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Dresdner Journal : 29.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187010298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-10
- Tag1870-10-29
- Monat1870-10
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 29.10.1870
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1870 Sonnabend SS. October Dres-nerIourml LM)K- Lrsebotu«»» Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. as. « 28' s »it, cho sn Concerte mehr darin zu geben. L. Banck. whott» 7. 2. 7. 24. LO. ». »0. «. »edle». I»8u«. 0 I«»» m»e» ls. ee«. mit ^«Miotuo« a«r Sono- »ä keiertex», xvsoä» Mr äs» teilenäe« 1^. Mi 8 Amtlicher Theil. i Bekanntmachung, -je fünsprocentige Anleihe de- Norddeutschen Bunde- vom Jahre 1870 betreffend. Auf Grond einer- Bekanntmachung deS BundeS- lazler-Amte» zu veritn, vom 26. j. M., werden von m uatrrzttchnetm Casseustelle die planmäßige« am l. November d. I. einschließlich viermonailtcher Stück- Mn zu leistenden Gm>ahinngnr auf die fünfprocrn- iste Anleihe de» Norddeutschen Bunde» vom Jahre M noch am 2. und 3. November d. I. und «,r an allen drei Lagen Vormittag» von 8 bis Nachmittag» 3 Uhr Eiiowmcn. Dresden, am 28 October 1870. Königliche Finanz -Hauptcaffe. Hoffman«. 251 Lu» de« zoologischen Garte«. t Der Herbst mit dem Gefolge seiner trüben Tag« ist gekommen und unter seinem unfreundlichen Negi mente beginnt auch der zoologische Garten allmählich zu veröden. Immer spärlicher wird der Besuch. Auf deu vereiusamtln Wegen treiben ungestört di« welken Blätter ihr melancholische» Spiel, und bereit» hat der größere Theil der Thiere seine Winterquartiere bezogen. Hauptsächlich find e» nur noch die Hirsche, welche die Gehege beleben. Dieselben stad in letzter Zett durch einen Freund und Gömer de» Institut» «m einen prächtigen Spießer (Einjährige» Hirschkalb) vermehrt «ordeu. Da» Thier hat die Habuu^S de» Garten-, Feuilleton. Dresden. Donnerstag, deu 27. October, fand im Saale des neuen Koncerthause» unter erfreulicher, höchst zahlreicher Theiluahme de» Publicum» da- große, jiun Besten de» sächsischen MilitärhilfsvereinS veran- palkte Concert statt. Die „Oberon"»Ouvertüre in -tänzender Ausführung seilen der k. Kapelle eröffnete dasselbe. ES folgte ein Prolcg von Iuliu» Pabst, der mit poetischen Worten, gewandter Verknüpfung uud menschlichem wie patriotischem Gefühl den Blick auf die Stätte de» Kriege», auf die Ste-eSthaten der deutschen Heere hivlenkte, unsre Frtcdcnsschnsucht au»sprach und der hohen Verehrung für da» «ömgShaus einen in Aller Herzen ankltngeuden Ausdruck gab: schließend mit dem vom Lhor gesungenen Sachsealiede „Den König segne Gott". Fräulein Langenhauu sprach den Prolog mit so innig bewegter Empfindung, mit so erhobener Begeisterung, daß ihr Vortrag den größ» tru Eindruck de» Abend» ergab. In musikalischer Hin sicht nahmen vor Allen Frau MaguuS-Hetnzr uud die Herren Lauterbach und Grützmacher da» In» Ureste in Anspruch durch vorzügliche Ausführung de» Ttipelcoucert» von Beethoven, da» in reizend Hanno» ntjch virtuosem und kunstreich geordnetem Tonspiel den Wettstreit der drei Instrumente entfaltet. Nur erwies sich leider die Klangwirkung der lrtztern durch die AkusÜk de» Saale» >chr geschädigt. Da- Finale (Act l) a«» „Oo»l km» wtw" schien einige Schwierigkeiten t» der Besetzung zu haben; sie wich von der »«gekündigten wesentlich und weniger zweck- mästl-ab. Die FlauletN-.