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Dresdner Journal : 22.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186509223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-22
- Monat1865-09
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 22.09.1865
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18KS Frktiag, dm 22 September. V 22<> Lbanarmratanr^sr: ^»krlivtl: « rble. — Kxr. il> 141^-1 ., 15 „ ., ,. jluu»tliel> iu vr-Kl-o: 15 K^r Li»«-!"« Kummer»: 1 Kxr Im Ln,!»xt« tritt?oit uu<t 8t«mp«I ru»cbl»a kioru. r»ser«tenpretse: kür 6«u k»«m einer xespulteoeu 2eil«: I K^r. Unter „ Linx«»»nat" äi« Leile: 5 K^r Erscheinen: lAxlieii, mit .^u»nnt>me äer Kann- unä ^tdenä» tur äen kolxeoäen 1»^. DresdnerIMmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. rnseratenannahme auowärt,: I^ipiiz: t « lix^xo-rirrn», 6owmi»»i<>nitr 6s» vresäner 6ournnl»; sken<I«i.: n Lxoi-X», k. Il-i-anx; SmndnrU-^Il«»: IlLLiiixirrix L Voai.r»^ >»r!in: 6»uelv»'»ck« Luck b-nill., Iim->«-:rx« » Uurenu; Lremen: L Senrorr«; >r«,I»Nt U»l i» 8r^xuxx , krnokeurt ». N.: 6-»o»»'»ct»« Huekk.i IVIot ^o»l.r Ilivriliiu; ?»ri»: v. L,ü«»rx-»l.» t.28, rue6etiltu»«ens»»»)i krn^t » Lucbb.; Vien: Dompteur <1 II w iener 2eituo^, 8tel»n»pl 857 Herausgeber: Hiini^i I'xpeäition äss Dresdner Journal», Orssuso, 5l»ris»«tr»»»« Ko. 7. Nichtamtlicher Tbell. Ueberftcht. relegraphische Rnchritbte«. Zeitungsscha». (Englisch« Blätter über die Maßregeln gegen di« Fenier.) L«ßetßeschichte. Dresden: Neue Fahne für da» La- drttencorp». — Wien: Vom Hose. Manöver. Is raelitisch« Soldaten. Prrßprocrß. — Agram: Bo» der Generaleongregation. — Pest h: Versammlung der städtischen Repräsentanten. — Berlin: Die vereint« guug Lauenburgt mit der preußischen Krone- Keine Einstellung der Martnebauten in Kiel. Die Beratbun gt« der Kronspndtci. — Bonn: Die Eulenburg Ott'» sch« Angelegenheit. — Trier: Festtafel der katholi sche« Vereine. — Königsberg: Ein Telegramm be« aastaadrt. Proceß Dühring. — Stuttgart: Hal tung in der schleSwtg-holsteinschen Frag«. — Karls ruhe: Erhöhung d. Lehrergehalte tn AuSflcht. Urwahlen. Kassel: Stäadeversammlung elnberufrn. — Darm« stadt: Versammlung der Fortschrittspartei. — Frank furt: Rundschreiben de» Sech»unddreißigrrau»schusieS. — Pari«: Tagesbericht. — Brüssel: Vom Hofe. — Floren,: Religiöse Körperschaften. — London: Verhaftungen in Dublin. — Belgrad: Türkische EntschädigungSgelder. — New-Hork: vermischte». — Rio-de-Janeiro: Kriegtgesrtz in Corrtrnte». Schleswig-Holstein. (Zur Situation. Tagesbericht.) Grvn»uaugev, Versetzungen rc. t» sffevtl. Dienste Dresdner Nachrichten. Proviuzialunchrichtrn. (Let,ig. Meißen. Wurzen. Mittweida.) Statistik » LolkSwirthschast. (Leipziger Meßbericht.l.) Fenillrtou. Inserate. rageSkalevder. Börse»- »achrichtev. Telegraphische Nachrichten. Wien, voanertta-, 21. September. (Dirrcte Meldung.) Vie heutige „Wien. Ztg." bringt daS fal-rnde kaiserliche Manifest: „An Meine Völker! „Die Machtstillung der Monarchie durch eine ge meinsame Behandlung der höchsten StaatSaufgaben zu wahren, und die Einheit de» Reiche» in der Beachtung der Manntchfaltigkrit seiner Bestandthetle und ihrer ge schichtlichen RechtSentwickelung gesichert zu wissen — die lst der Grundgedanke, welcher in Meinem Diplome vom 20. October 1860 einen