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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192110218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19211021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19211021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-21
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ßraukenberger Tageblatt L 247 Freitag de« 21. Oktober 1921 nachmittags 8V. Ja-rga«- ' >... .... , „ Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Frankenberg und der Gemeind« Nledenolesa.5 Herausgeber, Druck undDerlag: C. G. Roßberg (Inhaber Ernst Roßberg jun.) in Frankenberg. — Verantwortlich für di« RedaMon : Karl Llegert in Frankenberg. ^ «rfchetm >tekn «o-rkta« abend». : »el ««tzolun, In den I AeanIkNderM «»«gvbrstcllenmonatlichM.»el ZufteNnu;, durchvalev I > und Polt frei in» Han», monattlch M. «tnicliiumvirm SO P>,.^ 1 i -mit .SttILKr" SS Psa. »«stell»«»»» werden don den Voten und I s «u»g°besteilen in «ladt und »Md, sdwi« do» allen Poftanstaltrn ast. «nzelnenpr«!», Ne »» w» drei«, elaspalti«« Petit,««« ich» st« -mlliche» Telle di« I»« ww drei« fleile » »» «stlaeiaadt«eklamea I« «edaillonveile die »0 aun dritte Zeil« li M. Ate »nillndtanNeen au» dem «m,»-ericht»bqtrk Franken der, »etro^n di« Preist i »., >»» M. und» M. «leine »Njeiae, find »et «ul,»de «» dtt-chirei. Für Nachwei, und v-rmiltelun, 1 M. «<m»er,edüdr. Für schwtcrl« Eat-rten uu» »ei vladdorichrstte» «ustchla-, siir kglederd«l>Mt»ad»r>« ldrmlldlgan, »ach stftilehender Glastet. i. BEA I »-» —«— . s di L--Bezirks-Anzeraer «osisch»«o»ik>> »elp,lr »»r0t. «temeindeopokoni», Flankender» ». k ' " , Fernsprecher: ,t. »«tevramm«, ra^ediilt Frünkendergsachse». s ' en und sich dabei in laten die Geste oes Anders steht,«» mit England... Für die englische Poli- ttk, bedeutet die Washingtoner Konferenz die Fortsetzung der im Sonuner mit Erfolg,von amerikanischer Seite angefang«nen Intrigen gegen Las Bündnis mit Japan. Dieses Büiidnis soll verhindert werden, weil,es den« amerikanischen Interessen widerspricht, und, wie die Dinge liegen, scheinen dir Auf sichten für England auch .wenig, günstig. Noch viel weniger Interesse kann..England aber an der Frage der Abrüstung haben. denkt gar nicht daran, semen Flottenbau ein- zuschränken und kann es. auch nicht, wenn es Amerika und Frankreich im Schach halte« wÜl,. Die Aufrollunader Sti'.len- Meer-Fragen entsprechen ldbensdwenig englischen Wünschen, da dann auch , alle Mandatssrägen wieder zur.Sprache kommen müssen, und England keineswegs gewillt ist^ zugunsten Anieri- kas etwa auf die brutschest' Südseeinseln und" auf Mesooo? tamim zu verzichten. England, dat den« auch immer wieder ««sucht, di« Konferenz vttfchiebdn oder «sne'Vorkonferenz Vie Mbereiknge» üer EroLmScdte r«r lvarbkgwi« Ko»k«re«r Von Dr. Paul Ostwald (Berlin). In den ersten Novemberwochen soll in Washington die durch di« Vereinigten Staaten im Sommer angeregte Kon ferenz der: fünf Großmächte- England, Frankreich, Japan, Italien und Amerika zusammentreten. Di« diplomatischen Vorarbeiten dazu werden überall mit einem fieberhaften Elfer betrieben, und, was darüber in der Presst verlautbart, läßt doch immerhin schon einiges auf die Absichten und Pläne schließen, mit denen die verschiedenen Vertreter Nach Washington entsandt werden sollen. ! s Es ist selbstverständlich, daß die Washingtoner Kon ferenz in allererster Linke den Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika dienen soll. Mag mit noch so hoch tönenden Phrasen von amerikanischer