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Dresdner Nachrichten : 25.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191607251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19160725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19160725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-25
- Monat1916-07
- Jahr1916
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- Dresdner Nachrichten : 25.07.1916
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Dienstag, 25. Juli ISIS. L8SO 60. Jahrgang. Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernspr«cher-2ai,imeln»m,ner: LS SLL. Nur für Nachtgespräche: LOVU. Schrislleitung und Hauptgeschäftsstelle: Maricustrasic IHtc». Druck u. Verlag von Liepsch S- Ncichardt in Dresden. l)DS4/rälVg - §ön3ant- 3c!iokolaöe §ckokv!aöe Ätftker- Aekokolaöe - Aakao, Desserb. »tn'elW'tlch In Dre'den bet zwetmattger Zutta»ung tan Sonn-und Manlagennm einmal» »Ls M.. i AngeiaeN-Dreise «inio-Uig- Zeile teiwas Silben» SS Pf N°r,»aepii!ye und A„,ei^n in Nummern nach San.,. DeZUgS'tj)övUt)r ,n di» Bororten 2,so M. Bet etnm-Iis-r Zustellung durch »>e Post 2.20 M. (ohne Bestellgeld». > nzlottjtUt ck->c.et^e. und Feiertagen laut Tarif.—Auswäriige Ausirögc nur gegen L-rau5drzaylu»g. — Leicgblaii 10 Pf. Nachdruck nur mit deuilicher Quellenangabe <„Dr«»dner Nachr."» gulllistg. — Unverlangie Schrisistücke werden nicht aufbcwahri. Weiteres Versagen der englisch-fron Kaiser Wilhelm an der Lstsront.—krsolgreicher deutscher Scgenftob bei Longucval.—Schwere bllltiste Verluste der knMnüer bei Poritres.—Abweiiun, ruIMer und italienischer An-rlsse.- Srsolgreicher Bvrftoh deutscher Lordedobsste an die rhemsemiisdunz. Ser Kaiser an der Sftsront. Ge. Majestät der Kaiser hat sich vom westlichen auf den östlichen Kriegsschauplatz begeben. In seiner Be gleitung befindet sich der Chef -cs Generalstabcs des Feld heeres. sAmtlich. W.T.B.j Der amtliche deutsche Kriegsbericht. (Amtlich-j Grobes Hauptquartier, 21. Juli 1S16. Westlicher Kriegsschauplatz. Wie sich heransgcstellt hat. wurden die gestern gemel deten englische» Angriffe gegen die Front Thiepval- Guillemont von Teilen von elf englische« Di visionen geführt, deren mehrere hastig von anderen Fronten hcrangcholt waren. Den einzigen Vorteil, den der Feind aus der ganzen Linie erreichen konnte und den wir noch nicht wieder ansgebessert haben, das Eindringen ln einige Häuser von PoziürcS. mubte er mit »über- ordentlich schweren blutigen Verlusten be zahle«. I« Longueval warf ihn der mit Wucht ge, führte Gegenstob der brandenburgische« Grenadiere, von Douanmont glorreichen Angedenkens. Ans einer Kies» grnbe südwestlich Gnillemont. in der der Gegner sich vorübergehend eingcnistct hatte, brachten wir drei Offiziere, 111 Mann unvcr,rundet heraus. Südlich der Somme sind kleinere französische» Unternehmungen bei Soyecourt nnd westlich von Ver- mandovillcrs in unserem Feuer gescheitert. Die Artillcrie- kämpfe flauten nur vorübergehend ab. Unsere Beute auö den Kämpfen seit dem IS. Juli beträgt nach bisherigen Feststellungen «8 Maschinengewehre. RcchtSdcrMaaS steigerte sich der beiderseitige Ar tilleriekampf mehrmals zu grober Heftigkeit. Infanterie, tätigkeit gab cs hier nicht. Oestlicher Kriegsschauplatz. Ans dem nördlichen Teil der Front nnd bei der Armee des Generals Grasen v. Bothmcr ander Patronillen- kämpse» keine Ereignisse. Nordwestlich von Bcresteczko wurden starke russische Angriffe glatt abgeschlagen. Balkan -Kriegsschauplatz. Unverändert. sW. T. B.j Oberste Heeresleitung. Sesterreichisch-uiMrischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart den 21. Juli ISIS: Russischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Ans -cn Höhen nördlich des Prislop-Sattels und bei Lobaczewka in Wolhynien wurden russische Angriffe abgeschlagen. In Ostgalizien südlich des Dniestr wurde das Annähern feindlicher Ab teilungen durch Artillcricscncr vereitelt. Nördlich drS Dnjcstr vollsiihrten unsere Vortruppcn mit Erfolg nächt lich« Ucberfalle. Italienischer Kriegsschauplatz. Gegen unsere Stellungen südlich der Bal Sngana und jene im Raume von Panevcggio und Pellegrino setzte der Feind seine hcstigcn Angriffe ohne jeden Erfolg fort. In den Morgenstunden gingen mehrere italienische Bataillone von C. Maora entlang des Grenzkammcs zwei mal zum Angriss vor. Jedesmal mubic der Gegner « nter den schwersten Verlusten znrückslttchten. Im Ge biete des Monte Ccbio scheiterten im Laufe des Vormittags vier Vorstöbe. Nachmittags wiederholten die Italiener «och zweimal de» Vorstob gegen den Nordflttgel nnscrer Front. Sie wnrdcn wieder unter den gröbtcn Bcrlnsten zurück» geschlagen. Ans den Höhe« nördlich nnd südlich von Pane» vcggio wurden drei Angriffe abgcwicsen. Während der Nacht brachen noch je ei« Angriss gegen Fcdaja und die Höhen südlich Pellegrino im Feuer zusammen. An der Kärntner und Isouzosront keine Ereignisse von Belang. Südöstlicher: Kriegsschauplatz. Nichts RcncS. Der Stellvertreter des Chefö des SkneralstabeS: lW.TB.j v. Höker, Feldmarschall-Lentnant. Ereignisse zur See. Ein Tecslugzeuggcschwader hat heute »acht die militäri sche« Objekte von SanGeorgiodiNogara.Gorgo- Monsalconc sehr wirkt,ngsvoll mit schweren, leichten und Brandbomben belegt. Mehrere starke Brände wnrdcn beobachtet. Trotz heftigster Bcschicbung kehrten alle Flug zeuge unversehrt zurück. <W. T. B.j Flo tten ko in m a n do. Deutsche Torpedoboote au der Themse- miirrdung. In der Nacht vom 22. zum 23. Inli unternahmen dentsche Torpedoboote von Flandern ans einen Borstob bis nahe der T h c m s e m tt n d u n g» ohne dort feindliche Seestreitkräste anzutressen. Bei der Rückkehr stieben sie am 28. Juli morgens ans mehrere englische Kreuzer der „Anrora"-Klasse und Torpcdobootszrrstörer. Es entspann sich ein kurzes Artilleriegesccht, im Verlause dessen Trcsser- wirkung auf de» Gegner erzielt wurde. Unsere Tor pedoboote sind unbeschädigt in ihren Stützpunkt zurück- gekehrt. (Amtlich. W.T.B.j Mervrrbtmdsfinanien. Die Bank von England hat den Diskont von fünf ans sechs Prozent erhöht, um, wie cs scheint, den in der letzten Zeit bedrohlich angewachscncn Goldabflnft nach Amerika etwas einzndämmen. Der Entschlub dürste den Herren nicht ganz leicht geworden sein, da die Diskonterhöhung naturgcmätz eine Reihe von Begleiterscheinungen zeitigt, die besonders unangenehm im Schatzamtc empfunden werden. Mir haben früher schon dargelcgt, das, der eng lische Finanzministcr sich seit langer Zeit mit den kleinen Mitteln kurzfristiger Anweisungen zu behelfen sucht. Nachdem er sich durch die letzte Kriegsanleihe mit ihren umfangreichen Konvertierungen und der hohen Verzinsung den Anleiheweg selbst verbaut hatte, gab cs für ihn keine andere Wahl, als zu „Sparzettcln" und Schatzanwcis,rügen seine Zuflucht zu nehmen, um die immer höher steigenden KricgSansgabcn wenigstens für den Ailgerrblick zu decken. Datz für ein solches System die Diskonterhöhung