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Dresdner Nachrichten : 29.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187608294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-29
- Monat1876-08
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 29.08.1876
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*rl»««n»tl,lt» ft«, »Uhr u, der »k».»»«,, Or,ete»ftr,t, IL. »b,n« te«e»«»»rrt» »tertellildr» «»,M°rk50Me..»urch kl- «oft 2 «ari » ««». »>»»«>. Nummern ivPfg«. «ufl„e 20000 2r»l. Für dl» Mllckgade «in,»» sondier Mannscripte «»chl sich die Mcüacito» »Icht »erblndUch. Inserdten-Annalime and« wärt»: »»«»«in.toi» u»« V«T>»r in Hamburg, ver, ltn, WtkN, Urtpjig, Basel, vredlau, Mannurl a. UN. — LuL. In verli», «eipjili. Mten, Hamlnrg, Hranksurt «. LU., Mün chen. — D»ul>» « 0«, in Fraiilfur» a. M. — Va,,t in illi'mnltz.— II»- !IuM»r t 0«, ln Pari». Tageblatt für Molitik, Nnlerlialtimg, Oeschä^tsvcrkchr^ d! Mörsenbericht und Iremdenlistc. Eigenthum der Herausgeber: HiepsÜ) Neichllröt in Dresden. Veranlw. Nedactcur: FlltDr. Eoedsche in Dresden. Ynler»»« »erde« Marlen. »e-raiie angenomwan dt» Ab. L Ulir, Sonnlaa» »i, Mittag» 12 Uhr. L» ««„ladt: grab« «lvsier- xasse 5>bt» Nachm. 4 Nbr. - Deritianni einer ei». sdaUtae» VetitdeUe loü't »t Psac. ainüesandl die Zelle U» Pjgc. «Ine «Laranli« jnr d«d »achiclägige Itrlärl- »rn der 2nseralc »ird nicht gegeben. Anbwiirtige Annoncen» Antlr.ige non »„» n>:ii» l innlen Firmen ruld Pel« Innen injerllen mir n.'.r gegen P r a n u n> c r a n d r» )Z adln na durch Brin- rnarlen oder Poneinj -l« lnn.r. Acht bilden koi> n IL ^m.e. Snlerale I.r die Monla, L U!u:nn„r »der »ach einem Hestlrg- dte Pctitjeile M P!ge. Kr. Z4I. GInullSWanzigster Mttredacteur. Für daS Frullleton: Dresse», Lieirstag, 2l).R»gi'st18?6. vr. Di»N L;i«reozr. L.intiiks; Politisches. Die Völker deS AlterthumS fühlten sich befriedigt, wenn ihnen nur zwei Dinge gewährt wurden: Brod und Spiel, und bis in die neueste Zeit verlangt die große Menge nicht viel mehr vom Leben, als daß auf saure Wochen möglichst viele frohe Feste folgen. Es ist eine wahlberechtigte Forderung des Volkes, daß Tage be stimmt werden, um auszuruhen von beschwerlicher Arbeit, ruhig cinkehren zu können in das eigene Herz, um einen friedlichen Genuß im Schooße des Familienlebens, um einen idealen Aufschwung des von materieller Last befreiten Geistes zu ermöglichen. Sollen aber die Festtage des Lebens diese Wünsche erfüllen, so ist es unbedingt nöthig, daß sie nur selten kommen dürfen, daß sie eine sittliche, religiöse oder patriotische Bedeutung haben, besonders aber, daß sie in der rechtenWeise gefeiert werden. Das bevorstehende Sedan-Fe st fordert uns zu solchen Betrachtungen auf, und wir fühlen uns dazu um so mehr veranlaßt, weil in vielen an uns des halb ergangenen Zuschriften dieselbe Frage wicderkehrt: „In wel cher Weise wird dieses Jahr die Sedan-Feier abgc- halten?" Es ist eine volkswirthschastliche Wahrheit, daß der Wohlstand eines Volkes um so größer ist, je weniger Feste seine Arbeit unter brechen, daß eine übergroße Zahl von Festtagen nur der Arbeitslust und der Sittlichkeit Eintrag thut. Je seltener ein Volk Feste feiert, je würdiger wird cs dieselben begehen, um so weniger wird cs die gewonnenen Mußestunden aus bloßer Langeweile zu eigenem oder fremdem Nachtheil benutzen. Seltene Festtage werden stets dem Familienleben gewidmet werden, während überall, wo sich die Feste drängen, sich die große Menge an sinnlose Zerstreuungen und an das Wirthshausleben