Ausdruck fand, und Mich zum Wohle Meiner treuen Unterthanen fortan leiten wird. „Da» Recht der Völker, durch ihre legalen Ver tretungen bet der Gesetzgebung und Finanzgebahrung be- schließend mttzuwirken, diese sichere Bürgschaft sür dir Förderung der Interessen de» Reich» wie der Länder, ist feierlich gewährleistet und unwiderruflich festgestellt. „Dir Form der Ausübung diese- Rechtes hat da mit Meinem Patente vom 26. Februar 1861 kundge machte Grundgesetz über die Reich-Vertretung bezeichnet, und im sechsten Artikel de» gedachten Patent» habe Ich den ganzen Inbegriff d«r vorauSgrgangenen, der wieder in» Leben gerufenen und der neu erlassenen Grundgesetze, al- die Verfassung Meine- Reichs ver kündet. „Die Belebung dieser Form, die harmonische Ge staltung de» verfaffungSbauc» in allen seinen Thrilen, blieb dem freien Zusammenwirken aller Meiner Völker anhetmgegrben. „Nur mit warmer Anerkennung kann Ich der Be rritwtlltgkett gedenken, mit welcher durch eine Reihe von Jahren rin großer Theil de» Reich», Meiner Berufung folgend, seine Vertreter in die Reich-Hauptstadt entsandte, FeuMeton. K. Hoftheutrr Mittwoch den 20. d. gastirte in Verdi'» „Troubadour" Hr. Richard vom Hosthrater in München al» Manrico und machte einen höchst ge winnenden Eindruck. Sein Tenor besitzt sympathischen Klang, Höhe, Gleichmäßigkeit, Reinheit, ausgebildete» Falsett. DaS Eolorit der Stimme ist mehr gedeckt al» brillant und hell, ihr Tonvolumrn nicht von außerordent licher Stärke, aber kräftig und von au-girbiger Steige rung, inr Piano voll Schmelz und zarter Nüancrn. Die GesaagSbildung Herrn Richard'» bewährte sich al- eine vortrefflich geschult«; musikalische Auffassung und Be handlung zeigten dir gute italienische Methode, corrrcte und geschmackvolle Verwendung der Mittel, gut geführte CantUene und eigne warme Empfindung. Die Aussprache ist lobenSwerth, besonder» in Schärfe der Consonantrn. Manntchsalttgk it te» dramatischen Ausdruck» dürfte dem Charakter der Stimme weniger eigen sein, nicht aber fehlt Energie und Verve de» Vortrag», wie im dritten Arte die sehr gelungene Ausführung de» schwierigen Schlußallegro» rrwir«. Der Gesang zwischen dem Mi serere im letzten Acte hätte einen ergreifender« Ausdruck erwarten lassen. De» Gaste» Spiel war angemessen. Der Eindruck dieser ersten Gastrolle spricht durchaus günstig für seine Leistungsfähigkeit und sein Talent mit Rückficht auf den Mangel der deutsche« Bühne an guten, »nstkaltsch gebildeten Tenoristen. Die übrigen Leistun gen in der Ausführung de» „Troubadour" find bekannt. C. Banck. 6 Dresden, 19. September. Au den Kunstwerken, welch« t* neuester Zett t» Auftrage de» königlichen Mi- »isterium» de» Innern für Rechnung de» Fond» für Sffr»tltch, Knnstzwrckr «»»geführt worden find, ge« um im Gebiete des Recht», der Staat» und Vok-wi'th- schaft, hochwichtige Aufgaben zu lösen „Doch unerfüllt blieb Meine Absicht, die Ich unab änderlich bewahre, den Jntercssen de» Grsammtstaate» die sichere Gewähr in einer verfassungsmäßigen Recht»- grstaltung zu bieten, die ihre Kraft und Bedeutung in der freien Thrtlnahme aller Völker findet. „Ein großer Theil de» Reich», so warm und patrio tisch auch dort die Herzen schlagen, hielt sich beharrlich fern von dem gemeinsamen legislativen Wirken, indem er seine