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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193409201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-09
- Tag1934-09-20
- Monat1934-09
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.09.1934
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UMMkÄWM D» «I»« «««« «ß« s»«» »» g.INi^. x«r »E M »-« um « I» w-»-r. »urch »uv»ft Ul» «a UiM»«««,« — ««NiftchM»» »m«« »u» v^ck» g»r «I»,,»« moerlan«! »q<sm»i« «LEü«, «I». Uxrnt-M »U «chiMtw», »«t»« Dv-M-orvs«. « enthaltend dl« «»Mch«» B«k«»»t««ch««g«« d«r Amlrhauplmannschast and des * Bezirksverdond» Schwarzenberg, d«r Stadtriü« in Au«. Srünham, Lößnitz, Neupädlrl «mü Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. Ls w«rd«n außerdem verüsfenülcht: Bekanntmachung«« d«r Aml»g«richl« in Au«, Schneeberg, Schwarzenberg, Sohanngeorgenstadt und de« Siadtrat« zu Schwarzenberg. Verla- L. M. SSrlner, Aue, Sachse«. «auplaefchitslsstell« r Au«, Fernruf Sammel-Nr. 2841. Vrahtanschrifi r Doldssreund Auesachsen. B«sch«ft»st«N««r Löbnitz (Amt Aue) S94O, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. IH dl, -> NachmUl« «Ich^nud, Um»»« dt, vor-lll-^ » Uhr t» d« v«, Pr«i» IN dl, «> mm dnll, WUNmÄnztll» m e 4.ftk>xn«> mmdr<»,nr«I.MUIlm,„r,a^, «anK^u^. euiannll» wa r«il 1 V»tycheM.«»m», vnmi, eir. irr«. I «,* Sachsa, «k. r» Nr. 220. Donnerstag, den 20. September 1S34. Jahrg. 87. Vic koi«1erun«cn veiitdcklanckr Uneingeschränkte Gleichberechtigung und volle Sonveränitäl über -as Saargebiel. iWpell -es Außenministers an die Teilnehmer -es internationalen Stratzenbaukongresses. Der Relchsanßenmlnlster Freiherr v. Neurath hielt gestern kn der Schlußsitzung des Internationalen Straßenkongresses in der Kroll-Oper in Berlin eine große außenpolitische Rede, in der er u. a. ausführte: Die Reichsregierung hat es lebhaft begrüßt, daß der Kon greß in Deutschland stattgefunden hat, und daß daran so viele hervorragende Persönlichkeiten aus den wichtigsten Ländern teilgenommen haben. In der Lage, in der sich Deutschland heute befindet, haben wir ein ganz besonderes Interesse daran, daß urteilsfähige Persönlichkeiten, die, wie Sie, gewohnt und gewillt sind, den Blick auf die Wirklichkeit zu richten, zu uns kommen und sich ein Bild von den Zuständen in unserem Lande machen. Wir glaubest, ein gutes Recht zu haben, zum Beweis der Richtigkeit der Politik unserer Staatsführung auf die bisherigen Erfolge hinzuweisen. Niemand kann an -er einfachen Tat- fache dvchen und deutel«-, dass rund Millionen AÄbeit»lost^ stach jahrelanger ArbottschWett wiede^M^ih^ AiM gebracht worden sind. Die deutsch« Landwirtschaft befindet sich ganz offensichtlich nach schwerer Krise auf dem Wege der wirt schaftlichen Genesung. Die deutsche Industrie ist gleichfalls auf dem Wege der Gesundung. Mit anderen Worten: Unser Binnenmarkt, d. h. die dentfche Wirtschaft, ist soweit sie von «ns selbst abhängt, jetzt in Ordnung. .Richt in Ordnung ist freilich unser Außenmarkt, d. h. die deutsche Wirtschaft, soweit sie nicht von uns allein, sondern mit vom Auslande abhängt. Wir sind überzeugt, wir werden auch die Schwierigkeiten auf dem Gebiete des Außenmarktes überwinden. Gefährlich könnten solche Schwierigkeiten nur werden, wenn man die Dinge gehen und treiben ließe. Wir haben die Behandlung dieser Fragen aber planmäßig in die Hand genompron. Wenn Volk und Regierung eines Landes ihre Kräfte in solchem Maße für di« innere Neugestaltung einsetzen, wie das in Deutschland der Fall ist, dann wird dadurch die Verfolgung aller Ziele imperialistischer Natur von selbst ausgeschlossen. Das Fundament, auf dem die deutsche Regierung ruht, ist nicht so beschaffen, daß sie, um ihre Macht im Innern zu stabili sieren, zu den Mitteln einer Erfolgspolitik nach außen hin greifen müßte. Bei einem Regime, das, wie das deutsche, die Wurzel seines Bestandes im tiefsten Grunde des Dolkswillens hat und haben muß, steht ein solcher Weg völlig außer Be tracht. Auf diesem Programm stehen im Grunde nur zwei Punkte, in denen wir mit positiven Forderungen an die anderen Regierungen herantraten