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Dresdner Nachrichten : 25.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187911254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-25
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1879
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ff»I«».»«. November. V«e Meldung von t«r «rletzung teS votichaster» Langenau I» Petersburg dm« den Fürsten Win» dllcvar.1t wirb competen- terseltt all undrgrllndct vr«ri»nrt. London. 24. tziovbr. Nach einem den hieliaen «ötzeren HanbelSbäusrru zugegangenenTelrgramine hätte bei Jguigue eine Schlacht zwl.chcn den «liirten unbEbllenen statt, ge'uuben. wobei die el fteren geschlagen wurde». Die peruanische Korvette „Pilmavo" wurde, ge- nommen. Luifpol L Ol)., ! 8virIo8->-8trur>^tt l 1, e pagemiMor <io>' 8por«'rr-»«iüa H»' Tageklatt für UoMiK. Unterhaltung,Geschöstsverkehr. Lürscnbericht, Fremdenlistr. Miiredacteur: vr Für da» Fcuill.: Zu- unci Ve-rlcunt H 8t»Hpisrv, Pfsnlidrio^/S /^viion «tu Zrui/alilunz; aller Ouupeut!». O'nents-eltliostu u Lüillrolo llor Vorloosung uller >Vmtllpiij>ioro. Zllan anvli 8 nul'In iailiechemr IVu^u llomivilstsilv für IVovllSvl. Etaeni . Lt«V»«ch » ln Dresden. Druck und Etaentbuin der Herausgeber L. kLtriK, W'ttki Ilt-I^irsxvr »Svlisisolier 8plel^asren ^^17 >7 ««kt-'r-I-rr.mm« M» RE Den «tbe> kdlattcrn zuiolge »og Vevere auf Ersuchen Grevv S seine Drmlssion. welche er infolge der Ab. ber»su»g Gents als Gou- vcrncur von Martinlaue gegeben. zurück. K on st a n kI n op e l, 24. rlionbr. Aleko Pa- scha machte dem Sultan und der »Pforte bestimmte Zulagen bctreflö Siche rung der Lage der muba mecaniichcn und griechi schen Emwobucr Ostru- inelicnv. Auch wegen »Ver- besiceung desLooses der »ilchanietantschen Flücht linge sind »Vereinbarungen geuostk» wurden. Allein liiliou XU Pabeikar ckur Iloeeun 1t. l'B/i^ ec Oo., Ollloinimu, l-ultv Inerinir ckom ^oelwtun ttublitzum bv^tl-rui omplölilo» 17 H/Ivritrütrctsgö 17, im llausv ck>>!» ,iu>vt.cki,»> llrn. l^LU. Verantwsrtl. Redaclenr IRatnrtet» n Dresden «ES7Z1tÄäMI18r»I Witterungsaussichten: Trübe oder neblig, zeitweise Schnee, leichter Frost. Für den Monat Dccember werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Eppe dition, Marienstraße 1-'., zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. Besonders ausfallende Ereignisse haben sich in den letzten Tagen nicht zugetragen, Keine Monarchenzusammcnkunst, keine russische Großsürstenreise, keine englische Ministerrede, nicht einmal ein neuer Bcsteuerungsplan in Berlin. Als die wichtigste Nachricht erscheint uns die Ankündigung, daß die belgische Negierung nunmehr ein ernstes entscheidendes Wort mit dem Papste sprechen will. Bekanntlich hat Papst Leo .X ltl. in dem Streite zwischen den Bischöfen Belgiens und der Negierung über das Schulgesetz zwar den dogmatischen Standpunkt der Bischöfe völlig gebilligt, aber ihre Art zu streiten nicht gutgeheißen, sondern vielmehr zum Maßhalten gemahnt Die Bischöfe haben sich aber an den Wunsch des Papstes gar nicht gekehrt, vielmehr fahren sie fort, Lehrer, weiche an weltlichen Schulen unterrichten, Eitern, welche ihre Kinder in solche