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Dresdner Nachrichten : 15.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191804159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19180415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19180415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-04
- Tag1918-04-15
- Monat1918-04
- Jahr1918
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1918
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DU. Ick-r-ims. JE Montag, 1». AprU ISIS. HegvürrHel L8TS DvchtmschrP: Nachricht« »re««. Frrnsprecher-Sammelnummer: Lnnsc Nur str Nachtgespräche: roou. »e«^.»«ahr »Irrt-I>OhrItch «n Dn»den und «,n>rt,n d«t p«lmal>,e, ZuN-^-n, <»n Sonn- und M°n,°,e» nur einmal) lawt» bet einmaliger Zuliellung durch di« Pott <»hn« Veltellgeid) «.AI M.. manauich l,«0 M. »a^t,«.»,aN^ Die einwallige AeU« <eiwa 8 Sllden,» P>.. «arpise»,»»« u-«neigen >» Nummern nach G»»«- u. Aeiertage» lt. Tarif, so'/, Leuerungepllchlag. — vup». Nuslr. ge,, vorauedezahl. — Deiegdi. lvL> SchrtMettung und KauvtgeschSftdpell»; Marlenstriche 38/40. Druck u. Verlag von Ltepsch ch Reichardt in Dresden. Nachdruck imr mit deutiicher Quellenangabe (.Dieedner Nachr.") plillWg. — Unoerlangte Schrlstllücke werden nicht aulbewabrt. Rücktritt des Grafen Czernin. Erfolgreicher LMchiff»»gttI «ul Mttelengland. — Reue Fortschritte ans dem Schlachtselle an der Ly«. — Rlendeterte, Merrir. Vlenr-Ler«»!« »enammen. — 17 seindllche Flugzeuge ad,«schosse«. — via dentscher llnterseedoot an der Westtlifte «srlta». Lee amtliche deutsche Arle,»bericht. »«Ilich., Grobes Hauptquartier. 1t. «pril. MestNcher Kriegsschauplatz. Suf Le« Schlachtfeld« a» der Lys gewauue» u»ir io iL-ew Kampfe Bode». Südlich vom Douve.Bache durch, ttietze« die Truppe» des Generals v. Eberhardt die feludllche Stellung südwestlich vo« Wulvergcm und er« stllrmt-u «ach erbitterte« Ringen mit «uglische« zum Gegeuaugriff angesestteu BerbLudeu Nieuvelerke. Ei» l« de« SlLendstnndcu durchgesührter Angriff unter Führung des Geueralö Maercker brachte uns in de» Besitz der Höhe westlich vo« Orte. Bei Baillenl wurde wcchselvoll MkLmpst. Die Orte MerriS und Bieur-Veraui» churdeu genommen. Dem Schlachtfeld« »«strebende feindliche Kolonne« erlitten iu unserem durch Erd» und Lust, beobacht»«« wirksam geleiteten Feuer schwereBerluste. c An der Schlachtsrout zu beide» Seiten der Somme «rtilleriekümpfe. Eiu Angrisf mehrerer französischer Bataillone gegen MainvillerS brach blutig zu. lamme«. Zahlreiche Gefangene blieben iu unserer Hand. Nördlich von Mihiel führten wir einen ersolgreiche« Borstob gegen amerikanische Truppen ans. fügten ihnen schwere Berlustezu «ud brachte» Gefangene »»rück. « Fm 8 «ftkampfe wurden in den beide« lebte« Tage« »7 seindliche Flugzeuge und S Fesselballone abgescholle«. Leutnant Mcuckhoff errang seine» S1. Luft» »e«. You dt« ander«» Kriegsschauplätze« nichts Neues. Der Erste Generalqnartiermelfter: tW.T.V.1 Ludenborss. Der Douve-Vach, an de« auch da» schon mehrfach genannt« «ulvergem gelegen ist, kommt von der französisch-belgischen Grenze nnd mündet bei Warneton in die LyS. — Nieuvekerk« liegt 4 Kilometer nordöstlich von Mervtlle. — Merri» liegt S Kilo- meter östlich pon Hazebrouck an der Straße vazebronck-MerriS— Batlleul. — B i e u x - R e r q » t n liegt 8 Kilometer südöstlich von Hazebrouck, ü Kilometer nördlich von Merville. Der deutsche Abendberlcht. Berlin. 