und auf deren Erfüllung wir bestehen müssen. Jene beide» Punkte find: Die Forderung, in der Frage der militärischen Rüstungen al« gleich berechtigtes Land behandelt zu «erden, und so dann die Forderung, die bevorstehende Regelung der Saarfrage so durchgesührt zu sehen, «le das dem Ge bot politischer Vernunft und den geltenden Vertragsbe- stimmungen entspricht. Wenn dies« oder jene Regierung die Gleichberechtigung Deutschlands noch glaubt in Zweifel stellen oder von beson deren Vorleistungen und Garantien abhängig machen zu können, so ist das für uns ein undiskutabler Standpunkt. Er läuft darauf hinaus, daß man Deutschland noch immer als «inen Staat minderen Rechtes behandeln will, und daß man ihm schließlich das Eingeständnis zumutet, durch seinen bloßen Willen zur Gleichberechtigung ein Herd der Unruhe und wo möglich der Kriegsgefahr zu sein. Sena« umgekehrt: Sin Staat, der seine Grenze» nicht ver teidige« kann, ist nicht nur kein selbständiger und ««ab hängiger Staat, sondern ist, wenn er mit ring««« «ffe«e« Grenzen inmitte« hochgerüsteter Staaten liegt, gerade da- durch ein Anreiz füreinegefShrltchePolitlk andererLänder. Der Minister legte dann die bekannten Gründe dar, die zum Austritt Deutschlands aus den Völkerbund führen mußten Md nannte den Eintritt der Sowjetunion „einen höchst interessanten Akt der politischen Entwicklung, zu dessen Bewertung wir allerdings nach unserem Austritt aus dem Völkerbund kein Recht mehr in Anspruch nehmen, wenn wir es auch an sich als richtig ansehen, alle zur Mitarbeit an den internationalen Aufgaben heranzuziehen/ Zu dem franzöfisch-sowjetruffischen Projekt de» Ostpaktes (Nordostpaktes) erklärte Frhr. v. Neurath: Man schlägt «ns die Beteilig«ng an einem Paktsystem vor, durch da» zehn Staaten verpflichtet werden sollen, sich im Kriegsfall sofort mit allen militärischen Kräften z« unterstütze«. Gleichzeitig erklärt man in aller Offenheit «nd Bestimmtheit, daß unser Beitritt zu diesem Paktsystem natürlich nicht etwa die Anerkennung der Gleichberechtigung Deutschland« auf dem Rüstung-gebiet in sich WM.fo«dWr dH: Weise es etwa möglich sek, die internationale Behandlung der Rüfiungsfrage» wieder anfzunehme». Ma« verlangt also von uns, unter Uebernahme weitgehen der Verpflichtungen, in eine besondere politisch« Gem«in- schäft mit anderen Mächte« einzutreten, während ma« »ns gleichzeitig in einer Frage, die mit dem Zweck dieser Se- meinschaft aufs engste zusammenhängt, nämlich in der Frage des militärischen Rüstungsstandes, de» Anspruch auf Gleichberechtigung ausdrücklich bestreitet. Konnte« die beteiligten Regierung wirklich im Ernst annehme«, daß Deutschland in der Lage sei, sich auf eine solche Zumutung ei-zulaffe«? Ueber die Saarsrage sagte der Minister u. a. folgendes: Im Saargebiet wohnt seit mehr als 1200 Jahre« eia« rein deutsche Bevölkerung und, was die Kohle betrifft, so genügt die Feststellung, daß die «ordfranzösischen Grube« schon im Jahre 1925 mehr al« in der Zeit vor dem Kriege fördern konnten, «nd daß Frankreich — ganz abgesehen von de» über Reparattonskonto laufenden deutschen Kohlenlieferungen, die schon allein einen mehr al« vollen Ersatz des ganzen Förde, rungsausfalls der nordfranzöstschen Gruben darstellten — ans den Saargrube« von 192V bis hente r«nd 180 Millionen Tonnen beziehen konnte, während der durch den Krieg verursachte Förderungsausfall nur siebzig Millionen Tonnen betrug. Die Volksabstimmung, die in wenigen Monaten stattfindet, wird es ohne allen Zweifel für alle Welt offen kundig machen, wie ungerecht «nd ««natürlich die Regelung von 1919 war. Der gesande Sinn der Bevölkerung hat von Anfang an erkannt, daß die Wiedervereinigung mit dem deut- schen Mutterlands die einzig mögliche Lösung ist, «nd daß alle, andere nur eine Wiederholung und Verschlimmerung der ver- hängnisvollen Fehler von 1919 sein würde. Angesicht» gewisser, in letzter Zeit last gewordener Anregungen möchte ich nur auf einen Pnnkt mit allem Ernst «nd Nachdruck Hinweisen: Ma» sollte sich nicht Regelungen dieser oder jener Art in die Gedanken kommen lassen, die ans eine Beelaträchti- gung