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Sächsische Dorfzeitung : 25.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188410252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841025
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-25
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 25.10.1884
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s, r. tr le« tn, »! k er. t«. lfe. üi,, auf ung n, Nu 'ft. cn, 'tten ler, 371 sindtt einer i einer n eine t und adt ze- Mazr- er aut. cößerm, legenm iren in den in er find Schaden lndiunz nawino m find eit, 27 ö zu 2 on nach geklagte and ist 'idUUM, wollte, ieb un- e Frau leveland erbitten, chlagen, m oha- werden, worden, etft. l M. 78 50 ff- , Wicke» i pr. 80 . 2V Pf - OM. tter »re t M. » 140 di« afer 127 iure 180 )-0» 0 Liter- ächsische VorßtilMS. werde» bit Monta- Unter Eingesandt: 30 Pf Sonnaöend, den 25. Gctober 1884 46. Jahrgang Feuilleton Mittwoch v. Freita- Mittag angenomm« und kosten: dtelspaltZeilelbPf. Heimreise antreten müssen. Welch' abenteuerliche Projekte man im welfischen Lager übrigens in den letzten Tagen hegte, dafür liefert eine Korrespondenz auS Hannover einen drastischen Beweis. Danach soll ein Theil deS hannöverschen Adels den Herzog von Cumberland ersucht haben, unter Anerkennung der deutschen Reichs verfassung Frieden mit Preußen zu schließen; dahin gegen sollte aus den Landdrosteien Hannover, Lüneburg, Hildesheim und einigen anderen Landestheilen ein neue- Königreich Hannover gebildet werden und dieses zu gleich mit Braunschweig ihm, dem Herzoge von Cum berland, zufallen. Weit vernünftigere Ansichten herrschen unter der Bevölkerung von Braunschweig; man diS- kutirt über die voraussichtliche Zukunft des Landes in leidenschaftsloser Weise und von manchen Seiten wird bereits die Vereinigung mit Preußen als die natürlichste und vernünftigste Lösung der Erbfolgefrage betrachtet. — Am Donnerstag trat der braunschweigische Landtag zu einer außerordentlichen Session zusammen. Staatsminister Graf Görtz-WriSberg wies auf die lange und gesegnete Regierung des dahingeschiedenen Landesherrn und auf den schweren Verlust hin, der durch dessen Tod den Staat betroffen habe. Wohin der Blick im Lande sich nur wende — überall zeige sich das Bild eineS unter der milden und gerechten Regierung des hochseligen Herzogs in seiner Wohlfahrt reich entwickelten Volkes. So lange noch Herzen warm für das Geschick des engeren Vaterlandes schlügen, werde das dankbare An denken an Herzog Wilhelm den Gerechten nicht erlöschen. Mit der Trauer deS Landes um den Dahingeschiedenen verbinde sich die Sorge um die Zukunft deS Landes, daS an einem ernsten Wendepunkte seines Geschickes stehe. Bei der darauf folgenden Präsidentenwahl wurde der Abg. v. Veltheim zum ersten Präsidenten, Abg. Lerche zum Vicepräsidenten gewählt. Abg. Pockels beantragte, eine Antwort auf die Eröffnungsrede an den Regent- schaftsrath zu erlassen; er halte es für geboten, auch von dieser Stelle aus den Gefühlen, welche gegenwärtig daS Land bewegten. Ausdruck zu geben und neben der Treue zu Kaiser und Reich auch die Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft Braunschweigs auszusprechen. Der An trag PockelS wurde angenommen und gleichzeitig eine staatsrechtliche Kommission gewählt, welche den Ent wurf einer Antwort vorlegen soll. — Neuesten Nach richten zufolge hat der Herzog von Cumberland ein Patent erlassen, worin er erklärt, daß er die Regierung des „ihm zugefallenen" Herzogthums Braunschweig über nimmt und sich wegen der Huldigung die erforderlichen Anordnungen vorbehält. Dieses