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Dresdner Nachrichten : 20.10.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-10
- Tag1876-10-20
- Monat1876-10
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 20.10.1876
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Kr. SS4 «»««»« ,-»» 7 U»r ln d,r tttl»d(tt,n M,rt«nlir»te 14 «bin. ,„»«M»»reI« vl,t,llät,r. »-IMartttvPIoe,»ur<>> «I, «oft r Marl 7Ü «i»teINumm«rnioPi,k. 30000 Si»l. nür die Rückgabe ringe- sondier Mlinuicltvie macht sich die Redaciiou nicht vrtvilidltch. Jnserolen-Aiinahme aud- niiiri» Haaieustat« in» vogierm Hamburg. Bel li». Wien, ileiviitg. Botel, Breilau. graniinrl a. B!., -«>,». W»il« in Bkliin, L-idjig. Mien. Hamburg, llraiiliurt i> M,, Mün chen, - lau»« ck <!». », graniinrt a. M. — »».Voigt i» Ciiemneg,— »»>»«, l.niilt», »„Iller L tu. in Paris. Freitag, SO. vctsbrr 7lN!'rat« werda« Warten, «ira», >3 dt»«».» Utir >«» Tageblatt fürHolitik,Ilnlerhaltung, cheschästsverkchr. Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigeirthrmr der Herausgeber: ^lkpslh öl Ncichlirdt in Dresden. Verantw. Nedactcur: Fr. Goedscht in Dresden. angenommen, Sonntag» er» Mittag» »«Uhr. I» Nrntiodt: grade »ioiier- gatie „ dt»Nachm.»Uhr, 7er Raum einer ein tsaltige» Peiltaelle tollet Id Ptge. trnigelandt die gitlr Nil Psge. »tne Garantie tür da» « achttla, igeEricheine» der Jnlrrat« wird nicht gegeben. dl.rwärlige ktnndiicen» Bunriige vo» uns unbe- kannlc« H-nurn und Per ionen msenrrn wir nur scg-n Praiiiimerande- >„g r-Briet« ine.tr > oder Pe-itll«»«». I.inn, Acht bilden tonn« Id Prge. Jnierolc für die Montag?-Rümmer oder nach einem Helling« die Peliljcil« üO P,ge. XXI. Jahrgang. MItredacteur: Für das Feuilleton I)r Vlnril vier«). Dresden, 1870. ! bedroht, zu beschwichtigen. Ist es iber der Beruf Deutschlands. PvlrttschkS. ! den ihm sicherlich einst gefährlichen Panslavismus zum Siege zu ES gehört viel Hoffnungsseligkcit dazu, heute ncch nicht an der! verhelfen? Sollen die Plaue eines Bnkrmm durch einen Bismarck Erhaltung des Friedens zu verzweifeln. Der Friede gleicht einem > gefördert werden ? Todtsterbenskranken; jeder Augenblick kann seinen letzten Athcmzug > Uebcr den allgemeineren Sorgen wollen wir nicht versäumen, bringen. Aengstlich lauscht Europa den Vorgängen auf dem unser Hauswesen behaglicher einzurichtcn. Die Vorschläge mehren Krankenbette, die Fiebercurve hat längst 41 " Eclsiuü überschritten, der hippokratische Zug kündigt sich schon auf dem Gesichte des ster benden Friedens an. Und doch! so lange noch ein Athemzrrg aus- und eingeht, wollen wir nicht ablassen, zn hoffen, Rußland, das bis her nur incognito Krieg führte, hat die Maske abgcworsen; kein nur irgendwie einsichtiger Mensch zweifelt mehr daran, das; alles Diplo- matisiren über Waffenruhe, Waffenstillstand, ihre kürzere oder längere Dauer, über Reformen in der ganzen Türkei oder blos in ihren Nordprovinzen und dergl, eitel Komödie war. Der letzte, mit ungewöhnlichem Geschick bewertslelligte diplomatische Zug der Türkei: Anerbieten eines bedingungslosen