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Dresdner Nachrichten : 26.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187906261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-26
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.06.1879
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Var«». »». Iun«. Da» „PayS" meldet: Rouber verbleib« zunäckst «nLhileidurst. da da»Be« sinken Eugcuien» sich vrr« «chlrctiien bat. Salzburg, d. r». Juni, Die vandgemeln» den wäl lten 2 konserva* tive RrichSraldtabgrorb» a«te. Tageölalt für MM«. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenilste. Mitredacteur: Vr. La»» Für bat Frulll.: lack»«, IffartinUao. Druck unv Eiaentbum der Herausgeber: LI«p»vIi«» «««el,»rckt in Dresden. verantwortl. Redakteur: S«1nr1«U ln Dresden. Xyppvl L (!o., unä ^srknuk nllsr 81s»1»psplsrs, pfsnädrisks, »»nöstrosvkiklt»' ^irtlan eto. ^uarskluox »Usr Coupons. Vnslltßsltlivtio 8c trlo88-8trns8s 14, - Lonlrola 6er Vvrloonung ullor ^Vertlipnpioro. -Vlies sucft gogonukor ckor 8porer«äs»e auf krieftieliem VVexe. llomlvllslvllv für Woeksvl. Sofia, 25. Iun«. Die macetonlicken Jnlur« genten unterFülinng b«ü Woswovr» AnastaS grit- sen rln türkisches Block» »aus in Dellharan. muh. ten sick aber nack mehr- ständigem Geicchie unter schweren Berlusten zurück- Leien. Ti. in den letzten Lagen wietarholtrn Zu- «ainmcnsteßc waren größ- tenthells unglücklich für dle Insurgenten. I, j fatlnvndänftvr jockor k'urbsn8to»unß- lür Versiuv. 6rö88t«8 ^ - '! Oickonsimucklus-si, voickumlon und Fnt'ortip-»n.t- von (>,6t-u8- ' äekorntionon. Luolw. u»6 Vrou88. ^liiüutur-Orckou uuck Oalörivstmüus 14, rcunüekljt siviu ^.Itinrrrldt. 8:- ssiock.ullon. -Ä Rr.177. 21. AaKra. 1878. WittenrngSauSsichten: Veränderlich, stellenweise Regen, Gewitterneigung. TrcsSe». Tonncrstag. 2Ü(Mni. Polttlsche». Festgezimmert in Anträgen steht nun die Form, mittelst welcher dle Zoll- und Steuererhöhung Gesetz werden soll. Und die Zimmer leute kommen diesmal vom Centrum her, nicht von den National liberalen. Etwa» ganz Ueberraschendes, etwas nahezu Wunderbares hat sich über Nacht ereignet. Da» Centrum setzt Etwas durch, was noch nicht seit Bestehen de» norddeutschen Bundes da war: eine Gesetzgebung, welche dem bundesstaatlichen Charakter des Reiches zu Gute kommt und dem Einheitsstaate Abdruck) thut. Das Centrum knüpft« seine Zustimmung zur Bewilligung der indirekten Steuern an zwei Bedingungen, die ein Antrag de» Vicepräsidenten v. Fran kenstein aufstellte: Man nannte sie „föderative und konstitutionelle Garantien". Sagen wir statt des dreifach häßlichen Fremdwortes: bundesstaatliche und verfassungsmäßige Bürgschaften. Die ersteren bestanden darin, daß die Matrikularbeiträge der Einzelstaaten beibe halten werden. Da» Reich erhebt nach wie vor die indirekten Steuern, vertheilt aber den Uebersckiuk derselben an die Einzelstaaten. Unter Ueberschuß versteht man Dasjenige, was den dreijährigen Durchschnittsertrag der bisherigen Zölle und der Tabaksteuer über steigt. Die Tabakssteuer ist entsprechend zu erhöhen. Diese den Charakter des Bundesstaates wahrende Bedingung des Centrums hat nun sowohl der Fürst Reichskanzler gu geheißen, als auch die beiden konservativen Parteien. Diese bilden mit dem Centrum die Mehr heit. Damit sind die Nationalliberalm vollständig um ihre Mit wirkung bei der neuen Finanzgesehgcbung geprellt und ihr Führer Benniasen, welcher noch zuletzt einen sich in der Richtung des Ein heitsstaates bewegenden Antrag vorbereitet hatte, hat Mühe und Schweiß verloren Um diese bundesstaatliche Errungenschaft zu sichern, hat sich freilich daS