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Dresdner Nachrichten : 12.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-12
- Monat1876-03
- Jahr1876
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- Dresdner Nachrichten : 12.03.1876
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»»» I» «»»». . »rei« »»sl'ltibr« L» »«» » N,ri'» V,kl Al>t»l.»>l««,ri> »>VI,^ ssoao »M«. -«« »ich »„ «,d»cXn, »ich» »n»tx»lich. »IN« >,»,»»-«» , , ,4 »-» — v»»»«« c» t> z»»»«si»i» ^ «. - e» »«V tt — U»- »»,l>»ll»««. >»>!„» ch t» »an». Tageblatt für Politik, Untcrhalttmg u. Geschästsvcrkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber- kkirpsch ö Ncichardt ln Dresden. Derantw. Nedacteur: Frktdr. Goedsche in DreSdm. »«»»i, ee«W» »na», »» »n,«««»»» »i« «».» Ud,. tzvtwtaB lli Ubl. »t »r«t« «lolur. -tzMe »»I» «»chm. 1 Ütr. — D«r V.IIM Nn»« Nn- e»«lna«» Pntlt» l» l«iiu »I Pf»'. Mnielindt »t» gell« »0 »lg, Ein« »«rantt« >Ur da» »iichilt»,«,« »Nch'" ««» »,r gnlarat« «>r» »ich! »«»«da». >«»»!>rti,, Inn««»,» »ukrtg, ,»n «n> »rb« «annlen tzirmrn «rd^n. <»a«n tnlerirkn Mi >uN tz«,en Vrtnu««nxdk» 8»»lux» durch »rt:>. »»«„ »du «astrlnaah. lma» «<d, «Udn, >»»<» »» Vf««. Nnlrrau ILr »t« >R»nIa»».-iummn «der nach einem Jellia»» VE »ellltkNe Lv VI,e. Nr. 72. Himindzwanzigstcr Jahrgang. Mlttedackeur: 0r. Wi«U Für das Feuilleton: Lii«lv»lir »»ri»,»»,». DreSven» Sonntag» IS. März 1876. Politisches. Ostindien war bisher da» große Sammelbassin, kn da» die! Silbermünzen Europas «bsiosscn. Seitdem Deutschland in Folge seiner neuen Münzwährung sich seiner Sildervorrüthe «ntäußcrt, tan« Ostindien Silber um so weniger aufnehmen, al» auch Franl» reich und Holland ihr Silber in der Stille fortschaffen und der Sit« brrprei» um 10 Procent gefallen ist. Diese Cntwcrlhung de» Sil ber» macht sich in Folge de» von Deutschland gegebenen Anstöße» auf der ganzen Erde fühlbar. Aber die Bewegung nach abwärts ist noch nicht zu Ende gekommm. Die wirkliche Einführung der Gold währung wird erst dann erfolgt sein, wenn die Thalerstücke au» dem Verkehr geschwunden sind. Uebcr die Masse der umlausenden Thalermünzen haben sich Camphausen und Delbrück jetzt handgreif lich gewordenen Täuschungen hingegeben. Sie unterschätzten die Masten de» Geldes, da» ein Voll zur Bestreitung seiner Bedürf nisse täglich braucht, ganz gewaltig. Da» ist erklärlich, wenn man gelernt hat, die Eulturverhältnisse der ärmeren, zurückgebliebenen Ostprovinzen Preußen» als Maßstab für die Bedürfnisse Gesammt- Deutschland» zu betrachten. Die Zählung der Thalerstücke, dir bei den Regierungscassen und Banken vor einigen Monaten voegenom- men wurde, ergab ebensall« nur unzuverlässige Ziffern, da nament lich die Banken in ihren Cassenbeständen vorzugsweise Goldmünzen ansammeln. Voraussichtlich laufen noch 700 Millionen Mark an Thalermünzen um, und davon sollen etwa 450 Millionen von Deutschland veräußert werden. Wir sind also noch lange nicht an dem Ende der schweren Prüfungen, der Entiverthung unserer Sil- bermünzcn und der hierdurch veranlaßten LebenSrnittclsteigerung angrlangt, dir eine der empfindlichsten Folgen der so fehlerhaft ins Werk gesetzten Münzänderung ist. Ueber die hierbei begangenen grobm Fehler bemerkt ein Blatt, oa» in solchen Verhältnissen wohl orientirt ist, di« „Franks. Zta." Folgendes: E» besteht unter den Theoretikern und Practikern de» Münzwesenü und aller Parteien nicht der