Seile immer wieder betont werden, daß die Beratungen in Washington den Welis- frieden und das Glück aller Nationen fördern sollech so will Amerika dadurch, doch nichts anderes erreichen, als eine Stär kung und Sicherung seiner Machtstellung mit Hilfe diploma tischer Mittel. Das Schicksal der anderen Nationen ist ihm dabei ganz gleichgültig. Daß dem so ist, geht ja allein aus der Entstehungsgeschichte der Washingtoner Konferenz kervor, denn, wie noch erinnerlich, war der Konferenzgedanke ja der amerikanische Knüppel, der die englisch-japanischen Bündnisverhandlungen im Juli zum Scheitern brachte. Ls wird weiter deutlich durch das Programm, das amerikanisches seits für die Washingtoner Beratungen aufgesetzt worden ist. Denn init dem ersten Punkte, der sich mit dem Abrüstungs- Problem befassen soll, will Amerika nur einen Druck ans Japan ausüben, um diesen unbequemen Gegner zu einer langsameren Rüstung zur See zu veranlassen. Der zweite und dritte Punkt, die die Fragen des Stillen Meeres und Ost astens regeln sollen, wollen auch weiter nichts, als daß s Amerika hier freiere Bahn erhält, und zwar sowohl England wie Japan gegenüber. Immer schon haben die amerikanischen Interessen weit mehr nach dem Stillen Meer und Ost asien tangiert als nach dem Atlantischen Ozean und nach: Europa, und der Washingtoner Regierung scheint jetzt der Augenblick gekommen, die durch den Weltkrieg so außer ordentlich: geförderte Machtstellung der Vereinigten Staaten nach dieser Seite hin in entscheidender Weise geltend zu machen Daß hierbei die Hauptleidtragenden Japan und Eng land ein werden, ist ohne werteres ersichtlich. Doch hat Japan m geschickter Weise seine Vorbereitungen bereits derart' getroffen, daß es nicht zu fürchten brauchst, als ein Besiegler s vom Schauplatz abtreten- zu müssen. Es hat die Zwangslage, in die es durch das Scheitern der Bündnisverhandlungen' mit England gebracht war, dadurch für sich wesentlich erleichtert, daß es mit einem kühnen Ruck das Steuer seines StaaK schiffes heMmgeworfen, und dieses aus dem englischen in das amerikanische Fahrwasser gebracht hat. Wer die japanisch- Politik seit Kriegsende verfolgt' hat, wird haben seststellen können, daß diese zwei Eisen im Feuer hielt: das Bündnis mit England und hie Versöhnung mit Amerika. Als das erste Eisen sich im Sommer als vorläufig unbrauchbar erwies, griff die Tokioer Diplomatie zum zweiten. Denn es erfolgte die .Regelung ,d«r Papfrqgr..in. einem für Amerika-annehm baren Sinne, die Fratze- der. Auswanderung wurde zurück gestellt und soll auf amerikanischen Wünsch auch in Was hington Nicht erörtert werden; die Schau lungfrage wurde durch Berhandlungen mit LWä aus der Welt geschafft! und so das im amerikanischen Interesse liegende Prinzip der „offenen Tur" für Ostästen wenigstens äußerlich auch von Japan anerkannt. Eine, japanisch-amerikanische Gegnerschaft besteht also gegenwärtig picht, es ist «in Keil zwischen die japanfeindlichen englischen Dominien und die. Vereinigten Staaten geschoben worden. Japan, kann also in Washington mehr als ein. Verbündeter Amerikas wie dessen Gegner «r scheinen,, zumal es sich nach bisher bekannt gewordenen Tele grammen sogar erbieten wird, seine Flotte im Verhältnis zur. amerikanischen wie 2:3 zu halten. Konnten noch im Sommer dtö englischen Dominien Höffen, mit den Vereinig ten .StpateN, gegen Japan «ine Front zu bilden und der gelben Großmacht des Stillen OzeaNs so in Washington Me . schckere fNiederlagtz beiM so stehen die Dinge jetzt ganz anders. .Vorläufig'kann