Rechtsbedenken durch ein« Verschiedenheit der Be stimmungen jener Grundgesetze zu begründen sucht, welche in ihrer Gesamurthrit eben die Verfassung de» Reich» bilden. „Mri-e Regentenpflicht verbietet eS, Mich länger der Beachtung einer Thatsache zu verschließen, welche di« Verwirklichung Meiner, der Entwickelung eines freien verfaflungSlrbenS zugewandten Absicht hemmt, und da» Recht aller Völker in seiner Grundlage bedroht; denn auch sür die Länder, welche nicht zur ungarischen Krone gehören, wurzelt die gemeinsame legislative Berech tigung nur in jenem Boden, welcher im Artikel Vl. de» Patent- vom 26. Februar 1861 al» die Verfassung de» Reichs bezeichnet wird. „Jnsolange die Grundbedingung eine» lebensvollen Inbegriff- von Grundgesetzen, der klar erkennbare Ein klang seiner Brstandlheile, fehlt, ist auch daS große und gewiß segenverhrißcnd« Werk einer dauernden verfassungs mäßigen RechiSgestaltung dcS Reichs nicht zur Thal ge worden. „Um nun Mein kaiserliches Wort lösen zu können, um der Form nicht da» Wesen zu opfern, habe Ich be schlossen, zunächst den Wcg der Verständigung mit den legalen Vertretern Meiner Völker in Len östlichen Thri len de» Reiche» zu betreten, und dem ungarischen, sowie dem kroatischen Landtage daS Diplom vom 20. Oktober 1860 und daS mit dem Patente vom 26. Februar 1861 kundgrmachte Grundgesetz über die Reich-Vertretung zur Anuahmc vorzulegen. „In Erwägung jedoch, daß rechtlich unmöglich ist, eine und dieselbe Bestimmung in einem Lhetle des Rei che» zum Gegenstände der Verhandlung zu machen, wäh rend sie gleichzeitig in den andern Theilen al- allgemein bindende» Retch-gesetz behandelt würde — sehe Ich Mich genöthigt, die Wirksamkeit de- Gesetze» über die Reichs vertretung mit der ausdrücklichen Erklärung zu fistircn, daß Ich Mir Vorbehalte, dir Verhandlung»resultate der Vertretungen jener östlich«» Königreiche, falls fie eine, mit dem einheitlichen Bestände und der Machtstellung deS Reich«» vereinbar« Modifikation der erwähnten Gefitzt in sich schließen würden, vor Meiner Entschließung, den le galen Vertretern der andern Königreiche und Länder vor« zulegen, um ihren gleichgewichtigen AuSspruch zu verneh men und zu würdigen. „Ich kann e» nur beklagen, daß dieser unabweiSlich gebotene Schritt auch einen Stillstand in dem verfassungs mäßigen Wirken de» «ngern RetchSrathe» mit sich bringt, allein der organische Zusammenhang und die gleiche Gel tung aller Grunddestimmungen de» Gesetze» für die ge- sammte Thätigkeit deS ReichSrathc» macht eine Scheidung und theilwetse Aufrechterhaltung der Wirksamkeit de» Gesetze» unmöglich. „So lange die RetchSvertretung nicht versammelt ist, wird e» die Aufgabe Meiner Regierung sein, alle unaus- schieblichen Maßregeln, und unter diesen insbesondere jene zu treffen, welche durch da- finanzielle und volkS- wirthschaftliche Interesse de» Reiche» geboten find. „Frei ist die Bahn, welche mit Beachtung LeS legi timen Rechte- zur Verständigung führt, wenn — wa- Ich mit voller Zuversicht erwarte — rin opfersähiger versöhn licher Sinn, wenn gereiste Einsicht die Erwägung Mei ner treuen Völker leitet, an welche diese» kaiserliche Wort vertrauensvoll gerichtet ist. — Wien, am 20. September 1865. Franz Joseph." Kiel, Donnerstag, 21. September. Die „Kie ler Zeitung" meldet, daß der