^mmermann, Nanttz, Pichler und die Herren Bähr, Scharfe, Etchbcrger productrteu da» große Musikstück, welche» übrigen» nur in der Dar- Peilung der Situation verstanden und verständlich -r» wohl auch der Damhirsch. Man mrint zwar, daß ltz- lerer blo» dem Süden und den Mtttelmeerländenr an» gehöre, doch hat man in altdeutschen Gräbern viele Neste de» Damwlldr» gefunden, und die Einführung deS Thtere» mußte also in sehr früher, vorgeschichtltcher Zett geschehen sein. Unter den neueing«führten Hirschen dürfte zunächst der Axt-Hirsch, der bereit- vcrbreitetstr und bekannteste sein. Er wurde vor Jahrm aus In dien nach England und von da nach Deutschland ge bracht. Im Park zu Seeburg bei Ludwig-durg sollen die AxtShlrsche bereit» seit SO Jahren heimisch sein. Auch die Exemplare unser» Garten» stammen au» dem genannten Park. In neuerer Zett sodann ist man besonder» von Setten der Jagdfreuade um di« Eta» fühlung de» größten jetzt lebenden Hirsche», de- nord- amerikanischen Wapiti bemüht gewesen; eia stattliche» Thier, da» in jeder Bewegung da- Gefühl der Stärke und der Schnelligkeit bekundet. Wie der Wapiti, so ist auch der Wasterhirsch, der Mähatuhirsch und der leicht zähmbare, plumpe Schwein-Hirsch, der in Ben galen seine- Flesiche» wegen geschätzt wird, ia treff lichen Exemplaren in »nserm Garten vertrete«; ebenso findet man neben diesen indischen Hirschen den Hirsch de» hohen Norden-, da» Renathier. Außer dea er wähnten Hirschen besitzen die bester aflorttrtrn Thier- gärten, die von London, .Amsterdam u. s. w. noch zahl reiche Arten. So den zierlichen damhirschgroßea vir» gintschen Hirsch, den sLöa grbautrn, durch ein eigen» thümltche» Geweih sich au^icknn^n stamefischea oder Barafiagahirsch — dea voa Aristoteles bereit- beschrir» beuea Sambur, den rehgroße» Muatjak de- indischen ArchtpelaguS, wie die zwergartigen Spteßhtrsche und zierlichen Sprossen- oder Pampa-Hirsch« Südamerika» " Da» Hatten und Zähmen der Hirsch« ist nicht so Tekgraphische Nachrichten, '.i .r -! . lin, Freitag, 28. October, Rachmittag». D. L B. Offictell.) La» »ersatlle» vom heutigen Llge ist nachstehendes Telegramm Sr. Majestät »cs König» hier eingrgaugen: Gestern Abend ist die Capitulation voa Metz »»terzeichuet und das Lictoriaschirßea direkt ia Lettin anbefohlen worden. Am 2V., also nicht i» 27., werden die Stadt und die Kort» besetzt. Gefangene find 178,000 ; 3 Marschälle, über 8000 Offiziere. Wilhelm. Berlin, Freitag, 28. Oktober, Nachmittags K2 Uhr. (W. L. B ) Sorben wird aus Anlaß der Kapitulation von Metz Lirtoria grschoffea. Brüssel, Donnerstag, 27. Oktober. (W. T.B.) Hier rinaegangene Nachrichten au» Lonrs meld«» ia Betreff der von der Regierung beabsichtigte» Lriegtsteuer, da- dieselbe in einem 2Sprocrnttgrn Zuschläge zu den grwöhalichen Jahressteuer« be- sehen solle. Die Beträge sollen innerhalb 10 La- zeu entrichtet werde«, da dir Regierung augevblick- lich bedeutender Mittel bedarf; die Ausgaben bis Ritte November find auf minde-tus 200 Millio-' ueu Fr. »erauschlagt. — Die „Jadspend, belge" aeldrt auS Tours, daß die Baak von Frankreich »ach Bordeaux verlegt worden ist. — Nach dem- 6oiniou«oo»r a» Oreiäoyr ^onrnol»; eben<la».; v. A N»»- bor^-N«rUo-Vi«»-l.,jv^.