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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19181228013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918122801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19181228
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918122801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-28
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.12.1918
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SS. Jahrgang. Sonnabend, LS. Dezember ISIS. 18TT DeckEckUlcheE. Mchckyckchte» >»r»lp>!«ch«-Sam««,nummrr: r»»L1. Nur «r RmV-eiprüch»: »00U. »«Mt»»->»»<-» In Dr«»»«» ,»d vm»», »«IM»:«,», z»n»m>»» >»« s»»» «» rn»»mm» «, ,mmm> :«,«» d«> «IimiaI,« Zukkllmi, durch di« Pdli ,»>,«« 4 «o « »mmdtch I « «t. »»»«rgH-Vrrtt«. Dl» «im«:i>m 4? mm br»«t» A»t^ N, y>. 0°rmg»p:i»i u »iu»>,«n « Numnurn imch S»nn. und Skiirta,nl L Lm« I0»< T«urn,n,»Ni:chui, -Nu-w AuItt ,», v->i»u«d»n>d> >«»>. «»«»nick mn mH d»»«ch«, vu«II«il»n^»» «.Die,»«! n-chr", - Unmrum^r Schr«»N«ck» «»»n nicht -Mdr—H«. GchrifUrttu», »nd -««tgrichllstspelie. «.rirnttrakr L8 4U Druck u «««g »on titevtch « «rtchar»» m Vr«d«». Vostscheck-Konto IS3VS Uetpzl» Ernste Regierungskrise in Berlin. Ln Kamvf um dir Macht. Di« der Regierung nahestehenden Nachrichtcnorgane haben sich bemüht, dir Ereignisse vom Dienstag als be dauerliche Mißverständnisse ohne politische Bedeutung hin- »»stellen. ES habe sich lediglich gehandelt um die Krage der Auszahlung der rückständigen Löhnung für die Matrosen vnd die der Räumung des Berliner Schlosses. Run hat man sich ja seit dem V. November an mancherlei Dinge gewöhnt und wird durch nicht- so leicht mehr über rascht. dennoch wird auch der Stoiker einigermaßen er staunt darüber gewesen sein, baß in Berlin wegen 80 OM Mark zu spät auSgezahlter Löhnung und wegen der Nicht- bewilllguiig von Burkauräumen im Kaiserlichen Marstall mit Maschinengewehren und 12-Zenttmeter-Klachbahn- Geschützen geschossen werden mutz, datz sich wegen solcher Lappalien Hunderte von Soldaten, die eben erst der Hölle de- sranzösisch-englischen Trommelfeuers entronnen waren, einsetzen mutzten. So billig sind, sollte man meinen, die Menschenleben auch nach vier KrtcgSjahren nicht geworden, ja gerade jetzt sollten sie uns am teuersten sein, teurer als rückständige Löhnung urrd „Bureauräume". In der Tat sind sie cS natürlich auch. Es hat sich bei der Besetzung des Reichskanzlerpalostes, bei der Verhaftung des Berliner Stadtkomnrandanten, bei dem Feucrgesccht um Schloß und Marstall letzten Endes doch um ganz andere Dinge ge handelt, als man auf Grund der offiziösen Berichte an nehmen konnte. Was da vor sich gegangen ist, das war nichts anderes als ein Vorgeschmack von dem Fegefeuer, da» Herr Liebknecht für die gegenwärtige Negierung zu schüren bestrebt ist. z Heute liegt das alle» ja klar am Lage. Die „Einigung", zu sagen, datz nämlich die BolkSbeauftragten infolge ihrer verschiedenartigen Bestrebungen überhaupt niemals zu einem klaren Entschluß kommen können. Schcidemann weiß genau, datz Haase sich unter der Revolution etwas anderes denkt, als er selbst. Haase wiederum ist mit Barth nicht ganz einig und erst recht nicht mit Leoelwui und Liebknecht. Da nun Scheidemann das Bestreben hat. die Sozialdemokratie möglichst unter Einschluh der Unab hängigen geschlossen zu erhalten und Haase nicht weniger sich bemüht, auch den linken Flügel der Unabhängigen mög lichst zusammen mit Liebknecht bei der