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Sächsische Volkszeitung : 11.12.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191712118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19171211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19171211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-11
- Monat1917-12
- Jahr1917
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.12.1917
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Nr. LG. Jahrq. Dienstag, den 11. Dez. 1917 «eßchSstsftell« und Aedakti»«: DreSd«»»A. IS, Holbelnstraste 46 Fernspvecher LI 368 ^ Postscheckkonto Leipzig Nr. 147S7 vr>u»»v»«tS, »«<§««« ^ Mit Muslr. BeUaae vtertrLSHchch ».4« 4». In Dre«dr» >m8 aan» Deutsch. Lim» 2.8L X: di Sestirelch «o<V»e » dtertelWrtich «.L0 4c. In Drttden und gan, Deutschland srrt Hau» ».« 4,; in Oesterreich « S« X. Llnzel-Nmumkr 10 ». »t« ! an allen tUutetge»: Slmiahme von «eschSslsaiitejaen bi» IN Uhr, »an Aamitienmizeige» »i» ll llhr vorm, Für lmdeulttch geschrtebrne, sowie durch Arni- Ipiecher atisueael^ne ilirzetgen können wir dir NeraiUwartlichieit jüi die Richligletl LcS Leite« nicht übernehme« Tprechstluido der Redaktion: 11—12 Uhr vorm. Einzige katholisch« Tageszeitung im Königreich Sachse«. Organ der Ientrumspariei. Ausgabe ä mit iSustriertor Untsrhattmrgsheiiag, uad rettg. W-ch«rüeNage Keiembeud. Ausgabe k nur mit der WochenbeUage. Eine bedeutsame Rede des Grafen Czernin :ch: einer Betundung des festen Zusauuueuhaltes der auf Tob und Lebeuimteinairder verbündeten mtttelenropäischen /Kaiserreiche gestaltete sich die Rede, die Graf Czernin am 6. Tezember im Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten in 0 u d o pe st gehalten hat. Es gibt leider in Ungarn einige, nickst zahlreiche Politiker, die in vollständiger Verkennung des Geistes, der die deutsche Kriegführung und Politik beseelt, der Meinung sind, haß Deutschlands „Eroberiingsabsichten" den Krieg in die Länge ziehen. Den Nebel solcher gefähr- iictxm Anschauungen mit kräftigem Hieb zerteilt und die vollständige Uebereinstiminung Oesterreich-Ungarn und Deutschlands in Kriegführung und Kriegszielen zu wieder- liolten Malen mit klarster und schärfst pointierter Sprache vervorgehobei: zu haben, ist das große Verdienst der Czcrnin- 'cüen Rede. Oesterreich-Ungarn befindet sich in der glück lichen Lage, -aß, abgesehen von einer kleinen Ecke in Ost- galizien, sein ganzes Gebiet vom Feinde gesäubert, und daß die beiden seine Fronten eine Zeitlang bedrohenden Gegner io gut wie erledigt sind. Deutschland degegen hat seine Kolonien verloren, kämpft uni seine ihm unentbehrliche Stellung i» der Welt und Weltwirtschaft und sieht an seinen westlichen Grenzen noch starke Millionenheere stehen, die ihm Elsaß-Lothringen und das linke Rheinufcr (s. die Geheim uerträge!) rauben wollen. Wie soll es da Frieden macken? So iwt Graf Czernin die Lage klipp und klar beseelt von der der österreichisch-nngarischen Außenpolitik und ihren: gegen wärtigen Träger eigenen unerschütterlichen Bündnistreue geschildert. Deutschland und Oesterreich-Un- ga r n s i n d e i ns. Der eine kämpst für den andern. Wie mir Deutsche unser,: Bundesgenossen geholfen habe::, Ga lizien zu befreien und Trient von der italienischen Be drohung zu retten, so ficht die Donaumonarchie an unsrer Seite, wenn es sich darin:: handelt, Elsaß-Lothringen vor nanzösischer Raubgier zu schützen. „Ich kenne keinen U:: te r schie d zw i sch e:: St ra ß b u r g u n d T ri e n t". >o lautet das mannhafte Bekenntnis Czernins zur vollstän digen Jnteressensolidarität der beiden Kaiserreiche. . ES wird in der ganzen Welt Widerhallei:. Be: uns und unfern Bundesgenossen wird es als klarer Ausdruck und neue Be- ääsiguiig dessen empfunden werden, was die verbündeten Aölker stets gedacht und betätigt haben-, in der feindlichen Belt wird man die törichten Hoffnungen auf die Möglichkeit, den einen Bundesgenossen in Mitteleuropa durch Lockungen von bei: andern zu trennen, wieder einmal einsargen müssen. ..Schlechte Politiker" und „kindische Gemüter" nannte Graf Czernin diejenigen Leute im feindlichen Lager, die, wie B. der ehrenwerte Herr Wilson, sich in solchen Hoffnungen wiegen. Wie stark und fest das Band ist, das die Interessen >er Perbündeten verknüpft, mag die anfhorchende Welt a:>S der Versicherung entnehmen, daß er es begrüßen würde, wenn je nach Gestaltung der Kriegslagen österrcichisch-un- -arische Truppen „an an den: Fronten gemeinsam mit un- wrn Bundesgenossen kämpfen würden". Für uns liegt dar- in keine Ueberraschung, denn es folgt logisch aus der voll- siändig gleichen Einschätzung Straßbnrgs und Trients auf der einen wie auf der andern Seite. Ein iiugarisckwr Politiker, dessen Friedensstreben manck-- mal ebenso sonderbare Wege wandelt wie die ganze von ihm befürwortete Außenpolitik, hat/wie sich aus der Czerninschen Rebe ergibt, von dem Minister des Auswärtigen anscheinend eine Art Jndcinnitäts-Zusicherung für alle vergangenen und !wr allem sogar für die zukünftigen Sünden Italiens ver langt. Daß Graf Karoly — um ihn handelt es sich — eine wiche Politik befürwortet, ist nicht verwunderlich, wenn man an den Einspänner-Standpunkt denkt, von den: aus er die österreichisch-italienischen Derhandluirgen vor dem Eintritt Italiens in den Krieg beurteilt. Er wird wohl wenige Gesinnungsgenossen finden, die es für zweckmäßig und mit der Selbstachtung Oesterreich-Ungarns für vereinbar halten, einen: treubrüchigen und vernichtend geschlagenen Staate wzusagen mit Liebeserklärungen und Zusicherungen seiner Straflosigkeit nachzulaufen. Graf Czernin hat eine erfolg versprechendere Taktik angewandt, indem er sagt: „Wenn Italien den Krieg mutwillig fortsetzt, so wird es später einen ichlechtcu Frieden bekommen." Diese Sprache dürste eher zum Ziele führen als bie des ofen der Entente zuneigenden und damit genügend ckiarakterisierten Grafen Karoly. (K.V..) Sächsischer Landtag Zweit« A»««er (:) Drcsden, 10. Dezbr. t. In Gogemvart bas StaatSministersl. von Seydewitz und zahlreicher Kommissare trat die 2. Kammer heute nach mittag 3 Uhr zu ihrer 11. öffentlichen Sitzung zusammen. , ««n Das Neueste vom Tage WWWM^N»»»«» Skl «Mk AMk WM-t (Amtlich. W. T.-B.) Große» Hauptquartier, xden 11. Dezember 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprechi: In Flandern und p,n dir Scarpe bis zur Somme entwickelten sich am Nachmittag vielfach lebhafte Lrtikerir- kkmpfe. Heeresgrupp« deutscher Kronprinz: Die Ieuertätigkeit war auf der ganzen Front rege. In überraschendem Borstoß holten Sturmtrupps nordöstlich von Eraonne 22 Franzosen aus den feindlichen Gräben- Auch in anderen Abschnitten wurden in Erkundungsgefechten Gefangene eingebracht. Starker Einsatz der Jliegeroerbände. namentlich an der französischen Front, führte zu heftigen Luftkämpfen; unsere Gegner verloren 11 Flugzeuge und einen Fessel ballon, Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonische Front: Keine größeren Kampfhnndlungen. Italienische Front: Zu beiden Seiten der Brenta und längs der unteren Piave zeitweilig gesteigerte Artillerietütigkeit. Der G«neralq»arfier:n«ifiev: Lnd,nd»rff. 12 V«V Tonnen versenkt Berlin, 1v. Dezember. Amtlich. Eines nnserer Unterseeboote hat im Atlantische« Ozean aenerdings 12 000 Bruttoregistertonnen Schiffsraum versenkt. Zwei der vernichteten Dampfer wurden aus Geleit- zügeu herausgeschoffe«. Ferner wurde der bewaffnete amerikanische Dampfer „Aktacou" (6VUV To.) auf der Fahrt von Bordeaux nach Amerika versenkt. Der Ehcf des Admiralstabs der Marine. Die Unruhen in Lissabon. Lissabon, 8. Dezember. (Agence Havas. Verspätet eiugetroffen.) Die Geschäftsräunu: der Zeitung „Mundo" wurden gestürmt, die Maschinen zerstört und die Redaktion angezündet. Ein Flugzeug, das eine Ansammlung von Re volutionären überflog, ivurden von diesen abgoschossen. Der Kommandant wurde getötet. Der Leutnant brach ein Bein. Ein Abkommen mit Rumänien. Wien, 10. Dezember. Der Politischen Korrespondenz zufolge wurde mit der rumänischen Regierung ein Ueberein- konrmen getrosten betr. umgehender Rückkehr österreichischer, ungarischer