mindeste Zweifel, daß jede plötzliche stark« Vermehrung oder Verminderung der in einem Lande umlausenden CirculatlonLmittel einen bedeutenden Einfluß auf alle Preis« übt. Diesen alten Fundamentalsatz aller Volkswirthschaft ließ die Retch»regierung völlig unbeachtet. Zu den 360 bi» 380 Millionen Thaler Metallgeld, die wir 1870/71 hatten, setzte sie 310 bis 320 Millionen Thaler neuer Goldmünzen in Umkauf und zog nur 70 bi» 7ö Millionen Thaler alter Münzsorten ein. Da» Metallgeld wurde in kürzester Zeit um 6b bi» 70 Procent ver mehrt. Camphausen wollte di« üblen Wirkungen einer so kolossalen Vermehrung der Umlauftmittrl dadurch beseitigen, daß er einen großen The»! de» neuen Golde» nicht auSgab, sondern in die Lassen der Banken legte. Er vergaß bei dieser schlauen Berechnung nur, daß die Banken da» al» Zahlung empfangen« Gold nicht müßig liegen lassen, sondern darauf hin Noten auSgebcn. Die Notenaus gabe, die Ende 1869 nur 227 Millionen Thaler betrug, schwoll bis März 1873 auf 476 Millionen Thaler an. In Mark auSgcdrückt, vermehrten sich die Umlaufsmittel in 2 Jahren um 1 Milliarde Mark. Dieser Capitalfehler wurde durch einen zwtiten gesteigert Wollt« man bald zur Goldwährung übergehen, so mußte man das Silber energisch und rasch verkaufen. Früher oder später mußte man r» ja doch loSschlagen; eine kluge Politik hätte den Vorsprung, den Deutschland vor anderen Staaten, die ihr Silber ebenfalls ver kaufen wollen, hatte, geschickt benutzt, sie hätte die Circulation bei uni von dem überflüssigen und auf die Preisbewegung so schäd lichen Silber befreit und gleichzeitig dafür den höchstmöglichen Preis erzielt. Da» erwarteten auch die verständigen Engländer. Statt dessen wundern sie sich nun, daß Deutschland kaum den zehnten Theil seine» überflüssigen Silber» verkauft hat. Ein dritter Hauptfehler der Münzpolitik Camphausen-Del- brück'» besteht darin, daß zwischen Münz-und Bankgcsctz 4 Jahre verflossen Beide Gesetze mußten zugleich in» Leben treten. Der Parttculariümu» und die Engherzigkeit der preußischen Finanzver waltung mochte aber nicht die bequeme und einträgliche AuSbeu tung de» deutschen Geldmarktes durch die preußische Bank cntbch ren. Die Folge aller dieser Fehler ist das künstliche Aufstauen der metallenen GeldumlausSmittel, die LebenSmütclprcisstcigerung in Deutschland und der Zurückgang, di« geringere Concurrenzsähigkeit unserer Industrie. Hierbei haben wir den schweren Fehler der Reichsverwaltung, daß sie die französische Kriegsbeute größtenthcils den Börsen zum Spi«le lieh, außer Acht gelassen und geschwiegen von Schwindel und Krach, die hierdurch bedingt wurden. Wenn jetzt am Körper des Volksleben» die Wunden so schwer heilm wol len, welche di« verkehrt« Münzpolitik d«r Herren Camphausen und Delbrück geschlagen, so ist e» Pflicht jede» Vaterlandsfreunde«, wenigsten» da» Urbel nicht zu steigern Eine der bedenklichsten Stei gerungen aber würde e» bedeuten, wenn ganz Deutschland seine Eisenbahnen Ministern al» neuen Stoff für Experimente abtreten wollte, denen diese Herren nicht gewachsen sind. An dem Geld« in unseren Taschen ist, dächten wir, genug gesündigt und verloren worden. Laßt un» nicht weiter an unserem immobilen Besitze, an den Bahnen, sündigen und verlieren! Daß die Militärinteressrn sich bei dem wirthschastlichen Nieder gang« einer Nation ganz bsn« befinden können, sehen wir alle Tage. E» wird allem Anschein