halbjährigen Waffenslill standes, hat den höchsten Erfolg errungen, hat Rußland gezwungen, sich offen als augreifcnden Theil zu bekennen. Gleichzeitig kommen von allen Seiten Botschaften von russischen Rüstungen im groß artigsten Maßstabe: längs der moldauischen Grenze, in Bessarabien stehen 240,000 Nüssen cchcllonirt, des Befehls gewärtig, den Durchmarsch durch die Douaufürstcnthümer anzutreten. Letztere bereiten ihre Bahnen zum Transport solcher Truppcnmassen vor und rüsten ihre eigenen Truppen, damit Russen und Rumänen vereint die Donau überschreiten. So bekannt ist bereits den Türken diese Gefahr, daß die Dislocirung der gegen die Serben kämpfenden türkischen Heeresabtheilungen begonnen hat, um die Donauüber gänge zu schirmen. Bedrohen so im Norden Nüssen und Rumänen die ganze türkische Donaulinie, so setzt im Süden Griechenland gleichfalls die seinige in Bewegung. Kurz, der Himmel verdüstert sich immer mehr. Ist denn aber, so fragen wir immer aufs Neue, deutscher Seils 'Alles geschehen, um den Bruch des Friedens zu verhindern? Wieder holt fordert die „Times" Bismarck auf, seinen Einfluß zu einer Flicdenspression auf Rußland zu benützen. Sobald er freundschaft lich, aber entschieden erkläre, nicht zu dulden, das; Rußland an der Donau festen Fuß fasse, würden die russischen Bestrebungen nach Besetzung Bulgariens vorüber sein. Die Lccupation Bulgariens würde die Donau von Belgrad bis zue Mündung zu einem rus sischen Strome machen. Die Donauschisfsahrt frei zu erhalten, sei aber fast ebenso eine Nothwcndigkcit für Deutschland wie für Lesterreich. Wenn Bismarck die größte Wasserstraße Europas ohne Protest in die Gewalt eines Staates kommen lasse, der einmal Deutschlands Feind werden könnte, so beweise er eine an ihm neue Gefälligkeit. Wollte Fürst Bismarck nur Rußlands Schwert in der Scheide halten, so würde Deutschland dann leicht im Bunde mit England die Türkei zu den nöthigen Reformen zwingen. Die ..Times" schließt, Bismarck habe heute einen nur von dem Napo leons nach Austerlitz und Jena übertroffenen Einfluß. Durch sich, unsere Münzen verständiger auszuprägen. Die Kleinheit der silbernen 5>0 und 20-Pfenniger, meint Jcmand, sei ein Vorzug; man solle sie ja nicht größer ausprägen, damit man nicht unnöthignr Ballast mit sich herumsnhre. Wohl aber solle man Verwechselungen mit Nickel>»ünzen dadurch Vorbeugen, daß man aus den 10- und si-Pfennigern an Stelle des Reichsadlers eine Krone prägt; dasselbe gelte auch von den kupfernen 1- und 2-Pscnnigern, um sie, wenn sie neu sind, nicht mit den lO- und 20-Markstücken zu verwechseln. Dasscheint recht zweckmäßig Warum muß denn überall der steif- Adlör iicb iv'ciren? Neueste Telegramme der Dresdner Nachrichten. Berlin, >9. Oktober, 4 Uhr Nachm. Die „Nordd. Allg. Ztg.' meldet von angeblich guter Seite aus Petersburg: Der Großfürst-Thronfolger solle sich alsbald von Livadia nach Wien, Berlin und London begeben, um bei den bctr. Höfen und Kabineten persönlich für das einmüthige Handeln der Großmächte im Interesse eines gedeihlichen Austrags der Lrientfraqe zu wirlen. 