Schulen schicken, ja die Schulkinder selbst mit den härtesten Kirchenstrafen zu belege». Dieser Ungehorsam der Bischöfe gegen den Papst findet nun seine sehr einfache Erklärung. Neben jenen Briefen, in welchen Leo XIII. dm belgischen Bischöfen in ihrem Streit mit der Negierung „Ruhe, Klugheit und Mäßigung" anrieth, hielt der Diplomat, welcher jetzt den Stuhl Petri einnimmt, für erlaubt, noch geheime Weisungen an die Bischöfe ergehen zu lassen, in denen er das genaue Gegentheil von Dem befahl, was er in jenen Aktenstücken, die er der belgischen Regierung mütheilen wollte, gesagt halte. Der Papst billigt iin Geheimen die frechste Auflehnung der Bischöfe gegen das belgische Landesgesetz, nachdem er sie öffentlich getadelt. Natürlich verharren die Bischöfe nun erst recht im Widerstande. Nun fordert man, daß die Regierung sich über dieses Doppelspiel deö diplomatischen Papstes Gewißheit verschaffe und dann sofort dem päpstlichen Nuntius in Brüssel, Monsignore Vanutelli, die Pässe schicke. Die Logik der Thatsachen drängt in Belgien zur Entscheidung. Entweder will der Papst der belgischen Geistlichkeit keinen Frieden gebieten und dann braucht der Staat mit eine», so feindseligen Papste keine ferneren diplomatischen Beziehungen zu unterhallen, oder aber der belgische Elerus spottet der Mahnungen des Papstes, dieser ist machtlos und dann braucht man keinen Gesandten bei ihm. Leo Xltl. aber setzt Alles daran, n cht der päpstlichen Gesandtschaften verlustig zu gehen. Nachdem die weltliche Macht dem Papstthum verloren ging, hat dieses ein doppeltes Interesse daran, bei allen Höfen Nuntien und am eigenen Hofe Bertreter des Auslandes zu unterhalten. Würde das katholische Belgien darauf verzichten, beim Vatikan einen eigenen Gesandten zu beglaubigen, würde es vielmehr den päpstlichen Nuntius ausBrüssel hinaus koinplimentir n/o wä'edi seingefährlichesBeispiel. DerVatikan wäre bald völlig bol »t, Bei solcherLage derDinge ist nicht zu zweifeln, daß der Papst, um seinen Nuntius in Brüssel zu erhalten, nunmehr, wenn er merkt, daß Ernst gemacht werden soll, seinerseits auch ernstlich den Bischöfen gebietet, sich mit dem neuen Schulgesetze einzuleben. Frankreich erlebte dieser Tage Kundgebungen der Royalisten, welche wenigstens soviel bewiesen, daß inmitten aller Triumphe der Republik an der Wiederherstellung des KönigthumS seitens seiner Anhänger nicht angezweifelt wird. In der Bendöe hat das König thum seine stärksten Wurzeln, 63 Maires waren vor einiger Zeit wegen Thei> nähme an royalistischen Kunvgcbungen abgesctzl worden, ihnen zu Ehren fand ein Bankett statt, auf dein eine Adresse geneh migt wurde, welche nahezu den Ausruhr gegen die Republik predigt. Die Stunde der Empörung gegen die Willkür-Herrschaft der Re publik sei gekommen. Die Regierung wird gegen die Thcilnehmcr an diesem Bankett nicht einschreiten, wohl aber gegen die Zeitungen, welche die Aufruhrproklamation veröffentlichen. Auch sonst giebt die Regierung Zeichen von Schwäche und Unentschiedenheit. Da hatte sie neulich einen der rothcstcn Republikaner, den Abg. Gent zum Gouverneur der Kolonie Martinique ernannt. Gent hat unter den« Kaiserreich löIahre