nach noch bester kommen. Bereit» jetzt spricht man von der Nothwendigkiit der Errichtung von Militärbahn- hüf«n aus gewissen strategisch wichtigen Punkten E» handelt sich um dt« Herstellung von riesigen Au«» und EtnschiffungSplätzm für ganz« Regimenter; um Erbauung von ausgedehnten Speise- und Trankschuppen für MilitÜrtrantporte u. s w. Wenn da» jetzt schon sich regt, ivo die Bahnen verschiedenen Personen gehören, welche Förden»,an, an di« Bahnen würde erst da« Reich erheben, wenn über all« Schienengrleise nur «tn Wille entscheidet! Wer wird denn aber alle diese unsinnig theuren Anlagen und Baulichkeiten auf so kostspieligem Terrain bezahlen? Da« Militär au» keine» Tasche? Jawohl, wenn erst da» Volk di« Tasche vollstopft. Und ist e» etwa da» Interesse de« Handels und Verkehr», der sich manchmal soviel Förderung von der Concentration aller Bahnen verspricht, wenn die Eisenbahnen lediglich im milttärischen Interesse umgebaut werden? Davon hat der Gütertransport nichts, wenn auf den Bahnhöfen Vorkehrungen getroffen werden, daß 1, 2, 3 ganze Batterieen mit Hurrah hinauf- und tn die Lowrie» hineinsausen. Di« Eisenbahn rente würde in wenig Jahren um mehrere Procent« finken. Doch, das ist nur ein Theil des Systems des Militarismus, der schließlich an seiner eignen Maßlosigkeit zu Grunde gehen wird. Denn solange wir für die Arme« den verhältnißmäßig größten Theil unsere« Ein kommens, für die Erziehung, für die gewerbliche und künstlerische Ausbildung der Jugend den kleinsten Theil desselben verwenden, werden unsere Leistungen auf dem Gebiete der Industrie niemals diejenige Vollkommenheit erreichen, zu welcher die Tüchtigkeit der deutschen Vvlksstämme sonst berechtigen würde. Andere Vöuer «er den un» stet» überflügeln. Locale» «vd SSchfische». , — Dem Commandeur der 2.Jnfanteriebrigade, Generalmajor Frhr. von Hausen, wurde der königl. preuß. Kronenorden 2. Cl. mit dem Stern, dem Commandeur de» 1. Reiterregiment», Major von Kirchbach, der königl. preuß Rothe Adlerorden 3. El. und dem Kirchenoorsteher Kluge zu Helbigsdorf die silberne Medaille vom AlbrechtSorden verliehen. — Leider ist immer wieder Steigen de» Elbstrome» au» Böhmen angesagt und gestern Abend war das Wasser seit vorgestern schon wieder um 10 oder 12 Centimeter gestiegen. — Nachdem die Ausbildung der Reerutrn der Grena dierbrigade hier vollendet, di« Vorstellung vor den Regimentskom mandeuren erfolgt ist, sind dieselben nun in den Compagnien zum Nachtdienst mit herangezogen. — Repertoire der Könißk. Hoftheater. Altstadt Sonntag: DaSKäthchen vonHrilbronn. (Käthchrn: Frau Niemann- Raabe, a. G.) — Montag : Kabale und Liebe. (Ermäßigt« Presse.) (Ferdinand: Herr Hillmann, a. G.) — Dien»tag: Der Liebes trank. — Mittwoch: Don Carlo». (Anfang halb 7 Uhr.) (Carlo» Herr Hillmann, a. G.) — Donnrr«tag: Lohengrin. (Anfang halb 7 Uhr.) — Sonnabend: Der Vampyr. (N. e.) — Neustadt Sonntag: Die beiden Schützen.— Montag: Die Lebensretter. — Die Vcrsucherin. — Die Eifersucht in der Küche. (Ballet.) — Dienstag: Ein Erfolg. (Eva: Frau Niemann-Raabe, a. G.) - Donnerstag: Minna von varnhelm. (Minna: Frau Niemann- Raabe, a. G.)