'Nach allen Versicherungen der Petersburger Kreise halte der Zar unverändert an dein Entschlüsse fest, nicht isolirt in dieser Frage vorzugehen, nicht seine Allianzen aufzugeben. Petersburg, 19. October. Abends 5 Uhr. Lord LostuS, der englische Botschafter, geht demnächst zu dem Zaren nachLioadia. Dies wird hier als Symptom einer möglichen Verständigung zwischen England und Rußland betrachtet. London. 19. October, 5 Uhr Abends. Tie sensationellen Gerüchte über die bevorstehende Sendung des Lord Rapier mit Truppen nach Egypten, sowie über englische Pläne zur Verthcidrg- ung Konstantinopels sind durchaus unbeglaubigt. Ein Zusammen tritt des Ministerconseils, vor welchem solche Maßnahmen überhaupt nicht in Angriff genommen werden könnten, ist nicht erfolgt. Tie „Times", welche diese Gerüchte reproduciren, bezeichnen sie eben deshalb als verfrüht und unglaubhaft. Eben deshalb seien auch die sensationellen Meldungen auS Wien über den beabsichtigten Ankauf türkischer Panzerschiffe seitens Englands, soivie ähnliche Nachrichten nur als Combinationen anzusehen. Thatsächlich ist nur die Meld ung von Reuters Bureau, wornach die nach Indien gehenden Trup pen angewiesen sind, bis auf Weiteres in Gibraltar und Malta zu verbleiben. einziges Wort könne er Europa vor Leiden erretten, gegen welche die seiner eigenen Kriege klein waren, lind seine Verantwortlichkeit >ci ebenso groß als seine Macht. Leider aber scheint uns Deutschen durch Bismarck der Platz an der Seite der Russen angewiesen zu sein. Mit Ausnahme der Mikitärparlei, das darf man wohl behaupten, wünscht Deutschlands Volk sich lieber an der Seite des civilisirtcn Westens von Europa, als des culturbedürstigen Ostens zu befinden. Unser gejammteS liberales Bürgerthum und der conservative Bauernstand, vertreten Lurch Zeitungen vom Range der Kölner und Weser-Zeitung, sowie Augsburger Allgemeinen, ferner die Elerikalcn und die Socialdemokraten — Alle verabscheuen gleichmäßig den Krieg und im Speeiellen eine deutsch-russische Allianz. Um diesen Widerwillen zu begreifen, braucht man sich blos zu ver PocalkS mrd ZächslscheS. — Gestern Mittag 2 Uhr besuchte I. Maj. die Königin in Begleitung des Fräul. v. Fabrice das im Eanalctto-Saale auf der ein iBrühlschcn Terrasse ausgestellte Oelgemäldc „Der sterbende Heiland" und verweilte über eine halbe Stunde daselbst. Ihre Majestät stellte beim Abschied auch den Besuch des Königs nach sei ucr Rückkehr in Aussicht. — Dem ordentlichen Professor an der Universität Leipzig, Di.pli. Johannes Adolf Overbeck, d.Z. lioeior nmAoitwus, ist das Ritterkreuz I. Elaste des Verdienstordens, dem Kreisober gendarm Karl Bruno Lcberecht Fichtner in Dresden der tönigl. prcuß. Kroncnorden 4. Elassc verliehen, lncmächst der Fi nanzrath Oe. jur. R itterstädt als Hilfsarbeiter in das Finanz Ministerium versetzt, endlich sind aber der Professor an der königl. Akademie der Künste in Berlin, Geschiciitsmaler Iuliu SSchra - der, und der Baurath Eon st aut in Li psi u s in Leipzig zu Ehrenmitgliedern der Kuiistacademic