.necllku wir nur sek,'- P>ä»u,„c»a»»»» iital>lu«,l durch uirfr-.li.lrn aa:r 'prllruij.-.ijluuj,. sei -il»c».t«jten >) P>n. ^r>u -alr >ur l)'.' Slonlazd- liainulcr »dkl nuM kiek« rs-.ülag« die Peiiliclle 20 P>. Wss IlililXl'IIxtvi» jr l l»Llt"I'. Ihi"»ltz» k ?! Ndiiaen f. l.vuis Kkilioll Rt'i88«u iu ttUvt, ^ualitiltv», di«»»« von 2 FI. g„ ,„ . I'i ^ > UetlRirgmi. M a i il z. Bei ocr gestrige» Reichstags Nachwahl erliielteu "Bebel ?-!!>!, Philipps Ü120 und Franck Stimmen. Stichwahl zwilchen "Kebel mW Philipps ist eiforderlich. - >v, tz' lr777>i.n ' -<- i l' II. istesieni '.tzöcmb ist das ?)>ing»ieate> ivornials ilMiisäic s. »rr- »or.v'st,stmi dcr Pvlstl'ttlimi. imgrl'lich ounl, l'i,,c «stn -rrplosir'», m d>',,mrl l,l'r,u>ic!i mid »bin in lielst» Die .vriirnvist» ist l'i'mülst, die im .stiuise desindliclie» ;>st,lreicl«„ )>ienschen ic,, "i/»i »i letten. Illeclnr .Vnmel ist Mettel, ^ei Gelinst nn Meniche».- leden ist liech nicht eensteliidlil. Tem 'chaclst'lttstiune droi'l tstesnlir Rr. S13. > «-.eameter na» c.kacMral». Mnrstr e.n.) , Alissichien für den !'. Decembcr: zronvieqcild tliibe, Teniperntur 7»l ivkui.. seit ncsi<ni2MUl.gei,ruclk. TitLnno»lellnql. r. rUe>u»ni.: !?.c,npt.r. .t« ' i riiedr. Tcmv. l" W.. Iivctiste Tenw..« "-6. 2»'d Wtst L'Zind. uN-^cn. i'ttl'cr. ' dieselbe, leisnerisch. A-reltag, S. Tccbr. LelaniwariNchcl Ncdarwur sllr Pül^l^chkö tlr- Lmil Licreii in Tic.dcn Ter ZivisÄ>cnsall mit dein Abg. Windllierst hält im Reichstage alle Gemüthcr in Aufregung. Begreiflich genug! Vorige Woche noch sprach der Reichskanzler von dem (Zentrum als einem Mar unbcguemcn, aber im Rothsalle erwünschten Bundesgenossen; den staatsmöttnischen Talenten des Lentrumsührers Windtborsl'S spendete rr volles ir'ob und — heute? Heute wird derselbe Man» in einem amtlichen Blatte als ein Patcrlandsvcrräther, als jeder nationalen (ihre bar, angenagclt, wie gewisse Thierc an die Flügel eines LcheunenthoreS. Tie ..Norddeutsche" spricht von einem „unver schämten" Auftreten Windthont'ü und uvar auf Hrnno von ab-»nd ersichtlich gefälschten Mittheilungen. völlig geschästsordnungS- mäßigcr, ruhiger Weise hatte Windthorfk in der .»ommiision über den Zollanschluß Hamburgs zur Sprache gebracht, daß sich der Reichstag energisch etwaigen Einsprüchen Englands und Rußlands widerstchen »lüge, wenn Deutschland die Zollcinrichlnngcn ans einem seiner Ströme selbstständig ordne. Hu solchen Worten liegt lein Mangel an Patriotismus, sic sind im (stegentheil vom Patriotismus einge- gcbcn. Es hat daber auch die buchste Entrüstung aller anständigen teilte erregt, daß dafür dem Abg. Windthorst in einem amtlichen Blatte eine wahre Musterkarte von Bernnglimpsnngen an den stopf geschleudert wurde. Windthorst war natürlich über diese Ebrcn- lränlung tief empört; die Hamburger .stommiision und der Hinan>- minister Bitter bezeugten ihm einhellig, daß jenes Blatt seine Worlc willkürlich verrenkt habe. Statt nun aber eine Ehrenerllärnng m bringen, fährt dieses Blatt in seinen Angriffen aus Windthorst fori. Ter wohlbekannte AltcrweltSvcrlenmder, der in den norddeutschen Spalten sei» Wesen treibt, springt mit der Wabrbeit und der Ebre von Volksvertretern in einer Weise um, daß jeder Mensch von Anstandsgesühl einen Anfall von Seekrantheil bekommt. Es war begreiflich, daß das Eentrum, in der Person feines Hübreis so ins gekränkt, sich von der Soiree deS Hnrsten Bismarck sernbieit. Ter .stanzlcr nahm den Hall Windthorst ziemlich