gewöhnt. Aus diesem Grunde ist in unseren: engeren Vaterlands Sachsen die Zahl der Festtage bereits verringert worden, und wird z. B. das Fest der Verkündigung Mariä, das Constitutionsfest in neuerer Zeit in einer Weise begangen, welche das Volk bei seinem fleißigen Schaffen läßt. In nicht zu ferner Zeit wird man sich auch entschließen, bei uns in Sachsen statt zweier Bußtage wie in Preußen, nur.eincn jährlich zu begehen. Wir sind im Voraus überzeugt, daß man von vielen Seiten unsere Beweg gründe falsch deuten wird, dennoch sprechen wir es aus, daß wir in Anbetracht des wirthschaftlichen Niederganges den jungen Sedan Festtag als einen besonderen Feiertag hinwegwünschcn, das Gedächtniß des glorreichen Tages von Sedan in würdiger Weise stets an dem Sonntage verherrlicht sehen möchten, welcher auf den 2. September folgt. Man ist in neuerer Zeit in der hiesigen Stadt bemüht gewesen, eine strengere Sonntagsheiligung durchzusühren, und wenn dadurch nicht der nothwendigstc Verkehr gehemmt wird, wenn dadurch allen abhängigen Personen eine Muße zur Erholung, Befriedigung ihrer religiösen und ihrer Bildungsbedürfnisse erhalten bleibt, so läßt sich nichts dagegen einwendcn. Der Sonntag ist der Tag des Herrn, und ob das Volk andächtig in den Kirchen beredter Ansprache, bei Vielen das beste Aildungsmittcl, lauscht, ob cs in der freien Natur unseres herrlichen Vaterlandes sich den erhebenden Eindrücken der ewigen Schönheit hingiebt, es wird der Segen des Ruhetages in der erneuten Kraft zur Arbeit sich geltend machen. Dasselbe gilt von den christlichen Feiertagen, welche die Kirche mit weiser Berechnung vermittelnd zwischen den Offenbarungen des alten Testaments und den heidnisch-vaterländischen Erinnerungen so festsehtc, daß sie eine dreifache Weihe erhielten, eine religiöse, eine nationale und eine natürliche. Die Auferstehung Christi und die Auferstehung der Natur im Frühling fallen zusammen mit dem Feste der alten germanischen Götter Froh und Ostera. Das Pfingstfest, das Johan- uisfest, das Wcihnachtsfcst bürgerten sich aus ähnlichen Gründen unwiderstehlich bei dem deutschen Volke ein, das nach und nach sei nen alten heidnischen pocsievollen Gebräuchen eine christliche Deutung unterlegen ließ, bis aus dem Symbol des indo-germanischen Welten- baumcs mit seinen Stcrnenlichtern der Wcihnachtsbaum wurde, auf dem das Christkind prangte. Wo hätte unsere heutige Zeit die Hilfs mittel, Feste zu schaffen, die auf daS Gcmüthslcben deS Volkes eine Wirkung üben könnten, Feste, welche den dreifachenZauber religiöser Tradition, vaterländischer Erinnerungen und der Naturfcste um glänzte, welche Sonne, Mond und Erde in uralten Licbesreigcn ver herrlichen? Man kann nun freilich nicht mehr thun, als man kann; wenn irgend ein Grund zur Festfreude stichhaltig ist, so ist es gewiß der, das Volk alljährlich an jene Tage zu mahnen, welche ihm nach langem, bangem Kampfe das hohe Ziel der nationalen Einigung er reichen ließen. Unauslöschlich soll der Tag sein, welcher die kaiser lose, die schreckliche Zeit endete, das deutsche Volk von den wälschcn Ketten löste und die durch wälschen Trug so lange getrennten deut schen Brüder als gemeinsame Sieger den alten Bund für alle Zeiten erneuern ließ. Ist aber der Tag von Sedan dazu der geeignete Tag? Ein Culturvolk kann nicht jubeln an dem Tage, an welchem zahllose, blutige Opfer fallen mußten, den Sieg und die Befreiung zu erringen, kann durch sein Jauchzen nicht die Wunden Derer auf- reißcn, welchen diese Opfer näher standen und es darf durch