der Bank von England recht nachteilig wirken mubte, liegt auf der Hand. Herr Mac Kenn« hat sich denn auch sofort ge zwungen gesehen, die Nachteile, die für die Besitzer der Schatzwcchsel aus der Diskonterhöhung entspringen, durch eine Erhöhung der Zinssätze für die Schatzwcchsel auszn- gleichcn, derart, datz bas englische Schatzamt von nun an DrcimonatswecWl mit 5X und Sechsmonatswcckisel mit SX Prozent verzinst. Aubcrdem wurde für gewisse kurz fristige Papiere der Kurs entsprechend herabgesetzt. Dabei ist cs noch gar nicht ausgemacht, ob der Zweck der Diskont erhöhung wirklich erreicht wird nnd künftig weniger Gold nach Amerika versandt zu werden braucht. An und für sich ist cs ja überhaupt merkwürdig, datz England seine ameri kanischen Lieferungen in der letzten Zeit zu einem nennens werten Teile mit Gold bezahlt hat. Es hieb dock», England werde einen Teil seines amerikanischen Aktienbesitzes ab stoben und ihn zur Bezahlung der amerikanischen Lieferun gen verwerten, um auf diese Weise der Gefahr einer Ver schlechterung der Währung vorzubcugcn. Herr Mac Kenna hat sogar fünfprozcntige Schatzanwcisnngcn hcrausgegebcn, die angeblich zum Eintausch für amerikanische Wertpapiere bestimmt waren, in Wahrheit freilich eine fünfprozcntige englisch^ Kriegsanleihe darstelltcn. Offenbar ist also diesen Anweisungen nicht der Erfolg bcschiedcn gewesen, den das Schatzamt erwartet hat. Datz sie ihm in Zukunft nach der Erhöhung des Diskonts, die im übrigen noch nicht abgeschlossen zu sein scheint, reichen Ertrag bringen werden, das glaubt wohl auch -er englische Schatzkanzler nicht. Da diese Wirkungen Ser Diskonterhöhung jm ein zelnen vorausgesehen werden konnten und natürlich auch voransgesehen worden sind, ist es zweifelhaft, ob die Ver hinderung des Goldabflusscs allein dafür bestimmend ge wesen ist. In diesen Tagen haben sich bekanntlich die Finanzminister des Vierverüandcs in London versammelt, um über Mittel und Wege nachzusiiinen. wie der steigenden Geldknappheit in ihren Ländern abzuhclfcn sei. Nibot sieht sich, nachdem die französische Kammer cS abgclchnt hat, auf seine Steuerpläne cinzugehc», gezwungen, sofort Mittel auszubringcnr Carcano hat zwar ein veiHültniS- mätzig umfängliches Steuerprogramm durchgcsetzt, selbst verständlich kann man aber in Italien noch viel weniger als anderswo daran denken, die lausenden Kriegsauögaben auch nur zu einem geringen Teil durch Staatseinnahmen zu decken. Beide, Nibot und Earcanv, haben aber nach den Erfahrungen, die sic bisher mit inneren Anleihen gemacht haben, eine begreifliche Scheu, auf diesem Wege weiter zu schreiten, und so sind beide völlig eins in der Ansicht, datz England helfen mutz. Von Herrn Bark, dem Ver- waltcr des russischen Staatsschatzes, gar nicht zu sprechen. Angesichts dieser Sachlage kann man sich dcS Eindrucks nicht erwehren, datz Herr Mac Kenna in Erwartung deli Massenstnrmcs der Verbündeten ans Englands Finanzen den schützenden Graben einer Diskonterhöhung der Van! von England gezogen hat. Zwar hat er früher erklärt, England werde sür die Gcldbcdnrsnisse seiner Verbündeten auskommeu. Seitdem man aber auch in England den Krieg am eigenen Leibe zu spüren beginnt und ganz wider die Abrede gezwungen war. ein riesiges Landhcer aufzustellcn und sogar in den Kampf zu schicken, ist mau geneigt, die frühere stolze Erklärung etwas einznschrünken. Die Dinge haben sich erheblich geändert, seitdem Lloyd George bei Kriegsbeginn die täglichen