Statthalter für Hol stein, Arldmarschalllrutvaat Freiherr v. Gablenz, hören zwei Altargemälde von größern Dimensionen, da» eine vom Prof. C. Peschel für die in gothtschem Stile nrurrbaute Kirche in Staucha bet Riesa, daS andere vom Prof. A. Ehrhardt für den Hauptaltar der katholischen Kirche zu Krostwitz bei Kamenz bestimmt. — Nachdem beide Gemäld« während einiger Zeit hervorragende Zierden der hie sigen akademischen Ausstellung gebildet, wurden dieselben unter der bereitwillig ertheilten Genehmigung der königlichen Staatsregierung auf eine von dort au» erfolgte Ein ladung nach Gent zu der dortigen großen dreijährigen Kunstausstellung der königlich belgischen Gesellschaft für Beförderung der Künste gesendet. Die in hohem Grade ehrenvolle Aufnahme, welche die genannten beiden Ver treter der sächsischen und insbesondere der Dresdner Kunst dort unter zahlreichen Meisterwerken Belgien», Deutsch land», Frankreich» und Holland» gefunden haben, ist so geeignet, da» warm« Interesse unsrer heimischen Künstler und Kunstfreunde zu erregen, daß wir mit Vergnügen au» dem im Auftrage d«r oben genannten Gesellschaft zu Gent von ihrem Sekretär hierher gerichteten amtlichen französischen Schreiben die nachfolgende Stelle übersetzen: „Dir Gemäld« der Htz. Peschel und Ehrhardt haben bei der dreijährigen Ausstellung hier einen großen Erfolg gehabt, und die» ist nur gerecht. ES find nämlich ge wissenhafte Arbeiten von reicher Komposition, welche die Bewunderung de» Publikum» und der Kenner und einen kostbaren Gegenstand de» Studium» für die zahlreichen Künstler gebildet haben, welch« täglich dir Ausstellung be suchen. Alle Kunstkritiker haben einstimmig den hervor ragenden Eigenschoften der Gemälde der HH. Peschel und Ehrhardt ihr Lob gezollt, der Anordnung der Gruppen, der Reinheit der Zeichnung und besonder» der tiefen religiösen Empfindung, welch« darin herrscht und mit sel tenem Glücke Ausdruck gefunden hat " Welchen be ¬ sonder« Werth man in G«at auf die Zusendung beider gestern dem Herzoge Friedrich, dem Bürgermeister von Kiel, sowie dem Adel der Stadt und der näch sten Umgegend seinen Besuch adgestattrt hat. Der preußische Kriegs- und Marineminister v. Roon ist gestern mit dem MittagSzuge auf der Süddahu adgrrist. Hamburg, Donnerstag, 21. September Der Senat hat der Bürgerschaft den Antrag auf Ra tification eines mit der Sudwariuetelegraphencom- pagute iu London abgeschlossenen Vertrages we gen einer direkten relegraphenverdindung zwischen Hamburg und Großbritannien über Knrhafen und Helgoland vorgelrgt. Hamburg, Donnerstag, 2l. September. AuS Ratzeburg meldet die Lübecker „Eisenbahnzri- taug", da- in der letzten Sitzung deS laueaburg- scheu Landtages daS BrfibrrgrrlfungSpatent diS- eatirt wurde. Die Ritterschaft äußerte ihre Br denken gegen dasselbe, weil »S den LandeSreceß nicht pure bestätige. Bei der Abstimmung be schloß dir Majorität der Ritterschaft gegen die bäuerliche Minorität, bei dem Minister für Lauen burg, Grafen BiSmarck, um die Bestätigung deS LaudrSrrceffeS durch Se. Maj den König von Preußen nachzusuchrn. Paris, Mittwoch, 2V. September, Abends Der heutige „Abend Moniteur" kommt in seiner Wochrnrundschau abermals auf die Gasteiner Con vention zu sprechen. Nachdem daS halbamtliche Blatt den schlechten Eindruck, den die