Amerika seinen Vorteil nur im friedlichen Zusammengehen mit Japan sehen. Japan hat zwar.erhebliche KoM zu fragest, aber es Kat seine Ehre und seihe - Machtstellung , zunächst' gesichtet. Die Gefahr des Srdrhcktcherdens durch ein zusammengehendetz Astoelsa chsentum ist.Mttigste'ns, vorläUsihl, gebannt, und mit Ruh« kann es den Washingtoner. Verhandlungen entgegenlebe ' ' ' ' ' ähnlicher'' 'Weise wie die Vereinigten Sdu Friedfertigen und Uneigennützigen gebe«. Die neue oberfchlestsche Grenze Völlige Verstümmelung des Industriegebietes — Pletz-Rybnik, Myslowitz, Königshütte, Tarnowitz und Lublinitz an Polen Paris, 20. 10. Heut« wurden die Dokument« über Oberschlesien 'veröffentlicht, di« dem VölkerblMdsrat und denr Vorsitzenden d«s Obersten Nat«s UaterbrEt wurden gemäß der «inWmmig am 12. Oktober angenommenen Empfehlung. Dr« Grenz« fvigt der Oder von dem Punkte ab,' wv dieser FW in Oberschl«st«n «intrUt, bis Medotschau. Sie l vrrlÄust dann in nordöstlicher Richtung und läßt poknifchMs Gebiet di« Gemrinden Hohurgorkau, Wilhelmsthal, Raschütz,! Mamowitz, BoMniA Lissek, Sumintn, Zwenowitz, THeawakk-: nowitz, Lobewitz, Wleza, Kri«wald, Knurow, Gieraktowitz,, Preirwitz, N kowbau, Kunzendorf, Paulsdorf, Ruda, Orzechow, Schleslengrube und Hohenlinden. Sie läßt auf deutschem Ge biet die Gemeinden Oswog, Markowitz, Habitz» Eure;, St»-' doll, Niederndorf, Wiliaharitz, Nieberowitzerhammer, Rirbero-! Witz, Schönwald, AllWth, Hindenburg, Sosnieva, MatheS-' dorf, Zaborze, Biskupjtz, Bobrel und Schomberg. Von da; geht die Grenze Mischin Roßberg, das an Deutschland und' Birkenhain, das an Polen fallt, in der Richtung Nvrdw«stst weiter und läßt auf deutschem Gebiet Lie Gemeinden Karst: Miechowitz, Stollarzowitz, FriedrichSwi le, Ptalowitz, Larisocho^ Vitz, Medar, Hanusch, Neudorf, Tworog, Kottenlast, Potemba,! Keltsch, Zavaisli, Pluder, Peterhof, Kleich-Lagiewnik, Skrzidlo-' Witz, Ewodzian, Dzieüna, Kaiserau und Borowski und läßt' auf polnischem Gebiet Ke Gemeinden Scharley, Radzionkau, Tockestberg, Nüu- und Wt-Repten, Alt-Tarnow-H, Rybna, P'asetzna, Boruschowitz, Mikolesna, Drahtbammer, Bruschiek, WKstmhammer, Kobottek, Koschm'eder, Pschwonkau, Spiegel- Hof, GutsbeZ-rk EroPLagiewnik, Glintz, Koschütz und Lissa. Im Nsrdeu des l«tzgenannt«n Ortes Mlt die Grenzt Mit der alten Grenzlinie zusammen und mit derjenigen', welch« bereits zwischen Polen und Deutschland fMekegt würden ist. Nach diesen Angaben fallen der größte Teil des Kreises Rybnik, der ganz« Kreis Pleß» Stadt- und Landkreis Kattowitz mit MyslowiA Kö- negshütte, der größt« Teil d«s Kreises Tar« a- w.ttz mit TarnowiA sowie de» Kreises Lubkis- nitz an Polen. Die Uebergabe der Note a« den deutschen Botschafter in Paris Berlin, 20. 10. Wie wir rm Auswärtigen Amt erfahren, dürfte wahrscheinlich im Laufe des heutigen Tages in Park die offizielle Mitteilung des Beschlusses der Botschaft«rkb«p ferenz über Oberschlesien an den deutschen Botschafter er folgen. Ob es möglich sein wird, den Wortlaut der Mit teilung der Presse für die Veröffentlichung zu morgen frßß zu übermitteln, hält man im Auswärtigen Amt für fraglich. Morgen wird die Entscheidung dem Kabinett vorlietzen, dow dann seine Entschlüsse fassen wird. Die Stellungnahme de» Reichskabinetts wird voraussichtlich in der Relchstagssttzung am Sonnabend erfolgen. ! , Das Vollstrecknngsurteil der Botschafter« konferenz DeUtMand und Polen in KenutNK gesetzt. Paris, 19. 