ß^,I-Ir«»I»v-rr-okew1 ». N.I k«rU»-Vien-Hum krt ». /kvck -/«««,' Vertin: // Vr«w«»: L Vr««I»a: I,, Kklrpnii v. K. Vr»v>ckort o. . 6. kiiodl»., Daube <- D». Luelw.; Z<> - r»r1»:D«oa«, Da/ttte, La/ttse <- Do., Wl«, ulk OppetiL, i Daab« Do. Lvoiol. Lrpsäittoo Uv» Orvsckver ckoorool«, Drooäso, Uo. 1. die lktziertM, trotz Wind und Wetter, einen regelmä ßigen Besuch zu widmen pflegen, was sich in mehr al» eiuer Beziehung für den Thielfreund sehr lohnend er weist. reichlich beschäftigt uud unterhalten. Spielen doch die Hirsche überhaupt unter den Wiederkäuern dr- Thiergarlen» eine Hauptrolle. Ob dtcse Erscheinung- mehr auf die von den Vorfahren angeerbte Zuneigung zu dieser Perle unserer Hofjagd oder da» ästhetische Vergnügen, da- uu» diese» schön geformte Thier be reitet, zurückzuführen ist, muß dahin gestellt bleiben. Thatsache ist r», daß der Hirsch, dieser König de» Waldes, »Herwärts von der Sympathie de- Menschen getragen wird, trotzdem daß es eine Zeit gab, in der unser einheimischer Hirsch, zum Uebermoß gehegt und gepflegt, von der landbaueudev Bevölkerung, deren Felber er verwüstete, als eine Landplage gehaßt und verwünscht wurdt. konnte doch ein Nudel Hirsche tu einer Nacht eine ganze Familie brodlo» machen. Au» diesem Grunde ist da» Thier auch in dicht bevölkerte« Ländern unmöglich geworden und heutzutage nur noch in jenen Gegenden al» freie» Wild zu finden, wo der Großgrundbesitz den Wildschaden al» ein kaum in Be tracht kommende» Proccnt de- Bodenerträge- ignoriren kaun, oder wo, wie in Gebirgen, große Flächen für die Cultur nutzlot und somit einem uneingrschräukren Naturleben überlassen bleiben. An alle« andern Orten finden wir deu Hirsch nur in künstlichen Ein friedigungen , und selten noch al» freie- Wechsrlwild. Der Hirsch hat somit einen ungleich etugrschräaktrrn verbrettullg-drztrk, al» sein kleiner Gattung-verwandter, da» Re-, und weun nicht da» Vergnügen, da» die Jagd auf den Hirsch gcwädrt, dem Beruichumqtkampf der Luttur etwa» Einhalt thuu würde, so würde der Hirsch sehr bald au» Europa verschwunden sein. Unsre einheimischen Hirsche sind der Edelhirsch und In seiner neuesten Nummer begleitet der ,St.-A." die Meldung von dem Falle von Metz mit folgenden Bemerkungen: Nachdcm der Marschall Bazaine die Er fahrung gemacht hatte, daß rin Durchbrechen der Cer- nirungslinie weder auf dem rechten noch auf dem linken Moselufer möglich, weder nach Süden noch «ach Norden ausführbar, daß an ein Entkommen auf neutrales Ge biet aber noch weniger zu hcffen sei, konnte er nur noch in Betracht ziehen, welchen Vorthcil rin energischer Durchbruch seinerseits iu der Richtung auf Paris für die Lage Frankreichs haben könnte: in dieser Beziehung aber mußte sich der Marschall sagen, daß er