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Dresdner Nachrichten : 12.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-12
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1898
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ZLvI«i Lsigs-Hovossktiros, vLmenlLLLdkii, kdotossi.-^lbuins K ompüotiNl in roietl8wr H.u.-rvntll 4^ ir«rnk»p4l ttürllKvr HVtIr,«Ii^iN>-r 8«pr»»>»(,» :r. MSVRSSitV MlEVElSlIv IN Itrlmvnllütvn. v. WkMMN LiZsns 8troli- stlld k'ilrüdutfg.dljk. * Ovxi-iinstvt L8KS. » M» I Lniffgos- Wahlaufruf der Refonnpartei. Hvsnachrichtcn, Ständet,anSneuban, Laiidtagsverhandlungen. l MuihmaßlJWitterung: «ff»»» L«ZV. Landw. Ausstellung, Gerichtsverhandlungen. „Der Burcaulrat". Drittes Theater. Lotterieliste. I Weitere Niederfchläge. ID»rtI»«I, V»i8viili»«88lr. 3V. I'"6rn8pr6otwr 3390. Tonnerstag, 12. Mai 1898. Politisches. Das Kompagnicgeschäft Zimmemiann-Liebermann, bekannt unter der Firma „Fraktion der deutsch-sozialen Reformpartei", ist nun endlich auch mit einer langen Reklame für die Wahle», die ganz nach dem Rezept der von den demokratischen Parteien heraus- gegcbcnen Wahlaufrufe versaht ist. auf der Bildflächc erschienen. Ihrem Inhalt nach ist diese Reklame im Wesentlichen eine Abschrift des sogenannten Programms, das die beiden Agitatoren, als sie das politische Hausirergewerbe gemein schaftlich zu betreiben beschlossen, zusammengeklcistcrt haben. Ganz wie dieses Programm ist daher auch dieser Wahlaufruf eine inner lich zusammenhanglose Aneinanderreihung von Forderungen, die theils Von den rechtsstehenden nationalen Parteien, insbesondere den Konservativen, theils von den Gruppen der bürgerlichen und der sozialrevolutionären Demokratie vertreten werden. Der Gesichts punkt, der bei der Fabrikation dieses Mischmasches maßgebend ge wesen ist, war ein geschäftlich-agitatorischer. Den übrigen Parteien wurden diejenigen Forderungen und Bestrebungen ent lehnt, die sich einer momentanen Popularität bei den großen Massen zu erfreuen haben und die beste Aussicht bieten, demagogisch und professioniell ausgebeutct zu werden. Wenn in dem Aufruf gesagt wird: Unsere junge Partei ist aus den Bedürf nissen einer neuen Feit herausgemachien, so ist das eine Unwahr heit : wirkliche Bedürfnisse zu einer Parteineugründnng haben nicht Vorgelegen. Die Bedürfnisse hierzu waren rein persönlicher Natur: nach ihrer Vergangenheit, nach ihrer Lebensstellung, ihrer politi schen Befähigung, ihren Absichten und ihrem Auftreten hatten die resormcrische» Häuptlinge nicht zu erwarten, daß sie innerhalb der alten Parteien zu einer führenden Stellung gelangen würben oder ihnen bei diesen Gelegenheit gegeben winde, ihrem Ehrgeize Genüge zu thun. Nur eine politische Sonderstellung, unabhängig von der Kontrole einer Partei, die auch die persönlichen Eigen schaften und Motive ihrer Mitglieder piüft, konnte ihnen aus reichenden Raum für eine einträgliche Stellung als Bemfsagitator oder geschäftsmäßiger Parlamentarier versprechen. Vergeblich wurde man in dem Aufrufe der Herren Zimmer, mann und Liebcrmann nach einem Grundgedanken suchen, aus dem sich die einzelnen Forderungen mit Nvthwendiatcit ableiten lassen. Weder der nationale noch der christliche Gedanke, noch irgeird ein anderes sittliches Prinzip einer idealen Weltanschauung wird gleichsam als Leitmotiv in den Vordergrund gestellt. Vom Christenthnm ist in dem ganzen Aufrufe überhaupt nicht die Rede und die nationale Wahlparole wird ausdrücklich verworfen, weil sie angeblich zu unnatürlichen