11. April, abends. sAmtlich. W. T. B.j Auf dem Schlachtfelds an der Lys erfolgreiche Kämpfe zwischen Rieuvekerke und Bienx-Berquiu. Via deutsches v Aast vor Westasrita. Amsterdam, IS. April. fRenter.j Nach einer Mit teilung des Washingtoner Staatsdepartements erschien ei« deutsches Unterseeboot vom gröbten Schisfahrtstyp am 10. April ans der Höhe von Monrovia (Liberias, be schoß die drahtlose Station und verursachte anberordent» liche» Schaden. Daun richtete es das Geschütz auf die Kab-lstation. <W. T. B.j Monrovia ist einer der bedeutendsten Orte der Republik Liberia: er ltegt an der Mündung des Mcsrrrado am Kap Mcsurado und zählt etwa 10 000 Einwohner. LM«I«m«i» aus «ittelevalaod. Berlin. 11. April. s«mtlich.s In ber Nacht vom IS. zu» 1». Avril grifs Fregattenkapitän Strassermit einem «userer Mariue-Lustschissgeschwader wichtige Stapel». Hcr- ftcllungS, «ud Berschiffungsplätze der SliegSiudustrie Mitteleuglaudv an. Beworfen wurden Birming ham. Nottingham. Sheffield. Leeds. Hüll und Grimsby. Trotz anberordentlich starker artilleristi scher Gegenwehr und Fliegerverfolgung sind alle Luftschiffe wohlbehalten zurückgekehrt. An dem Erfolge haben besondere» Anteil die Luftschiffkommandanten Sanpt- nran« Manger, KapitänleutnautS Ehrlich lHerberts. v. Freudenreich «ud Flemming nnd Korvetten- kapitä« Arnold Schütze mit ihre« tapfere» Besatzungen. lW. T. B.s Der Chef des Admiralstabs der Marine. Mit diesem Strctszug durch Mittclenglaud haben unsere Zeppe- N»-Luftschisfe die Hauptorte der englischen Kriegsindustrie er neut geschädigt. Anfang Februar >916 unternahmen unser« Luft, schiffe einen gleichartigen kühnen Angriff, auch damals führte sie der Keg über Birmingham, Nottingham, Sheffield, Leeds, vull «iid GrimSbn. Seit jenen Tagen ist über die unbedingte Sicher- beit der englischen »bwehrmaßregeln in der feindlichen Presse viel geschrieben worden. Der erneute Angriff deutscher Luftschiffe und ihr» glückliche Heimkehr zeigt, daß unsere kühne» Lufischtss- kommanbanten auch dt« stärkste Abwehr nicht fürchten und ihre Aufgabe glänzend zu erfüllen wissen. London, IS. April. sNcuter.j An dem Luftangriff der letzten Nacht nahmen vier Luftschiffe teil. Zwei drangen einige Meilen ins Innere ein. Von den anderen beiden erreichte eins die Midlandö. Das andere erreichte beinahe die Nordwestküste. Die' Angreifer fuhren in großer Höhe und zeigten keine Neigung, Versuche zu unternehmen, in die verteidigten Gebiete durchziidringcn. Die meisten Bomben wurden auf offenes Feld abgcworsen. s?j Ab gesehen davon, bah in einem Orte vier -Häuser zerstört wurden, ist nach den vorliegenden Berichten der angerichtete Schaden unbedeutend. Es wurden zwei Männer, zwei Frauen und ein Kind getütet, acht Männer, sechs Frauen und ein Kind verwundet. sSS. T. B.s Lefterreichisch-««,»rischer strie-rbericht. Wie«, 11. April. Amtlich wirb verlantbart: Italienische Front: Kein« besonderen Ereignisse. Der Ch,f de» G«u«ralftabS. Demission des österreichischen Ministers der Arabern Grasen kzernia. Wi - u, 11. April. Das Wiener K. n. S. Korr.-Bureau meldet: Der Minister des S. «. K. Hauses nnd des Aeuße- reu hat heute Sr. S. u. S. Apostolischen Majestät seine Demission unterbreitet. Se. Majestät geruhten, die selbe allerguädigst anzuuehmeu und Gras Czeruin bis zur Ernennung eines Nachfolgers mit der Fort führung der Geschäfte z« betraue». fW.T.B.j Graf Ottokar Czernin. Graf Oltokar Czernin ist am 20. September >87? geboren, Herr aus Binar in Böhmen, Geheimer Rat und Mitglied des Herrenhauses aus Lebenszeit. Er wandt« sich der diplomatischen Laufbahn zu und war der Gesandtschaft tm Haag, später der Bot schaft in Part» zngcteilt. Später trat er au» dem diplomatischen Dienst aus, um sich der Verwaltung