die Feier solchen Sieges nicht die Kluft erweitern zwischen sich und den Nachbarvölkern, welche nach Erreichung des nationalen Zieles besser überbrückt würde. Die Benennung der Brücke von Jena in Paris und das Scdansest in Deutschland entsprechen nicht der VolleSschn- sucht nach dem dauernden Weltfrieden und der Menschenfreund kommt dabei in Zwiespalt mit dem Freunde des Vaterlandes. Etwas Anderes wäre es, wenn statt des Tages von Sedan, nach welchem noch so viele Kämpfe folgen mußten, der 18. Januar, als Tag der Proklamation des deutschen Kaisers, oder der Friedensschluß mit Frankreich zum nationalen Festtag gemacht worden wäre. Der Tag, an welchem die deutschen Heere unter der Führung des deutsche» Kronprinzen und unseres sächsischen Kronprinzen den Sieg errangen, welcher für Deutschlands Unabhängigkeit und Größe entscheidend war, sott deshalb unvergessen sein. Im deutschen Heere selbst möge der Tag von Sedan als Tag des Ruhmes in geeigneter fest licher Weise sorkgcseiert werden und den Sonntag darauf möge Gottes wunderbare Fügung für Deutschlands Befreiung an ge weitster Stelle zu dankbarer Erinnerung gegen die Vorsehung aufsordern. Was wir nicht wünschen, das ist die Erziehung unseres Volkes zum Chauvinismus, zu einem unberechtigten, angrifsslustigen Natio- nalitätSdüiikel! WaS wir nicht wünschen, ist die Erziehung der Jugend mit fortwährender ausschließlicher Beziehung auf Kriegs tüchtigkeit und kriegerischen Ruhm. Das deutsche Volk, das nun nach Außen gesichert dasteht, kann zwar der Nertheidiger nicht ent behren, soll aber die andern ehrenvollen Ziele deshalb nicht aus den Augen verlieren, welche einem Eulturvoll gebühren gestellt sind. Volksfeste sind Gradmesser der Bildung, hat man gesagt und damit einen Fingerzeig gegeben, wie man Feste feiern soll, wenn sie schon gefeiert werden müssen. Täuschen wir uns doch nicht selbst und bekennen wir offen, daß unsere Vogelschießen, unsere Schützen feste u.s.w., in der Residenz wie in der Provinz, mit jedem Jahre an wirtlichem, harmlosen Frohsinn armer werde--, daß sich die Roh heit dabei immer breiter macht und dem Leichtsinn und der Unsitt- lichkeit ein Feld geöffnet wird. Daß es bei uns in Sachsen noch nicht so schlimm ist wie z. B. bei dem Stralauer Fffchzug und ande ren Volksfesten, ist kein rechter Trost. Zu Volksfesten gehört vor Allem eine wirklich glückliche Lage des Volkswohlstandes, sonst inacht sich der gezwungene, verzweifelte Humor immer in unliebsamerWeise Lust. Uns ist bei der Klarlegung unserer wirthschaftlichen Verhält nisse in Deutschland nicht festlich zu Mulhe. Uns dünkt cS ange messencr, den Aufwand, welchen das Scdansest der Stadt verur sachen würde, den Invaliden, den Wittwcn und Waisen der gefalle nen Helden zuzuwenden, unseren bedrängten Industriellen einen Geschüftstag, unseren fleißigen Arbeitern einen Lohntag, unseren Schülern, dis mehr lernen müssen und doch weniger Schulstunden als ihre Väter haben, einen Tag des Unterrichtes zu erhalten. Am 3. September sei, als einem Sonntag, der so der Ruhe, der Samm lung und der Freude geweiht ist, in passender Weise die Fcstesstim- mung durch Flaggen und Blumen, durchFcstgoUcsdienst und Schul fest, durch Speisung der Invaliden u.s.w., an den Segen erinnert, der am 2. September über das geeinte Deutschland kam. Unser Hcldenkönig und der glorreiche Führer des 12. Armee-Corps, Prinz Georg, und unsere brave sächsische Armee werden mit dieser Huldigung zufrieden sein. Wir halten uns deshalb für leine schlechtem deutschen Patrioten, als