Großenhayner Unterhaltungs- und Intelligenz-Blatt. 12. Stück. XXII. Jchrg. Sonnabends, dm 22. Mälj 1834. Frühlings Ankunft» Nach diesen trüben Tagen Wie ist so hell das Feld! Aerrißne Wolken tragen Die Trauer aus der Welt. Und Keim und Knospe mühet Sich an das Licht hervor, Und manche Blume blühet Zum Himmel still empor. Ja, auch sogar die Eichen Und Reben werden grün l D Herz , das sey Dein Zeichen, Herz, werde froh und kühn! Vermischtes. Es soll zwischen Hamburg und Lübeck eine Eisenbahn angelegt werden. Ein neuer Herkules ist in Braunschweig, der Ringer Dupuis, der sich selbst den Unvergleichli chen nennt. Schon mehre ausgezeichnet starke Män ner von nah und fern, ja ein Fleischergesell von Bremen, sind gekommen, um sich mit ihm zu ! messen. Aber die Polizei bescheinigt, daß ihn noch niemand besiegt habe. In London hat man mit den Kreuzspinnen Versuche gemacht, die Seide LU stürzen. Alles i ging gut; man erhielt von 24 Spinnen einen Faden UOOO Fuß lang, fünfmal so fem als Seide, sehNweiß und glänzend. Man wollte eine Spinn- colonie anlegen; aber der leidige Kunst- und Brod- neid der Thure durchstrich die ganze Rechnung — siefreffen einander auf, wenn sie sich haben können. In Frankfurt ist eine Bande Falschmünzer ent deckt worden, die auch im Nassauischen Verzwei gungen haben soll; fünf oder sechs von der Bande find bereits verhaftet. Die Heirath zwischen Frankreich und Deutsch land wird wirklich zu Stande kommen; ein pariser Hofblatt meldet, der Kronprinz der Franzosen, Herzog von .Orleans, werde sich mit der Tochter des regierenden Königs von Würtemberg vermählen. Sogar der große kluge Elephant läßt sich vom Menschen ins Joch spannen. Auf der Insel Cey lon , wo ein Elephant 100 bis 150 fl. kostet, wird er jetzt zum Pflügen des Saatfeldes benutzt und ist so fleißig, daß er in einem Tage so Viet als 20 Ochsen arbeitet. In einem westpreußischen Dorfe kam unlängst eine menschliche Mißgeburt mit zwei Körpern, acht Füssen und einem Kopfe zur Welt. An der nördlichen Küste von Frankreich, bei Lennion, sind 29 Delphine auf eine Felsenbank geworfen und gefangen worden. Ins Londoner Hospital kam kürzlich ein großes Stachelschwein gegangen und bat höflich um sichtigung der Herren Aerzte, und die Aerzte nah-, men das Stachelschwein auf. Es ist nehmlich ein großer, stark gebauter Mann; sein ganzer Leib ist mit einer grünen, hornartigen Rinde bedeckt, die über und über mit Stacheln besetzt ist, wie lwi einem Stachelschwein. Nm Gesicht, Handflächen und Fußsohlen sind rein davon. Jedes Jahr ver liert er seine Stacheln und jedes Jahr erneuern sie sich. Seit seiner frühesten Kindheit lst er mit die ser Stachelschweinshaut überzogen, und alle männ lichen Mitglieder seiner Familie, von seinem Ur großvater an, waren damit behaftet. Dabei ist der Mann gesund und wohl. Zu sollte cm Bedienter einen Hahn im Hüh nerhause fangen. Das war dem boshaften Thiere nicht recht und so pickte es dem Bedienten in dis obere Flache der Hand und verletzte dine Sehne. Er beachtete die scheinbar leichte Wunde nicht,