in Dresden ernannt worden. . ^ ^ .. ..... ... — Wie wir hören, ist der bisherige Amtshauptmann Litzken- gcgenwartlgen, daß Deutschland einem Staate Unterstützung bretcn! q^,^berg, welcher dort, wie von uns bereits mitgcthcilt wurde, der uns glühend haßt- Was haben wrr Dcutsck>c für ^or- > worden ist, durch den Regierungsralh und hiesigen Stadtverordneten theil daran, das Slavenrerch Rußland groß zu ziehen? Letzen wir ^ ^ ^ Berncwitz ersetzt werden wird, zum 'Rath im hiesigen Ober Rußland ;n den Besitz der Balkanhalbmsel, so ist der Panslavismus > ^iffisioriuin designirt'worden lo stark vaß er bald mit dem Germanenthum abrechncn kann Die! . _ ^lucs, der durch seinen Ucbcrtritt zun, Katholicismus be- Wochenschrift: „Im neuen Reich" setzt sehr klar auseinander, daß m j den Glaubenssätzen der Slaven der Deutsche als Fremder und als Heide, sowie als Unterdrücker der Slaven dem Fluche preisgegcben ist. Der Haß gegen die Deutschen ist lies in die Brust der Slaven eingcgraben. Heben doch jetzt schon die Wenden in unserer sächsischen Lausitz, die sich doch nicht über uns Deutsche beschweren dürfen, den Köpf höher, weil ihre Geister sich füllen mit glänzenden Träumen von Siegen ihre» slavischenBrüder inRußland undScrbicn zunächst ober die Türken, später über die Deutschen! Wenn das im Ammcn- lande geschieht! Die vornehmere russische Gesellschaft zeigt sich großeiitheils vom Fieber des Panslavismus ergriffen. Immer in Sorge, der Langweile zu unterliegen, immer aus neue Aufregung l cdacht, ohne tiefere, sittlich religiöse Interessen, der Möglichkeit in tensiver politischer Arbeit beraubt, hat dieselbe nach einander Nihilismus, dem Socialismus gehuldigt. Diese Spielzeuge sind abgenützt, auch der Haß gegen jede staatliche Ordnung, die Verach tung des heimischen Wesens besitzen nicht mehr den Reiz der Neuheit. Einem andern Madegötzen wird gehuldigt: dem Panslavismus. Der alte Panslavismus, aus die literarische Wechselseitigkeit gegrün det, war ziemlich harmloser Natur Im Jahre 1848 verschworen sich der böhmische Gymnasiallehrer, der slovakische Prediger und der ceoatische Buchdrucker, ein slavisches Weltreich zu schaffen. Das diente höchstens, große Kinder zu schrecken. Ein ernstes Gesicht hat diese Idee angenommen, als es gelang, für den Panslavismus in stußland unter den Officieren, Beamten und Hoileuten Propaganda kannt gewordene Graf Kail v. Schönburg soll den berüchrigteii spanischen Mordbrenner Don Earloü mit Kaffe unterstützt haben. Das blaue Blut tann sich nicht verleugnen. — Der LandeSsv » ode lag in gestriger Sitzung die Ver ordnung des evangclisthcn Lankcsroiisistoriiiiiis. tie durch das Rcichsgcietz wegen der Beurkundung des Per oticiistaiidcs n»b der Eheschließung hctingtcn Verankerungen in der iirchiichcn Ort- niing bctr.. zur Kenistnißnahnic und Erklärung vor. Da nacl) ziemlich süiisstündigcr Debatte nur klc ersten 11 Paragraphen erledigt, bcz. angenommen wurde» und die Veralbuiig der Vor lage bctr. der übrigen Paragraphen beute Morgen l» tlbr be ginnt, so sehen wir beule von elngebcndcrem Berichte ab. — I» vorgestriger ö i s c n t l i ch c r Sitzung der Stadt- ver o r d ii e > e n »iitcr Vorsitz des .Herrn Hosrath A ck e r m a n n wart, wie wir icbon gestern mitthclstcn, Herr Ministeriaicass. a. dem D. Hartwig znm Stadtratb erwätzlt. Fm ersten Watzlgang l.'»4 Zettel! fl'len tie Stimmen so: 2.', Stadtratb Siegel, 21 Hartwig und 7 St.