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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 01.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188408015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-01
- Monat1884-08
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« 178 Erscheint täglich, «U «u»n--me der Sonn-und Festtage, abend» für den fol genden Tag. Pikt» vierteljährlich I M. 60 Pfg., monatlich so Pfg., «tnzel-Nrn. sPfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten «nd die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. — Freitag, dm 1. August «rankcndcMr Tägct/a/, Inserate werd« mit s Pf,, ftk M gespaltene üorpu»- »eile berechnet. Kleinster Inserate» betrag to Pfg. Komplizierte und t» bell-risch« Inserat« nach befand««« Tarif. Inserat«, «mach» Kr di« j«w«tliN Lbend-Nummer SV vormtUag» ro Uh«. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtrats M Frankenberg. ^ber ^lags«»irMm «tchlE «ettwigSbotm, auswär« «ürvm» und Mialstellen der «mwmauxp«-^^ Jnv^«d°^ - vaasenstem * - ». L. Daube » Do. x. «mherdem bl AuerSW^Sr Lr. «aüwirt »nwn Sticht« lt« «rbaericht), tu »iederwtesa Hr. Materialw-renhltndl« Mtmauu. Bekanntmachung, . Nachdem durch Verordnung, des Königlichen Ministeriums des Innern vom 16. d- die Verwaltungsbehörden angewiesen worden sind, soweit thunlich, Alles zu be- settigen, was der Entwickelung und Ausbreitung der Cholera Vorschub zu leisten ge- Faben wir nach dieser Richtung hin zur Zeit insbesondere auf Nach stehendes ymzuwetsen: 1) Im Berkehr mit Rahrungs- und Genuftmittelu ist sowohl in Bezug auf die Beschaffenheit der Waaren als der Verkaufsstellen und der zur Verwendung kommenden Gefäße die größte Reinlichkeit, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit zu beobachten. Namentlich ist darauf zu achten, daß nicht nachgemachte, verfälschte oder verdorbene Nahrungs- und Genußmittel, unreifes Obst und gesundheitsschäd- uche Eß-, Trink- oder Kochgeschirre verkauft oder feilgehalten werden und sind Zuwiderhandlungen unnachsichtlich uns anzuzeigen. Strafte» und Plätze sind von faulenden und fäulnißfähigen Stof fen rem zu halten. Verunreinigte Wasserläufe, Gräben und Kanäle sind zu rem,gen. 3) Besonders hat man sich vor dem Genuß und dem Gebrauch unrei- ne» Wassers zu hüten. Es sind deshalb Brunnen mit gesundheitsgefähr Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Dem in Gastein wellenden Kaiser Wilhelm hat gestern der Erzherzog Albrecht von Oesterreich, nachdem er vormittags daselbst angekommen war, einen längeren Besuch abgestattet. Der Kaiser erwiderte alsbald den Besuch des Erzherzogs und dann unternahmen beide eine Promenade. , — Wenn der Kronprinz Friedrich Wilhelm auf Reisen geht, so läßt er sich seme gewöhnliche Lestüre nachsenden. Es dürfte nun interessieren, zu erfahren, daß der Kronprinz, wenn er unterwegs ist, folgende Zeitungen liest: Norddeutsche Allgemeine, Kreuz-, Ratio- nal- und Volks-Zeitung. , — Die „Nordd. Allg. Ztg." nimmt sich in ganz auffallend energischer Weise — des Sultans an. Bor nicht allzulanger Zeit war bekanntlich allgemein die Nach richt verbreitet, Midhat Pascha, nebst den übrigen ver bannten Sultansmördern, sei auf nicht natürliche Weise vom Leben zum Tode befördert worden. Die „Nord deutsche" erklärt die Nachricht nun für eine Legende, de ren Urheber ein wegen Hochverrats zu löjähriger Ga- leerenstrafe verurteilter flüchtiger Grieche sei, und schließt ihre Vorlesung mit folgenden Worten: „Dieser Bericht ist in viele Blätter übergegangen, denen es dabei leider nicht in den Sinn gekommen ist, die Zuverlässigkeit oder Wahrscheinlichkeit desselben zu prüfen, sondern die jene abenteuerlichen Mitteilungen willkommen geheißen haben als eine aufregende Erzählung aus dem Orient. Eine solche gewissenlose Art und Weise, die Preßfreiheit aus zubeuten und auf