Stange zu be halten, allen zusammen aber die Partei genau so viel höacr steht als das Vaterland, wie ihnen die Internationale mehr gilt, als das Nationale, so ergibt sich das Bttd. datz Schcidemann nach Haase schielt und Haase nach Barth und Bartb nach Ledebour und Ledcüour nach Liebknecht. Es wird infolgedessen laviert, und zwar laviert nach links, selbst in dem Kalle, wo es nötig wäre, von der Macht Ge brauch zu machen, die Lobensberechtigung der Negierung zu beweisen. Nach den Aeutzcrungcn des „Vorwärts" könnte mau annehmen, datz die Regierung heute dazu entschlossen ist. Aber stehen nicht schon die Füße derer, die sie hinaustragcn werden, vor der Tür? Ist es nicht schon zu spät, angesichts des raich um sich greifenden Bolschewismus in Berlin? Und dabei hat Herr Cohn noch nicht einmal das ganze Geld, das ihm von Herrn Aoffe zu Revolutionszweckcn zur Verfügung gestelli wurde, ausgegcben! Wenn noch etwas gerettet werden soll, dann mutz sofort und energisch gehandelt werden. Die Wahlen zur Nationalversammlung können allein die Rettung nicht mehr bringen. Vorbedingung ist vielmehr eine tatsächlich:. niM aber eine blotz scheinbar« Regierung. Denn das ist klar Eile zwischev de» Dolksdeaustragten und den Matrosen am j die Wal,len unb die Nationalversammlung würden unter Dienstag nachmittag zustande gekommen ist und die ,Kapi- ciycm Regime Ledebour - Liebknecht bei uns genau so zur tulattvn^ der BolkSmartnebivifion besiegeln sollte, ist keine ! Farce, wie sie es in Rußland geworden sind. Der Terror Einigung gewesen, sondern eine Kapitulation d e r regierte. der rote Schrecken, und ihm folgte die Hungersnot Regierung Ebcrt-Haas«. Darüber besteht heute! auf dem Kuß«. Genau wie in Rußland. Die dortigen Zu- aicht mehr der mindeste Zweifel. Die Besetzung des „Vor- stände hat der bisherige Petersburger dänische Gesandte, wärtS" knapp 24 Stunden danach beweist deutlich genug, Laß sich die Matrosen vollständig als Herren der Lage be trachten. In einer Erklärung an der Spitze des Zentral organs der Sozialdemokratie betonen sie denn auch (durch die revolutionären Obleutes, die dem „Vorwärts" „erteilte Lektion sei wohlverdient" gewesen. Man habe aber die Besetzung ausgehoben, weil man das Vorgehen gegen den ^Vorwärts" „nicht für den gegebenen Anlaß ansehe, den umfassenden Endkampf gegen die offene und verkappte Gegenrevolution ausznnehmen". Der „Endkampf" kommt also noch, sobald „ein Anlaß gegeben" ist, und, fo heißt es wörtlich in der Erklärung der revolutionären ObleutL „in diesem Kampf ist selbstverständlich eingeschlosscn der Kampf gegen die Regierung Ebert und deren Lakaien im .LorwärtS"". So also liegen heute die Dinge in Berlin: die Gegenrevolution der extremen Unabhängigen, der Lede- bour-Leute und deS Spartakusbundes ist heute so stark ge worden. daß sie eS wagen kann, der Regierung in ihrem eigenen Organ eine Kriegserklärung zu unterbreiten. Die MehrheitSsozialisten aber rufen ihren Anhängern sin Fett drucks zu: „Ihr müßt uns Macht schaffen! Es gibt keine Regierung ohne Macht! Ohne Macht sind wir jedem pretsgegeben, der verbrecherisch genug ist. für den eigenen jämmerlichen Ehrgeiz seine Kameraden und ihre Massen zu mißbrauchen! Roch ein solcher Tag, und wir verlieren den Rang etn«S Staates, mit dem man verhandelt und Frieden schließt!" Wie sich doch die Zeiten ändern! Die Feinde der Machtpolitik im Innern und nach außen, sie rufen jetzt nach Macht und haben jetzt am eigenen Leibe erfahren, -aß es eine