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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185210110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18521011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18521011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-10
- Tag1852-10-11
- Monat1852-10
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1852
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Leimiger Tageblatt i.".' , . und 7 Anzeiger. FS 28S. Montag den 11. Oktober. 1852. Dona Francisco in der südbrasilianischen Provinz St. Katharina. Die Nachrichten, welche uns zeither über die deutschen Colonien in Brasilien und die Auswanderung dahin zugegangen, sind so ver schiedener Art, daß man wohl die Frage aufwerfen kann, woher dies komme. Auch in diesen Blättern haben wir Lob und Tadel gelesen, und erst neuerlich wurde aus einem der „Hansa" entnom menen Briefe der Jllustrirten Zeitung »orgeworfen, daß sie unge naue Zeichnungen und Beschreibungen gegeben habe, welche der Berichterstatter nicht bestätigt gefunden haben will. Dieser letztere Der Europäer wird sich namentlich allemal, wie jener Bericht erstatter in der Hansa, welcher die Illustriere Zeitung angrelft, getäuscht finden, wenn er in der neuen Welt das Nothwendige und Nützliche bereit- mit dem Schönen und Angenehmen oder gar Gemüthlichen verbunden sucht. Wenn also ein Zeichner die Ufer eines Landungsplatzes in Betreff des Bequemen oder gar Schönen so darstellt, wie wir dies in Europa zu sehen gewohnt sind, so wird er damit allemal irren, aber auch der Auswanderer sollte vor seiner Abreise von hier schon so viel wissen, daß er eine solche Zeichnung in dieser Beziehung für ideal (d. h. in unserm Falle fehlerhaft) zu halten habe; dann Umstand ist eS hauptsächlich, welcher mich zu dieser Betrachtung I würde er nicht getäuscht werden. veranlaßt, und darf ich wohl annehmen, daß die Redaction, welche I Das Schöne und Angenehme folgt allemal erst dem Nothwen- beide Theile zu hören pflegt, die Aufnahme nicht verweigern wird. I digen und Nützlichen, und in der neuen Welt kennt man zur Zeit So verschieden die Auswanderer selbst an Bildung und davon I nur das Letztere, abhängigem Anschauungsvermögen -sind, so verschieden muß auch! Wer sich das anders denkt — wird sich an Ort und Stelle die Auffassung der sich darbietenden. Erscheinungen und zu machen-1 sehr getäuscht finden, und wer auch aus den Bildern der Jlluftrir- den Erfahrungen sein. Erwägt man hierüber noch, welche Ver-Iten Zeitung mehr heraussuchen und sich so täuschen will, mache schiedmheit auch der gewöhnlichsten Begebenheiten und Zufälle I dies mit den Zeichnern und nicht mit der Redaction aus. den» Reisenden sicd darbietet und wie jeder Einzelne sich beeilt, den I x. zurückgelassmm Angehörigen von sich Nachricht zu geben und daher in der Regel nur von den ersten flüchtigen Eindrücken spricht — dann darf man sich über die große Verschiedenartigkeit der Berichte, Stndttt» enter ru Lervria nicht wundern. Hat man aber über Nachrichten zu urtheilen, I zu zrrpziA. welche unS in Zeitungen gegeben werden, so hat man vor Allem I Der Sonnabend brachte uns eine Aufführung der Ro ssi n i schen damach zu fragen, welche Quellen haben sie gehabt und wie ver-1 Oper „Tell," die ohne Frage zu den vorzüglichsten Productionen fahren diese bei der Herbeiziehung solcher Nachrichten. Nun nimmt I unserer Bühne in dieser Gattung gehört, und uns lediglich durch man aber gerade von der Jllustrirten Zeitung an, daß sie sich ernst-1 ihre Vorzüglichkeit zu der gegenwärtigen öffentlichen Mittheilung lich bemüht, nur aus guten Quellen zu schöpfen und hier Geld-1 veranlaßt. Die