leicht. Er sprach seine Verwunderung auS, daß ein so kluger Mann wie Windthorst einen Zeitungsartikel so tragisch nehmen könne. Ten Teufel auch! Tie persönliche Ehre gilt dem Manne doch als das Höchste Einem verleumdeten Abgeordneten stellen auch nicht liibographirte Sii.st antragsformulare zur Verfügung. Hst es nun an »ich schon eine eigene Sache, daß ei» Abgeoid neter als Reichsfeind für vogelfrei erklärt werden darf, so gewinnt dieser Zwischenfall erhöhte Bedeutung durch die begleitenden Um stände. Wenn solche Behandlung dem anerkannten Ebes der größten RcichstagSpartei zu Tbeil wird, Wer ist dann vor Schlägen sicher? Warum aber fährt der Ncichshund Tburas so wüthend dem mäch tigsten Abgeordneten in die Waden? Hst es blos aus Zoi» über die Ablehnung des Volkswirllijchaftsratheü? Das glaube, wer mag. Tie Maire hängt zweifelsohne mit den Verhandlungen zwischen der preußischen Regierung und dem Papste zusammen. Windthorst erwies sich dabei als ein zu kluger .stopf. Hhn gilt cs als Hülirer unmöglich zu machen. Man wird ja sehen, wie weit dies aus führbar ist. Windthorsten hat die bisherige Einnsl von oben Nichts genügt, ihn wird auch die Gehässigkeit und Verunglimpfnug nicht viel schaden. Mögen andere Parteien, und wir zielen damit in erster Linie auf die stonscrvativen, sich aus dem Schictsal und Ver halten dieses Mannes ein Beispiel nehmen. Unbekümmert darum, ob cs derRcichsregicrung ge- oder mißfallt, haben sic ihrer Erkennt- uiß von dem, was sie für das Reich vortheilbaft, für das Volks- wohl zuträglich erachten, in ihren Anträgen und Abstimmungen Ausdruck zu geben. Wenn sie sich dadurch auch in Tpposition gegen gewisse Augcnblickscinfälte sehen und sich damit den schwersten offiziösen Angriffen aussehen, was tlmt's? Das Bewußtsein, seine Pflicht dem Volke gegenüber gcthan zu haben, tröstet völlig über die schnöde Behandlung, Diese Mahnung ist angesichts der Vorlage über Bewilligung der Mittel für eine Berufsstatistik gewiß am Plab-e. Ter Reichs tag soll dafür 1 Mill. Mark bewilligen. Den Gedanken, daß die Reichsregierung endlich einmal ausreichende Unterlagen für ihre wirthschaftlichen Projekte erhält, haben wir an sich nur willkommen zu heißen. Es fehlt an dem genügenden Materiale zur Ausarbeitung der Gesetze, welche eine wirksame Fürsorge der durch Unfall, Hnva- lidität und Alter erwerbsunfähig gewordenen Arbeiter bezwecken. Lhne solche Bcrussstatistik tappt man bezüglich der Bildung korpo rativer Verbände völlig im Dunkeln. Wenn man außerdem dabei ermittelt, wie viele Personen blos mit dem Ertrage der Arbeit Anderer Handel treiben, so ist dies ein Ncbencrfolg der Statistik, den hoffentlich der mächtige Einfluß der Hochfinanzmäimcr i« Berlin nicht vereitelt. Aber so, wie jetzt die Mittel für die Be rufsstatistik gefordert werden, ist der Gesetzentwurf unannehmbar. Die Gefahr liegt nämlich nahe, daß man die Statistik dazu benutzt, auch gewisse zur Vorbereitung des Tabaksmonopols dienende Er hebungen vorzunehmen. Solche hat ein früherer Reichstag aus drücklich abgelchnt. Wenn der jetzige Reichstag nicht ganz genau in das Gesetz schreibt, auf was sich die statistischen Erhebungen zu erstrecken haben, so können die peinlichsten Fragen über Vermögenü- und Einkommenverhältntff« gestellt werden, die über den an sich trefflichen Zweck der Bcrussstatistik hinauSschicßen. Zugleich crgicbt sich, daß noch nicht im nächsten Frühjahre der Reichstag an die großen wirthschaftlichen