Uebrretn- kuuft iu den Hrrzogthümern gemacht, und daS Miß vergnügen über dieselbe in Deutschland constatirt hat, sagt der „Abend Moniteur" weiter: Man weiß nun auch, wie die nichtdeutschrn Mächte die Con vention anseheu. Keine von ihnen hat geglaubt, direkte Bemerkungen au die beiden deutschen Mächte richten zu müssen; aber fie machten von einem den Pflichten gegen sich selbst entsprechenden Rechte Ge brauch, indem fie durchaus nicht ihre Meinung ver heimlichten, als sich ihnen die Gelegenheit hierzu darbot, und indem fie ihre auswärtigen Re präsentanten in den Stand setzten, sich im riutre- tendea Falle mit derselben Frrimüthigkeit zu äußern. Dieses ist der Zweck der Depesche des Hrv. Drouyn de LhuyS vom 29. August. Earl Russell bat in seiner Depesche vom 14. September denselben Stand punkt eingenommen und den englischen Agenten iu einer andern Form eine analoge Sprache sorge- schrieben. WaS Rußland betrifft, so fährt eS fort, die Reserve zu beobachten, die eS alt Regel seines Verhaltens adoptirt hat, seitdem daS Cabinet von St. Petersburg auf den so gewichtigen Einfluß vrrzichtet, den eS zu einer andern Zeit in allen auf die Herzogthümrr bezüglichen Unterhandlungen auS- übte. Florenz, Mittwoch, 20. September, Abends. Ein Rundschreiben deS Ministers deS Innern empfiehlt, unabhängig, ohne persönliche Rücksichten zu wählen, und zeigt an, daS Ministerium werde dem neu zusamwrutrrtrndrn Parlamente Gesetzes vorlagen etubrtngrn über die Aufhebung der reli giösen Körperschaften und die Reorganisation der geistlichen Güter, von denen ein Tbeil zur Ver besserung der Lage der Laudgeistlichkeit und drt Elementarunterrichts verwendet werden solle. DaS Deficit für daS Jahr 1868 wird nahezu 280 Millionen betragen. ES heißt, daß die Re gierung brhusS Vermehrung der Einnahmen Mo difikationen bei der Steuer deS beweglichen Ver mögens, bei brr Stempelsteuer und bei den Re gistriruugSgebührrn vorzuschlagrn beabsichtige. Dresden, 21. September. Die in Irland zur Erstickung der Fenischen Auf- ruhrSkeime ergriffenen Maßregeln werden von allen Schöpfungen gelegt hat, rrgiebt sich daraus, daß die dor tige AuSstellungScommisston der königlich sächsischen Staat-« regierung und Len beiden genannten Künstlern ausdrück lich ihren Dank dafür Hal aussprechen lassen, daß ihr die erstere ihr Eigenthu« und die Letztern ihre „glän zenden Schöpfungen" anvertraut haben. — Die beiden in Rede stehenden Gemälde werden binnen w-nigen Tagen im städtischen Museum zu Leipzig auf einige Zett aus gestellt werden; ob dieselben bann vor Ausstellung an ihrem Bestimmungsorte noch in einer andern deutschen .»Stadt zur Ausstellung gelangen werden, ist noch unent« ' schieden. DaS Rettungsboot „Daheim . Die im Berlage von Velhagen und Klasing in Bie lefeld und Berlin erscheinende Zeitschrift „Daheim" hat ihren Leserkreis in warmer Weise für da» R ttungSwrsen an der Ostsreküste zu intrresfiren gewußt Mittesst frei williger Beiträge find auf Anregung der genannten Zeit schrift bereit» die Kosten zu einem Rettungsboote auf gebracht worden. Letztere», „Daheim" getauft, hat am 2b. August in Hamburg die Probe bestanden und wird in diesen Tagen an den Ort seiner Bestimmung, Leba, abgrhrn, um dort an einem unsrer gefährlichsten Küsten punkte seine humane Wirksamkeit zu beginnen. Da» von