alsDeportirter in der Verbannung geschmach tet, wurde von Gambetta 1870 zurückberufen, unter seiner Diktatur Präsekt in Marseille und wiederholt in die Kammer gewählt. Auf seiner ganzen politischen Laufbahn ruhte von seiner Jugendzeit her ein Schatten: aus einem Prozeß vom Jahre 1836 ergab sich der dringende Berdacht, daß er mit seiner an einen Offizier verheira- theten Schwester in einem blutschänderischen Verhältnisse gestanden habe. Zivar hat ihn das Gericht deshalb nie verfolgt, ein Ehren gericht hat ihn sogar, wenn auch nur in rcservirtcn Ausdrücken frei- gesprochen, denn die Gegner Gents kamen von Zeit zu Zeit auf diese Geschichte von vor 40 Jahren zurück. Jetzt wurde dieser Mann zum Gouverneur von 'Martinique ernannt. Da druckte Eassagnac di« Gerichtsverhandlungen von 1836 in seinem Journal wörtlich ab, der Marincminister forderte Herrn Gent auf, Eassagnac als Berleumder zu verfolgen; als dieser sich weigerte, setzte er ihn ab. Die Republikaner sind nun über die. einem der ihrigen angethane Schmach wüthmd. Sie haben Recht, wenn sie sagen: man hätte dann Herrn Gent überhaupt nicht zum Gouverneur machen sollen, da seine Vergangenheit hinlänglich bekannt war. DaS Aufsehen, welches diese Gent-Affaire erregt, drängt selbst das Interesse zurück, müdem die Franzosen von dem Verkehre zwischen den, Fürsten Bismarck und ihrem Botschafter, dem Grafen St. Ballier, der den Reichskanzler in Varzin ausgesucht hat, lesen. Nach der „Krcuz- zeitung" ist Graf St. Ballier deshalb nach Varzin gegangen, um dem Fürsten Bismarck zu versichern, daß. wenn Waddington ja von der Leitung der Geschäfte zurücktrete, sein Nachfolger dieselbe Politik des Frieden» innehalten würde. Gambetta würde sich unmöglich machen, wenn er eine kriegerische Politik einschlüge, denn die große Mehrheit d« Kraniosrn wolle den Frieden. Als eventueller Nach solger WaddingtonS wurde dem fürsten Bismarck der Finanzminister Leon Say genannt. Fürst Bismarck soll durch diese Mittheilungen deö französischen Botschafters sehr befriedigt morden sein. Das ist gewiß nur erfreulich zu lesen; aber die Franzosen dürften cs sonder bar finden, daß sie aus einer Berliner Zeitung zuerst ersehen, wer künftig ihr Ministerpräsident sein soll. Der deutsche Bundesrath wird im Deeembcr und Januar eilte ganz besondere Thätigkeit zu entfalten haben, da es in der Absicht liegt, den Reichstag möglichst früh, d. h. in den ersten Tagen des Februar zu berufen. Für den nächsten Reichstag sind mit Bestimmt heit zu erwarten neben dein Budget das Gesetz über die Verlänger ung der Etats- und Legislatur-Perioden, die Brausteuer, die Bör. sensteuer und mit ziemlicher Gewißheit das Gesetz über die Eisen bahntarife, ganz abgesehen von der Möglichkeit der Einbringung des Versicherungsgesctzes. Bon anderer Seite berichtet man der „N.