Reformen hcrantreten kann, denn für diese soll sa eben erst die aufzunehmende Bcrussstatistik das nöthige schätz bare Material hcrbeischleppen. D» 8. December ist ein für die Geschichte deS PapstthumS hoch wichtiger Tag..Papst Leo XIII. nahm an ihm eine großartige Demon stration vor. Die Vermehrung des himmlischen Hofstaates >nn I neue! Heilige ist nur der allzildurchjichtigc Vorwand für eine 'orgsältig! und mit kluger Hand vorbereitete politische »nndgcbung. Er hat- zu diese!» Zwecke nicht weniger denn l'-w Bischöfe nach Rom ent-! boten, meistentbcils französischer und italienischer Nationalität. Ein kleines »onzil »erjanimelt sich um den Papst, Zeuge dieser »anoni- saiion und Zuhörer der politischen Ansprache Lco's zu sein. Er will mir den Bischöfen einen Ausspruch über die Notßwendigkeit der Wiederherstellung der weltlichen Papslmacht tbun. Nicht den ganzen »irchenstnat in seinem vollen früheren Umfange begehrt der »irchenfürst. er begnügt sich zunächst mit der Herrschaft über Rom und die Hafenstadt E'ivitavcechia. Es ist ein Gebiet mit etwa 3 bis ittOM) Einwohnern. Den Seehafen beansprucht der Papst, mir im Bedarfsfälle entweder sich cinschissen oder dort fremde Truppen landen zu können. Hn Rom, das haben wir vieliach leien müssen, sei der Papst nicht mehr sicher. Wäre es nicht einmal möglich gewesen, ohne Tninuit den Leichnam Pins kX. nach seiner Gruft überznsührcn, i wie dürfe sich ein lebender Papst in den Straßen der ewigen Stadt ! zeigen? Zur vollen Ausübung seiner oberbirtlichen Gewalt bedürfe der Papst eines ausreichenden weltlichen Gebiets. Hn diesem Ge dankenkreise wird sich ungefähr die Ansprache Leos Xlkk. bewegen und die IWn Bischöfe werden völlig der Ansicht ilires obersten Bischofs sein. Welche Folgen knüpfen sich an diese »undgcbung? Ziel,! der Paps! die Logik ans den Vordersätzen, so müßte er Rom, ^ als seine persönliche Sicherheit nicht verbürgend, verlassen. DaS ist ! kaum glaublich. Daß die 'Htaliiner aber freiwillig ihm die Hcrr- ! schall über Rom wieder ablreten, »önig Humbcrl den Äuirinnl verlassen, Regierung »nd Parlament nach Florenz iibersiedcln werden, glaubt Leo selbst nicht. Warum erhebt er auf einmal solche An sprüche ? Hat er Hoffnung, daß auch mir eine einzige ausländische Mac!» sie unterstützt und ihm m Liehe sich mit Flakien überwiest? Sollte er wirklich auf Deutschlands Beihilfe rechnen ? So viel Fragen, so viele Nein's. Fürst Bismarck hat allerdings in einer seiner lebten Reichslagsreden »ich über die Ftaliener io geänßerl, daß es dort peinlichstes Aussehen erregte. Er hatte gesagt, der Schwerpunkt sei in der Regierung FtalienS immer mebr nach linls geglitten, so dag er, ohne inS republikanische Gebiet zu fallen, nicht weiter nach links »keilen könne. DaS hat die Fialiener sehr verschnupft. Sie helli'iiern ihre monarchischen Gesinnungen, ihre Treue gegen das Haus Savovcii. Aber jenes ihnen »nbegueme klrthcil Bismarct's hat doch daS Gute gehabt, daß sie sagen: wir müssen uns eng an Sesterreich und Denlichland anschließen, sonst hat Niemand mehr Vertrauen m uns. unser Land ist dann polnisch isolirt. Aachen die Ftaliener Ernst mit ihren Vorsätzen, folgen sic nicht mein dem Zuge nach der Republik zu, so sind sie unsere Verbündeten und der Papst bat eine Probe von großer »urzsichtigkeit abgelegt, wenn er daraus rechnete, daß sein Anspruch aus Wiedereinräuiiiung von Rvm und seines Seehafens die Befürwortung Tentschlands erlangen könne. Alle Glocken