canellirtrm Eisenblech in der Fabrik für FraneiSboote von Mc Donald u. Co. in Hamburg erbaute Boot be sitzt eine Länge von 28 Fuß bet einer größten Breite von 8 Fuß, ist vorn und hinten spitz und hat, wenn c» leer geht, einen Tiefgang von 8 Zoll, der bet einer Be lastung von 24 Personen nur bi» 10 Zoll wächst. E» unterscheidet sich von den an unsrrn Nordsreküsten ge bräuchlichen eisernen Rettungsbooten besonder» dadurch, daß e» bei htneinschlagrndem Serwassrr sich selbst entleert und ist zu diese« Zwecke ander» ronstruirt, al» die ge- englischen Organen der öffentlichen Meinung gebilligt. Die „Limel" sagt: „Endlich hat die irische Regierung die Kristen; der Fenier durch einen Akt politischer Kraft entfaltung anerkannt. Der Schlag (die am Freitag vor genommene Verhaftung) kam ganz unerwartet, und der geheime Rath hatte erst ein, zwei Stunden vorher nach sorgfältiger Erwägung sich für den Erlaß de» BerhastS- befehlS entschieden. Dieser Schnelligkeit ist ohne Zweifel da» vollkommene Gelingen der Maßregel größtrntheil» zuzuschreiben. E» ist sehr zu hoffen, daß dir noch auf freiem Fuß befindlichen Führer der Fenier, w» fie auch sein mögen, sich jetzt bewogen fühlen werden, ihr Treiben rinzustellen. Ihr Unternehmen ist vielleicht nicht da» ver ruchteste, aber, soweit un» ein Unheil zusteht, mit Aus nahme deS von Smith O'örirn, daS tollste, da» jemals von irischen Agitatoren «»gezettelt worden ist. DaS Ein zige, was wir mit Sicherheit von ihnen wissen, ist, daß die Gründung einer irischen Republik zu ihren Haupt zwecken gehört Giebt eS ein Volk unter der Sonne, da» sich für eine republikanische Regierungsform weniger eig net, als da- irische § Giebt cs ein Land, dem so sehr jene physischen und moralischen Hilfsquellen fehlen, denen die Vereinigten Staaten ihren wunderhaften Erfolg ver danken? Giebt eS ein Land, da- unvermeidlicher vom Schicksal bestimmt ist, die abhängige Provinz einer an dern Macht zu sein? — Die „Morning-Post" ur« theilt ungefähr wie die „Times" und hebt hervor, daß die Regierung mehr noch im Interesse deS irischen, als de» englischen Volkes energisch einschreiten müsse. In einiger Aufregung befindet sich der „Daily Telegraph". Man mag unö Alarmisten sielten — sagt er -, aber wir müssen daS Kind beim rechten Namen nennen. E» giebt Rebellen in Irland — cs ist eine Verschwörung vorhanden —, wir müssen schnell und summarisch ein- schrcitcn — wir haben zu lange über da» Treiben der Fenier gelacht Ohne den Lärm und daS Geprahle drr Fcnicr allzu wichtig zu nehmen, müssen wir doch zugeben, daß th>e Organisation ein entschiedene- Factum ist. Da» Ende deS amerikanischen BürgeikciegeS hat ihnen Muße verschafft, und sie verwenden sic zu Anschlägen gegen den Frieden dieses Reiche». Der Occan jedoch ist breit und weit genug, um recht viel heißblütige Thorheit abzuküh len; und nicht auf amerikanischer Seite lassen sich die schlimmsten Zeichen blicken. In Irland selbst tritt ei« gefährlicher Geist zu Tage. Der arme, heißköpfige, un glückliche Paddy ist von einer Dummheit und Unwissen heit, die eher bemillcidenSwrrth al» strafwürdig ist. Wie der Arzt den in Firbcrphantasien tobenden Patienten be mitleidet, aber bindet, so muß die Regierung die verführte Masse behänd ln, aber gegen die Führer muß kurz, scharf und