die Freunde der Fcstfeicr am 2. September, welche uns der ausgesprochenen freien Ansicht halber verketzern werden. > liebe Vergnügen, die Kunst des Büchsenschießcns, pflegt, sondern null) echt deutschen Geist wellt und One Verbrüderung fördert, i Bekaniiilich ist an h Dresdens neu erbauter Sci'üiccnhcs a!ttii i Ansprüchen eines Schützen genügend und nach persönlicher An- LocnleS und Sifchm'chrk. -- Se. Maß der König traf vorgestern Abend 0 Uhr 39 Minuten von Pilinitz in Leipzig ein, wurde daselbst am Bahnhöfe von den Spitzen der Behörden begrüßt und begab sich sodann in daS kgl. Palais. Gestern früh fuhr Sc. Maß nach Grimma zu den dort stattsindcnden Manövern und traf an demselben Nachmittage in Leipzig wieder ein. — Nachdem, wie die „Leipz. Rache." mittheilten, die beabsich tigte Ankunft Sr. Maß des deutschen Kaisers in Leipzig für die 8. Abendstunde des 5). September vorläufig, und zwar den Wünschen der Leipziger Bevölkerung gänzlich entgegen, festgesetzt worden war, trat an das Empsangscomitee die Pflicht heran, dafür Sorge zu tragen, diese Bestimmung wieder rückgängig zu machen. Dasselbe beauftragte denn auch eine, aus dem Vice-bürgermeister Gcvrgi, dcui Stadtverordnetcnvicevorsteher Götz und dem 1 Enter Urljruiüaiis Professor Overbeck bestehende Deputation, eine Audienz bei Sr. Maß dem König nachzusuchen. Hochderselve hat denn auch am 20. August die genannten Herren im hiesigen Ncsidcnzschlosse empfangen und in Würdigung der ihm vorgctragenen Wünsche und Bedenken die Zusicherung ertheilt, dahin wirken zu wollen, daß der Kaiser seine Ankunft in Leipzig aus eine frühere Stunde, als bisher in Aussicht genommen worden, festsctze. — Den Staatsanwälten Julius Wilhelm Roßtäuscher in Dresden, Karl Theodor Ho ffmann in Leipzig und Karl Selmar Rumpelt in Chemnitz ist der Charakter „Oberstaatsanwalt" bci- gelegt worden. Wie dein „Ghcmn. Tgbl." auö Dresden uiitgclbciit wird, sei der R ü cktritt des Ministerpräsidenten, Finanz m inistcrü von Friesen, noch immer nicht entschieden und werde dadurch constatirt, daß derselbe mit der s. Z. i» den Vordergrund ge drängten Elscnbalmfrage nicht in Verbindung siebe. Das Schei den deS Herrn v. Friesen, welcher sich nach einer Wjäbrigcii Amtsthätigkeit nach Rübe sehne, aus seiner hohen Stellung werde wohl erst mit Ende dcö nächsten MonatS eriolgcn. Wer sei» »Nachfolger sei» werbe, stehe dabtn; in erster Linie nenne man wieder den Kreishauptmau» in Leipzig, Herrn von Köuneritz, den Schwiegersohn dcö Grafen von Beult. - Wenn das so sortgcbl, so wird unser geschätzter Mitarbci- tcr Hr. Iw. Birret) von Davos, wo er noch bis io. Scpt. zur Gur verbleibt, per Schlitte» bcrunter zur Gjscnbabn kabren. Vorigen Mittwoch sank, während wir in Dresden unter litte», der Thermometer in Davos bis 4 -s- und beute meldet und unser Gorrespondcnt. baß Sonnabend mir noch 2 -p vor handen und die Berge biö herab zu den Dornvohnungcn tles ver schneit waren. - Zur Sedan frier beabsichtigt unsere Dresdner Schützcn- gilde Im Schützend»! unter Bcthciligung sämmtttchcr Dresdner! Zweigvcrcine und Freunde» bcsBüchsenschicßcus ein größeres! Preis- unv P r ä m i en s ch i c ßc» zu vemmtaitcn, wobei znm ' I. Male alle veralteten Regeln und Gcwobnhciten dem neuen System des großen deutschen Schützcnbuiibeo weichen solle». Ech ist dies ein Fortschritt, welcher schon seitIabrzcbntc» in Schützen« ^ kreisen erwünscht wurde und wird ticser Schritt gewiß viel dazu beitragen, daß sich daö in Dresden sehr zersplitterte Schützenwcsen baldmöglichst ccntrirt und somit Drcodcn nicht mehr unseren kleinen und kleinste» Nachbarstädtc» in der große» gemeinsamen Sache nachsteht. Sticht nur daß man tu Schützenpäusern bas mann-! l. ll. Hl. Summa -II 7!i l!2 1 !