seiner Güter zu widmen. In dieser Periode war er auch als Abgeordneter de» Großgrund besitzes im böhmischen Landtag im öffentlichen Leben tätig. Seit >908 LandtagSabgcordnetcr, schloß er sich der Bcrfafsunaspartci an. Während der AuSgleichSvcrhandlungen unter dem Ministerium Kverber wurde sein Name wiederholt genannt, als er im Verein mit Dr. Bacrnreither, Graf Nostiy und Freiherr« v. Pcrger zu Die englische Niederlage bei ArmeritlSres. Die aus so manchem anderen Teil des Schlachtfeldes beobachtete Erscheinung des Versagens der eng lischen Führung hat sich auch bei ArmcntILretz wieder holt. Die Besatzung der Stadt war völlig im unklaren über die wahren Verhältnisse an der englisch-portugiesischen Front. Auch diesmal hatte die englische Führung mit der befohlenen Nachrichtenübermittlung nicht bis zu den untersten Stellen üurchdringcn können. tW. T. B.j Der Ausbau und die Anlage der englischen Ver teidigungsstellung bei Armentieres wer vom hygienischen Standpunkte aus äußerst mangelhaft. Schon im Jahre 1815 versicherten englische und französische Offi ziere. die deutschen Schützengräben seien im Vergleich zu den ihrigen die reinen Salons. An der Los konnte man sich von der Wahrheit dieses AusspruckreS überzeugen. Vor allem waren die Gräben der im ungünstigsten und sumpfig sten Gcländeabschnitt eingesetzten Portugiesen in einem geradezu verwahrlosten Zustande. Man begreift nicht, wie Offiziere und Mannschaften jahrelang in diesem Schmutz und Schlamm und in solchen mangelhaften Unter- künftsräumen leben konnten. Tic schweren Krankhelten- , , und Epidemien unter den portugiesischen Truppen sind in jener Gruppe des böhmischen Großgrundbesitzes gehörte, die sich erster Linie hieraus zurückzuführcn. Tie Gleichgültigkeit eifrig für die Verständigung zwischen den beiden Volks- twr englischen Offiziere gegen das Wohl und Wehe ihrer Nammen in Böhmen eins-tzt-, Im Februar ,ül3 wurde Gras Bunücsgcnosicn ist hier erneut erwiesen. (W. T. B.j bzernin in» Herrenhaus berufen und im Oktober 1913 an Slcllc t des Prinzen Jürstcnbcrg zum Gesandten in Bukarest er! nannt. Seine Berufung auf diesen wichtigen Posten, in der /schwülen Zeit vor Ausbruch des Weltkrieges, wurde als ein Zei- gedeutet, Oesterreich-Ungarn lege großen Wert aus,di« Er- ug de« guten Verhältnisses zu Rumänien. Damals lebte noch önig Carol, und niemand dachte daran, daß Rumänien in schnöder Welse so bald ber guten Dienste vergessen werde, die ihm von seiten der Monarchie erwiesen worden waren. Was sich seit Beginn des Weltkriege» in Bukarest zutrug und die Aktionen de« Grafen Czernin hat da» Notbuch de» Ministeriums de« Aeußern in seinen Berichten über die diplomatische« Schritt« de» Grafen Czeruin in ber Zelt vom 22. Juli lütt bi« zum 27. August lSl» klargelegt. Die Bericht« de» Grafen an Baron Burtau zeigten, baß ber Duka- rcster Gesandte eine klare Einsicht in die verräterischen Absichten und die selbstsüchtigen Gründe der rumänischen Negierung besaß nnd stets auf die wachsende Gefahr eines Krieges mit Rumänien hinwies. Daß Graf Czernin in politischer Hinsicht in den letzten Wochen nicht mehr fest aus den Beinen stand, ist an dieser Stelle schon angedcutet worden. Er hat es gewagt, den tschechischen und sozialdemokratischen Kriegsvcrlängcrcrn in Oesterreich die Wahrheit rund ins Gesicht zu sagen und sich deshalb bittere Feindschaften zugczogcn, was um so ge führlicher war. als ihm ja auch die Polen seit dem Fric- densschluß mit der Ukraine nicht wohlwollten. Immerhin ist nicht anzunchmen, daß Gras Czernin lediglich oder auch nur in erster Linie