und rumänischer Staatsangehöriger in ihre .Heimat. Es betrifft weibliche Personen joden Alters, rnänn- liche Personen unter 17 und über 60 Jahre, Priester jeder Konfession und jeden Alters, Zivilärzte und Zivilchirurgen jeden Alters. Auf der Tagesordnung standen einige Kapitel des or- deutlichen und außerordentlichen Etats sowie Rechensclmsts- sachen. Abg. Freuzel (Kons.) luwichtet zunächst namens der Finanzdeputation A über Kap. 2 des ordentlichen Staats haushaltsplans für 1918/19 betr. Domänenvenvaltung. Er- beantragte, die Einnahmen mit 915 960 zu genehmigen, die Ausgaben :mt 130 013 , darunter 800 künftig weg sallend, zu bewilligen und die Vorbehalte zu einigen Titeln zu genehmigen. Einstimmig und ohne Anssprache beschloß die Kannner -demgemäß.' -- Abg. R eilt sch (Kons.) berichtete dann namens der Finanzdeputation B über Tit. 19 des außerordentlichem Staatshaushaltsplans für 1918/19 betr. den ziveigleisigcw Ausbau der Strecke Eibau-Taiibcnheiiii. Er beantragte, den 2. Teilbetrag in Hölw von 1 Million Mark zu bewilligen. Abg. Schwager (Fortschr.) trat für de» zlveigleisigon Ausbau der Strecke Zittau-BischofsN>erda ein. Die industri ellen Werke der Lausitz hätte:: ein lebhaftes Interesse cur einer direkten und schnellen Verbindung mit der Landes hauptstadt. Der Teputationsantrag wurde einstimmig angcnomiiwn. Vizepräsident Fräßdorf berichtete hierauf über Kap. 17 dis 19 des Rechenschaftsberichtes sür 191-1/16 betr. Lcrn- deslotterie, Lotteriedarlehnskasse und Einnahmen der all gemeinen Kassenverwaltung. Er beantragte, bei Kap. 17, betr. Landeslotterie, die Ueberschrcitung in Tit. 13 mit: 686,86 nachträglich zu genehmigen, wobei er bemerkt?, daß 6 Mitglieder der Deputation dagegengestimmt haben. Abg. Töhler (Natlib.) berichtete dam: über dieselben Kapitel des ordentlichen Staatshaushaltsplans für 1918/19. Er beantragte namens der Finangdeputation A, bei Pap. 17, Landeslotterie, die Einnahmen mit 47 408W0 zu ge» nehmigei: die Ausgaben mit 43 791 097 Mk., darunterMO 800 Mk. künftig wegfallend, zu bewillige::. Bei Kap. 18 Lotterie- Tahrlehnskasse, die Einnahinen mit 300 000 z:i genehmi gen und die Ausgaben mit 46 270 zu bewilligen und bei Kap. 19 die Einnahmen der allgemeinen Kassenverwaltung mit 1 616 700 Mk. zu genehmigen. Die Anträge der Deputation wurden hierauf teilweise gegen die Stimmen der Sozialdemokraten genehmigt, ivomst die Tagesordnung erledigt war. Nächste Sitzung: Mittwoch 12 Uhr. Tagesordnung: An träge der Interpellationen betr. die Lebeiismitteltwrsorgung die ländliche Arbeiterfrage. Der Weltkrieg ««»»«» » - » »»»«»«» Der deutsche Abendbrricht Berti u, 10. Dezember, abends (Amtlich WTB.) Von den Kriegsschauplätze:: nichts Neues. Oesterreichisch-ungarischer Kriegsbericht W i e », 16. Dezember. Amtlich wird verlantbart: Oestlich « r Kriegsschauplatz Die Verbündeten l)aben mit den zwisckM Tnsestr und Tonailinündung stehenden russisch»: und rumänisünm Ar meen der russischen Front Waffenstillstand geschlossen. Italienischer Kriegsschauplatz An der Piavemündung entrissen Sturmtriippen des Dpeser Honved-Jnfanterie-Regiments Nr. 32 dem Fenrde den Brückenkopf von Bressanien. Es wurden sechs italienische Offiziere und 228 Mctzin gesangengeiiommei: und zehn Ma- schinengelvehre erbeutet. Der Chef des Generalstabs. Vom westlichen Kriegsschauplatz Die Stellung des Generals Haigh ist infolge des Miß erfolges der Engländer bei Cambrai ernstIich e: s ch ü t- tert. Zu seinem Nachfolger soll der jetzige Oberbeseblsbaber in Palästina, General Alleirby, ernannt werden. Nach Mitteilungen aus amtlicher englischer Quelle lresr das Kriegsministerium -dem Unterhaus:' zur Ergäi^ung der Heeresbestände Vorschlägen: Einberufung der Achtzehn jährigen, der Zurückgestellten, deren Urlaub ab ge laufen ist, Mobilisierung eines Teils der Bergarbeiter und übrigen Zurückgestellten der kriegswichtigen Industrien. Der Schatz kanzler Bonar Law wird in dieser Woche den: Unterhaus«! weitere Krediforderungen unterbreiten.
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