in den neuu Wochen seiner Einschließung der Hauptstadt b«. rrttS den größten Dienst gelcistet, indem er ein bedeu tende» feiudliche» Heer fest- uud di.ser ferngrhattcn hatte. Die militärische Ehre war gerettet; rin Durch bruch hätte nur neue schwer«. Opfer gefordert, und selbst im Falle d » Gelingen» würde dar Heer Bazaine'S nur in ununterbrochener Verfolgung die Nähe der französischen Hauptstadt erreicht, dort aber alsdann sich zwischen zwei Feuern befunden haben. Die Erwäqung all' dieser Um stände rechtfertigt den Marschall vm so mehr, al- er, von allen Verbindungen zu Lande wie auf drm Wasser wege abgeschnitten und selbst des telegraphischen Ver- kehrs beraubt, in einem Platz eingeschloffen war, wel cher, auf etwa 3 Monate für 15,000—20,600 Mann mit Proviant versehen, jetzt bereits neun Wochen die achtfache Truppenzahl hatte ernähren müssen. — Deul- scherseits ist die Capitulation von Metz ein neues und da» brdeutungSvvUfie Lorbeerblatt in dem Ruhme»- kränze der II Armee, in deren Geschickte bereit» die Tage von Spicheren, MarS-la-Tour, Gravelotte und andere verzeichnet stehen, — Erfolge, welche ostpreu- ßtschr, pommerschr, westfälische, brandenburgsche Regi menter neben Schleswig-Holsteinern, Sachsen, der Di vision Hesscn Darmstadt uud der oft genannten Land- wehrdtviston v. Kummer unter dem Oberbefehle Sr. königlichen Hoheit de» Prinzen Friedrich Karl erkämpft haben. Es wird durch diese Capitulation ein bedeu tender Theil der eigenen Streitkräfte für wettere Ope rationen verfügbar, «in Umstand, der die deutsche Ar» mce um Paris wesentlich indirect unterstützt, da durch ihn jede Neubildung weiterer feindlicher Streitkräfte verhindert uud selbst die Möglichkeit einer Unterstützung der französischen Hauptstadt von außen im keime er stickt wird. Mit der Capitulation von Metz fällt der letzte, der wichtigste Punkt in uusr« Hand, auf dessen Ästtz al» Basis etwa zu sührender Waffenstillstands- Merhandlungen Werth gelegt werden mußte; in ihm ist aber ferner der fefieste Punkt an der Mosrllinie, nach 318jährtgem französischen Besitz, den deutschen Waffen wieder überantwortet worden, welchen, bisher der Ausgangspunkt ter frauzöfischen Angriffe gegen den östlichen Nachbar, nunmehr al» defensive» Bollwerk in deutscher Hand festzuhalteu, vcm mililärisch - strate gischen Gesichtspunkte betrachtet, absolut nolhwendig ist. Ucber den Stand der Dinge in Metz in den l tztcn dcr Capitulatioa vorau-gegaugenen Tagen entnehmen wir einem Beichte, welcher den „Hamb. Nachr." von der Cernirunpsarmee vor Metz unterm 22. d. zugeht, Folgendes: Täglich kommen mehr üeberläufer von den französischen Vorposten herüber, der Hunger sieht allen auS oem Gesichte, sie widersprechen sich in ihren Aus sagen ost, aber darin stimmen sic doch überein, daß der Proviant auf die Neige geht; sie bekommen jetzt nur alle drei Tage Brod, Salz giedt r» schon lange nicht mehr. Sie kommen meffteuthrils mit den Waffen her über, uno so nahe, bis von unsern Vorposten auf sie angelegt wird, dann werfen sie die Waffen plötzlich weg und geben sich gefangen. Da» wissen die Betref fenden recht gut, daß fie damit