- Ztg.". daß eö in der Absicht der Reichsregierung liege, dem nächsten Reichstage den Entwurf eines ReichSmilitärgesctzes, und zwar mit der Forderung eines erhöhten FriedenSpräsenzstandcS der Armee, vorzulegen. Das gegenwärtig geltende Gesetz ist, wie bekannt, nur bis zum Jahre 1881 in Giltigkeit. Ferner beabsichtigt die Rcichs- regierung, bereits dem nächsten Reichstage eine Vorlage zu unter breiten, welche die Verlängerung der Dauer des Socialistengesetzes bezweckt. Dasselbe hat nur bis zum 31. März 1881 Giltigkeit; man glaubt aber in maßgebenden Kreisen auch nach dein angedeu teten Termin unter keinen Umständen der Waffen, die das Gesetz den Behörden in die Hand giebt, im Kampfe gegen die Bestrebungen der Socialdemokratie entbehren zu können. Daß man die Vorlage bereits in der nächsten Session einzubringcn gedenkt, entspringt politischenDiotiven, da man jedemVacuuin, das durch eine im Früh jahr 1880 etwa erfolgende Ablehnung deS Gesetzes geschaffen wer den könnte, wirksam Vorbeugen will. Neueste Telegramme Ser..Dresdner Rachriäiten." Madrid, 24. »November. Die Erzherzoginnen, aut allen Stationen begeistett begrüßt, trafen hier um 8Ubr irüb aus dem Nordbahnhol ein, woselbst der König und dessen Schwestern, die Minister, die Spitzen der Behörden, die Hoiwurdenträger und »Notabilitäte» zum Empsanae anwesend waren. Die Ercherzo- ainne» sowie der K önig und dessen Schwellern begaben sich nach dem schlosse Pcwdo. von wo die Letzteren nach Madrid zurückkbrlcu. vocaleS and Sächsische». - Se. Mas. der König kam gellern »Vormittag »/elt Ubr von Strehlen autz nach her Residenz, um Vorträge n. s. w. ent- gcgenzuncdmcn. »Von ' -2 Uhr Nachmittags an wobiite Höchst- dcrselbe wie auch Se. K.H. Prinz Georg der Sitzung des tg>. Gcsammtministcilumv de! und er'oigtc die Rückkehr Sr. Maicst.it nach Strahlen gcgc» 'g4 Ubr. — Die Iagtkwpositioncn iül deute und morgen haben In'otcr» eine kleine ylenteruiig niabrtn. als die Vbiahit Cr.Mai. dcsKönigs und Sr K.H. deö Prinzen Georg nach Iabniodauic» ein denke trüb ^7 Udr erfolgte. — Ni» L onntag bat sich -Herr Geh. Rcg.-Ratd Böttcher bclm'ö Tdciliiabme an de» Verhandlungen üdcr einen tcutsch- öslcrrcichischen Handclovcrtrag »ach Berlin begeben. — De» Ständen ist ein kgl. Dekret über die Ergebnlllt der bei der A l terö re»ten b an k Ende 187x aufgeno»linc»c» Inventur zngegangcn. Dieselben wellen eine» rcchnungoiiiäßigc» Ucberschuß von 22.88t» Mt. auf, um weiche die Nkttvcn der Bank gröber alo die Passive» waren. In den letzten beiden Jahren ist eine weicntpche Besserung tcS Gesi'ästsgangeö clngc- treten, ter In Folge der am heurige» l. »April in Krall gctrcte- neu veränderten Einrichtung noch eine weitere Steigerung er warten läßt. — Landtag. In der 2. Kammer wurde gestern der neu cingctretcne »Aba. Niethammer ani Grund der Bertas,'ungsiirkunde durch den Präsidenten Habcrkorn vereidigt. Dann rcierirteNhg Grahl über den Vcrwaltniigsbrricht der königl. Knnllsamm- lungcn. Derselbe hat einige Rc>h»i»igsdillcrciizc» gesunden und richtig gcllellt und empfiehlt nun der Kammer, sieh mit dem Be richte tür vollständig betrietigt zu eitleren. Zugleich Geilte er mit, daß dicGupSabgünc neuerdings ansehnlich vermeint wurden. Abgcordn. Oe. K ra nie wünschte, daß die Gemäldegalerie in ihrem alten Bestände erhalte», Neuerwerbungen von ter alten Cammlnng getrennt und der Galerie nicht ein kniistgeschichlllcher Eharaktcr gegeben werden möchte, den dieselbe nun einmal gleich von vornherein nicht habe. Abg. Pcnzig äußerte zo.r „Porzcllan- angclegenheit" ten »Wunsch, die billigeren Erzeugnisse der Por- zellanmanusaktur möchten künstlerisch ebensogut ausgeführt werden, als die übrigen. Slbg. Uhlc-Planen erklärte sich gegen die Erwerbung von »Bildern »euerer Meiller im Wege des Kunslhantrls. Die Gemälde sollen direkt bei de» KimMel» be stellt werden tman soll also die Kaste Im Sacke kauicn:), damit würbe tür diese scibll eine fruchtbare Anregung geschallen, außer dem käme man billiger weg. So sei neulich ein Münchener »Blld erworben worden, a» dem der Zwiichcnvändler 5MX> Mk. vrolltirt habe. Minister vr. v. Gerber entgegncte. »Bilder neuerer Meister seien meist nicht anders zu haben aitz durch den Kunsthandel. Es gebe große Künstler, von dmcn auf Bestellung nichts zu haben sei. Außerdem biete der von Uhie vorgeschlagcne »Weg große Schwierigkeit: ein bestelltes Bild könne man eben nicht vornweg scheu. MaS die Münchener Er- »verbnngen betrclle, so seien einige Gemälde zu sehr hohen, ankere wieder zu niederen Prellen gekauft worden. Die Kau'Slummcn compensirten sich. vr. Krause habe dail» Recht, daß unsere Ga lerie nicht die »Bedeutung einer Belspirliamwlung für die Kunst geschichte habe; sie sei vielmehr eine Sammlung tcS Schönsten in ter Kunst ohne Rücksicht aus kunstgeschichtttchc Vollständigkeit. Dieses Prinzip werde auch settgebalten, mitercrscliS aber sei die alte Galerie k-In abgeschlossenes Ganze, das «crnere Ergänzungen auSschließe. lieber dlc von vr. Krause irüber gewünschte Ver vollständigung der PorzeNaniammlung «Veranschaulichung der Entwickelung der »Meißner Po>zr»an-Indusirie) habe der betr. Beamte bereits Bericht erstattet; dura» diese »Vervollständigung würde allerdings der Ertrag terPorzeNanmanusaktur etwas ver mindert. Nackdem der Grahl'sche »Antrag einNimmiac »Annahme aellmdcn, wurden alS Mitglieder des LanktagSauöschusseS zur Verwaltung der Staatsschulden Präi. Habcrkorn »nd Vr. Minck- »vltz, zu Stellvertretern Abga. Günther »nb Penzig gewählt. ' — Da« kgl. L'ii deSm e d ic i na l-E o l I egl n m hielt gestern seine erste öffentliche Plenarversammlung ab. lieber den ersten Gegenstand der Tagesordnung: gutachtliche Auslastung über eine Revision der Gewerdcordnung betreff» der Bestimmung über dlc Zurücknahme der »Approbation, berichtete »Med.-Rath vr. »Birch.-HIrschicid. Veranlaßt wUlbk das Gutachten durch ein Schreiben dev Rcichskanzlcramtcö, weiches die Entziehung der »Approbat on öiter als bisher angcwendct »Villen will , um die ärztliche Praris vor unlauteren Elementen zu befreien. Das Eollegtum empfahl, einen Zusatz in das Gesetz aullunchmen. wo nach »Aerztcn und »Apothekern, über welche durch richte»liehes llrtheil bie »Aberkennung der büigcrlichcn Elncnrcck'tc verhängt worden ist, dadurch auch ohne Weiteres die Approbation dauernd entzogen sein soll. »Aus »Vortrag des Med.-Rath vr. Melbach wurde eine Revision der »Ans'übrungspcrordnung zu dem Geictze übcr Leichrndellattungen beanlragt und dabei die Berücksichtigung folgende Sätze empiohlen: I> Die Frist, nach deren »Ablau« be legte Gräber wieder benutzt werden dürfen, wird >ür jeden Fried hof von ter kompetenten »Behörde nach Gehör des BczirkSarzteö festgellellt. Für das Mindestmaß dieser Frist sind die Boden- bcschallcnheit und die Genndwasservirbälinisse des Begräbniß- piatzeS, bez. die örtliche Erfahrung über die VerwesunaSdauer bestimmend, doch dari sie in keinem Falle tür die Gräber Erwach sener weniger als tO. sür bie Kinder weniger als ü Jahre be tragen. 