Execution dieser großartigen, tiefgeistigen drama opfer nicht zu scheuen. Ist dies der Fall, und es darf wohl, so Irischen Tonschöpfung, die allein hinreichen würde, Rossinis Namen lange daS Gegentheil nicht bewiesen ist, daran nicht gezweifelt wer-1 um Jahrhunderte über sein Grab hinaus leben zu lassen, ist in den, dann können wir auch ihren Berichten mehr trauen als an-1 vielen Theilen so schwierig, daß sie selbst bei Mittelmäßigkeit lobende dem, wenigstens ist es dann nicht die Schuld des Verlegers und I Anerkennung verdient; wie viel mehr bei solcher Vollendung. Da deS Redakteurs, wenn ihnen ungenaue oder falsche Nachrichten I blieb nirgends etwa- zu wünschen übrig, selbst die Chöre und das zugehen. I Maschinenwesen, welches letztere auf unserer Bühne wegen unvor- Wenden wir dies auf unfern Fall an, so können wir nach den I theilhafter räumlicher Einrichtung bei Stücken, die wechselreiche gedruckten uns vorliegenden Berichten, welche in den Mittheilungen I Scenerie haben und prachtvolle Ausstattung erfordern, stets eine oetreffend die deutsche Colonie Dona Francisco rc. enthalten und I sehr schwierige Aufgabe hat, machen uns eine Rüge unmöglich, im August d. I. in Hamburg erschienen sind, allerdings versichern, I Herr Brassin sang und spielte die Partie des Tell meisterhaft, daß die Jllustrirte Zeitung im guten Glauben gewesen ist, wenn! nicht anders Herr Widemann die des Arnold. Wo Beide im sie günstige und vortheilhafte Schilderungen von der gedachten Co-1 Duett oder im mehrstimmigen Gesänge mit einander wirkten, trat lonie gegeben hat. Und was die gegebenen Abbildungen anlangt, I daher der großartigste Erfolg ein, der auch aus denjenigen Piecen so geben wir zwar an sich auf solche Bilder nur sehr wenig, neh-1 hervorging, in denen Herr Widemann und Fräulein Mayer mm aber doch an, daß auch sie aus guter Quelle gekommen sein l zugleich betheiligt waren. Letztere war in der jüngsten Zeit etwas mögen. Auch hier kommt sehr viel auf die individuelle Auffassung I selten auf der Bühne geworden, daher ihre herrliche Stimme desto an. Es fragt sich sehr, ob nicht der Zeichner die Sache mehr auS I überraschender und entzückender erschien. Die Coloraturen, an dem idealm Standpunkte aufgefaßt und djäbei seiner Phantasie diel denen die Partie der Mathilde nicht arm ist, gelangen ihr Herr- Zügel zu sehr hat schießen lassen; sodann ist zu erwägen, mit I lich, die Läufer liefen tief in die Nerven und ihre Pianissimotriller welchem Auae der Auswanderer hier in Deutschland dergleichen I schmeichelten sich so tief ins Herz hinein, daß man es recht voll- Bilder bettachtet hat und ob er sich, an Ort und Stelle angekom-1 ständig begriff, warum Leipzig diese Sängerin um keinen Preis mm, noch deS Bilde-, das er nicht zur Hand hatte, so weit er-1 verlieren möchte. Vortreffliches leisteten in den anderen Damenrollen innern konnte, daß er im Stande war, eine Vergleichung anzu-1 Frau Günther-Bachmann (Gemmy) und Fräulein Buck Killen und ein richtiges Urtheil abzugebm. Im Bude, namentlich l (H e d w i g), so wie in den Herrenrollen die Herren Schneider m der flüchtigen schwarzen Zeichnung, wird sich eine gegebene Ge-1 und Schott. Die Capelle verdient inveß wohl den vorzüglichsten gmd (namentlich aus dir hloßen Erinnerung) allemal anders aus-1 Ruhm. Somit blieb nichts, gar nichts zu beklagen, — nur einH nchmm als in de« Wirklichkeit. Die nackte Wirklichkeit wird alle-1 nämlich der jämmerlich schwache Besuch deS Hauses. Dieser Um mal das Ideale in dm Hintergrund treten lassen. I stand ffchrt zu Schlüssen, die wehmüthiger Art sind, wenn man - - 2.. . .. . M»
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