Kosten befreundeter Souveräne Romane zu schreiben, ist nicht nur vom Standpunkte der Politik, sondern schon einfach von dem der Ehrenhaftigkeit als eine bedauerliche zu kennzeichnen." — Interessante Versuche werden jetzt im Kieler Hafen vorgenommen. Es ist daselbst nach kaiserlicher Kabinettsordre eine aus verschiedenen Torpedobootstypen — französischen, englischen, Schwarzkopfschen ündWhithead- schen Systemen — zusammengesetzte Versuchs - Torpedo bootsdivision auf 2 bis 3 Monate in Dienst gestellt worden. Man will erproben, welche Art für die kaiser liche Kriegsmarine die geeignetste ist. kaiserliche statistische Amt hat eine sehr aus- fuhrl'che Bearbeitung der Ergebnisse der Viehzählung vom 10. Januar 1883 veröffentlicht. Danach hat sich als Gesamtwert des Viehbestandes im deutschen Reiche der Betrag von 5^ Milliarden M. ergeben, wobei das jedenfalls emen beträchtlichen Wert repräsentierende Ge flügel außer Ansatz geblieben ist. — In Frankfurt a. M. hat in diesen Tagen die Generalversammlung des Vereins deutscher Eisenbahn- Verwaltungen stattgefundetz: Der wichtigste der von der Versammlung gefaßten Beschlüsse ist neben der Wahl Deutschland und übertrifft in der Breite noch dasjenige des Kölner Domes um etwa 3 Meter. Der Turm der Kirche, dessen Höhe, vom Erdboden aus gemessen, 88 Meter beträgt, überragt den Thomaskirchturm noch um 24 Meter. Da die durch den Bauarbeiterstreik einge tretenen Störungen bereits vollständig ausgeglichen sind, glaubt man, den Bau noch, wie bestimmt, im Herbst nächsten Jahres fertig zu bekommen. — Die Gesamtzahl der Reisenden, welche während des deutschen Bundesschießens von den Eisenbahnen nach und von Leipzig befördert wurden, veranschlagt das „Lpz. Tgbl." auf 300000. — Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern nach mittag am Börsenneubau in Leipzig dadurch, daß, als 2 Arbeiter auf dem obersten Gerüste mit Aufziehen eines ca. 80 Zentner schweren Steinblocks beschäftigt waren und, um auszuruhen, den sog. Einleger in die Winde steckten, letzterer plötzlich hinausprallte und mit furchtbarer Gewalt die Windengriffe zurück- und die beiden Arbeiter niederschlugen, den einen tödlich am Kopfe und den an dern schwer an Arm und Bein verletzend. Der nur durch Herablassen auf aus Brettern hergestellten Bahren erreichbare Transport der beiden Verunglückten von dem Gerüste aus schwindelnder Höhe kostete große Mühen. — In der Umgegend von Zwickau machen sich neuerdings durch das Zusammengehen von verlassenen Schächten bedeutende Bodensenkungen bemerkbar. In Oberhohndorf und Bockwa haben schon Gebäude abge tragen werden müssen und viele Häuser zeigen bedenk liche Risse und Neigungen. Selbst die neugebaute Bock- waer Kirche hat schon zahlreiche Risse, und man denkt allen Ernstes daran, dieselbe abzutragen. . — Veranlaßt durch einen unter verdächtigen Umstän den am Montag erfolgten Todesfall, war in Zwickau das beunruhigende Gerücht verbreitet, die Cholera habe Einzug in die Stadt gehalten. Dieses Gerücht fand dadurch noch mehr Nahrung, daß feiten der Medizinalbehörde alle Vorsichts- maßregeln getroffen wurden, welche eine etwaige Anstek- kung zu verhüten geeignet sind. Der Stadlrat hat nun mehr bekannt gegeben, daß es sich ip dem betreffenden Falle nur um den Tod einer körperlich vollständig ge schwächten Frau an Brechdurchfall, also durchaus nicht um eine ansteckende Krankheit handle, und außerdem ver sichert, daß der Gesundheitszustand der Stadt zur Zett keine Veranlassung zu irgendwelchen Befürchtungen gebe. — Bei den Aerzten von Plaueni.V. befinden sich zur Zeit noch 25 Personen in Behandlung, deren Krank heitszustand auf Trichinose zurückgeführt wird. — Im bayerisch-sächsischen Güterverkehre werden von jetzt ab die Artikel Kirschen, Preißelbeeren und Wein trauben, wenn dieselben als Frachtgut, d. h. mit weißem Frachtbrief