Bündnissen geführt haben soll, „bei denen die wirthschaftlichcn Lcbensinteresscn der schassenden und arbeitenden Stände des Volkes Schaden erlitten haben". Irgend ein Beweis wird hierfür nicht erbracht. Wäre ei» solcher Vorwurf begründet, so würde er sich in erster Linie gegen den Fürsten Bismarck richten: den» unter seiner Reichskanzlerschaft ist es wiederholt die nationale Wahlparole gewesen, welche dieReichstagswahlen beherrscht und icdcs Mal zum Siege der Bismarck'schen Politik geführt hat. Allerdings liegt ja thatsächlich der resormerische Aufruf außerhalb des Rahmens der Bismarck'schen Politik, Für die gegenwärtige Wahlkampagne hat der Altreichskanzler die antisozial- demokratische Sammelpolitik empfohlen. Von einer solchen wollen die Führer der Refvrmpartci aber nichts wissen. Nicht an einer einzrgen Stelle wird in dem Aufrufe die dringliche Nothwendigkeit einer energischen Bekämpfung der Umstürzler Hervorgehobcn. Da gegen findet sich ein langer Passus, der einem sozialdemokratischen Wahlaufrufe entnommen sein könnte und sicherlich auf jeden Sozialdemokraten einen nachhaltigen Eindruck machen wird, Diner Passus beginnt: „Der Stimmzettel ist die Waffe, die dem schassenden Volke gegeben ist, um sich Heiner Bedrücker und Aus beuter zu erwehren". Dergleichen Lchlagwortc gehören zum eisernen Bestand der nmstürzlcrischen Agitation, Weiter heißt es dann in dem Aufrufe: „Im Gegensatz zu den lauen Freunden und ge heimen Feinden des allgemeine», direkten und geheimen Wahl rechts vertheidigcn wir das bestehende Reichstagswahlrecht und wollen es rn kcmer Weise beschränkt wissen. Der Ausbau eines freien Versammlungs- und Vereinsrcchts ist anzustrcbcn unter Ver werfung all der Kürzungen und Beschränkungen, wie sie neuerdings von alten Partcicir in selbstsüchtiger Sorge um die Erhaltung ihrer Machtstellung, aber ohne Rücksicht ans das Allgemeinwohl versucht werden," Genau dasselbe ist in dem sozialdemokratischen Aufrufe gesagt worden, und vielleicht ist es diese rührende Ncbereinstimm- ung, auf die Herr Oswald Zimmermann allein noch die Hoffnung gründet, sein Reichstagsmaiivat wieder zu erlange». Viel wird in dein Aufrufe geredet von der Mittelstandspvlitik, von der Gozialreform, von dem Kampf gegen das Großkapital, von „durchgreifenden Reformen auf wirthschaftlichem Gebiete", von der Wahrung des Hausrechts gegen ausländische Juden, von der Ein schränkung des unheimlichen Wachsthums der Großbanken, von der Aufbesserung der Lage der kleinen und mittleren Beamten und dergleichen mehr. Das klingt Alles sehr schön, aber von diesen Ver sprechungen und von de» Forderungen, mit denen sic die Wähler an sich zu locken suchen, haben die Reformer bis heute nicht eine einzige zu erfüllen oder ihrer Verwirklichung näher zu bringen ver mocht. In dem vorliegenden Aufrufe findet sich auch nicht einmal eine leise Andeutung eines einzigen positiven Vorschlages, der zur Lösung der auf wirthschaftlichem Gebiete gestellten Aufgaben dienen könnte. Es ist hinlänglich bewiesen, daß die reformerilchen Rcichs- tagSabaeordnetcn absolut unfähig find, sich auf dem Gebiete der praktischen Politik zu bethätlgen; bei dem gänzlichen Mangel selbstständiger Gedanken sind sie auch nicht im Stande, nach irgend einer Richtung hi» eine Anregung zu geben. Gerade wegen dieser LetstungSunfähiakcit haben so Viele dem Resormerthum wieder den Rücken gewendet und Einer von den Abtrünnigen, der sogar im Fraktionsvorstand saß, ist ehrlich genug gewesen, zu bekennen: Bttrlstand