Centrum entschließen müssen, die zweite Bedingung für seine Zustimmung zur Erhöhung der indirekten Steuern fallen zu lasten. Diese Bedingung war verfassungsmäßiger Natur. Das Centrum hatte im 2. Frankenstein'schen Anträge vorgcschlagen, daß di« erhöhten indirekten Steuern nur bis zum Ablaufe des Militär- septennat» bewilligt, dann aber einer jährlichen neuen Abstimmung unterworfen werden sollten. Hierauf ging Fürst Bismarck absolut nicht ein. Bei seinem Widerstreben gegen das Vudgctrecht des Reichs tage» stützt er sich auf dm Artikel der Reichsversassung, der unbe dingt und auf ewige Zeilen der preußischen Krone die im Reiche er hobenen indirekten Abgaben zur Verfügung stellt. Wenn der ge- sammte Reichstag und selbst der BundcSrath mit allen Stimmen, außer den 17 preußischen, eine Steuer für entbehrlich oder ab- schaffenSwerth haltm — Hilst Alles Nichts! Wenn das Präsidium (Preußen) auf ihrer Forterhebung in der seitherigen Art und Höhe besteht, so hat es dabei laut Art. 37 sein Verbleiben. Inzwischen ist da» künftig nicht mehr so gefährlich wie jetzt. WaS das Reich an indirektm Steuern zu viel erhebt, gicbt cS nach dem Hauptantrage de« CentrumS wieder den Einzelstaaten heraus und diese verwenden diese Uebcrschüsse in der Art, daß sie weniger direkte Steuern er heben. Damit wird wenigstens einigermaßen der Steuerüberbürdung vorgebeugt. Es wäre glatter gewesen, eS hätte mehr dem Budget recht des Reichstages gedient, überhaupt nicht zu viel an Steuern zu erheben — inzwischen bei einer so großen WirthschastSrcsorm. wie sie jetzt im Werke ist, muß man wohl oder übel daS eine oder andere weniger Angenehme mit hinunterscklucken. Wie sehr der bundesstaatliche Sieg, den das Centrum errungen, denNacionalliberaliSmus auf's tiefste verletzt hat, zeigt dasWuthgeheul ihrer Blätter. Sie könncn's schier nicht begreifen, daß es ein Hall geben soll auf der abschüssigen Bahn zum Einheitsstaate, auf der bisher das Reich dahinglitt. Man stellt dm Gedanken, das Reich finanziell auf eigene Füße zu stellen, hinaus zu den Scharteken in die Rumpelkammer. Das Reich geht erst für die Einzelstaaten ar beiten und dann geht es bei ihnen betteln. „Man bricht einen Stein und zwar einen kostbarm aus der Neichskrone" — so lamcntircn sie. WaS ihnen den Zorn in die Augen treibt, ist die Freude aller Pa trioten, die in dem Einheitsstaatscharakter des Reiches seinen sicheren Untergang erkannt haben. Cassagnac rief am 1. Tage nach dem Tode des kaiserlichen Prinzen dm Prinzen Victor als neues Parteioberhaupt aus, am zweiten war er mäuschenstill, am dritten erklärte er: es sei noch Nichts über die Thronfolge bestimmt. Das ist richtig. Nouhcr fanv in Chiselhurst kein Testament des unglücklichen Kaiserjünglings Prinz J-'rome macht sich Nichts daraus, daß ihn Rouhcr einst aus dem Familienrathe der Napoleons ausgeschlossen, Cassagnac ihn, den Platz „zwischen der Gleichgiltigkeit der Republikaner und der Ver achtung der Kaiserlichen" angewiesen, ja der jetzt todte Prinz ihn öffentlich und feierlich verleugnet hat. Er hat nicht einmal ein Bei- leidSwort an die Kaiserin Eugenie nach Chiselhurst geschrieben, ob wohl sich bei dieser sämmtliche Souveräne Europa's mit einem Con- dolenz-Telegramm einstellten, doch ärgert cs ihn jetzt nachträglich recht sehr, daß er 1876 an seine Wähler in Korsika schrieb: „Die Republik ist die einzig mögliche Negierungsform für Frankreich. Ich schließe mich ihr an. aufrichtig und ohne Hintergedanken". In zwischen hat der Abfall der liberalen Bonapartisten bereits begonnen: mehrere Deputirte schloffen sich den Republikanern an. In den Engländern erregt der