<> :r 2 >>-i ll 28 -> — 2l — i>I »2 tßi lli'. Illl — ll ü — 21 l — — I "l 10 l t 4 28 l8 10 llv ticicnigcn baulichen schaumig und Aeußerimg Sr. Mai.teö Keniaa, mit allen Sicher- bcilöcimichtunM versehen. Ein Beweis daiür, daß es Dresden an einer grtten Schteßstalte mangelte, ist mit der jetzt wirklich große Verkehr der hiesigen Büchsenmacher ans dem Schützcnhose vchuis Einschießenö der Okewehre. Den Schützcnhof bat sich auch die Kgl. Gensd'armene auscrichen, um daselbst ihre eonstantcn Schießübungen abzuhalien. — Obenerwähntes Preis- und Prä mien,chießen soll der Vorgänger eines »och in diesem Jahre, und zwar Ende September, statttindcndcn S ä ch s ische n Preis- schicßens sein, wozu nicht nur Dresdens, sondern sämmtil.be sächsische Freibandsebützen-Vereine ckngeladcn und sieb bctbciligcn werde». Hierbei soll die gewöhnliche Punkt-Kchrjchcibe aus Stand — llä Mir. Distanz — und Punkt-,nchrscbciöc. Feld — !!>»> Mtr. Distanz — denutzt werden, auch eine Fcsisll'cibe Stand und eine solche Feld geschossen werden, aui welchen Preise nach Modus des Bundcöschicßcnö erlangt werden können. Unter den zanircichen zur Scdaincicr in Aussicht sichen den Festlichkeiten dürste d e des hiesigen Männcrgciang-Vcrcinü ./Apollo" recht anttrechend werten. Der Verein hat unter Zuziehung der Kapelle tcS Mnsikdirectors und Trampctaicn- Viriuoö 0) ä rtnc r ein im Stadtpark abzubaltendeö Vocai- n»d Jnslriiinental-Ooncert mit Redeactns arrangirt. DerLtetcr- mcister tcs Vereins, Herr Oberlehrer B iebcr, bat eine feurig nationale Bismarck-Hymne gedichtet und in Musik geletzt, die zur Anssübrung kommt. Das Oonrcrk findet zum Vellen des «-äcbi. Militär-Hüfovercincs statt, durch welchen nur Lolche untcniützt werde», die nach ten letzten Kriegen gesetzlich nicht pensionsbcrcchtigt, jedoch später in Folge ter erlittenen Krieas strapazcn noch krank und invalid geworden sind. Auch bei Regen wird daö Goneerl abgehalten, da die Scitcn-Marciuisen imStatt- pack eine große Anzahl Besucher zu sage» vermögen. — Statistik der drei Standesämter zu Dresden vom 20—20. August 1870: Bezeichnung tcr Fälle Gcbnrtsiällc überhaupt .... davon: uneheliche Zwillinasgcburtcn .... von östentl.Anstalt, angezcigl St erbe fälle überhaupt ... davon: Todtacburtcn ..... von öiscntl. Anstalt, angezcigt Selbstmord.... Gheschli eßungcn überhaupt Ausgcbotsvcrhan diungen — Bis Bütte September sollen B c r ä udcr n ngcn i in hiesigen L a n d l) a use, von denen wir schon während tcr letzten Landtagsperiotc sprachen, vollendet sein und wird die Ende September ziisammentretcndc Landco- shncde den Saal der ersten Kammer, in welchem sic ihrc Silnm- gc» hält, bereits verwandelt finden. Die Veränderung wird in der Hauptsache darin beliebe», daß man die Plätze verschiebt nnd das Podium mit den wischen iür das Präsidium von der den Fenstern gegenüber gelegenen Wand hinwcgnimmt nnd unterhalb dcr „allgemeinen" Tribüne aufstcllt, wodurch sich natürlich auch nötbig mache, die SiMätze tcr Abgeordneten zu verändern. Dieselben werden anstatt wie bisher mit dem Nücke» nach den Fenstern, nunmehr mit dem Rücken nach tcr Rcgicruiigstribünc zu sitze»: ein Oo. Bicdcrmaimschcr Vorschlag, die Plätze amphi- thealralisch aunndcuicn, gelangt nicht zur Ansiührimg. Die Her ren Mini,,er, die biover etwas icrn vom Lichte saßen, werde» an de» Fenstern