2> Die »Anlage von Grüften ans den Friedhöfen ist nur unter der Bedingung ihres dichten Verschlusses ge astet. :v Neu anzulcgendt Friedhöfe sind von vorhandene» rrinkbrunnen bis aus 5i» Meter entfernt zu halten, wenn bei geringem Tiefstände und bei der SiromeSrichtung deö Gruntwassers eine »Ver unreinigung dev Brunncnwallers von den Gräbern der wahrscheinlich ist. »Bei »Bestimmung ter Enstcrnung der Friedhöfe von Wohngebäuden kann, wenn letztere nickst in geschlossener Bauweise an-gestst»« sind, bis auf v> B eter herab- gegangen werden, ä. Die Einfriedigung bcrFriedhöfe kann durch eine mäßig hohe »Mauer, Zaun oder lebende Hecke bewirkt wer den. 0. Die »Bestimmungen über das stille »Begräbnis» sind dahin zu beschränken, daß außer dem Verbote des O cffuciiö deö Sarges au! dem Friedbote nur die beibebaiten werten, die sich ans ten Eintritt in das Steibebaus und aus das »Verbot von Feierlich keiten im Sterbebauie bestehen. Bei jedem auch vereinzelt vor kommenden Sterbeialle Infolge gewisser, mit »Namen auszustst rcn- der, ansteckender Kiankheiten ist bas stille Begräbnis» gnzuordncn. - Hierauf wurde eine »1 ause gen acht, wonach in die Diskuisivn über die »Anträge des Zwelgvereinö »Pirna ani »Beschränkung der »Berechtigung zur ircten »Ausübung der Heilkunde eingetreten wurde. — Am vorgestrigen Todtenteste waren Vormittogs die Kirchen und während der Nachmittagöstuntrn alle Fr«edhöie außerordentlich zahlreich besucht. — Der berühmte russische Hoi-Ehirnrg Professor Botkin hielt am 14. d. vor ten Pclcrcdurger Studenten der Mecizin einen »Vortrag über die L n n zpen t ub erk u I os e, wobei er unter An derem Folgendes sagte: „Vor 25 Jahren habe Ich selbst über die Idee der Ansteckbarkelt der Lungentuberkulose gekästst: heute ist k eie Tk'atsache durch rlue »Anzahl von »Beweisen und »Versuchen, die direkt an Ik'iercn angestellt wurden, vollkommen konNastrt. Was tgs Im AuSlandc und zwar In Oesterreich von dem Inns brucker »Professor RokikarSkh ang,wendete Pulverüatlonömittet Xatlch m Iwuxoienm, das so biel c-taub in Eluopg austvirbclt, betrifft, so wende aueb leb dasselbe nsttEnvIg an, obwohl ick'nicht ü:nf, wildern nur drei Procciit dieser Mischung nehme." «»Auch im Ltadtkrankcuhausc zu Dresden werden die »Versuche damit fortgesetzt, obwohl sie bisher nickst viel Erfolg crgascn.» -Lg II Helm Marr. der bekannte Streiter wider taS Iutciithuin, wird am Donnerstag »Abend im „7ivoii" einen »Vor trag über die Iuteinraae und das Manchcstcrlbum basten. Der intrist ist nur gegen ein Eintrittsgeld i25 »Pt. türMitglleder des Rciermvercins und 50 P«. stir „Fremde"» gestattet, das zur Halste dem deutschen Iuvalltenwnd zustießeu soll. Herr Direktor Müller ist bekanntlich in eine lebhafte »Agitation sür eine Reform unserer Gemeinde- an lagen eingetreten. Er verlangt tlmwantlmig der unge rechten MicthzluSgroschcn und