Regierung ohne Macht nicht gebe. L» ist schon lange her — im Herbst 1V17 geschah es —. da hat tm Deutschen Reichstag ein« bürgerliche Regierung auch nach „Macht" gerufen. Der Reichskanzler Michaelis un ser Staatssekretär v. Capelle schilderten damals den Volks vertretern die revolutionären Umtriebe der Haase und Dittmanu tn der Marine. mit den Worten gekennzeichnet: Kommen nicht bald Zu fuhren. so bleibt den Menschen nichts übrig, als sich nieder, zulegen und zu sterben. DaS wird auch unser Schicksal sein, wenn die Herren Ebert und Scheidemann sich ein zweites Mal zu einer Kapitulation vor dem Bolschewismus bereit- finden lassen. Ser Stand der Berliner Regierungskrise. Die gesamte Lage hat zu einer Regierungskrise geführt. Hierzu liegen folgende Meldungen vor: Berti«, 27. Dez. Heute vormittag trat der Zentralrat unter der Leitung seines inzwischen aus Hannor>cr zurück- gekehrten Vorsitzenden Leincrt im Beisein von Mitgliedern der Regierung im Herrenhause zu einer Sitzung zusammen, um eine Lösung für die Krise zu finden. Es wird versuch!, ein Kompromiß zustande zu bringen oder aber eine Neubildung vorzunehmcn, die ein Zusammenarbeiten der beide» sozialdemokratischen Richtungen bis zur Natio nalversammlung ermöglichen würden. An eingeweihten Kreisen glaubt man jedoch kaum, daß eine Ersetzung der einen oder der anderen Richtung im Kabinett durch neue Persönlichkeiten zu einem anderen Ergebnis führen könnte als zum Siege der Radikalen auf der ganzen Linie. Die Dinge scheinen fo zu liegen, daß die Radikalen ent weder die Leitung der Geschäfte innerhalb des Kabine US in die Hand nehmen oder sich ohne Rücksicht auf die Regierung der tatsächlichen Gewalt bemächtigen werden. Man rechnet also mit einer unter dem Einfluß Liebknechts stehenden erbittertste» Regierung. Eine Regierung der Mchrheitssozialisten könnte. wie man glaubt, setzt nur noch außerhalb Berlins ihre Unabhängigkeit aufrecht erhalten. — Die Sitzung des Zentralrates, die um ll Uhr begonnen hatte, wurde, «nie der „Lokal-Anz." erführt, irm Z52 Uür auf S Uhr nachmittags vertagt. Eine Lösung der Krise ist bisher noch nicht gesunden worden. Die Verhandlniigen gehen weiter und werden erst morgen zum Abschluß kommen. An Kreisen des Zentralrates besteht Hoffnung? datz es doch noch möglich sein werde, einen Weg zu findend Auch sie riefen damals gewisser-der zu stabilen Verhältnissen führen wird. Vor der Sitzung maßen nach der Macht, diesen unterirdischen Wühlereien ein Ende zu machen. Was aber geschah? Selbst Herr Nau mann stellt« sich vor Dittmann als die verfolgte Unlchutd, von Herrn Scheibemann und seinen Anhängern gar nickt des ZentralratcS hatte heute vormittag bereits in der Reichskanzlei ein« Besprechung von Mitgliedern des Zen- tralrateü und der Regierung stattgefunden. — Tie „Pol.- Parlarn. Nachr." teilen zur Krise weiter mit: Bon ver schiedenen unbedingt zuverlässigen Seiten ist der Regierung z» spreche». Das Ende vom Liede war, datz der Reichs-j authentisch mitgetcilt worden, daß die Spartaküsgrnppe be kanzler froh sein mußte, mit dem bekannten blauen Auge ^ schlossen habe, '»bald wie möglich, wenn angängig schon davon zu kommen. Damals war Herr Scheidemann keines- heute, die Volksbcauftragtcn zu stürzen und die neue wegs der Ansicht, datz eine Negierung Macht haben müsse. Regierung Heut« steht er es ein, heute, da er selbst im Kampfe stehi L i eb k n e cht^-L c d e b o u r - E i chh o r n gegen dieselben zersetzenden Kräfte, wie damals