und Mittelstand, darauf fitzen wir fest, ohne daß recht sichtlich wird, was wir wollen und was wir nicht wollen". Auf Srund diese- Bekenntnisses versteht man erst, waS der Satz in dem ufrufe sagen soll: „Daß den Worten auch segcnbringende Thaten olaen, dafür müssen dre Wähler selbst sorgen, indem sie die liesormpartei schaffen, die der vorläufig noch rathlosen Regierung sie Wege weist". Eine Resormvartci, die der Regierung die Wege weist, mußte in der Tbat ent .geschaffen" werden denn die Partei, die sich so nennt, die Agitatiolwgenossenschast Zimmemiann- Liebermann, hat bisher nur dargethan, daß ihren Worten die Thaten nicht folgen. Die Wähler werden daher am 16. Juni dafür sorgen, daß diese Gesellschaft spurlos und thatenlos wieder verschwindet. Das wird der Sin» der besonderen Bedeutung sein, die nach ihrem Aufruf die Neuwahlen für sic haben sollen: Ver sunken und vergessen! Fernschreib- und Fcrnsprech-Bcrtchte vom 11. Mai. ^ ^.>K arls r n h e, Ter Großherzog hat das Entlassungsgesuch dcs Generalmusikdirektors Mottl nicht genehmigt, * R o m. Das „Militärische Amtsblatt" veröffentlicht die Ein berufung derienigen Reservisten aller 19 Jahrcsklassen, welche für den Bahndienst vvrgebildet sind, insgesammt etwa M60. Dieselbe» sollen den Bahndicnst versehen. ^ brich Tw Lösung der Ministeikrisis dürfte bevorstehen. Der Ministerpräsident Sagasta wartet zur Umgestaltung des Rabinets nur die Votirnng des Budgets, sowie die Indemnität für die Ver leihung der AntvnvmieEubas ab, DieMinister dürften demissioniren, um Saaastn diese Aufgabe zu erleichtern, " Madrid, In Lvgrono wurden mehrere Magazine für Getreide und Lebensmittel geplündert. Unter den Ruhestörern befanden sich viele Frauen mit Stöcken und Beilen, Ein Angriff der Kavallerie wurde zurnckgewiescn. Ein Getreidespeicher bei Madrid ist in vergangener Nacht niedergebrannt. Die Ursache des Feuers ist unbekannt, " L o n d o n. Das Blatt „Globe" meldet aus Gibraltar: Ein dort cingetrvffenes englisches Schiss passirte gestern einen spanischen Torpedobootzerstörer in der Meerenge, Bald »ach dem Passiren erloschen die Lichter des spanische» Schiffes, cs folgte eine furcht bare Explosion und das Schiff verschwand völlig. Wahrscheinlich hat eine Kessel-Explosion stattgefunden. Man befürchtet, daß die ganze Schiffsmannschaft ertrunken ist. Berlin, In einem Thcilc der Presse wird die Nachricht verbreitet, es sei ein Gesetzentwurf betr, die Abänderung des verfassungsmäßigen Reichstagswahlrcchts in Vorbereitung begriffen oder gar schon ansgcarbeitet. Der „Reichsanzeigcr" ist zu der Erklärung ermächtigt, daß innerhalb der Regierung keinerlei Er wägunge» staltgesnndcn haben, welche auch nur de» entfernteste» Anlfalt zu dieser Nachricht geben könnten. Dieselbe bernlit svinit in ihrem ganzen Umfange auf Erfindung, — Der Kaiser bat die Prinzessin Heinrich znm Ehrenmitglied des kaiserlichen Nachtklubs in Kiel ernannt. -Das Abgeordnetenhaus nahm heute die Eisenbahnvvrlagc i» dritter Lesung endgiltig an und begann dann die 2. Berathung des westfälischen Anerbcngesetzes, Die Berath u»g wird morgen fortgesetzt. — Am Sonntag Abend traf, wie nachträglich bekannt wird, Erzherzog Karl Stephan von Oesterreich im strengsten Inkognito hier ein, um sich von Proscssor Soiincn- bnrg opcriren zu lassen. Die Operation wurde am Dienstag früh vorgcnommen und ist glücklich verlausen, — Die Getreide- und Mehl-Ei»f»hr betrug in den Monaten Januar bis mit April: Weizen J,W,57l, Roggen I.Wl.lM, Gerste 2,826,477, Hafer 1,331,192, Weizenmehl 80,864 und Roggenmehl 6,639 Doppel cciitner: die Ausfuhr: Weizen 1,:V6,5W, Roggen 446,084, Gerste 138,«i02. Hascr WO,508, Weizenmehl 1369128 und Roggcn- mchl 282,!