Grundwcrlbsabgabcn In eine kommunale Einkommensteuer. In einer kleinen »Broschüre ver« tbeitigt >» rrr M. seine Anschauungen gegen die erfahrenen »An griffe. »Merkwürdig, was man ihm Alles entgegeiibält! Da soll die Elukommcnstcucr. namentlich d'c eonnnnnale, einen coin mnnlsiiscben Eharakter tragen - warum : Ja. wer da^ wüßte! Collicn die städtischen »Behörden von Lelpsta. Ebemnir. Bwchc,, »Pstna w., wo die städtischen »Bedürfnisse durch sslusominenstcuer ausgebrackst weiten, wstkück' aus lauter Eommuiiistcu bestehen? — Daö zum »Besten der blinden Sängerin Fräul. Müller und ihrer kranken Mutter neulich im „Tivoli" bom Gcsangbcrct» „Earola" und der Kapelle des „Orpheus" gegebene Eonccrt bat einen Reinertrag pon ca.bOO Mk ergeben, was, »renn eS auch den Unglücklichen eine große Erleichterung gewährt, doch sür de» vom Eonista in »Aussicht genommenen Zweck. »Beite aus Lebenszeit zu versorgen, bei »Weitem nickst ausrcicht. Beide Frauen liegen übrigens noch Im ckranke»hgi»'e - Seit Kurzem ist an der hiesigen Gewerbeschule ein Kursus sür Steu ogra die eingctickstct worden itaknlkatlv». der sich von Selten strebsamer junger Leute der »Anstalt einer lebhaften »Bctheiligung erfreut. — Einfach uuo bescheiden, wie sclbiae beute noch ist, trat Ostern 1854, nach der Konfirmation, »Anna Schmidt alS Ar- beitSmädck'en i» Stellung In die hiesige Ehocoladcniabrik von Pctzoldt und Anlhorn, nachdem sic schon vom Iabrc 1852 ab als Sck'ulmädclicn. um Mütterchen zu unterstützen, in ten freien Stnntcn daselbst Beschäftigung gestiebt und erhalten hatte. 27' - Jahre in einem Geschäft, in einer Stellung und mit der selben Lust, Liebe, Flc ß und Ehrlichkeit immer weiter zu arbei te». ist kür »Anna Schmidt gewiß ein Ehrcnwugniß, welches humane Anerkennung verdient. Ai» Sonntag »Abend ist In der 2. Etage eines Hauses der Aiiialleiistra'-c ein E i n b r n eh Sdi ed st a hl in Abwesenheit der Logisinhaber verübt und sind dabei l >(»> M. baarcs Geld in Golk, Silber und »Parieren, karnuicr auch 4 Stück Hnntcrt- markscheine, sowie eine Mb. Ebliiirenibr »ist defekter Feder, ein Mb. Löffel, dcrgl Messer und oiabcl, wie solche als Patben- gescheut in einem Etui gegeben zu werden pflegen, eine «ilbcrne Bililc und drei alte bc>cttc goldene 'Ringe gestohlen worden. Der Dieb hat, um z» diesen von ihm gestohlenen Sachen zu gelangen, die Voiiaatthür. d>e Lstibcisthür uiie einen in dem betr Zimmer befindlichen Schrcibstkretsr angcb hrt und erbrochen. - Der „Kaickmännifchc Benin U rania" (Münchner Hoi, I. Etage», dessen »Mstal'edcrzghl seit »Avril d. I. von 17 auf 8'.» gestiegen ist »nd der de» humanen Zweck verfolgt, die „Dresdner Kranken- u»d »Begräbnißkaffc sür Kauf enie zu fördern, nimmt nach fcdcr Richtung hin einen erfreulichen »Anftchwung. Zu den Donncrstags.Abeiide» habe» sich bereits »Männer der Wissenschaft, llric die Herren Pastor 0,-. Sülze, Ist-. »Peter. Staksai zt Ist. SttNiberg, !>r. plnl. »Block'witz, 1>r. psstl. Schriller, Dir. Ripber- ger. Dir. Ristnaaei. Doecnt Krone u.A. bereit erklärt. Vorträge zu hasten. Die Famillenadcnte finden programmmäßig in Brauns »volei statt.
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