links vom Präsicciitentische sitzen. Im Lantbau- amt arbeitet man gegenwärtig an Plänen zur Verschmelzung mehrerer Räume des neben dem Landhaus gelegenen Schncider- schcn Hauses mit den Räuiiiiichkcitcn der Ständcvcrsammlung, für welche Club- und Fractionszimmer im dczeichnctcn Hause erricktttt wcrdcn sollen. Die deshalb anszngliarticrenkcii, der inaica i» den in's Auge gciaßleii Räuiiiiichkcitcn iintergcörachlcn tgl. Betörten werden Oster» l>07 nach der bis dahin >ecr wer dende» große» Iniantcrle-Kaserne in Neustadt übcrsicdcln. deren großer Hot mit Parkanlagen und Springbrunnen belieben wer den soll. Doch kann sich bis dahin in diesen Dispositionen noch Manches ändern, nur sieht zu erwarten, daß man soviel als möglich davon absicbt, die leer wertenden Militärgebäudc nieder- zureißen und für die immer mehr Raum bcdüriciidc» königlichen unv fiskalischen Behörden neue Staatögebändc zu errichten, viel mehr die Behörden in obiger Weise unterbringc» wird. — Am vorverstossenc» Soiiiltagc unternabmcn die Mitglieder dcö hiesigen Vereins a r b ei tg e b en b e r Klempner eine E rcursion nach dem sächsischen Erzgebirge, dem eigentlichen Sitze dcr vaterländischen Bicchintustric. Die großeBicchroaaren- fabrik des Herrn G. A. Scbwotzcr in Zwönitz bildete den ersten Aiihciltcpmitt iür tic Greursiviicr. Die übrige Zeit des Sonntags wurde in A n e zugcbrall't. Montag wurde die Blcchwaarcn» savrik dcr Herren Heller und Sohn in Berndbach besichtigt, welche der obcncrwäbnten Schwotzcr'schen ebenbürtig zur Seite siebt. Dienstag stattete man dcr Argentan-Fabrit dcö Herrn Lange in Auerbamiiicr einen Bestich ab, deren staunenswetthe und vorzüaliche Prodnctionöiäbigkcit die Besucher cbcniallo kennen lernten. Dieselbe beschäftigt gegen M>l> Arbeiter. Die — man kann wohl mit Recht sagen — „weltberühmte" Maschinenfabrik des Herr» Grdmann Kirchciö in Aue bcscväittgt ca. lü«)Arbeiter. Genannte Fabrik fertigt als Epccialität Blechbearbeittingö- und Hilwmaschincii für Klempner in de» verschiedensten Arten. Der gute Ruf, dessen sich das Kirchcis sche Fabrikat crircut, reicht weit über die Grenzen Deutschlando nnd Ouropaö hinaus. Sin dcr in Aue abgchaitciicn Sitzung des Gomitce's zur „Errich tung einer de nt scheu Fachschule <ür Blech ar- beiter" nahmen die Herren E. Otto »nd Rudolph Wilhcnw aus Leipzig, KIrchciö-Aue. BIunicr-Zwillau, Türcic-Drcsdcn, Tuch-Leipzig, RcgiernngsrathBöttcher-Chemnitz,Amtohauptmann Votcl-Lchwarzcnbcrg, Viccbürgermcistcr Bochniann-Alie Theii. Herr Bürgermeister Bochum»» machte dcr Versammlung die erfreuliche Mittheilung, daß die Stadt Aue ein Bau-Areal von ca. üOtttt Oimdrat-Melcr Um Weiche von rmgeiäho 10,000 M.) zu genanntem Zwecke unentgeltlich zurVcriügüng stelle, was mit tankcndttcr Anerkennung ausgenommen wurde. Die königlich sächll Staaiörcgicrung hat bereits früher schon i» bereitwilligster Weise dem zu errichtende» Institut ihre Unterstützung zugeiagt. Daß eine Fachschule für die Weitcrcntwickclung, Förderung und Hebung des betr. Industriezweiges von weittragendster Bedeut ung ist. dar! wohl nicht erst näher hcrvorgchobc» wcrdcn. Zur Errichtung mchrgenanntcr Fachschule ist nun Aue wohl der passendste Ort. eincölheils. weil in Bütte tcr Metall-Industrie, sowohl Fabrikation als Verarbeitung dcr verschiedensten Ncu- silbcr-, Messing-, Kupier- und Weißbleche, anderntheilö. weil an gleichem Orte mit dcr Fabrik von BlcchbcarbcitmigS.Maschinen Alles Nene auf diesem Gebiete den Schüler» zur Erlernung
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