10. Die Botschasterkonserenz hat heut* nach mittag die Abfassung der Mitteilung des Beschlusse» dor Alliierten bezüglich Oberschlesiens an die beiden IntetSsskrten Regierungen ferliggestellt. Sie wird morgen nachmittag do« deutschen und polnischen Regierung zugestjellt werden. DI« Mitteilung wird umfassen «inen Begleitbrief, den T«rt d«r Entscheidung der Alliierten und die Bestimmungen übet dk bei der Anwendung zu befolgenden Prozedur. Dies* Ent scheidung ist bereits heute der Interalliierten Kommisflon in Oppeln mitgeteilt worden, und die für di« Festsetzung der deutsch-polnischen Grenze gebildete Kommission ist Be auftragt worden, unverzüglich mit der genauen FestkgMW der neuen Grenzlinie kn Oberschlesien zu beginnen. stattfinden zu lassen, auf der auch die englischen Dominien vertreten sein sollten, aber es hat bisher dafür wenig Gegen liebe beim amerikanischen Vetter gefunden. Auch die Ver suche sind fehlgeschlagen, die Washingtoner Konferenz auf ein ganz anderes Gleis zU schieben, indem dort die schwierigen Weltsinanzprobleme erörtert' werden solltest. Für Amerika handelt eS sich eben nicht darum, wie die zerrütteten wellst wirtschaftlichen Verhältnisse wieder geordnet werden, sondern, wie wir schon sagten, um seine Machtstellung im Stillen Ozean und in Ostasien. Was interessiert es Amerika, ob England und das übrige Europa dank dem Wahnwitz des Versailler Diktats sich ruinieren? England wird denn auch nach Was hington eine Abordnung schicken, die in bezug auf ihre Zahl wie auf die Männer, die ihr angehören werden, in vollem Widerspruche steht zu den großen Worten, mit denen erst kürzlich Lloyd George von dieser: Konferenz gesprochen hat. Für.England' ist eben'in' Washington nicht viel zu holen, nur sieht'maw sich: gezwungen; gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Noch' weniger kann sich Frankre ich etwas von Was hington " versprechen. Die Fragen des Stillen Meeres in- teressieren es nicht und r an einer- Abrüstung will es erst recht nichts wissen. Die Pariser Politiker sehen es auch nur als eine Gefälligkeit Amerika 'gegenüber an, wenn sie sich für WäMstgton äußerlich so eingesetzt haben, uM eben dadurch dem Freunde jenseits des Meeres sich zu empfehlen. Mit den Vereinigten Staaten darf es Frankreich um Englands willen nicht verderben, und so spielt es mit, wozu es «ingelad-en ist, aber mit- der festen Absicht, sich in seiner Kontinentalpolitik von Washington aus nicht dreinreden zu lassen und nach wie vor di«ststärkste Militärmacht zu bleiben. Mit Italien liegen die Verhältnisse nicht anders. Man wird sich in Rom nicht im Unklare« darüber sein, daß man nur eingeladen ist, um die eigentlichen amerikanischen Pläne nrit verschleiern zu helfen. Auf der anderen Sette kann Italien sich schmeicheln, als ein Faktor angesehen zu werden, der auf die Schicksale der Völker und Nationen von mitb-e- stimmendem EiNMß sein soll, wenn auch in der Praris davon nicht viel zu merken sein wird; der Anschein ist auch etwas wert. So wird d«nn in Washington wieder viel davon ge redet werden, wie herrlich weit wir es in bezug auf Völker- versöhmmg, Weltfrieden, Abrüstung usw. gebrächt haben, seit dem der „deutsche Störenfried" vernichtet ist aber nur ein Tor wird es wirklich glauben könnest. Politik bleibt immer Machtmittel, und auch die Washingtoner Konferenz wird hier keine neu« Aera heraufführen, sondern sie darf nur als ein künstliches Verschleiern der machlpolitischen Gegensätze auf- gefäßt werden, die doch einmal nicht anders als mit Hilse der Waffen ausgefochten werden müssen. Vit mMSritcbe« ZEst-ie« Frühest« Aufhebung am I. Januar 1922 Genf. Sv. lv. Das „Echo de Paris" meldet, daß in Ge sprächen Briand» mft dem deutschen Botschafter Dr. Mayer der Ministerpräsident Briand, als frühesten Termin für die Auf Hebung der Militärischen Sanktion«! am Rhein den 1. Januar ISLd oezeichntt habe. - Menü bk dähin die deutschen Berpflick- tunM/Mls HInsiiWch obeMesNttk/Ioyal utzd-restlos durch- geführt Kick? vle ürtrk in Oer Wcdzreglemug Die politische Lage beginnt sich allmählich zu klären. Am Mittwoch haben die Reichstagsfraktionen des Zentrums und der Deutschen Volkspartei getagt. Wenn auch di» Beratungen naturgemäß vertraulich gewesen sind, so stimmen doch vk geringen Einzelheiten, di« durchgesickert sind, darin überein, daß die Verhandlungen des Zentrums über das V*rbl«ib*n des Kabinetts Wirth durchaus günstig verlaufen seien. Dar „Vorwärts" verzeichnet ein in Berliner Journalishenkreisen umt- laufendes Gerücht, wonach die Deutschs Volkspariei ihren von den Demokraten gewünschten Eintritt in ein umzubildendes Kabinett Wirth gegen 5 Stimmen abgelehnt hab«, und be merkt dazu:. „Träfen diese Nachrichten zu, was wir dahin», gestellt sein lassen müssen, dann wäre die inner« Lage bis auf einen Punkt geklärt. Zentrum und Sozialdemokratie für Wirth, di« Deutsche Volkspartei gegen Wirth. Es bliebe dann nur noch die Krage, ob sich die Demokraten für Wirth oder für die Deutsche Volkspartei entscheiden. Aber auch diese Entscheidung dürfte sich dann von selbst ergeben, da Man sich bei den Demokraten nicht der Erkenntnis verschließ*« wird, daß «in Fallenlassen Wirths unter solchen Umstünden das innerpolilische Chaos bedeutet. - , Zusammenfassend kann man sagen, daß die Gefahr ein»r sinnlosen und unheilvollen Krise heute «rwas geringer er« scheint, als in den letzten Tagen." - Wie die „P. P N." erklären, hält dir Sozialdemokrat^ an der Kanzlerschaft Wirth fest, zedoch nicht in dem Sinne, daß die Sozialdemokratie gleichsam mit Wirth stehe uird falle, aber doch so, daß sie seinen Rücktritt innen. Und außen politisch für schwerwiegend anfehe. Im Zentrum und b»i den Demokraten sollen nach derselben Korrespondenz stärke Strömungen vorhanden sein, die eine Kandidatur des d«ut» scheu Botschafters in Paris Dr. Mayer für den Retch-kanzkeik posten in den Vordergrund schieben. Dr. May»r soll b«c«Us zugesagt haben und heute in Berlin eintrtffen. ,. 9« äemcbe Tag I« am vereinigte» Zlasten stortkmeriiu; Angesichts der großen Not, besonders derjenigen der Kinder in der alten Heimat, baden sich in diesem Jahre die deutschen Volksgenossen in den Vereinigten Staaten Nordamerikas wieder zusammengefunden und beschlossen, die Erinnerung an den 6. Oktober 16^3 neu zu beleben. Dieser Beschluß fand besonder« dadurch Ausdruck, daß die allgemeine Gedenkfeier gleichzeitig der Eröffnungstag des große« Liebeswerkes war, das ak krönender Abschluß der Hilfstätiakeit der Deutschen in Nord amerika für die Heimat gedacht ist und ein neues Ruhmesblatt in ihrer Geschichte bedeutet. Der deutsche Tag, der vor dem Eintritt der Vereinigten Staaten in die Reihe unserer vormaligen Kriegsgegner in zahlreichen deutsch-amerikanischen Städten regelmäßig gefeiert wurde, gilt bekanntlich der Erinnerung an die Landung der ersten deutschen Einwanderer in Philadelphia am 6. Oktober 1683, die von Franz Daniel Pastorius, dem Franksurter Rechtsgelehrten und Beausttagten der Frankfurter Gesellschaft, in Empfang genommen wurden u«d am' 28. Oktober Germantown, die „teuische Stadt", ak erste Besiedelung in Atnerika, gründeten.
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