Tod des Prinzen Napoleon das Gefühl einer brennenden Schmach. Lord Beaconsficlv besaß den Muth, auszusprechen, daß sein Lebm grausam und ganz iznnöthigcr Weise geopfert sei. Den Widerwillen der Engländer gegen die Zuluschlächterei kann diese» Wort nur vermehren. In Wahrheit hat aber Lord BeaconSsield nur selbst über sich und seine eigene Politik da» VerdammungSurtheil gesprochen. Eine Wcißwaschung feiner dunkeln Handlungen erscheint unmöglich, selbst wenn er selbst «» versucht. Wir dieser Tage Beaconsfield's im Londoner Crystall- Palast« gegebene- Drama, „Gras AlarcoS", kläglich durchfiel und „bis «us Weiteres" zurückgelegt wurde, so macht er auch mit seinen KriegS- K»gm Zsir-co. Die englische Kriegsführung ist geradezu erbärmlich. Man läßt die elementarsten militärischen Borsichtömaßregeln außer Augen. Wie kann man einer historischen Person von der Bedeutung des Prinzen die Führung von Reeognoscirungs Patrouillen über lassen? Weil sich ein paar Tage vorher kein Zulu gezeigt, reiten zehn Mann ohne Spitze, ohne Seitenpatrouille wohlgemuth in's Feindesland hinaus, machen, was allem militärischen Brauche Hohn spricht, eine stündliche Rast, satteln ab und lasten die Pferde grasen! Als dann der Feind auflaucht, reißen die Engländer aus und lasten feige den Prinzen unter den Assegais der Wilden! Die Flüchtigen treffen den gemüthlich ihres Weges daher reitenden General Wood und Oberst Bnller. Diese wollen sich nach einem Lagerplatz für morgen umsehen. Sic wären sämmtlich mit ihrem Heere ohne den Opsertod des Prinzen überrascht und getödtet worden! Die Engländer verstehen absolut Nichts von dem Vorposten- und Sicher heitsdienste in einem Kriege, sie wollen auch Nichts lernen, da ihre leichten Erfolge gegen dieAschantineger in Afrika, den König Theodor von Abessinien und die Maoris auf Seeland sie hochmülhig gemacht haben. Jetzt verschlingt der Zulukrieg monatlich 10 Millionen Mark, diese Summe wird sich bald verdreifachen; der Kampf gegm diese nackten, nur mit einem Otternfell und einer Reiherfeder in der krausen Kopfwulst bekleideten Zulus scheint aber auch den ganzen militärischen Nimbus Englands verschlingen zu sollen. Nur sein Prestige hat England befähigt, die ungezählten Millionen seiner farbigen Unterthanen in allen Welttheilen im Zaune zu halten. Geht dieser Zauber verloren, so ist die ganze Herrschaft Englands erschüttert. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 25. Juni. Bezüglich der Zollcinnahmen und deren Verwendung wurde von der Tarifkommission der Antrag v. Frankenstein's, erstes Alinea (wonach der eine bestimmte Höhe jährlich übersteigende Betrag der Zölle und der Tabaksteuer den einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe der Bevölkerung zu überweisen und die Ueberweisung vorbehältlich der definitiven Ab rechnung zwischen der Reichskaffe und den Einzelstaaten auf Grund der im Versassungsartikel 39 erwähnten Quartalsextrakte, bezieh ungsweise Jahresabschlüsse erfolgt), mit 16 gegen 11 Stimmen angenommen, dagegen der Antrag Frankenstein's, zweites Alinea, betreffend Bewilligung nur bis 1. April 1881. zurückgezogen und der Antrag v. Bennigsen's, zweites Alinea, betreffend Ueberweisung des Uebcrschuffes des NeichSetats an die Bundesstaaten, mit 19 gegen 8 Stimmen abgelehnt. Berlin, 25.'Juni. Die „Prov.