einen Bortheil erreichen. Mit den Waffen in der Hand sind sie Gefangene und kommen wieder in ihr Vaterland zurück, ohne Waffen Deserteure und bleiben im fremden Lande. Bazatne möchte wohl gern, sagt man, capitulirm und die Armee einer- künftigen monarchischen Regierung erhalten, aber er finde einen energischen Widerstand an dem eigrnt- KriegS-Nachrichten. * Berlin, 27. October. Dir Capitulation von Metz ist heute zur Thatsache geworden. Schon in den ersten Nachmittag-stunden verbreitete sich die Nachricht hiervon, und da- Publicum sah mit Spannung den Abendblättern der Zeitungen entgegen. Doch nur der offictell« „Gt.-A * brachte eine Meldung hierüber, näm lich bi«, d«ß Ihre Majestät die Königin in Homburg die Nachricht von der Capitulation von Metz empfangen habe; da» war die ganze erste Mttthrtlung und die übrigen Zeitungen enthielten auch diese nicht. Da kam durch „W. T. B." gegen Abend endlich als „offi- cirlle krieg-nachricht" der Wortlaut de» Telegramme», welche» Ee. Majestät der König aus Versailles an Ihre Majestät die Königin nach Homburg gesandt hat. Wie bereu- bekannt ist, meldet dasselbe, daß die Ca pitulation der Armee Bazaine'S und der Festung Metz heute Morgen erfolgt ist, daß dabei 150,000 Gefangene gemacht worden sind, unter denen sich 20,000 Blessirte und Kranke befinden, uud daß Nachmittags die Armee uud Garnison von Metz die Waffen strecken sollte. Ueberrascht hat bei dieser Meldung eigentlich nur die Zahl der Gefangenen, die man so hoch bisher nicht veranschlagt hatte, und wenn die Freude über den Fall von Metz nicht augenblicklich in dem Grade zum Aus druck gelangte, wie es diese» großartige, in der Kriegs geschichte beispiellos dastehende Ereigniß verdient, so liegt die Erklärung dafür wohl einzig und allein tn dieser hohen Zahl der Gefangenen und den hieraus für Deutschland, das bereit» circa 150,000 französische Gefangene zu ernähren hat, erstehenden Cousrqurnze«. Viele tausend Herzen aber, namentlich dir unsrer braven Truppen vor Metz, werden hrute bereit» der Vorsehung danken, wie c» da» Telegramm Sr. Majestät des Kö nigs thut; denn jedenfalls wird die Kapitulation ein bedeutender Vorschritt zur Beendigung dcs Kriege» sein. syngen werden kann, tn sehr löblicher Weise. Fräu lein Zimmermann sang außerdem mit effectuirendem Ettmmklang eine Arte au» Spohr'» „Jeffonda". Den wirkungsvollen Schluß deS Concert- machte der hym» ntschr Gesang .Da» große deutsche Vaterland" schwung voll, kräftig und eiufach iu der Dichtung von Iuliu- Pabst, wie tn der brillant iustrumenttrten Komposition von Iuliu» Rietz, und in gleicher Weise au-gesührt von Herrn Köhler, der Kapelle -end drm Hostyrater- singrchor. Da» Concert wurde von Herrn Hofkapellmeister Krrb», die Schlußhymne vom Compoutsten derselben dtrtgtrt. Die vorgenommenen Aevderungen tn Bezug auf die Localttät erwtrseu sich al» ungenügend. Wie «tn großer Loncertsaal mit einem so engen, einzigen AuS- gange nach der Straße gebaut werdrn darf, ist unbe greiflich. Da e» abrr geschehen, so sei hiermit dringend gebeten, au» schuldiger Rücksicht auf da» Publicum tn Vczug auf Anstand und Sicherhrtt