>00 Doppelcentner, Braunschwcig. Im Landtage brachte heute zur Thron- solgefrage die Jnslizkommission einen Antrag ein, welcher, unter Hinweis aus die wclfische Agitation und das Fortbestehen des nn vcräiiderten RcchtSzustandes seit 1885, Folgendes betont: Der Landtag erkenne die Erbrechte des Herzogs von Cumberland durch aus an, mißbillige aber entschieden alle Preußen- und reichs-seind- lichcn Agitationen und hege das feste Vertrauen, daß die Regier ung zu geeigneter Zeit bemüht sein werde, unter Wahrung der Selbstständigkeit des Landes einen dauernden Rechtszustand betreffs der höchsten Reaierungsgewalt herbeizuführen. Der An trag wird in nächster Woche derathen werden, Wien. Der Bund der österreichischen Industriellen richtete an die Mitglieder der österreichische» Delegation in der Angelegen heit der Bewilligung des Kredits für Marinezweckc ein Memo randum, in welchem die Nothwendigkeit einer Steigerung der Wehrfähigkeit der Kriegsflotte auseinandergcsetzt, sowie die Auf gaben der Kriegsmarine nn Frieden im Zusammenhänge mit den Interesse» der einhcimischen Industrie eingehend besprochen werden, P e st. Bei dem Empfang der Delegationen wurde der Kaiser bei seinem Eintritt und beim Verlassen des Thronsaales stürmisch begrüßt. Die Antwort des Kaisers auf die Ansprache des Präsi denten rief begeisterte Zustimmung hervor, Messina, In der Stadt herrscht heute vollkommene Ruhe. Gibraltar, Der englische Kapitän Pohar, welcher gestern hier angckvmmen ist, berichtet, daß die spanische Behörde in Eadiz ihn mehrere Tage zurückgchnltcn hätte, weil er sich nach ihrer Ansicht durch Ausgabe eines Telegramms der Spionage verdächtig gemacht hätte. Der englische Konsul habe zwar seine Freilassung verlangt, die spanische Regierung hätte ihn aber des Landes verwiesen. Antwerpen. Die spanische Regierung Kat den Dampfer „Ravenna" von der Oncntalkomvagiiie angeknuft. Rotterda in. Nachdem durch die eidliche Erklärung fest- acstellt worden, daß der Bestimmungsort des norwegischen Dampfers ,,Fram" Bavonne sei, gab die Regierung ihre Zustimm ung zur Abfahrt des Schiffes; dasselbe wird in See gehen, sobald das Wetter günstig ist. Die militärische und polizeiliche Ueber- wachiliig des Dampfers ist eingestellt. London. Washingtoner Depeschen besagen: Die amtliche Meldung, daß das spanische Cap Verde-Geschwader nach Eadix zurückgekehrt kci, habe die Partei, die ei» unverzügliches Vorgehen begünstigt, ermuntert, sie bestehe mit Ungestüm auf den Einfall in Cuba ohne weiteren Verzug. Es verlautet, schon am Sonn abend würden 20.000 Mann auf Cuba gelandet werden, General Miles sei mit seinem Stabe bereits nach Tampa abgereist, um die Einschiffung zu überwachen. — Der New-Norker Berichterstatter der „Daily NewS" will dagegen wissen, die Bestimmung der Truppen sei nicht Cuba, sondern Portorico. Die Einnahme von Pvrtorico stehe streng im Einklänge mit Mac Kinley's LieblingS- plan, alle Besitzungen Spaniens, ausgenommen Cuba, in Beschlag zu nehmen, um in der Lage zu sein, das Aufhören der spanischen Oberhoheit über diese Jnsän, das der Hauptzweck des Krieges sei, fcstzustellen. Petersburg. Der „NegierungSbote" veröffentlicht den Vertrag mit Japan wegen Koreas. Artikel 1 bestimmt: Die kaiserlichen Regierungen von Rußland und Japan erkennen end- gittig die Selvststäiwtgkeit und gänzliche