Schriftstück ist allen Fürsten deS deutschen Reichs, sowie den freien Städten zugestellt worden. Es ist dies lediglich ein Theater- koup, dem irgendwelche Bedeutung k aum beizuwessen ist Abonnements-Einladung. Bestellungtn auf die „Sächsische Torfzettung" r die Monate November und Tecember nehmen lr kaiserlichen Postanstalten und Posterpeditionen gen Vorausbezahlung von 1 Mk. entgegen. Die Verlags-Expedition. Die Zeit übte ihren wohlthuenden Einfluß in dem so friedvollen, geordneten Haushalte Pierre'S. Von den Weinbauern und Allen, außer Josefa, wurde Etienne zärtlich geliebt, er wuchs an Geist und Körper kräftig empor. Der Mutter stille Sorge, ihr bittres Weh klagte sie nur der schmerzensreichen Mutter GotteS, deren Altar fie vtrgtbmS, Linderung ihrer Seeltnpein suchend, mit allen Blumen ihres GartenS, mit jeder ErstlingSfrucht ihnS Feldes, ihres BergeS schmückte. Der Pfarrer deS Dorfes nahm sich Etienne'S an, »tgm seiner reichen Begabung, er brachte ihn nach Pari- » ein College, wo er eine Freistelle zu besetzen hatte. Kam dann, nach Monaten, Jahren der Knabe nach Hause, lichen Gesinnungen getragene Politik eines Herzogs von Braunschweig" — schreibt das genannte Blatt u. A. — „würde an sich noch keine Gefahren für den Bestand des Reiches involviren. Anders aber gestaltet sich der Fall insofern, als in den hannöverschen Landen 11 Wahl kreise welfische Abgeordnete wählen, also Abgeordnete, deren Programm, wie das deS Herrn Götz v. Olen husen, lautet: „Da Preußen dem Herzoge von Cumber land nicht freiwillig den hannöverschen Thron anbieten wird', so müssen Verwickelungen nach Außen benutzt werden, um es zur Wiederherstellung deS Königreichs Hannover zu zwingen." Durch den Zusatz, daß man auf gesetzlichem Wege zu diesem Ziele gelangen wolle, wird die hochverrätherische Tendenz nicht entkräftet und die Gefahr nicht beseitigt. Dieser Zusatz ist ebenso un wahr als heuchlerisch, wie die Behauptung der Social demokraten, daß sie ihr Programm, nemlich die Ab schaffung des Königthums, die Aufhebung des Eigen thums, der Ehe und Familie auf gesetzlichem Wege an streben wollen. Es wird dieS eben nur vorgeschützt, um die Vorbereitung des gewaltsamen Weges betreiben zu können, ohne durch gesetzliche Repression gestört zu werden und das gelingt auch, so lange der Buchstabe und nicht der Geist des Gesetzes die richterlichen Entscheidungen leitet. Wir dürfen uns durch solche Redensarten nicht über die Ge fahren täuschen lassen, welche dem Reiche drohen würden, wenn ein Anhänger der welfischen Partei als Herzog von Braunschweig souveränes Reichsmitglied werden sollte. Die landeShoheitlichen Rechte, die er als solcher besitzt, würde er dazu benutzen, um seinen Hof zum Krystalli- sationspunkte für welfische Umtriebe zu machen und unter herzoglich braunschweigischer Autorität die Mittel vor zubereiten, welche dazu dienen können, die Pläne der welfischen Partei, wie sie in dem Programme des Herrn Götz v Olenhusen gekennzeichnet sind, zu verwirklichen, sobald anderweitige Verwicklungen deS deutschen Reiches den Moment dazu als günstig erscheinen lassen. Ganz abgesehen also von der rechtlichen Frage, über welche wir hier nicht sprechen wollen, haben daS Programm und die Haltung der Welfenpartei das Reich in die Un möglichkeit versetzt, diesen Bestrebungen einen archimedi schen Punkt zu gewähren, wie ihn die Residenz eineS sou veränen Parteimitgliedes in Braunschweig abgeben würde." Diese unzweideutige Auslassung des LeiborganS des Fürsten Bismarck muß der welfischen Partei auch den letzten Rest von Hoffnung rauben, den Sprößling des weiland