-Corrcsp." hält «n der Frage der konstitutionellen Garantie» eine Verständigung dar über. unter welchen Modalitäten die Ueberweisung der neuen Einnahmen vom Reiche an die BundcSiiaaten stattfinken soll, baser» dabei noch der Form nack die Matrikularbeiträge sort- besteben könnten, kür nickt allzuschwer erreichbar. Das Blatt nimmt den Schluß der Reichötagosession für die 3. Woche des Full in Aussi cht. Emö, 25. Juni. Kaiser Wilhelm empfängt in nächster Zelt te» Besuch des russischen Ka scrS hier. Dann wird Se.M. mehrtägige» Auienthalt inCo>'len, nehmen. Nach einigen anker- weiten Ausflügen ist ein Aufenthalt aui der Bodeniee-Inicl Maina», kann eine Badekur in basteln taUo nickt In Teplltzi In AuSiickt genommen, von wo Kaiser Wilhelm nach Berlin zurückkei'rt. Kairo, 25. Juni. Die Abdankung des Khedive zu Gunsten icincS Lohnes Tcwstk Pascha welle, obgleich noch nickt offiziell Publizist, in Kairo bereits seit mehreren Zage» als Tbatsache betrachtet. Co seien nur noch einige Details betreffs der Bortbeile zu regeln, welche der Kbcdlbe kür fick und keine Familie zu erlangen bemüht Ist; eS sei niemals die Rede ge wesen. den Khccive abzuicpen. da er selbst cliiiah. daß ihm die Action der Mächte die Nothwendigkcit auftrlcge, adzudankcn; ebensowenig handelte es sich darum,Halii» Pascha als Nachfolger des KhekivcS zu machen. Locale» and Sächsische». - Prinz Franz von Tbu rn unb TariS ist vor Kurzem In ten diplomatischen dienst des Reichs getreten uns zunächst der Gesandtsckait in Dresden überwiesen worden. Der Prinz ist Onkel der vor Kurzem an de» Prinzen Friedrich von Hoden- zvllcrn sKommandanten kcö 2. Garkc-Dragoucr-RcgiiiicnlS) ver mählten Prinzeisin Louise von Tburn und TariS. — Der zur deulscven Boisckaft in Rom kommanklrte Vre- mlcrleutuant von Oppen- H uIdenberg II. des Gardcrcirer- RcgiiiiciileS hat das Ritterkreuz 2. Klasse des Gros.h.rzoglick Lai scn Weimcnlicken weiße» FalkenordcnS und der Oberförster Hühn in Ocksensal bei Dahlen daS sürstl. Reußischc silberne Ebren'reu, erhallen. — Gestern ist Sc. Ercellcnz Minister von Nostitz - Wallwltz zur Kur »ach Seebad MarienM abgcreisi; Se Ercellcnz Minister von Gerber wiro Milte nächsten Monats einen Urlaub anlrclcu. - Die Regicrungöastcstoren von Pape in Sahda und Hchiic in Leipzig sind zu Reglcrunge-räthen ernannt worden. — Der Herr Finanzininistcr v. Könncritz hat der Zvll- tarliokommission teo Reicvotagö eine Berechnung zugehrn lasten, wonach fick hao Deiizit i >» iäebsiscken StaatShauS - balt <ür jedes der beide» Jahre il-8» und 81 am 5> ^Mili. M. belauft. Do.ö Defizit Baicrus wurde aus 25 /-BÜU. Pi. jährlich vczlffcrt. - Gestern Ngchnilttag beehrte Se. k. H. Prinz Georg nebst Fami Ic die H u n d c a u östcll u » g im Flora-Harten mit seinem Bcsucke und sprach sich bciistcdigt über das Alrangcinent aus. — Bet der Präm'Iruiig erhielten den i. Preis iür einen Lchäierhund Schotte hier; iür LkiiudcrgcrA'bcrt in Oclonitz unv P. Zink blcr; iür Dogge» RuscllI; iür einen Jagdhund Adler in Berlin; für einen DacköBurger in Leoiiberg: iür ticiiic Terriers Schotte und Poppitz hier; für ein Windspiel Schotte hier; lür Havancler und Bologne>er Davison hier. Anlon ». Dtelier t» Berlin, sowie lür King-EbarlcS Frau Nikau in GohliS h. Leipzig.! Außerdem wurden »och <>o zweite und dritte Prc se vertheilt.j Die meisten der ausgeneilten Hunte sind verkäuflich; die theuertten Hundt, zwei Leonbcrgcr, kosten se ilM'Maik. Vom kvnolegiickcn Standpunkte ans betrachtet, hat die Abtheilimg der buiisckcn, Nlmcr und Hatz-Doggen die würdigste Vertretung auf der Aus stellung gesunden. Der Knaben-Beschäftigungs-Anstalt deS Stadt-Vereins für innere Mission tHohenthalplab i» wurde gestern Nachmittag die Ehre zu Tbeil, daß Se. K. H. der Br'nz Georg, der hohe Protektor der Anstalt, dieselbe besuchte und der regen Tbätlgkeit der arbeitenden Knaben längere Jett beiwohnte. — DaS wie alljährlich einmal hier zummmengezogene De tachement