aus diesen Gründen dem Kaiser sein Nücklrittsgesuch unterbreitet hat. Sonst wäre das doch wohl früher geschehen, sonst wäre der Minister nicht noch in der vergangenen Woche nach Bukarest gereist, um dort den Frieden mit Rumänien zum Abschluß zu bringen. Der Rücktritt des Grasen dürste vielmehr, das ergibt sich schon aus dem zeitlichen Nacheinander der Ereignisse, un mittelbar Zusammenhängen mit Ser Veröffentlichung des verfälschten Kaiferbriefes durch den französischen Minister präsidenten und der Wiener Entgegnung. Von diesem Gesichtspunkte aus bedauern wir den Schritt auf das lcb- haftete. Er ist geeignet, Herrn ClSmenceau zu einem Triumph zu verhelfen in demselben Augenblick, da er die Partie schon verloren hatte, in demselben Augenblick, da sich für chn schon die innerpolitischen Folgen dieser ver lorenen Partie geltend zu machen begannen. Kammer und Senat haben von Herrn Clömenccau Rechenschaft verlangt, und nicht ohne Schwierigkeiten ist es ihm gelungen, sich eine Galgenfrist bis zum 17. April zu erwirken. Jetzt, nach dem Rücktritt Czcrnins, hat der französische Ministerpräsi dent natürlich leichtes Spiel. Er kann sich rühmen — mit Recht oder Unrecht, sei dahingestellt, das ist so ziemlich gleichgültig —. seinen gefährlichen Gegner aus dem Sattel gehoben, das Turnier zu seinen Gunsten beendigt zu haben. Das ist aber noch nicht alles. Die Erwiderung der K. u. K. Regierung auf die Veröffentlichung jenes verfälschten Briefes Kaiser Karls an den Prinzen Sixtus von Bourbon verliert durch den Rücktritt des Grafen Czernin zum min desten im AuSlandc ganz erheblich an durchschlagender Kraf:, und das bedauern wir. Nach dem Zeugnis Kaiser Karls in seinem Telegramm an Kaiser Wilhelm, nach der Probe, die die beiderseitige Treue in diesem Kriege be- standen hat, kann der Bestand des Bündnisses weder hüben noch drüben für irgend jemand zweifelhaft sein, der ein offenes Auge für die wahren Interessen -er beiden Staaten hat. Leider aber steht zu befürchten, daß der Aus gang des Duells Czernin—Clömenceau im Auslände neue Hoffnungen erweckt, daß durch den Rücktritt des Grafen Czernin sich auch die Kreise in der Monarchie gestärkt sehen werden, die schon seit langem kein Hehl daraus machen, baß sie eine Acndcrung im Kurse der österreichisch- ungart-schen Außenpolitik herbeisehnen. Diese Wirkungen lassen sich freilich ausheben und werden wohl aufgehoben werben. Es ist nur bedauerlich, daß sie nicht vermiede» werden konnten. Was die amtliche Wirksamkeit des Grasen Czernin betrifft, so muß gesagt werden, daß sie sehr erfolgreich ge wesen ist. Wir sind nicht immer mit seinen diplomatischen Methoden einverstanden gewesen, haben auch in vieler Hin sicht die allgemeine Richtung seiner Politik von unserem Standpunkt aus nicht billigen können, das alles hindert nnS nicht, anzuerkenncn, daß er sich um sein Land verdient gemacht hat. Daß er treu an dem Bündnisgcdanken fcst- hlelt, ist bekannt und hat sich ja gerade in der letzten Zeit erwiesen. Die Erobrrnnq de- Plaeckfteert-WatdeS. In jahrelanger Arbeit hatte der Engländer diesen Wald in eine starke Festung verwandelt. Die Baumstämme waren förmlich in Stachcldraht eingcsponncn. unzählige Gräben mit starken Betonbauten liefen kreuz und quer durch das hügelige Waldgelände. Tie Velon-Nntersländ» waren durch Förderbahnen untereinander und mit den rück wärtigen Stellungen verbunden. Ter sogenannte Nach- tigallcuberg. der weithin das Gelände beherrscht, war eben falls durch starke Vetontunncls unterbaut, deren einer allein 1000 Mann faßte. Ein lothringisches Regiment stürmte