der deutschen Souveränität in der Zukunft hi«au». laufen würden. Dafür bietet der Bersaillellr Vertrag keinerlei Handhabe. E» würde vielmehr dem Wese» »ad dem Si«« der Bolk»abstimm«»g widerspreche«, «««« man im Saargebiet el« andere« Regime aufrichten wollt« al» da», für da« sich die Bevölkerung entscheiden wird. Ich hoffe, man wird anch bei de« anderen beteiligte« Stellen erkennen, daß solche Pläne, denen wir niemals unsere Zustimmung geben könnten, nicht nur dem Vertrag wider- sprechen, sondern daß ihre Verwirklichung anch ein politischer Fehler wäre, der für die künftige Entwicklung d«, internatio- nale» Bezirhunge« die nachteiligste» Folge« hab«» müßt«« Starker Eindruck -er Rede. Die stellenweise mit starker Betonung vorgetragene Rede, des Reichsaußenministers machte sichtlich auf die Kongreß- teilnehmer einschließlich der Diplomaten außerordentlichen Eindruck. Am Schluß der Rede setzte lebhaftes Händeklatschen ein, an dem sich auch alle ausländischen Mitglieder des Präsi diums, zum Teil auch die Insassen der Diplomatenloge, be teiligten. Die Rede wurde in englischer und französischer Sprache wiederholt, und schließlich gedruckt in deutscher, eng lischer und französischer Sprache allen Teilnehmern überreicht. Paris, 20. Sept. Die große Bedeutung, die man hier den Ausführungen Neuraths beilegt, kommt aus Kommentaren der Berliner Vertreter, besonders im „Matin", zum Ausdruck, die zwar nicht zustimmend lauten^ aber die große VÄHM der LMrdoa, SO. Sept. Die Rede des ReichSäüßenmittisters wird stark beachtet. ,>Evening News" nennt sie einen neuen Appell a« die Welt, Verständnis für das neue Deutschland und seine Ziele zu zeige». Neuyork, 20. Sept. Die Morgenblätter bringen Auszüge aus der Rede Neuraths. „New York Times" überschreibt sie „Friede, Saarrückkehr und Rüstungsgleichheit als Hauptwünsch« Deutschlands". * Jnlernallonaler Tee-Empfang. Nach der Schlußsitzung hatte Minister Dr. Goebbels die Teilnehmer zu einem Tee-Empfang im Park des Charlottenburger Schlosses gebeten. Eine Gesellschaft von fast 1000 Köpfen aus 55 Nationen fand sich dort zusammen. Daq diplomatische Korps war vollzählig erschienen. Minister Goebbels führte u. a. aus: „Sie haben Gelegen, heit gehabt, Land und Leute in Deutschland kennenzulernen! und die großen Aufgaben, die das junge Deutschland sich ge stellt hat, zu studieren. Ich glaube nicht, daß Sie dabei zu dem Eindruck ««komme« sind, daß da» deutsche Reich «nd Volk Re vanche- i»«r Kriegsgelüste hege«; ich glaube, daß Sie im Segenteil sich durch Augenschein davon überzeugen konnten, daß alle Deutschen de» Friede« wollen «nd die Absicht haben, in Ehren und Fleiß ihrer Arbeit nachzugehen." * * * Son-ersitz«ng -es Dölkerbun-es über -le Saarfrage! Paris, 20. Sept. „Petit Parisien" meldet aus Genf, daß die Saarfrage auf der gegenwärtigen Tagnng nicht mehr vor den Völkerbundsrat kommen werde. Wahrscheinlich werde zur Behandlung der Saarabstimmung eine außerordentliche Sitzung des Rates im November einberufen werden. * * Französische Manöver an der Saargrenze. Berlin, 19. Sept. In der Gegend zwischen Mörchingen und der saarländischen Grenze fanden in den letzten Tagen ;roße Manöver statt, an denen Jäger, algerische Schützen und Artillerie aus den Garnisonen von Forbach, Sargemünd, Mörckingen, Nancy und Toul teilnahmen. Dabei spielten die Tarnübungen eine große Rolle. In den nächst«« Tagen keine Vollversammlung. Genf, 19. Sept. Die Vollversammlung des Völkerbundes wird voraussichtlich einige Tage lang nicht mehr einberufem werden, nachdem sie ihre Hauptaufgabe, die Aufnahme der Sowjetunion, erfüllt hat. Statt dessen werden die anderen Organ« des Völkerbundes, der Völkerbundsrat und die verschiedenen Kommission«« der Bölkerbunb»versamml«ng arbeiten. Wie«, 20. Sept. In den letzten Tagen konnte in den weiften Bundesländern und auch in Wien «in« umfangreiche Tätigkeit der Kommunisten festgestellt werden. Am Mittwoch wurden in. Men 87- in Linz 50 Kommunisten ftst- bMMirn. Auch sollen mehrer« illegal« Versammlungen der rxisten aufgehoben worden sein.
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