-V. K ä„»ier; im zweiten ,50 Zettel» St.-V. Tiegel 27, H arrwia 21 und Käuffer 2; eö wäre also die Wabl Sicgelt> alö gesichert zu betrachten gewesen, doch in der engeren Wabl zwischen Siegel und Hartwig wandte sich daö Blatt; man bctbciiigtc sich lcbbaitcr «ür Hartwig, den» Ott Zettel gingen ein. Daö Resultat nannten wir. Eine Stimme erbielt auch St.-V. Ptrver. Der direct an tie Stelle F-röbnerö zum Stadtratl'erwählte Kauiinanii Hultzsch wird bereits am 21. dies.. Nachm. 4. unter de» üblichen Formalie» i» sein Amt eingewiesen. Rach Bewilligung cincö Mehraufwandes an Eingucirtlerungokoslen pro 1870 genehmigte man, das, dem in Ruhestand getretenen, bisher a» der Ncustädter Realschule ange- stcllt gewesenen Sprachlehrer Or. Peschel (Direktor deö Kör- ;u machen, und vollends zu einer Gefahr stieg er empor, seitdem!uer»u,scu„io> eine iäbrltche Ren'io» von OM Mark .-ezablt wirdI ^ ^ . »<>>>., >na»dicier Gelegenheit >egt «t.-V. Eristoiaii, die Zahlung auch Mitglieder der Kaiserfamilie z» dcn Bekehrten ^ahltt.n und der iWt» Mark Seitens der Stadt an 0> . Zar sich unfähig zeigt, den sturm, der schließlich auch lenie Dynast,-! PIchel an. Sein ideales Streben. dein man dir Herstellung eines - i nationalen Werket- in Dresden verdanke, verdiene ticic Ancrkcn- liiung. Er stellt Antrag und dicier wird aui lic nächste VageS- vrdnung verwiese». Hieraus kwiid die Anstellung des Or. Ge ring an der Ncustädter Realschule mit vcsondcrer persönlicher Zulage bewilligt. — Der Bericht des Rechts und Fina»z-A»S. schnsseü, die R e organ i > a t i o » der Ar»ienversor- gu n g Sb e h ö r dc bctr., düritc das allgemeine Fiilcrciie umso mehr i» Anspruch nehme», als er. im Sinne dcS StadtralheS direct daraus losilenert, a» Steile der jetzige» Bcaifoaimciipor- stcher (bekanntlich Ehrenämter mit Aniwändcntschätigiwg) be soldete Beamte kiiizniübrc» - eine Maynahme, 'orderen zuversichtliche Nutziichkcit wir schon vor einige» Wochen ans den vom Stcibtialh geltend gcmachicn und aus andern! Gründe» cln- tratcn! Elirenlicherwelse cmpsehlcn die vorgeiianiikcn Ausschüsse den dem Eollcglnui vom Ralbc vorgclcgtc», im obige» Sinne bearbciietc» Entwuri einer L oea > ar m cnordn n n g der silnnnung, indem sie bei aller Anerkennung dessen, nad bisher von den Aruiciivorslchcrn und Armenpflegern Gutes geleistet worden ist. sich »ach Lage der Lache mit Eimühnnig von besol deten Slrmcncoinmissann einverstanden erklären. In Folge der außerordentliche» Entwickelung Diestens in Veibindniig iliit de» maniiigsachcn neuere» Verordnungen ist auch daö Annen»eien von Jahr zu Jahr complicirtcr geworden, io daß das 'Ami eines Arinenvorslclicrö, wenn cs gleich gedeihlich inr die Annen, wie für tie Stad träne und vor allen Dingen auch >h»c v' riönlict c Rücksichtnahmen berwalttt werden soll, durchaus »ia r tils N.bcn- beschäitiguiig siirMäniier betrachtet weiten kann, die nie bis her — Geschäftsleute sind und in Folge denen ihrem Ge schäfte die »iciite Zeit und Albcitskrait widmen milsten. Der Bericht sagt jedenfalls ii.