von Ie > Offizier und mehreren Unteroffizieren eine» jeden k. sächsischen Regiments zu einem mchrwöchentlicken Curiu» zur Slbso'virung Im Pionnierieldblenst hat seine Studien und Arbeiten mit Ente dieses Monatö beendet und kehren die betreffenden Truppen daun in ihre resp. Garnisonen zurück. — Bezüglich der Verhandlungen im Lan deSkui tur- rathe über die Erfahrungen, welche mit dem lanbwirthsckast- liebe» Institut an der Universität zu Leipzig gemacht worden sind, ist noch FolaenteS nachzutragen. Ursprünglich war noch beantragt, zu erklären, daß die s. Z. erfolgte Verlegung der Akademie zu Tharandt »ach Leipzig alS landwirthschaktlichr» Institut in enger Verbindung mit der Universität berechtigt ge wesen sei, sowie baß man die Vorlesungen „über wichtige TageS- fragen" als dein Zwecke des Instituts nicht entsprechend und iür geeignet halte, groste Unzuträgilckkeiten berbeizusülren. Gegen die Erklärung über die Berechtigung der Verlegung sprechen Geh. Obersorstralb Jubeich, Geb. Ratb Stöckdardt und v. Oedl» schlägcl: dieselbe sei geeignet, einen Schatten aui die Tharantter Akademie zu werfen; habe daS Institut in leister Zeit seiner Verbindung mit Tharandt nickt so fiorirt. so sei dieö lediglich daraus zurückzusübrcn, daß man bgmalo ihm die Lebensadern unterbunden l abe, die Verlegung sei zuni grössten Tbeil auf persönliche und nur zum kleinsten aus sachliche Gründe zurück- zusübren. Gegenden, dle Vorlesungen über „wichtige TagcStragrn" best., wandten sich Prok. Blomever und Geb Oderforstrath Jutelch, west derselbe die Lestrerlreibelt beschränke, während Geh. Ratb Pctzold. alö Vertreter des Kultusministeriums, erklärte, daß die iraglichen Vorlesungen nicht Fachvorlestmgen leien, auch seien noch keine Klagen laut geworden, wvnach dieses Kolleg die Grenzen der Wissenschaftlichkeit nach Form oder Inhalt überichritten hat. Weiter bemerkte der Kommissar, daß vom 1. Oktober d. I. ab das Reilezcuaniß für den EIn'äbrlg-Frei- willlgen-DIenst Bestandthell der JminatrikulcitlonSbedinaungen sein solle. tallS nicht ein Gvmnaslal- oder Reallchul- (1. Orkn.) Reffezengniß vorliege. Prof. Blomever. der Leiter deS lantw. Instituts, svrack über die Schwierigkeiten, welche mit der Ver einigung deS Instituts mit der Ilnlocristät verbunden gewesen; als man endlich mit Stolz aus daS Erreichte habe blicken können, sei plötzlich wie ein kalter Gul> die AuSlpracve der Kammern ge kommen. Aus dem von Ilblemann-Görlltz erstatteten Berichte sei entnommen, daß seit dem Zeitpunkte der Verlegung, bis l8?8 die Gesa nmtzabl der Studlrenben am iandwlubsckalt- lichen Institute 77C betrug 1187N Wintersemester: 93, leist: 711. Nn-er den bestehenden >3 höheren landw. Instituten Deutsch, laues nimmt das Leipziger der Frequenz nach den 2. Rang ein: vor ihm stebt a>alle. - I» der üblichen einkacken und dock tiel ergreifenden Weile ward gestern in der könlgl. Blindenanstalt hie alljährliche von Olsuffew'sche StistnngSkeier — bereits die SO. — begangen. Der Festakt am Vormittag brachte wieder eine sinnige Ansprache des Oberinspektor Büttner, eine Festkaicchlsation über die Worte „Der Herr bst Alles wob gemacht" (Lehrer Nitzsche» und mehrere Gcsangöaufführnnaen. die musterbalt Verliesen und erneut von der großen Lehrbefähigung deS Herrn Kantor Volkmar Sckurlg Zeugnis, ablegtrn. Dle drei Geiangönummcrn waren: ..Realstem" von Ignaz v. Sevstied, Arie and dem„Eliaö" von MentelSsohn- Barthoidv und Edor nack der russischen VolkSdvmne. Gedickt: ..An die Geschiedenen" von Georgs. Der Nachmittag deS Fest tages v-reckie die Zöglinge der Anstglt bei besonderer Spelsnng und Spiel, Musik, Gelang