Michaelis.!»» proklamieren- Tic -spartakiislcnte rechnen damit auf die Wir möchten im Interesse des Vaterlandes wünsch««, daß Schetdemauns Ruf nicht ungestört verhall«, daß der jetzige „BolkSbeauftragte" Scheidemann mehr Verständnis finde in der Oessentltchkeit. als seinerzeit der „Volkvertretcr" Gcheidemann selbst bewiesen hat. Im anderen Kalle würde Liebknechts Prophezeiung, daß die gegenwärtige Regierung das neu« Jahr nicht «>«yr erleben werde, mit unabwend barer Sicherheit in Erfüllung gehen. Wie es dahin kommen konnte, daß eine Negierung, der eben noch der A.- und S.-Kongretz mit so starker Mehr heit baS Vertrauen ausgesprochen hat, heute Notsignale «eben muß? Die Erklärung ist einfach. Der Rat der BollSbeanftragten war innerlich zerklüftet. Der Volks- beauftragte Barth hat schon auf dem A.. und S.-Kongrctz Lev Zwiespalt ansgedeckt, bas Wichtigste freilich vergaß er Unterstütz»»« der erbitterten Matrosen und großer Teile idcs Sicherheitsdienstes. Die zu heute nachmittag angesagtcn großen Kundgebungen der Mchrheitssvzialisten, die auf einer Reihe öffentlicher Plätze abgchalten,werden und «ch gegen die Spartalusgruvpe Lickten sollten, und am Be chuiß ,s. k c >» w " ^ der Pcntcittitum auf einen späteren Z-ilpuittt vo.cho'.en l worden. Das Abkommen zwilchen der Bolksmartne- pounicye ttu-reiponoenz . diviston und der Regierung, wonach das Schloß sofort von den Matrosen geräumt werden sollte, ist nicht erfüllt worden. Die Matrosen befinden sich noch im Schlosse wie im Marstall. ^ ^ Im Abgcordneteiihause, wo sich der Bollzugsrat von Groß-Berlin befindet, haben etwa 200 Angehörige der Volks marinedivision die Wache übernommen. Hierzu wird n»s noch gemeldet: Zur Stunde scheint nach Lage der Tinge ein weiteres Zusammenarbeitcu des Notes der BEsbeanftragten in der gegenwärtigen Zusammensetzung ausgeschlossen. Die Krise dreht sich um drei Hauptfragen, hinter denen die anderen Kragen und auch die Ereignisse der letzten Tage zurücktreten. Diese Hauptfragen sind: l 1. die Durchführung des Beschlusses des Rätekongress«s über die K o m m o n d og e rv a l t der Offiziere, die Ab schaffung der Rangabzeichen usiv.: > 2. die Durchführung deS Beschlusses des RätekongresseS über die Sozialisierung zunächst des Berg baues: 8. die Frage der vollständigen Demobilisatio». Reue Spartakus-Drohungen. (Eigne Drahtberichte der „DreSdn. Nachrichten".! Berlin, 27. Dez. In Spartakus-Nersamm- lnugen der Feiertage wurde mitgeteilt, daß der Matroseupntsch gegen die Negierung Ebert-Haase unr das Vorspiel größerer Ereignisse gewesen sei. Das Fehl- schlageu lag au der nicht genügenden Aufklärung der zuritckgekehrteu Fronttruppcn. Man werde die „Versäum nis uochholeu" und in nächster Zeit zum Eudkamps schreite». Im übrigen wird nunmehr die Zahl der Tote» der letzten Straßeukämpse am Schloß mit 47, die der Ver wundeten mit 122 bekauntgcgebcu. Berlin. 27. Dez. Unter den SpartakuSlente« wird die Verteilung von Gewehre» und Mnnitip« fortgesetzt. Gegen den Eintritt der Matrosen ia die republikanische Soldateuwehr macht sich in den Kreise» der Soldatcnwehr steigender Widerstand geltend. Die all» «meine Lage treibt deutlich einer gewaltsame« ös« ng der Krisis zu. Tpartalistische Putsck versuche iu de« . JudnsttiezeuL»ea. Berlin, 27. Dez. (Eig. Drahrmeld.s lieber Lie Zu stände im Ruhrrcnier wird dem „Lok.