KricgsanSgabcn Englands auf Ist Millionen Mark bezifferte, und sogar der Ucberzeugung Ausdruck gab, sie würden im weiteren Ver- laufe des Krieges noch zurückgehcn. Daö Gegenteil trat ein. Englands KricgSkostcn stiegen mit grosser Schnellig keit und Mac Kenna sah sich im Mai dieses Jahres zu der Feststellung genötigt, datz Englands tägliche KriegS- kosteii den Betrag von 100 Millionen erreicht hätten. Auf dieser Basis baute sich sein Finanzplan, wonach England bis z»m März 1017 rund 26'/? Milliarden anfzubringen hätte, auf. Aber auch diese Rechnung hatte ein Loch, die KricgSansgabcn stiegen weiter und belaufen sich heute schon ans IM Millionen Marl für den Tag. eine Steige rung, die nach der Berechnung der „Daily News" das Defizit sür das ganze Finanzjahr um 0 Milliarden er höht, und dabei ist noch lange nicht gesagt, datz die Aus gaben mit 1211 Millionen einen Beharrungszustand er reicht hätten. Nehmen wir das aber einmal an, so ergibt sich für Englands Finanzlage folgendes Bild: Bon den Ms/? Milliarden KricgsauSgaben für das Finanzsahr 1916/17 sind durch Schatzverschrcibnngen, Schatzscheine usw. mehr als 8 Milliarden gedeckt. Normalerweise blieb also eine schwebende Schuld von rnnd 18 Milliarden: die^e Schuld erhöht sich aber infolge der Steigerung der Kriegs. auSgaben um rund 6 Milliarden, so datz England mit einer schwebenden Schuld von 21 Milliarden zu rechnen hat. Kann man cS unter diesen Umständen, die die eng lische Oesscntlichkcit in erheblichem Matze beunrnhiaen, dem englischen Finanzministcr verdenken, wenn er gegenüber den Wünschen der Verbündete» etwas harthörig geworden ist und den Versuch machen sollte, sich hinter der Diskont erhöhung der englischen Bank zu verschanzen? Schon früher einmal hat er erkläre» müssen, England könne nicht gleich zeitig ein riesiges Landhcer halten, seine Verbündeten mit Heercsbcdarf versorgen und auch noch für ihre Kricgskostcn auskommen. Heute ist England cniigcrmatzcn gezwungen, dies alles zu leisten, und daraus erklärt sich die stetige Steigerung der KricgSansgabcn. für die ein Ende vor läufig noch nicht abzuschen ist. Man hat im Viervcrbande schon längst jede falsche Scham abgelegt, England hat sich in Skandinavien Geld geben lasse», und Frankreich hat an? Amerika hundert Millionen Dollars bekommen, zu Be dingungen freilich, die man in Paris vor dem Kriege nicht einmal einer südamcrikanischcn Republik, geschweige denn einer Grotzmacht anzubictcn gewagt hätte. Aber das alles gleicht doch »irr dem bekannten Tropfen auf den beihen Stein und kommt sür die Finanzierung des Krieges gar nicht sn Frage. DaS alles beweist nur, wie schwer cS dem Vierverband mittlerweile geworden ist, Gcld- auellcn im Auslande zu eröffnen. Wenn deshalb „Eeono- mista ö'Italia" meldet, die Finanzminister des Bicrvcr- bandes hätte» sich geeinigt, eine »internationale" A n - leihe von 2V Milliarden auszugcbe», so ist die Bezeich nung „international" mit einiger Vorsicht auszirnchinen. Sie dürste wohl in der Hauptsache nur insofern Geltung haben, als damit die Staaten des BicrvcrbandcS gemeint sind. Im übrigen ist natürlich der Gedanke, datz in allen Vicrvcrbandsstaatcn zugleich eine Anleihe aufgelegt wird, die von allen Staaten gemeinsam garantiert wird, Herrn Mae Kenna wesentlich smnpathischcr. als der, datz Eng land allein für die Kricgskostcn aiiszukommcii hat. Wenn selbstverständlich auch England den grötzten Teil der
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