ü allem Recit: „Tie »attische Armen pflege ist vor »Allein pol zcüi.lcr und finanzieller Natur! die Wahrung dcS Stadtuckclo und Vcnn.itnng aller uniiöthigen Ausgaben koinmt dabei in erster Linie in Betracht. Erst liehen ihr kann und soll die Humaiiltät dcrücksichitgt werten. Diese, vorzugsweise für Großstädte — die Sammelpläne der Verarmten und Verarmenden — beachtlichen Momente haben inr Dresden uinsomchr Bedeutung, je zabirci.1 crcr privater Wohltl'ätlgkcits- gnstallcn sich unsere Vaterstadt erircut." — Die genaue Kenntnis; und Uebciwachuiig aller u. A. ans dem Gesetz, rcn Un tcr- st ü tz u n g sw oh n s i tz bctr., sür eie Eomunin hervorgebenden Rechte, fordert bnrcausraliscl'c Bildung, die der Geschästomaiin nicht haben kann, WnS durch Unkenntnis; des Gesetzes, oi cr auch durch inißvcrstantenc Humanität hier und da der Stadtlay'e für Ausgaben gemacht werten sein mögen, das kann freilich Niemand bc-isscr», avcr — cs ist degtelslich, ohne bah man deshalb an der EhrcnhaiNgkcit und du» besten Willen der Herren Armcnpslcgev zu zwci'cln braucht, obgleich im Lause der Zeit auch im letzteren Sinne »lannlgiachc üble Erfahrungen gemacht worden sind. ES ist z. B. geschehen, daß Armenvorstcber, sei cs aus Unkenntnis; der gesetzlichen Bestimmungen, ans Mangel an Ucbelroachung oder aus sür die Stadt sehr kostspieliger Hnmanikät, a» Personen, die nicht »ach Dresden gehölig, anstatt noch vor Ab'aui von 2 Jahren ihres Hierseins ihre »Ausweisung zu veranlassen, über diese Frist hinaus Unterstützung gezahlt und io der Statt die Verpflichtung auserlegt haben, tie bctr. Annen, die daun den U nterstützuiigöwohirsitz erworben, sür immer z» erhalten. Solche Fälle können. östcrS verkommend, recht thcucr werden. Wie dcdentcnd daö Armcinvcscii in Dresden an Ausdehnung gewonnen hat. ergicbt sich tarano, daß, während die lausenden Unterstützungen im Jahre 1807 blos 07.M2 Mark sür IM.', Arme betrugen. die Arme» im ictzlvcrgaiigciieii Jahre aus I08N Personen »»gewachsen waren und eine Summc von I21,27:r Mark erhalten mußten. 1870 betrug der Gesamintnui wand iür das Arincnwcscn Ist',,'.»Ui Mark und im Vorjahre nicht weniger als 000,1.71 »stark. Wir tbeiltc» schon früher mit, daß Dresden zur Zeit in :iO Arinendistrikte gethcilt ist. denen >e ein Armenvorstchcr mit sc einem oder mehreren Ariiienpflcgcrn Vor sicht. Daö, was die AinicnvcrsvrgnngSbcherte, dcz. der Stadt- rath vorschlägr, gebt nun dal,:», an Stelle der no Armcnbor- stehcr, ccne» blöder für ihre Auölaaen ein Aversionale von io Lbalcrn pro Jabr gewährt wurde, sieben stlrmciicoimiiissare für tie sieben '.'lriucutislrikte der Statt alS sestdesoldelc Beamte und nächste Organe dcS ArmciipersorguiigSaiiitcs anznstclle». Damit hört die