-Anz." v. a. be richtet: Am zweiten Weihnachtöseicriag sind die Direktoren der Geivcrkschast „Deutscher Kaiser" von Ausständigen au» ihren Wohnungen geholt und zusammen mit den Ber ber Stadtverwaltung Hamborn irn dortigen Rat hause interniert worden. Die Neichsrcgierung hat die Streikenden dringend ersucht, die Arbeit wieder auszuneh men, da sonst für die ganze Arbeiterschaft Deutschlands ctnschiießlich der dortigen Bergleute selber unübersehbarer Schaden entstünde. Am Aufträge der Rcichsregierung ist Bolksbeaustragter Barth nach Hamborn gereist. Ebenso hat sich ein hervorragender Vertreter der preußische» Staatsregierung dorthin begeben. Die „Deutsche Tagesztg." läßt sich aus Duisburg melden: An der Versammlung der streikenden Bergleute kam es vor und im Rathaute zu Tumulten, bei denen mehrere Beamte schwer verletzt wurden. Verschiedene La den wurden geplündert. Die Streikenden verhaftete» den Generaldirektor Dahl, den Direktor Rabe, ferner Dr. Sering von der Gewerkschaft „Deutscher Kaiser" (Thyssen-Zechei und brachten sie nach Mülheim- Ruhr, um sie dort als Geiseln bei den Verhandlungen mit der Firma Thyssen zu benutzen. Wie wir aus Essen erfahren, entspricht die Mel dung einiger Blätter von der Verhaftung des Herrn August Thyssen nicht den Tatsa.n:». ES wniden in Hamborn drei Personen in S.butztnit genommen, die aber am Abend bereits wieder in Freiheit gesetzt wurden. Weitere Verhandlungen der Regierung unt den Berg, arbeitern sind im Gange. Auch aus den übrigen Teilen des Reiches nehmen die Meldungen über s v a r ta k i st i sch e Putschversuche zn. So melden Sic Borsig-Werke, daß ihre ober schlesischen Gruben bedroht seien. Die Kohlenförderung beträgt nur noch die Hälfte der normalen Förderung iw Kriege. Gelingt es nicht, dem Treiben der Spartakisten Einhalt zu tun, so wird die Förderung weiter zurückgehen und die Kohle „Versorgung der Bevölkerung un möglich werden. Die Haltung der MeßrheitSsoz'aliste«. Berlin, 27. Dez. (big. Drahttneld.i Die Mehrheit?» Sozialdemokratie schcinr, so schreibt „Ter Abend" u. a., Ifeuie entschlossen zu sein, den Kamp? nicht au säu ge den, auch den Kampf um Berlin nicht, trotz einer drohenden Regierung Ledebour—Liebknecht—Eichhorn. Am Zentralrat ist man der Meinung, daß Berlin aus das Reich Rücksicht zu nehmen har, und daß man der -Hauptstadt nicht gestatten kann, unbekümmert um das übrige Deutschland auf eigene Art zu wirtschaften oder, richtiger gesagt, alles in Grund und Boden zu wirtschaften. Ob dies der radikalen Berliner Arbeiterschaft und ihren Spartajmsgöttern in der Weise zu Genuttc geführt werde» würde, daß man die Regierung in einen Ort des Reiches verlegt und von Berlin verlangt und erzwingt, datz eS sich nach der Gesamtheit des Reiches richtet, kann im Augen blick noch als eine offene Frage gelten, liegt aber durch aus im Bereich der Möglichkeit. Gegen 2 Uhr nachmittags wurden hotte mehrere I Aemtcr telephonisch angernsen und ihnen mitgeteilt, datz Ebert und Schetdemani: zurüclgetreten seien. An dieser es Wort. Wie die „Deirtschc ncldct, sprach sich Scheiöemann dahin ans. daß die Mehrhcttssozialisten an einen Rück tritt nicht denken, da sie sowohl in Sex Regierung als auch im Zentralrat die Oberhand haben. Der Kampf um den „BorivSrK". Der „Vorwärts" bringt an der Spitn deS BlalteL zwei Erklärungen, einmal eine solche der revolutto- nären Obleute und Vertrauensleute der Großbetrieb« Groß-Berlins und dann eine solche der Redaktion des „Vor wärts". An der erstercn verpflichtet sich die Vc r sa m«» lung der revolutionären Obleute, alle Kräfte
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