ohne jede Artillerievorbereitung diesen steilen, fortartigeu Blockabsatz. Die Zahl der Gefangenen und die Beute, nimmt ständig zu. Unter den ervbenen Geschützen befinden sich zwei schwere weittragende Eisenbahngeschütze. DaS Schlachtfeld des Ploecisteert-Waldes ist mit eilig sorigewor- scnen englischen Au->rüstungsstücten und "Sassen übcrsätz Außerdem ließ der Feind zahlreiche Munition und Vcr- pflcgungsbestünde zurück. Die Engländer haben seit dem 8. April auss neue über 500 Quadratkilometer französischen Bodens verloren, dessen Verteidigung sie erst vor kurzer Zeit in größerer Ausdehnung übernommen hotten. Die Fronzosen sind nunmehr gezwungen, breite Frontstrccken ihrerseits wieder zu besetzen. Sie müssen ferner die durch die ungeheuren britischen Verluste entstandenen Lücken schließen und schließlich auch infolge der schweren britischen Niederlage ihre Reserven zu nutzlosen Gegenstößen ein- setzen. (W. T. B.j Lnflangriffe ans Paris. Die Agence Havas meldet am 18. April amtlich: Deutsche Flieger überflogen unsere Linie und iiü>-- teten sich nach Süden. Nur zwei von ihnen geiang es, die Umgebung von Paris zu überfliegen und einige Bomben abzuwersen. Ter zweite Alarm wurde um 10 Uhr 10 ge geben und hörte um 10 Uhr 10 auf. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt. Sic wird veröffentlicht werden, so bald Berichte bckanntgegeben worden sind. iW. T. B.j Paris, 1Z. April. lAgcncc Havas.j Amilich wird mittags mitgcteilt: Die Zahl der Opfer des LuitaugrifseS Ser letzten Nacht hat sich auf 26 Tote und 72 Verwundere erhöht. >W. T. B.j Deutschlands schmctternde Tchläqe. b. Die „Neuen Zürcher Nachr." schreiben: Tie Ereignisse auf dem französischen Kriegsschauplätze drängen heute alles andere in den Hintergrund, selbst den Clömcnccau-Czcrnin- Kaiser-Karl-Zwisclwnsall. Schmetternd sausen die deutschen Schläge. Armcntiörcs ist gefallen. Die deutschen Städte trugen Flaggcnschmuck. Mit Recht! Denn die Bezwingung dieses Platzes in so kurzer Frist konnte nur ein militärisches Genie mit unvergleichlichen Truppe» znslandebringcn. Was Albert für Amiens, das bedeutet Armcntiöres für das noch unendlich wichtigere Calais. Heute mag cs wie ein Beben durch das ganze englische Welt reich gehen. Zugleich mehren sich die Anzeichen des vol len Zerfalls der A l l i i e r t c n s r o n t. Die englischen Armeen sind demoralisiert, die portugiesische Armee ist zer schlagen, die Amerikaner sind stille Leute, die Belgier sind unzufrieden — nur die französische Armee steht trotz aller entsetzlichen Verluste der letzten drei Woche» noch aufrecht, rettet heldenmütig ihres Landes Ehre bis znm letzten Augenblick und ringt selbst dem ritterlichen Feinde Hoch achtung und Bewunderung ab. Das Ende naht. ES hätte früher da und ganz anders sein können, wenn die hochmütige Starrköpfigkeit der englische» und die Ver blendung der französischen Staatsmänner nicht höhnisch die ehrliche Hand zum Frieden ansgeschlagen Hütten, die ihnen seit Dezember 1816 immer wieder geboten wurde: zu einer Zeit, da sie sich »och als Starke an den Friedenskonferenz, tisch Hütten setzen können. Reichskanzler und Srzberaer. Der „Köln. Vokksztg." wird aus Berlin geschrieben: Die „Germania" lNr. 108 vom 12. Avrtlj vertritt in einem Artikel über die Erklärung des Landwirtschaftsmlnistcrs v. Etsenhart-Notbc im preußischen Hcrrcnhause die Ansicht, daß der preußische Landwirtschaftsminister unmög lich in Ucbereinstlmmung mit dem Reichskanzler gehandelt und gesprochen habe» könne. Demgegenüber könne« «tp
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