läuten die Melodie vom wiederhergesleUten Drei- .staiser-Bunde. Fn der deutschen, der englischen, der französischen Presse ertönt das gleiche Lied. Die Melodie mag die richtige sein, die Tonart scheint aöer einigermaßen vergriffen. Eine große, sehr weitreichende Fntiniität ist nnzweiselhast hergestellt worden, allein von da bis zum förmlichen Bunde ist doch noch ein Schntt. Viel leicht wiio auch dieser gemachi, aber er »l es noch nicht. Am Berliner "Barometer wird, sobald der von Petersburg nach Wien zurückgetelnte österreichische »antt.er. Gras »alnokn, der deutschen Hauptstadt den Rücken geleint har, die Slärte des polnische» Lust druckes abmlescn sein. Ncncstt Tclegrammc der „Dresdner N'gchr." vom 8. Teebr. Berlin. Der Bundcsrath berieth heute den am Atz Nov. abgeschlossenen »onmlarvertrag mit Griechenland sowie den'An schlnß der Zollgrenze ans der llnterelbe. — Die Ernennung des Barons de Eoureel zm» französischen Botschartcr in Berlin stebl im initlelbnr bevor. - Margen tritt der deutsche Reichstag lii'e m sammen. Derselbe wird auch über Abhaltung einer Welrans stellimg in Berlin im Fahre beraihen. — Das Releript des Handelsminislers Bismarck an da-S Vorsteher«»» der »auf mnnnschaft Danzig bezeichnet denen Ausführung, wonach in den amtlichen Motiven me Erhöhung des MeblwUs ans drücklich geltend gemacht sei wie dem deutschen Müller sein Rohmaterial sowohl inländischci als ausländischer Provenienz durch den Getreidczoll um den ganzen Betrag des Zolles verltzeiierl werde, dies aber in ausfälligem Widcrsvruch' stelle mit der für den neuen Zolltarif sonst geltendgemachten Auslassung, als würden die Eingangszölle vom Anstande gezalili, als eine unwahre Behang tiing und stellt es dahin ol> der Einstnß der gegenwärtige» Zall- und Handelspolitik, wie das Vorstehern»» aimclnne. ans das Ge treidegcschnst in den folgenden Fahren noch ungünstiger als 1880 sein werde und bemerkt schließlich, nach den dem Minister ander weit zugegangcnen Nachrichten hnhc das Danzigcr Getreidegeschäst sich im Gegenthcil im Lause des Fahres wesentlich gelwhen. Berliner Börse. Etwas fester war heute die Haltung als gestern, denn von dem drückenden Angebot war heute wenig ;» spüren. Geld war ziemlich knapp, in Folge dessen auch die gün stigen auswärtigen Notirungcn weniger Anregung gaben, als dic-s sonst der Fall gewesen wäre. Das Geschäft war sehr mäßig. Deutsche Bahnen waren uiweräirdcrt, Lbcrschlcsische gingen trotz der großen November - Mehreinnahmen im Anfang zurück, schloffen aber '.-- Proe. besser. Lcslerreichische Bahnen ziem lich belebt und höher. Franzosen blieben Ztzc-, Lombarden ItzE Mt. Hölzer. Creditactien und DiScontogeselllchast ein wenig besser, be lebt; sonst lagen Bankwcrthe still. Montanwerthc fest und an ziehend. Von Industrien waren ». A. Schönhcrr gut gefragt. Lokales und Sächsische-. - Gestern Mittag tz»12 Uhr erschien in der hiesigen Kunst- gc wcrbeverci ii s-Messe (Manenstraße 22) nach vorheriger Anmeldung Se. Rial. König Albert, begleitet vom Adjutanten Herrn Major von Sckimpss.. Zur Begrüßung be». Führung batten sich eingejunden die Herren Hosratb Pros. Grass, Architekten E. Gurlitt und Naumann, Hofpianofabrikant E. »aps und Oscar Nenner. Sc. Majestät verweilte eine volle Stunde in den Meß- räume» nnv der Eindruck sowobl des gesannnlen Arrangements wie der vielen einzelnen Ausstellungsobjekte war unverkennbar ein den allerhöchsten Besuch hoch befriedigender, "sticht nur