n. s. w. Zur Warnung iür Stellensuchende sei Folgen des mstgcthellt. Der kürvick auS Blasewitz kurchgcbrannte Ver» stckerunaSment vr. pi>. A. erließ am 30. v. M. eine Annonce in diesigen Blättern, worin er einen Inspektor für die Gesellschaft stickte, alö deren Subtirector er kick fälschlich gerirtt. ES gingen daraus auch eine ansehnliche Menge von Bewerbungen ein. vr. A. engacstite vorerst 3 '"'ann, von denen 2 je 2<>oo Mark, rer dritte aber I2st>> Mark Cantion stellte. Ende April stellte vr. A. noch einen Vierten an, der 3600 Mark als Camion erlegte. Diese Summen sollten bei der DlrcctionStasse bez. bei der ReickSbank elngezablt werde»: der iaudere „Subdirector" aber verzögerte die Cckmblnng so lange, biS er über alle Berge war. Die Herren Inspektoren haben nun daS leere Nachsehen, denn die gestellten Cautioncn sind tutsch; die betr. Gesellschaft aber hastet nickt stär den Durst brenn er. Einer der Brtrogenen ist dadurch in daS größte Unglück gcratben: er Ist VMer ron 6 unerzogenen Kindern und hatte sich die Enution selbst erst geborgt. — CS scheint noch gar nicht gebö..g bekannt zu sein, auf wie lelckste Welke sich sowohl jei-t sst-on. als auck in Zukunft Mancher einen schönen Nebenverdienst verschaffen kann. In manchen Städten ist die Flei s ckbcs cka u ans Trichinen rc. bere tS ein- gciübrt. und eö wird nickt lange dauern, so wird sie durch RcickS- gclctz iür alle Orlickstten angcordnet werten. Da sind denn Fielickbeickancr notbwcndig. Die künialicl e Kommiiston für Bcterinärwcicn bat in tanfenSwertlicr Weise bereits vor einiger Zeit betannt gemuckt, daß im Monat »August und September d. I. bei der könial. Tbierarzneiickulc ru Dresden unter Auf sicht eines a» tcisc'bcn angcstclttcn Lehrers, UnterrlcktScurie für mikroskopische Fleisckbeickan ttattnndcn. in welchen die bereits jetzt und in Zukunft notbwcndigen Flelsckdesckauer auSacbilket werden sollen. ZurThcilnabme an diesen UntcrrickiScursen wird Jeder zugclaffen, der die gewöhnliche Elementarbildung besitzt und gcinntc Augen bat. Die Anmcitung hat schriftlich bei der Direktion der Thiclaiznrisckule ui erfolgen. Jeder Thelinchmer muß im Besitz cincs für den Cnrsno brauchbaren Mikroskepcs sein, bei bene» 'Ankauf ihm tcr betreffende Lehrer bcirätbig ist. Am Ende eines ictcn CnrsnS. wclckcr übrigens mir 8 Tage kauert, findet eine Prüfung der Untcrricklctcn durch den betr. Lebrer statt. Dcnsenigen, welche die Prüstmg mit Erfolg be standen baden, wird von der königl. Kommission für bas Vcteri- »ärwescn ein Zeugnis, über ihre Befähigung zur mikroskopischen Flchckbcickan ausgestellt. Icker Tbclinebmer a» einem CnrsuS hat vor Beginn kesscibcn 15 Mark und iür die Prüfung 5 Mark zu entricktcn. Vielleicht ist dieser Hinweis iür Viele ei» Wink, lick an einem bic>cr in den nächsten Monate» stattffnbcnden NnscriicktSfnrse zu betbriligen. Da zu der Zulassung zu den ke bcn weiter nicktS gehört. a!S dle gewöhnliche Elcmcntarsckul- dilkung »nd gesunde Augen, abgesehen von dem geringen Beitrag von 20 Mark lür Unterricht und Eramen. io tan» lick eigrntlicd Icker, der etwas überflüssige Zeit bat. dIeicnNebc»vcrdie»st ver schaffe». Ken'n' iein, ist auch vier wümckcnSwcrih: wer sich den Rm eines gewisscndaften. dabei aber mit seinen UiftcrsiicknngS- acbübren billigen Flclickbcsckaucrö zn erwerben wissen " ird, hat die meiste Aussicht aui einen einträglichen Nebenverdienst. - Die zur römlick-katdolischen Kircke gehörenden 'Bewohner der sächsischen Erdlantc haben zur Deckung d. S Bcdariö ihrer Kirchen und Schulen, mit Auönabme der m SchiraiSwalbe be.
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