— Sonnabend: Die relegirten Studenten. (Rein- hold: Herr Hillmann, a. G.) — In der Bautzner Straße wurde gestern Nachmittag ein junger kräftig und gesund auSseheiwer Taubstummer beim Betteln aufgegriffen, der in der Polizeiwache, wohin mau ihn zunächst schaffte, auf die an ihn gerichteten Fragen im besten Berliner Deutsch ant wortete und keine Spur von dem Gebrechen zeigte, was er sich an gedichtet hatte, um da» Mitleid wach zu rufen. Cr scheint übrigen» ein geriebener Kunde zu fein, denn bei seiner Arretur soll er zunächst mehrere Bettelbriefe, auf die er gebettelt hatte, zerrissen haben. — Vorgestern Abend erschien in der Wohnung eine» Schiefer- deckrrmeister» in der Hospitalstraße ein fremder Mensch, gab sich für einen zugereisten Schieferdeckergrsellen au« und bat um Arbeit oder ein Viatikum. Da» anwesende Dienstmädchen de» Meister» frug ihn nach seinen Papieren, worüber der Mensch so milchend wurde, daß er das Mädchen schimpfte und mit Tätlich keiten bedrohte. Auf deren Geschrei kamen aber einig« Hausbe wohner hinzu, die sich de» frechen Bettler» versicherten und ihn der Polizei Übergaben. — Die fremden Polytechniker, welche mit ihren hiesigen Commilitoncn den vorgestrigen Abend im Linke'schen Bad zugebracht hatten, sind auf dem Heimweg in der Nacht zu gestern mit den Or ganen der Polizei wegen überlauten Verhalten» in mannigfache Covflicte gerochen. Einer der Berliner Polytechniker mußte sogar einer der deshalb an ihn ergangenen dringenden Aufforderung, die Nacht in einem bekannten Quartier hinter der Frauenkirche zuzu bringen, wohl oder übel Folg« leisten. — Diejenigen unserer Mitbürger, dir sich für die künftige Feuerbestattung interessiren, welcher Fortschritt erst jüngst in Mai land einen erhebenden Triumph gefeiert hat, mögen da« heute in unserem Blatte eingerückte Inserat de» hiesigen Verein» „Urne" aufmerksam lesen. — Wie wir nachträglich noch erfahrm, hat da» Wasser in der Hosterwitzer Kirche über 60 Ctm. hoch gestanden und mußte der Gottesdienst jetzt immer tn der Ptllnitzer Krrch« gehalten werden — In der Martin-gaffe versuchte vorgestern Nachmittag ein Bäckerlehrling durch allerhand Gesten und Geräusch da« Pferd eine» die Straße entlang reitenden Osficier» scheu zu machen. ES gelang ihm die« auch wenigsten» in so wett, al» der Reiter die größte Mühe anwenden mußte, um da» Pferd zu halten. Der freche Lehr bursche wurde, wie e» sich gehört, zur Anzeige gebracht und wird einer gehörigen Straf« wegen de« verübten groben Unfug« nicht ent gehen Zu seiner Charakteristik sei erwähnt, daß er auf Verhalt seine» Gebühren» dasselbe unumwunden einarrjknnt, al» Ursache desselben aber hinzugesetzt hat. daß erd» Offiziere nicht leiden könnte. — Gestern Vormittag ist <m Weidengebüsch de« kleinen Gehege» unterhalb der Martenbrücke ein weiblicher Leichnam, der von der Fluth dahin gespült, dort hängen geblieben war, von Fsschern entdeckt und nachmal» polizeilich aufgehoben worden. In demselben hat man da» junge Mädchen au» Cotta erkannt, welche» eine» Nacht« vor einigen Wochen zur Zeit der größten Fluth in Gegenwart ihre» Geliebten von der Marienbrücke hinab in» Wasser gesprungen war Ihr Geliebter, «in junger Handarbeiter, hatte sie zurückzuhaltrn »er. sucht, war von ihr aber mit hinab gerissen und von den Fluchen nach einem Haufen Essenichienen getrieben worden, von wo au» man ihn am andern Morgen gerettet hatte So lautete seine Erzählnng von >em tragischen Ereignis,, da» mit der Auffindung und Recognition der Leiche des jungen Mädchen» seinen Abschluß gefunden hat. Ver zweiflung über ihre in kürzester Zeit m Aussicht gestandene Nieder kunft mag Veranlassung zu dem verzweifelten