hannöverschen Königshauses, wenigstens in absehbaren Zeiten, als deutschen Souverän begrüßen zu können und Herr Windthorst, welcher bereits nach Gmunden geeilt ist, um dem Herzoge von Cumberland zur Erlangung der HerzogS- krone von Braunschweig rathend zur Seite zu stehen, wird, so schwer es ihm auch fallen mag, unverrichteter Sache die dann bemerkte die Mutter erst recht, wie verschieden er von ihren anderen Kindern war, welche beide daS treue Ebenbild ihres guten, rechtschaffenen Mannes zeigten. Groß und fchlank, zierte Etienne daS knappe Ge wand der Schüler seines Colleges, die kleine Mütze mit kurzem Schirm hatte nicht Raum in den nachtschwarzen, seidenweichen Locken, welche um sein Haupt wogten — rothbräunlich, wie eine Pfirsiche, glühte ihm die Wange in dem feinen, ovalen Gesichte, über welches in mildem Glanze die wunderbaren dunklen Augen in blendendem Email strahlten. Der Mund mit den Purpurlippen hatte stets einen Scherz oder ein Liebeswort für die Schwestern bereit. Mutter Madelaine sah in dem Lieb ling Aller schon einen zweiten Napoleon auf dem Throne Frankreichs, wie die Weissagung der Urahne gelautet. Nur Josefa kniete in schlaflosen Nächten unter den rauschenden Eichen auf der Stufe vor dem Bilde deS Schutzheiligen ihres Hauses — ihr Herzweh klagend und um Aufklärung des Wunders flehend — denn nimmer verließ sie der Gedanke, daß Etienne nicht ihr Kindsei. ,,Wo aber ist daS meine?" fragte sie in Thränen aufgelöst, händeringend. „O! Ihr Heiligen! gebt mir mein Kind wieder! — Dann will ich Etienne lieben, wie Alle, die mir Gott gegeben!" Die Elster war ihr Schrecken, aber sie trennte sie nicht von Etienne, selbst nach Paris folgte der Vogel dem Knaben. Jeder scheute sich, ihm ein Leid zuzufügen und hinderte ihn nicht, als er Etienne nachflog. Etienne! Etienne! o mein Etienne! — so schallte ZikaS LiebeSruf ihrem Sohne, früh am Morgen bei seinem Erwachen, wie beim Abend zur Nachtruhe entgegen. Politische WeUschau. Deutsches Reich. Einem Artikel des „Standard", iVtlcher dazu bestimmt ist, die Franzosen gegen Deutsch- Ilmd aufzuhetzen, entnehmen wir folgenden PassuS, der, Iso wenig wir auch den Zweck billigen können, welchen IdaS genannte Blatt damit verfolgt, immerhin seitens Igewisser Herren Beachtung verdient. „Es gab eine -Zeit", schreibt das Londoner Blatt, „wo in der Vorstellung I der weiften Engländer daS deutsche Volk hauptsächlich laus „Professoren" bestand, die eine Reihe wunderbarer I Resultate aus ihrem sittlichen Bewußtsein entwickelten. I Küniggrätz und Sedan haben bewiesen, daß Deutschland I noch andere Clemente enthält und seitdem sind die Eng- I länber in den entgegengesetzten Jrrthum verfallen, indem I fit annebmen, daß Deutschland aus lauter solchen prak- I tischen Politikern bestehe, wie der Fürst Bismarck einer I ist. Aber der letztgenannte hat die deutschen Logiker I nicht abgeschafft, muß vielmehr seine Landsleute von I Zeit zu Zeit erinnern, daß die profefforlichen meta- I physischen Politiker, wenn er sie nicht mit starker Hand I mederhielte, sehr bald das Reich zerstören würden, daS I n trotz ihrer geschaffen hat. Man darf also auch an- I nehmen, daß er bei Berufung der Kongo-Konferenz einen I Zweck im Auge hat, der sich erreichen läßt. Wir wollen I nicht sagen, daß er gerade jetzt einen Streit mit Frankreich I «»fangen will; aber er hat daS schon einmal gethan und I wird es wahrscheinlich wieder thun. Wenn Frankreich I sich mit Deutschland auf ein Verständniß über die West- I küfie Afrikas einlassen will, so ist das seine Sache I und es wird finden, daß Deutschland nicht ein so ge- I fälliger Nachbar und Bundesgenosse ist, als England I war," Diese letzte Verdächtigung ist derartig grundlos I und trägt den Stempel der Böswilligkeit so deutlich an I der Etirn, daß es uns überflüssig scheint, darüber ein I Wort zu verlieren; andererseits aber ist eS leider nur I allzusehr gerechtfertigt, wie das englische Blatt den I deutschen Doktrinären die Wahrheit sagt. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt I einen allem Anscheine nach hochofficiösen Artikel, der I zu der Annahme berechtigt, daß die Ausschließung I des Herzogs von Cumberland von der Erbfolge in I Lraunschweig seitens der deutschen Reichsregierung I definitiv beschlossene Sache ist. „Eine von reichsfeind- Inferaten- Annahmestele«« Die Arnoldifche Buchhandlung, Jnvalidendank, Ha asenstein LBoglei^ Rudolf Mofie, , G L. Daube L Eo. in Dresden, Leipzig Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. Sin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Wüller in Dresden. Die Elster des kleinen Etienne. Von I. von Jaminiet. (Schluß.) Da gebot die Urahne Ruhe. Sich zu Pierre wendend' sprach sie mit ernster Würde: „Lasse sofort daS Kind mit bem Namen taufen, den ihm der Wundervogel, sprechend, gegeben; in GotteS Hut hat der Teufel keine Gewalt mehr über Deinen Sohn! Du Josefa — danke Gott für die Kraft, mit welcher er Dein neugeborenes Kind gesegnet hat; pflege sein, wie eS einer also gebenedeieten Mutter gebührt — denn, daS Kind, waS hier im Staube geboren ward, wird einst, wenn seine Zeit erfüllet ist - unter dem Purpur — auf dem Throne Frankreichs sterben!" WildeS Treiben wogte von empörten, aufgeregten Volkshaufen durch die Straßen von Paris. Die Revo- > lution breitete ihre Schrecken über die Boulevards und > Plätze der Weltstadt. Man sah nur verbarrikadirte ! Läden, Fenster und Thüren. Der Pöbel, welcher nachtS - auf den Straßen gelagert, sich durch geistige Getränke § berauscht hatte, zertrümmerte Bäcker- und Fleischerläden, ! theilS aus muthwilliger Rohheit, theilS um seinen Hunger zu stillen. AlleS, waS dem Menschenstrome entgegentrat, mit sich fortreißend, drängte daS schreiende und beulende ! Volk fluthend vorwärts, immer vorwärts! Als die Meuterer die Pforten der Tuilerien er- brachen — hatten die verwundeten, unter die Füße deS Pöbels getretenen Wachen, keine Gewalt mehr, die sich ! in die KönigSsäle drängenden Menschenwogen zurückzu- > halten. DaS Gebrüll der trunkenen Männer, Flüche, Ge- ' wehrsalven, Ausstößen der Bajonnette auf die Mar morfliesen, daS zwischen dem Schwerterklirren er tönende, wahnwitzige Hohngelächter roher Weiber auS der Hefe des Volkes, welche mit Piken, Haken, Besen und Knütteln bewaffnet, noch die fanatische Wuth erregter Aufrührer zu Gräueln aller Art aufstachelten — war entsetz lich; dem Strome folgend und denselben in'S Unendliche ver größernd,waren siein die Prunkgemächer der Herrscher einge drungen, die weinenden Kinder, welche ihnen nachgelaufen, zurückjagend. —Diese Megären zerschlugen undvernichteten Kunstgegenstände von Millionen Werth, stürzten Mar morstatuen von ihren Postamenten — probten die Macht ihrer Keulenschläge an den wandhohen Spiegeln — in deren Splittern sich die Zahl der Sterbenden und Ver- > wundeten auS ihrer eigenen Mitte, an die Wände gedrückt, » »edaktton Li«,Neustadt Meißner Basse 4. I« Zeitung erscheint Veuftag, ^nerstag und G,„abend fv^h- Uß,„e»entS- Pretib: Mjihrl. M. 1,50. l» beziehen durch r käiserlichen Post stellen und durch msere Boten. n freier Lieferung z Haus erhebt die »8 noch eine Ge- sthr von 25 Psg.
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