summarisch verfahren werden u. s w. — Auch der „Star" billigt im Allgemeinen da- Einschreiten der Re gierung, findet eS aber zu geräuschvoll, zu aufbrausend. ES ist unS nicht sehr behaglich zu Muthe — sagt er —, wenn wir an die voraussichtlichen Commentare drr aus ländischen Presse zu diesen Confi-cation-- und Berhaf« tungSmaßregeln denken. — „Daily New-" bemerkt: Vor einem Jahre noch herrschte unter unsern aristokra tischen und bürgerlichen Torte» (und Whigs) die Mod«, über den Despotismus der Washingtoner Regierung zu drclamiren, die wirklich rcbrllische Organe confi-cirt und die llob«»i 6oepu»-Acte suSpendirt hatte zu einer Zeit, als die Republik, deren Integrität aufrrcht zu halten die Regierung geschworen hatte, von einer furchtbaren Re bellion auf Leben und Tod bekämpft wurde. Di« Zeit und die Verhältnisse lehren fitzt Manchen von un», etwa» bescheidener zu werben... Es kann übrigen» unter allen redlichen und vernünftigen Menschen im Vereinigten Kö nigreich nur eine Meinung über da- Recht und die Pflicht der Regierung gegenüber den Feniern geben. Ohne Zeit verlust muß der Raserei der sogenannten fenischen Bewe gung in dem ewig sich selbst quälenden Irland «rn End« gemacht werden. Tagesgeschichte. OretdtN, 21. September. Dem Cadettencorp» wurde heute früh 10 Uhr die Ehre zu Theil, au» den wöhnlichen FraneiSboote. Während diese nur an ihrem Vorder- u.Hintercndr Luftbehältcr besitzen, deren Schwimm kraft da» Boot am gänzlichen Unterstnken hindert, hat das Boot „Daheim" auch Luftkammern an den Seiten und einen doppelten, durch einen etwa 8 Zoll hohen und ebenfalls mit luftdichten Abteilungen versehrnen Boden. Durch diese Konstruktion erhält daS Boot eine ganz be deutende Echwimmkraft, die nicht nur sein Unterfinken unmöglich macht, sondern eS auch zwingt, stet» ein be- sendens Niveau zu halten. Durch den doppelten Bo den find 8 Röhren von 4 Zoll Durchmesser geführt, die oben durch ein Ventil geschlossen werden. Diese Ventil« öffnen sich jedoch bei jedem Druck von oben; sobald da her eine See in daS Boot schlägt, lassen fie da» Wasser sofort unten auSströmen, da die Lustbehälter da» Boot trotz deS vermehrten Gewichte- auf die Dauer nicht tiefer finken lassen, sondern e» augenblicklich wieder in die Höhr zu treiben suchen. Die nach Peake'S System confiruirtrn englischen hölzernen Rettungsboote besitzen sämmtltch di« Eigenschaft der Selbstentlcerung; indessen gestalten unsre Etrandverhältniffe dir Anwendung jener 5000 Pfund schweren Boote nicht, und eS mußte deshalb zu den um die Hälfte leichtern FranciSbooten gegriffen werden, welche sich nicht selbst entleeren konnten. Da» Boot „Daheim" ist da» erste FraneiSboot, auf da» jene» Princip ange wandt wurde, und obwohl der versuch zuerst viele Geg ner fand, so haben die angestcllten Proben sein vollstän dige» Gelingen dargelegt und höchst wahrscheinlich werde« fortan alle Rettungsboote an unsrer Küste in dieser Weise gebaut werden. Die Proben wurden bet der deutschen SermannSschule auf Eteinwärder bei Hamburg in Ge genwart de» Korvettenkapitän» Werner und de» Vorstän de» jener Schule angestellt. Sie betrafen znaächst die Prüfung der seitlichen Stabilität und man versnchte daV Boot mit Gewalt umzuwrrsen. Au diese« Zwecke vn»w
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