Unabhängigkeit Korea- an und verpflichte» sich gegenseitig, sich jeder direkten Einmischung in die inneren Angelegenheiten dieses Landes zu enthalten. Artikel 2: Mit dem Wunsche, jedmögliche Ursache eines Miß Verständnisses in der Zukunft anszuschließe». verpflichten sich die kailerlichen Regierungen Rußlands und Japans gegenseitig, in dem Fall, daß Korea den Rath und die Unterstützung Rußlands oder Japans nachsuchen sollte, keine Maßnahmen zur Ernennung von militärischen Instrukteure» und sinanzielle» Rathaebern zu treffen, ohne zuvor zu einem gegenseitigen Einverständniß darüber zu gelangen. Artikel 3: Angesichts der großen Entwickelung, welche die Handels- und Industrie-Unternehmungen Japans in Korea ge nommen haben, sowie mit Rücksicht aus die beträchtliche Zahl japanischer Unterthanen, die in Korea wohnen, wird die rustische Regierung der Entwicklung der kommerzielle» und industriellen Be ziehungen zwischen Japan und Korea keinerlei Hindernisse bereiten. Hierzu bemerkt der „Regierungsbote": Der vorstehende diplomatische Akt bezeugt die Thatiache. das; die beiden befreundeten Staaten, welche ausgedehnte, aber^uglcicb durchaus mit einander verträaliche Interessen »n äußersten Orient haben, ganz naturgemäß die Noth- wendigteit erkannt haben, gegenseitig die Ruhe in der benachbarten Halbinsel zu sichern, indem pe die politische Unabhängigkeit und die innere Ordnung des jungen koreanischen Kaiserreichs verbürgen. Infolge des Abschlusses dieses frenndschaftlichen Abkommens wird Rußland in der Lage sein, alle seine Sorgfalt und seine Anstreng ungen ans die Erfüllung der historischen und wesentlich friedlichen Ausgaben zu richten, die ihm an den Küsten des großen OceanS obliegen. Konstant in opel. Die Räumung Thessaliens hat be gonnen, Tic Nizam-Brigade aus Adrianopel befindet sich auf dem Rückmärsche. Nach den Angaben des Kriegsmiiiisteriums be steht die thcssalische Armee aus 133,000 Mann. Der Kriegsminister crtheilte den Auftrag, die Redif-Bataillone zu entlasse», um die Nizam-Truppen zu deniobilisiren und nach ikren früheren Garni sonen zurück zu verlegen. In Aildizkrcisen bringt man aber auf eine Verstärkung der Truppen an der serbischen, bulgarischen und montenegrinischen Grenze durch mindestens eine Division, Shanghai, lieber die gemeldeten Unruhen in Schalst wird noch berichtet, daß die Gebäude an dem von den Ausländern be wohnten See niedergebrannt wurden. Kein Fremder wurde ver letzt. Alles ist wieder ruhig. New-Dort. In einem Telegramm der „Tribüne" aus Washington heißt es: Wenn die Rückkehr des spanischen Ge schwaders von den Kap Verde-Inseln nach Cadiz unbezweifelbar bestätigt werde, so würde dies die amerikanischen Operationen gegen Cuba erheblich erleichtern. Es scheinen Vorkehrungen ge trosten zu sein, die Flotte des Admirals Sampso» nach Key-Äcst jnrückkehren zu lassen, damit dieselbe mit der für die Operationeil auf Cuba bisher bestimmten amerikanischen Armee gemeinsam vor gehe, Als feststehend wird gemeldet, San Juan ans Portorico werde nicht beschossen und Portorico überhaupt nicht eher an gegriffen werden, als bis der Feldzug aus Cuba beendet sei. Die Knegsverwaltung ordnete an, alle für Euba bestimmten militäri schen Streitkrästc nach Tampa, Mobile und New-Orleans zu diri- giren, — Nach einer Meldung des „New-Nork Herald" aus Wa ihinaton wird die Rückkehr des spanischen Geschwaders nach Cadiz in Regierungskreisen als ein Anzeichen dafür angesehen, daß Spanien entschlossen sei, den Krieg in die Länge zu