Schritt« de-Mädchen» gewesen sein. — DieeinthäleriaenKassenichetnederLelp, ua. Dresdner Eisenbahncompagnte Nnd, nach einer Bekanntmachung der Direktion der Bahn bt» zum 30. Juni er. zur Einlösung zu bringen. — Auch tn mehreren Dresdner vezirküschulen ist der 10. März, al» der Geburtstag der am selben Tage 1776 ge borenen, späteren Königin Lomir von Preußen von Setten der Lehrer den Schülern tn Erinnerung gebracht worden. — Bei dem dicSIährigen Milttär-AuöbeoungS-Ge- schält kommen die Bestimmungen der neuen Webrorbnung zu erst zur Anorrnung, und wenngleich die jetzige Ordnung die be standenen Anordnungen im Wesentlichen beibrbalten hat, sp werden doch namentlich bielenigen, welche gegen die AuSbeoung eine» Pflichtigen geletzilche gteklamation-grünbe geltend zu machen im Stande sind, gut tbun, sich mit den dleSiälligen Bestimmun gen vertraut zu machen, damit sie nicht» versäumen. Namentlich kommen hierbei die aui Krankbeit oder UrbeitSuniäbiakrit der Eltern, eine» erwachsenen Bruder» oder sonstiger Angehörige, gestützten ReklamatlonSgrünbe in Betracht, ivemerkenswertb ist noch, baß Derjenige, weicher an Epilepsie zu leiden dehauptet und desbatv vom Militärdienste befreit sein will aui eigene Kosten drei glavbbaste Zeugen hierfür stellen mutz. Urbrrhaupt sind die NckiamationSgründe genau vorgeschriebe», so daß andere al» dir Vvrgrschriebrnen ohne Weitere» »urückzuweisen sind. We sentlich verschieden von dem AnSbebungSgeschäst ist daS Klasslfi- kationöaeschäst der Reserve, und Landwevr-Mannschasten, sowie der Ersatz-Reservisten erster Klasse, da die Gründe für derartige Reklamationen durchaus andere sind. - Nachdem die S.-v. Dampssch»fssaVrt»,GeseH« schast olle Ber'ügungen getroffen hat. um nächsten Dienstag die Personen-Dampfschifffahrten aufzunebmen und un» bereit» den drtr. Fahrplan zur Insertion in unserem Blatte übergeben batte, mußte sie von ihrem Vorhaben wieder »urvcktreten. da soeben au» Leltmerttz eine erneute Zunahme de» Wafferstanbe» per Elbe gemeldet worden ist. wonach nicht erwartet werden kann, daß di» zum Dienstag die Apvarellle und noch manche andere Landungsplätze wasserfrei werden. Gegenüber dem vielfachen Drängen nach Ausnahme der Personen-Dampsschiffsahrten darf nicht unberücksichtigt bleiben, bah Unmögltchrv eben nicht zu leisten ist, denn so lange die Hier und tbeliwelse die Zugänge zu passenden LandungSstrllen überschwemmt sind, kann von der Eröffnung irgend eine» SchifffahrtSverkchre». mbar e» durch Rob oter durch andere' Dampfschiffe vermittelt werden, keine Rede sein. Die lange Pause, zu welcher die elementaren Umstände, die akuuändrrn tn Niemande» Macht liegt, die G.-v. Dampf- schifffavrtS-Grsellschait verurthellt baden, können der letzteren nicht zur Last gelegt werben. - 3m Jahre 1875 sind 42.660.000 Packete mit der Post Vesörben worben, 7 Procent mehr al» im Jahre 1874. Die Zu nahme beträgt bei den Packeten bi» 5 Kllogr. 