flüchtig, nein, aufmerksam vrüsend durchwandellc der »önig die Säle, und viele der "Aussteller dursten Sr. Majestät seihst Das und Jenes vorsührcn und störten dann anerkennende freundliche Worte, in denen nicht nur wiederum die edle Lenlscligteit unseres geliebten Monarchen, sondern auch sein lebhaftes »»v unttasscndes Fntcreffc für beilnischc Fndustrie und Kunst sich tun» gaben. Hocherfrculich waren u. A. die "Worte Sr. Majestät an die begrüßenden Herren, daß das Befinden Fhrcr Majestät der »önigin gestern zum ersten Riale so erfreulich gewesen sei, daß die Genesung als ganz gciichert betrachtet werden könne. Fm Verlaufe seines Besuches bewirkte König Albert auch verschiedene Einkäufe. Was die Mene selbst anlangt, so reusffrt sie fast über Erwarten ; nicht nur der Besuch, auch der Verkauf geht im Allgemeinen sehr g»I, vorgestern sind z. B. allein während der Abendstunden ttir über 1000 Mark Ein käufe da bewirkt worden. — Ta Herr Sberst von Minckwitz in der nächsten Zeit nicht mehr als Königl. Flügeladjntant tliätig sein tann, dieser Posten jedoch stets mit einem Stabsoffiziere beseht wird, io ist Herr Haupt- mnnn von Rialortie, der die für dieses "Amt nöthigen persön lichen Eigenschaften in sich vereinigt, zum Major und Kgl. Ftügel- ndjlitaitten ernannt worden. Dieses Avancement ist jedoch „unter "Wahrung der Anciennitälsrcchtc seiner Vorniänner erfolgt, so daß das Majors-Patent des Herrn Adjutanten von Malortie erst nach denen seiner Vorniänner datircn wird. Major von Malortie ist geborener Hannoveraner, der gräflich Plalen schon Familie nahe verwandt und seine Mutter war eine geborene Gräfin von Bis- marck-Bohlcn. — Der Ortsricbler Gottlieb Loren; in Snrau erhielt das allgemeine Ebrenzeichen. -- Landtag. Die l. Kammer bewilligte in ihrer gestrigen Sitzung iRef. Abg. Marlini« ohne Debatte, gemäß den Beschlüssen der 2. Kammer, den Gehalts- und Besoldnugselat der Landes- FuimohiIiar-Brand»ers>chcr>ingü-"A»stalt und die Budgets des Mi nisteriums des Auswärtigen, die Ausgaben zu Reichszwccken und den Pensionseiat. Die Petition deS Gcrichlsschöppen Eckardt zu Seisliennersdors über Löschung von Auszügen im Grnndbuche wurde ans Antrag des Referenten v. Eriegern abgelelmt. — Tie 2. Kammer beschäftigte sich mit der Erwerbung und Einrichtung eines Gebäudes für die A»ltSI>allp!>nan»scbast Lübau z.Ref. "Abg. Fiircblegoit Mebneiltz Mehrere "Abgeordnete, z. B. Lcntrih, nahmen Veranlassung, bei dieser Gelegenheit fs,r die Errichtung eines Ge bäudes für die ttnilsbaiiptinannschast Meißen als ebenso dringlich eniiiiirelen, io daß sich schließlich die Debatte gänzlich von der Vorlage entfernte, was den "Abg. Man zu einem völlig gerecht fertigten Tadel "Anlaß gab. Abg. Scbrcü bezeichnet die Wiederkehr solcher Forderungen als chronische Krankheit ; überliauvt seien die Vcr- ivrltnngsbcbörden bester weggekommen als die Fnstizbehörden. Die blonde blasse Stieftochter „Fnstiz" sei stets stiettnütterlich behandelt worden, er wünschte nicht, daß die wohlfignrirte Lieblingstochter „Verwaltung" noch mehr verwöhnt werde. Rek. Mehncrt bemerkt, daß es der "Wunsch der Deputation gewesen sei, auch Meißen zu berücksichtigen, allein die eingebolte Erklärung des Herrn Ministers für die Dringlichkeit der Vorlage und das Angebot des Maurer meisters »leindt in Lübau habe die Berücksichtigung des letzteren Projekts in erster Linie wilnschenswerth gemacht. Herr Staats- minister v. Nosliz-Wallmitz stellt, wen» nicht