keine derartigen Nichtamtlicher TheU. Uebersicht. lele-raphisch« Nachrichten. ileieg-nackrtchten. (Berlin. Versailles. Pfalzburq.) Ugk-geschicht«. (Berlin. München Pffth. Brüssel. Haag. Florenz. London. Athen. Washington. Rto d«- Ianeiro.) Feldpostbriefe von drm k. sächs. Armeecorps. (IV.) vrrtdner Nachrichten. Lazarrthlisten. tzroriuztaluachrichtem (Leipzig. Pirna. Riesa. Dip poldiswalde. Oberwiesenthal. Bärenwalde.) Statistik und Lolkswirthschaft. Eiaaesaubtes. Keullletou. Inserate. Tag«skale»»er. »Srsen- aachrichte«. llchen Commandanten der Festung dem D!vIsionSg«neral Cosfiaisre»; diesem ist der Platz übergeben, dieser küm mere sich wenig darum, ob der Marschall für situ« Truppen noch Prcviant habe, er für sein« regelmäßige Besatzung habe dessen noch genug. Die Annahme, daß zwischen dem Oberbefehlshaber der französischen Armee und dem F stungScommandanten Differenzen bestehen, gewinnt an Wahrscheinlichkeit durch die Man festattoneu der Einwohner, welche vom General CoffialsreS be einflußt zu sein scheinen. (Die Aonffr des Gemeinve» rath- von Metz uud die Antwort de- Geacral» auf dieselbe haben wir ihrem Hauptinhalte nach bereit» mitgetheilt.) »ersatlle», 23. October. (N. A. Z.) Die uu- ruhige und drohende Haltung der Einwohnerschaft wäh rend deS vorgestrigen Ausfälle- hat einen Erlaß de- Commandanten zur Folge gehabt, durch welchen ihnen anbefohlen wird, im Falle einer Alarmtrung der Truppen zu Hause »u bleiben oder sich nach Hause »u begeben. Die Truppen haben Befehl, geg»n j den Wi ders.tzlichen mit der Feuerwaffe etuzuschretten. Der Zweck diese- Erlasses ist ohne Zweifel der, Zusam menrottungen zu verhindern, wie sie am 21. d. vor» gekommen sind. Seitdem sich die Hoffnungen, welche die Franzosen auf diese > Tag gerichtet hatten so wrutg erfüllt haben, ist die hiesige Einwohnerschaft sehr klein laut geworden, und wenn man daraus rückichließ.n kann, daß von dem Ausfall am 21. d. wirk tch große Dinge eiwartkt wurden, so fällt «S auf, daß derselbe mit einer so geringen Truppenzahl und ohne größern Schwung auSgesührt worben ist. Die ihatsächltcheu Verhältnisse mögen doch in Parts ganz andere sein, als die dortigen intellektuellen Führer glaube» oder glauben machen wollen. — Da- Gefecht vom 21. war nicht auf die Gegend von Bougival beschränkt grblie- b n, sondern die Franzosen hatten gleichzeitig einen Angriff gegru Argeuteuil gemacht, wo sie von dcr Gardrlandwehr kräftig abgewiescn wurden. — Wie man der Augsburger „Allg. Zig." scheibt, hatte die Maßregel deS General» v. d. Tann, welcher der Siadt Etampes und einem andern Orte Sirafsum- men von je 40,000 Frc». auferlegte, weil die Feldtele- graphendr the dort von bo-hafter Hand zerschnitte» worben waren, den erwarteten günstigen Erfolg, daß in den betreffenden Ortschaften sof.rt von den Ein wohnern selbst SicherhettScorps von mehreru Hun dert Mann organistrt wurden, um di« Telegrapheu- linien im ganzen Rayon zu überwachen. Auch gegcn dieFranctireur» werde man ernstlichere Maß regeln, als seither, in Anwendung bringen. ES habe sich nämlich herauSge ellt, daß den Maire- dcr ver schiedenen Ortschaften Soldbücher