4 Proc., während aerade die schweren Packete sich tu stärkerem Matze, nämlich um 12 bi- 18 Proe. vermehrt haben. Hierau» solgt, Hatz die viel, lach geschehrnenveuherungen, al» würde durch kaS dllligkPackct- porto zur Zerthellung schwererer Sendungen in so umfassender Welse Ansatz gegeben, batz eine Beeinträchtigung de» Eisenbahn- FrachtverkebrS sich darau» ergebe, unbegründet waren. Die schweren Sendungen unterliegen einem nicht unerheblichen Porto. Wenn sie gleichwohl in steigendem Matze mit der Post befördert werden, wa» skr die postalischen BetrlebSciurichtungen nur Schwierigkeiten hrrvorrust, so kann die» also nicht ln dem Tarif beruhen, sondern e» wirb mit der schnellen und präctten Be sorgung und mit der bequemen Elnlleserung und Bestellung zu- sammenbängen. - Meteorologische Notizen und Andeutung desWitterungögang-s. Die anS Vorkommnissen In tcr Pflanzenwelt entnommenen vorherbesiimmungen meteorologi scher Vorgänge gründen sich daraus. dah birectr» Sonnenlicht und trockene Lust ander» aus die Vegetation wirken, alt Him» melöbewölkung und leuchte Lust. Wenn die Lust dem Sät tigungsgrade nahe ist, wenn also nach Htnzutritt von noch mehr fteuchtigkeit ober nach Temperatur-Erniedrigung da»Regnen be ginnt , so richtet sich der Wtesenklee aui, die Blütben teS Gauchbell», der Ackerwinde. berRingelblume u»d devKanartenkraute» schließen sich, die Grannen des Wild Hafers, die in trockener Lust sich breben. strecken sich au», und eine gleiche Veränderung zeigt auch der Frnchiboden de» Storchschnabel». Wenn man diese Vorgänge beob achtet und seinen Anschauungen über die bevorstehend« Witterung zu «runde legt, so wird man in den meisten Fällen sich nicht täuschen. Diele Borherbestimmungen erstrecken sich aber nur aus kurze Zelt, etwa auf einen b>» zwei Tage. Die Ankündigungen eine» strengen Winters, beißen Sommer», scvbncn Frühling» oder Herbstes au» beobachteten Vorkommnissen in der Pflanzen welt entbehren, wenigstens bi» letzt, des Nachweise» eine» ursach- Ilcven Zusammenhanges. - In dieser Woche wird zu»ächst bei stärkerem Winde veränderliche HimmelSdewölkunz stattha- den hieraus wird die Windrichtung nordwärts sorkichrciten und dadurch Temperatur-Erniedrigung entstehen. ösromotiiue. — Ein unverhoffter, plötzlicher Tod ereilte vorgestern einen Mann, der im Dünste GutcnbergS seit einer langen Reihe voy Jahren rin treuer Jünger war. Herr Loui» Weiner, der freundliche, gewandte, beim Publikum wie bei seinen College» beliebte Metteur in der Druckerei deS Dresdner Anzeigers, ging nach Vollendung des Blatte» Abend» gesund und munter aus dem Gcichäst in seine Wohnung in der großen Brüdergofle. al» ihn plötzliche» Unwohlsein und gleich darauf ein tövtlicher Schkaganlall seinen A ngebtrigen ganz unverhofft kür Immer entrih. Ewiger Frieden und Ehre dem wackeren Manne, dem so Mancher eine FreunbrSthräne nachweinen wird. — Wie schon gestern erwähnt, laugten voraestern Nachmittag 5 Uhr 200 Studirende der Berliner Bau^lcatemie nach einem Besuche der Riesaer Brücke au« hiesigem Leipziger vahnhoie an und wurde» durch ein« größere Anzahl hiesiger Po- Nstechniker empfangen und nach der Stabt geleitet. Der Abend gab darauf im aroßen Saale de» Linckeschen Bade» einige bübscke Stunden kollegialer Verbrüderung, gehoben durch Herrn Kapell meister Ehrlich » treffliche Mustk <namentlich zündete von GH- vier » Poihtechntker-ElnzugS-Marsch», und gewürzt durch alle bielenigen Ergüsse studentischer Heiterkeit, die ia vielen unserer Leler au» eigener Ettahruna noch in angenebmster Erinnerung sieben. Unter kein Eindrücke vortrrfflicher Reden fand sich na türlich bald eine gehobene Stimmung rin, Ansprachen aui die Gäste wurden durch wodlgkletztr und vielfaches Bravo bervor- ruiende Reden erwiedert; desvnberen Eindruck hlnterließen die Worte eine» Redner», weicher den 10 März al» lOOiährlgen
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