ziehen, daher müsse ein rascher kräftiger Schlag gegen Enva geführt werde», damit Spanien veranlaßt werde. Fricbcnsanerbietnngen zu machen, Key-West, Das französische Kriegsschiff „Bolton" hat Havana verlassen, um sich mit spanischen Flüchtlingen an Bord nach Veracruz zu begeben. Die heutige Berliner Börse verlies reservirt. Das gest rige Anziehen des Privatdiskonts ließ befürchten, daß die Geld- Verhältnisse sich schwieriger gestalten könnten. Im spätere» Ver lause befestigte sich die Tendenz aus Deckungskänfe; der Umfang des Geschäfts war gering, Banken sehr still und leicht ab geschwächt, Von Eisenbahnen setzten deutsch-östliche aus die Aus sichten des bessere» Getreide Imports ihre Aufwärtsbewcgung fort. Von sreinden Bahnen Northern und Canada-Pacific etwas leb hafter: Anfangs höher, später weichend; die übrigen Bahnen rück gängig, »amentlich italienische. Bergwerke litten durch Reali sationen, befestigten sich aber später. Fremde Renten und heimische Fonds geschäftslvs. Jndilstriepapicre schwächer. PrivatdiSkont 3 0 Prozent. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühlen fabrikaten fand nicht statt, Loco-S piritus: 70er 54,20 (40 Pfg. niedriger!, 50er fehlte. Termine gaben ebenfalls 40 Pfg, nach. Im Getreideverkehr gestaltete sich das Geschäft ruhig, die Haltung war reservirt, die Preise am Jrühmarkt wie im Mittagsvcrkehr niedriger. Es werden folgende Preise genannt: Weizen per Juli 249,5 Mt, (8,5 Mk. niedrigerN per (September 195 Mk, (6 Mk, niedriger!, Roggen per Juli 174,5 Mk, (5,5 Mt, niedriger!, per September 156,5 Mk,, (5,5 Mk, niedriger!. Nach Ermittelung der Centralnotirnngsstellc der preußischen Landwirth schaftskammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 252, Roggen 180, Hafer 178; Stettin-Stadt: Weizen 263, Roggen 172, Hafer 169 Mk — Wetter: Regen, Süd-Westwind. s raiciNir, ». c:. (Lci iilw Credit M,S7, Diskont?, iss.80. Dresdner Bant iM.oo LwaiSbadn —. . Lombarde» v-i.oo. Lauraliütle Uncar, Wow los bv, Lvriuaieien ls.so Kest, Lori», cs Udr I,no nuuaaS., üienie n>2,8», GaNener si.zo, Evanier 34,?s. lvriuaieien nso, Türten sr es, Tüiteniooie IM.oo. Ottoman- bank 547,ov. Tiaaidbaim 7K4,i», Lombarden —kiel», , , *>ri«, Ü iriniikim'arli. Neuen vcr Mai 3185. »er Levibr.-De-dr, 25,88, seji,. Rliböl ber Mai 49,75. vcr Scvtdr .Dcjbr, 45,oo, bebauvtei, Sviruus per Mai 57.VV. vcr Lcvibr.-Decbr, 57.75, beliauviet. »>» 5>rda«i. Lroiuk»!-Penii> tienen rer Mai —. »er November —, »eschällslo-. Rvoacn ver Mai 179,00, rer Oktober iöl.oa. eonbou. Produkten - Bcrubl, Mcireidemartl rukia, enaliiLer Weste» stetig, fxeiister i Sb. »ober, Perkünlei, Meiil l>/- Sb, bober, Vertäuter. Mais '5 Sb Laser scsi, Siadtmebi 42 47 Sb, Sion schwimmendem Getreide Weizen Gerlic nachgebend, aemüchier amerik, Mais '/« Sb, niwriger. nibia. aber siech Weiler: Bewolki Oertliches «nd Sächsisches. Os Majestät der König hat vorgestern Nachmittag in Sibvllenort den Hberpräsidenten Fürsten Hatzfeldt-Trachcnberg in Audienz empfangen und denselben alsdann mit einer Einladung zur Tafel beehrt, — Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzeß Johann G e o r g wohnten vorgestern Abend im Altstädter Hofthcater der Vorstellung „Kitte" bei. --Ihre Durchlauchten Frau Fürstin Schönbura- Waldenb u r aunb Frau Fürstin Pleß bewirkten Einkäufe in dem Putz- und Modewaaren-Geschäft von Matte Heppe, Waisen- hau-straße 33. Pfmsti'S NN »indcrmilch, Lres-ner Molkerei Gebr. Pfund. LantzlierSr. 7S.
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