und abgestlmp lte EnroltrungiPatente i» dl,aeo tn großer Anzahl zuge- sch ckr worden sind, um dieselben unter die Fcanciireur- z» vcrthetten, damit diese al» r guläre Soldaten er scheinen. Pfalzburg, 21. October. (Fr. I) Da- Leben unser» kleinen CernrrungScorp» (71. Landwehrrkgiwrnt) fäugt an, sehr einfölmig zu werden. Seit 14 Tagen ist von keiner Seite rin Schuß gefallen, und die Vor posten gähnen sich an. Gestern Morgen 4 Uhr ver nahmen wir nacheinander 7 Wallbüchsrnschüff.-, welch« über die Wälle desertirende« Mobilgareist n galten. Die Besatzung, circa 1500 Mann Mobilgardtste«, leid»t an Allem Mangel, außer an B.od. Auch da» Salz beginnt «un auszugehen, und wäre nicht der gvt or- ganistrte Schmuggel für die Festung vorhanden, wäre fie länast zur Uebergabe gezwungen, welche auch auf dem Beschteßun^swege leicht zu bcwertst Uigen wäre, wenn wir nur etwa- schwerere» Geschütz verwenden könnten. Mit unsern sechs 6 Pfändern lägt sich natür lich nicht viel auSrichten, und obgleich wir mit rhnen die Stadt in Brand zu schießen vermögen und dir» auch schon gethan haben, ist ihr Feuer gegen dtc Be festigungen doch unwirksam. Wir leben daher in einem vollständigen comrneat-,u,p«»äu Zustand« und glauben, daß nach d«m bevorstehenden Falle von Metz auch da» 7. 56. 8. 1». selbe« Blatte treffe« die Militärbehörde« die streng- ste« Maßregeln zur Wiederherstellung der Dis- ciplin unter de» Soldaten. E» find in letzter Zeit sehr häufig »egen »ergehen gegen die Sub- ordinatio« Exempel statuirt worden. Die aus Paris hier ringetroffene „LSritä" prvtestirt gegen die Verhaftung des Chefredacteurs Portali». Das „Journal officiel" giebt al» Grond drr Berhastnng a«, Portali» habe die Interessen der Lrrtheidiguug geschädigt. — Die „G^ettr de Kraner" fordert die Bevölkerung a»f, Beamte, welch« Mißbräuche begehen, zur Lrrantworlung zu ziehe«. — Die „Union" bezeichnet die Eiuberu- fang der Ratioualversammluug als unerläßlich, um de« Gocialismus uud die Diktatur tn den De partement» zu bekämpfe«, sowie die Bedingungen für eine« ehrenvollen Frieden zu erlangen. — Drm „Nappel" zufolge hat Geueral Trochu die Auflö sung de» Offiziercorp» und de» Bataillons Blavqni »egen Streitigkeiten bet Wahlversammlungen ver- orduet. — Die »rrfolguag voa Flourens ist wieder aufaenommeu worden. In Macon (Saone- u. Loired«pLrt»ment) ist die Ratioualgarde aufgelöst und das dort erscheinende Journal unterdrückt worde«. Der Präfect von Lyon hat die Ausgabe von - Bous zu 1 und zu 5 Fr verordnet. Drr Wohlfahrtsausschuß iu Limoges (Ober- Viennedepartement) hat rin Zwaugsaulehen ange- ordnet. * London, Donnerstag, 27. October, Mittag?. (W. T- B.) Das preußische Schiff „Henoch", welches am 1-. d. M. von einem französischen Kriegs schiffe gecaprrt wurde, lief, mit der Prisenmann- schäft besetzt, i« den Hafen von Lowestoft eiu, um Muudvorrath eiuzuuebmen, wurde aber von deu Zollbehörden, weil in neutralen Gewässer« befi«d- lich, angehalten. Ei».. . ... * IVr > "rbtr. - - - "Hgr. Kammvn, -1 wo«. s ><'> i ^.1° ? r ft < - j«, llomo «tv«r xeipolwoeu Lwil«: Hgr.
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