noch ein NachtragS- postulat. so doch jedenfalls in nächster Finanzperiode eine Vorlage wegen Eirichinng eines neuen Gebäudes für die Amtshauptmami- sch.ttt Meißen in Aussicht und soll dabei, wenn irgend möglich, die Stadt Meißen selbst berücksichtigt werden. "Vorläufig sei dieBeschaffung eines LolalS für die AnNshänvtmannschast Lübau dringender erschienen. Die Vowürse des "Abg. Schreck betreffs einer Bevorzugung oder Verwöhnung der Verwaltungsbehörden müsse er zurückweiscn. Das gute Einvernehmen zwilchen Fnstiz »no Verwaltung hält er für eine der größten Aufgaben der Ministe, ialorgane. "Abg. Philipp äußerte sich unter großer Heiterkeit dahin, daß man dein Herrn Ainlshanpimann von Meißen (Abg. v. Bosse) durchaus nicht an- sebe, daß die Räliinlichteireii des dermaligen Ticnstgebäudcü da selbst io ungesund seien, als 'ie geschildert würden, und daß man die Frage der Nollnvendigteit nickst io olme "Weiteres stillschweigend zugestehen soll. Mg, Kirbach weist ans die Ausgaben für die Repräsentation bi», welche den Verwattungshehörvcn ungletch höher als den Fustttbchörden obliegt. Darauf beickstoß die Kammer ein stimmig, den Vertrag über den Ankauf des Grundstücks des Bau meister Klcindt in Lübau «nm 8t,000 Mark» z» genehmigen und bien», wie zu den Neubau- und Revaraturkasten, Kauskojten und Hypothekenzinseit zusammen 101,000 M. zu vciwilligcii. -- Ocffeiitliche Stadtvcrordnctcnsitzung. Ein von dem verstorbenen Herrn Bürgermeister Neubcrt einer Ange hörigen ausgcsctztcs Erbtheil wird in städtische Verwaltung über nommen und damit ein "Akt der Pietät gegen den entschlafenen Ehrenbürger Dresdens anSgcführt, die Pcnsionirung deü Ober- FnspeetorS im Ltadtlrankenbausc, Moritz Vartb, genehmigt, eine Areal-Erwerhnng an der Moritzhurgerstraßc gebilligt und der des halb mit Frau "Anna Marie vcrchcl. Hofmann abgeschlossene Kauf vertrag mitvollzogen. Die kleine Plaucnschegasse redet bekanntlich denjenigen Rathsbeamleii, die ehemals die Baugenehmigungen für dieselbe ansgesvrochen haben, ein schlechtes Lob. Die außerordent liche Enge stellt zu dem durch verschiedene Schulen, Fabrikanlagen ii. j. w. gerade in dieser Gaffe erzeugten außerordentlichen "Verkehr i» gar keinem Verhältnisse. Ter obere Tbeil, der von der Ammon bio zur Foscphincnslraße, muß in seiner schaudcrbaften Enge unrett bar bleiben, aber der »ntere. von der Foscpbinenstraße bis zur Seilergassc, auf welchem sich gerade ein Hiiuptlreiben täglich ent wickelt. kann verbreitert werden, wen» das Fojcphinenstifl endlich sich Herbeilaffen wollte, seine lange Gartcnwand nur zwei Meter hcreinzurücken und wenn daS klcmc Ranft'sche.Hans abgetragen würde. Daß dies erstrebt werden möge, dafür verwandte sich lcb- für 1882 eingestelltcm Ausgabe-Positionen mit nur kleinen Ab» änderungen genehmigt und die Sitzung tz'rll Uhr geschloffen — Die Wahlen zu den Stadtverordneten gingen gestern unter äußerst lebhafter Betliciligiiiig der Bürgerschaft vor sich. Die Wichtigkeit der Aufgabe des künftigen Kollegiums, den jetzigen ungerechten und nicht länger zu haltenden -steucrmoduS «Miethzinösicuer) endlich einnial zu ändern, erklärt die rege Wahh- bethciliauna von selbst. Es wurden, wie cs scheint, nicht lauter „glatte''Stimmzettel abgegeben; sehr viele Wähler hatten Korrekturen der Kandidatenliste voraenonnncn. Die Eintheilung der Stadt in einige wenige Wahlbezirke erwies sich als nicht ausreichend; die
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