frciioillige Arinciipslege keineswegs ganz aui. da ein Arinciipslcgcr nicht inr ie circa 200 Arme allein zu sorgen bcrmag. Es sollen also Arinenpfleger »ach wie vor dlei- ! bcri und wen i» Wabihcit sein mciischeiisrcniidlscher Sinn, ohne andere Interessen, zu solcher Thatigkclt zieht, der kann ile noch? Ruinier anonbcn! - Indessen die Rcorgaiiisasioiikvorschlägc cr- jiahrc» im Eollegium schwere Angriffe. Stativ. Heger eröffnet die Reihe der Gegner und kämpit mit Eiter gegen die Einsetzung desoldetcr Ai»icncom»iissarc. Er wistc leovi, wie hicl Un- zuträglichkcitcii durch Armeiworslchcr der sctzigcn rstrt vcianlatzt worden seien, daß z. 'B. einer an einen Mann noch drei Monate nach kessen Tode Unterstützung gezahlt habe, die natürlich von den Erben genommen ward. ». i. w., und er würde, wäre die Sitzung eine geheime, noch cclaraiitcre Fälle n. i. w. vorsühren könncii. Aber gäbe cö nicht auch besoldete Brauste, di: »utreu geworden seien und Unterschlagungen begangen bältc» e Er sei gegen die Remnneratioiien. Ein Ehrenamt ,Nüsse ganz ohne Entschädigung verwaltet werten. Man solle nur de» Armen- Vorstehern weniger Arbeit ausbürden . dir Stadt in ^>> oder IM Bezirke tbeilen mit die Aciiuec bester organisire», tann würde man cbeiiioviel erreiche», wie mit bewldclcn Eomuristarcii, ob schon er nicht verkenne, daß cs iür Viele etwas Verlochcntck haben müsse, auch hier eine Schaar womöglich »»stvrmirlci Bramtc» mit Helm und Säbel zu sehe» und die Berichte tcr Untere» an die Oberen abschlicßcn z» bören mit dem inniicr alcichcn: „Zn Bescbl!" Stadtv. Ebalvv ä u S ist für einen Mittelweg, betont jedoch, daß er in einer "jährigen Ersahrung als Armenarzt gesunde» habe, daß die Arme» zu den unbesolde te» Vorstehern Vertrauen, gegen die de'oldctcn Beamten ater Mißtrauen gehabt batte». Stativ. H a rtwi g ivili zunächst vom Ratb eine iveclficirte Kottenvorlaat; ielii daraus gestellter Antrag wird jedoch abgelebtst, obicho» sich Vice Vorsteher Jor dan daiür erklärte. Jbm scheint, man komme aus dem vor geschlagenen Wege zu einer zn volizeilich-biircarikratischen Reor ganisation : in erster Linie müsse tcr Humanitätsslaiidpimkt gc wahrt werden, Eö ward noch inancheo wiederholt vorgcbracht. man iand hier die rsteucinrichtniig zn kostspielig, dort zn ver letzend iür die bisherigen Armerivorslehcr und sonderbar immer war man sich darüber klar, daß die besoldeten Beamte» das Hu nranitärc ain Armcnwcscn berriisterbringcn müßten. Sollte dir Freundlichkeit und Güte denn »irr bei Bäckern und soustlaen Gc- schäMersten wohnen? Wird der Mensch, wenn er Beamter wirb, gefühllos und inhuman? Wir glauben das zur Ebrr des Beamten nicht! Leider konnte Herr Stadtratb ,E u r, z'c der natürlich anwesend war. niclst zur Begründung der Ratbch Vorlage kommen, den» cö warb Orr Antrag des Stadtv. Paw. iikorvs kV aiigcnomiiicr:. nach welche», die Angelegenheit Vov tcr Tagesordnung akgcsrtzt wurtc i.nd zimächst eine gntaä tl'.!» Aeuberrmg tcr Armrnvorstrder-Vkoginiinrirrg über eine Reergo
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