aufgegeben werden, mit den von der Verwal tung zu bestimmenden Personen- oder Eilzügen zu den einfachen Frachtgutsätzen befördert. Sächsisches. Frankenberg, den 31. Juli. — Im Interesse des noch nicht genügend gewürdig ten Flachsbaues hat das kgl. Ministerium des Innern dem landwirtschaftlichen Kreisverein für das Erzgebirge Mittel zur Verfügung gestellt, um Flachsbauinstruktoren auszusenden, welche den flachsbäuenden Landwirten mit praktischen Unterweisungen an die Hand gehen sollen. — Das jetzt erschienene neue statistische Jahrbuch des kgl. statistischen Büreaus enthält u. a. auch eine sehr interessante Uebersicht über die Einkommensab schätzungen in Sachsen im Jahre 1883, verglichen mit dem Jahre 1882. Es ergiebt sich daraus, daß das im ganzen Lande eingeschätzte Einkommen von 1,151,299077 im Jahre 1882 auf 1,196,189 771 M. im Jahre 1883 gestiegen und mithin um 44,890694 M. gewachsen ist. Die abzuziehenden Schuldzinsen haben sich indessen eben falls von 92,615 657 M. im Jahre 1882 auf 94,006 944 M. im Jahre 1883 oder um 1,391287 M. vermehrt. Das verbleibende Gesamteinkommen betrug im Jahre 1882 1,058,683420 M., im Jahre 1883 aber 1,102,182827 M., demnach im letztgedachten Jahre 43,499407 M. mehr. Von dem verbleibenden Gesamt einkommen an 1,102,182827 M. entfallen auf die Städte 596,188 853 M. und auf die Dörfer 505,993974 M. — Die Zahl der eingestellten Rekruten des König reichs Sachsen, die weder lesen noch ihren Namen schreiben konnten und die im Jahre 1875^76 noch 0,34 Proz., 1879^80 nur noch 0,28 Proz. betrug, stellte sich für das Jahr 1882183 auf nur 0,07 Prvz. In der Kreishauptmannschaft Bautzen wurden deren 0,09, ebenso wie in der Kreishauptmannschaft Dresden ermittelt. Die Kreishauptmannschaft Leipzig hatte gar keine, die Kreishauptmannschaft Zwickau aber nur 0,04 Proz. auf zuweisen. — Hartglas so zäh und fest herzustellen, daß es dem Gußeisen nicht nachsteht, ist jetzt der Siemensschen Glas fabrik zu Löbtau bei Dresden gelungen. Der Haupt vorzug des Hartglases dieser Art besteht in dessen grö ßerer Leichtigkeit und in der Unempfindlichkeit gegen Temperaturunterschiede. Die genannte Fabrik beabsich tigt, aus Hartglaskristall Straßenlaternenpfosten, Gelän- der, Treppen, sowie auch Gas- und Wasserleitungsröhren herzustellen. Berechnungen ergaben, daß Hartglas dieser Qualität sich um 30 Prozent billiger stellt als Gußeisen. Speziell für die Brauindustrie und Branntweinbrennerei würde die Verwendung des Hartglases zu Gärbottichen einen wesentlichen Fortschritt bedeuten. — Der Bau der nen/n Peterskirche zu Leipzig macht rüstige Fortschritte. In der nächsten Zeit steht die Vollendung des HauptgewMes, eine der gefährlichsten und schwierigsten Arbeiten, zu erwarten. Das Gewölbe des Mittelschiffs der Kirch.' ist eines der größten in lichem oder solcher Gefährlichkeit auch nur verdächtigem Wasser zu schließen und ist jede Verunreinigung der Orte, an welchen Wasser zum Trinken ode zum Hausgebrauch entnommen wird, und der Umgebung solcher Stellen duyh Abfälle aus Haushaltungen und Ställen zu unterlassen und zu verhindern. 4) Schmutz- und Planschwäffer sind aus den Häusern und deren Nachbarschaft^ ras^ ;n Senkgruben, die an Wohngebäuden anliegen, muß, wo immer die Füglichkeit dazu geboten ist, vermieden und ab gestellt werden. Die Entwässerungsanlagen sind öfters zu rem,gen und wo möglich mit Wasser auszuspülen. 5) AvtrtttS-, Dünger-, Jauchen- und Senkgruben sind öfters und rechtzeitig zu räumen. . . , , . »L- ", Abtrittsgruben an Stellen, die, wie Eisenbahnstationen, öffentliche Ge bäude und Plätze, Gasthäuser, Herbergen, Schankwirthschaften, Schulen und Fabriken, einen lebhaften Verkehr aufweisen, sind regelmäßig und gründlich zu entseuchen. Frankenberg, am 30. Juli 1884. DerStadtrath. Kuhu, Brgrmstr.
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