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Dresdner Nachrichten : 20.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192307206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-20
- Monat1923-07
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.07.1923
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I««,—. auherbald «I iroo,—. o « " ' Dorzuispllld« laut Tarif. Auowilrlige Aullriige gegen Dorauobezadiun». SchrllNeltnng und K«w»^schdst»st»ll«r »orten,Ir,»« S«)-40. Druck» u. Verlag ven Lt»,lch ch »scharst in Dreoda». Poll sch ech-chonlo lOVS Dreode». lllachdrucki nur mU deulltcher Suevenangad» l.Dieadner Dachr.'i »ulSlftg. — Unverlangt, Schri»ltü»u werden nlchl ausdewodri. Keine Enlscheidung im englischen Ministerrai. Neue Verzögerung -er Anlwvrr an Deulschland. — Zunehmende sranzösifch-engttfche Annäherung? — Frankreich sieht -em englischen Gulwurf mit großer Zuversicht entgegen! — Ehrhardts Automobil in München ermittelt. — Der Karden-Aktentäter in Wien verhaftet. — Die Reichsregierung gegen die Ketze zum Bürgerkrieg. Der englische Kabineltsral über -en Anlworlenlwurf. London, iS. Juli. Das Kabinett erörterte heute in Aweirinhalbstitndigcr Sitzung die Dokumcute, die au die Alli ierten und die Bereinigten Staaten gesandt werden sollen, namentlich den Entwurf der Antwort an D c u t s ch l a n d, «inen M a n t e l b r i e f an die Alliierten und eine erläuternde Denkschrift. Sämtliche drei Schriftstücke sind von Lord Curzou eutworsen worden. Reuter erfährt, das, keine Entscheidung erreicht worden ist und das, es nicht sehr überraschend sein würde, wenn die Absendung an die Alliier ten und an die Bereinigten Staaten bis zur nächsten Woche versckwben werden sollte. IW. T. A s Ausfällige französische Zuversicht. lNigner Drahtbericht der «Dresdner 21 a ch r t ch t e n".1 Paris, ltt. Juli. Der bekannte Mitarbeiter des „Jntran- flgeant" De Gobart erklärte heute, man glaube in offiziellen Kreisen nicht mehr an die Möglichkeit von Sonderver handlungen zwischen England und Deutschland. Man sehe dem englischen Entwurf mit großer Zuversicht ent gegen. Französische Aalschläge sür öle deutsche Politik. INigner Drahtbericht der «Dresdner Nachrichten'.) Pari». IS. Juli. Mit besonderem Interesse verfolgen die anzöstschen diplomatischen Kreise einen angeblich seit einigen agoa qwischeu Berlin und London schwebenden MeinnngS« «nstausch, dessen Gegenstand der passive Widerstand sein soll, und »er angeblich durch die gestrige Unterhaltung des Lentscheu Botschafters Sthamcr mit Lord Eurzou weiter» geführt wurde. Der „TempS" zieht einen von der „Daily Mail" zitierten Artikel des „Kölner Tageblattes" heran, um zu beweisen, daß die Bevölkerung in Deutschland bereit sei, wenn England dies verlange, die Politik des passiven Wider standes aufzugeben. s!j TaS Schicksal des Reiches hinge nicht mehr vom Reichstag vdcr vvm Reichskanzler ab, sondern von Lord Eurzon. Statt schleunigst zu untersuchen, wie man Frankreich sichere Pfänder geben könne, damit die Anwen dung von Zwangsmaßnahmen überflüssig würde, arbeite, wie -er „Temps" zu wissen glaubt, eine zweifellos durchaus offizielle deutsche Propaganda in London in einem entgegen gesetzten Sinne. Eine bestimmte deutsche Persönlichkeit, die diese Propaganda in London betreibe, habe in englischen Blättern erklärt, die Ruhr besetz» »g müsse „un sicht- bar" werden, die unabhängige deutsche Verwaltung im Linhrgebtct müsse wieder hergestellt und die Tätigkeit der alliierten Militärbehörden durch den Völkerbund begrenzt werden, bevor der deutsche Widerstand aufhören könne. Dadurch, meint der „Tempo", würde die Aufgabe des deutschen Widerstandes z» einer Art Kuhhandel, bei dem Eng land den Makker spielen würde. Wenn das Kabinett Enno eine derartige Kombination nötig habe, um dem deutschen Bolke sagen zu können, das, der Widerstand doch irgend einen Wert gehabt habe, dann sei das für Frankreich noch kein Grund, sich auf diesen Handel cinzulassen. Es sei sehr zweifelhaft, ob es für Deutschland vorteilhaft sei, Kräfte in einer Frage der nationalen Eigenliebe oder des Prestiges eines Kabinetts zu verwenden, während das Haus in Flammen stehe. ES ist nicht nötig, darüber zu streiten, ob PoincarS oder Cunv eine Politik der nationalen Eigenliebe oder des Prestiges betreibt, aber so viel steht fest, daß alle französischen Bemühungen, Deutschland mit Phrasen zur Kapitulation ge neigt zu machen, ihren Zweck verfehlen müssen. Deutschland soll unter Finanzkontrolle. lEtgner Drahtbertcht der «Dresdner Nachrichten".) London, l«. Juli. Auf Grund von Pariser Berichten neigt die englische Presse zu etwas größerem Optimismus, jedoch wagt niemand die Hoffnung anSziisprechcii, daß der Versuch ge"ngt, bezüglich des passiven Widerstandes et» Kompromiß zustande zu bringen, das nach englischer 'lul- sassung allein darin bestehen könnte, daß England die franzö sischen Forderungen auf Einstellung des offiziellen Wider standes in gewissen Grenzen und unter gewissen VorauS- iet-ungen in seinem Antwortentwurk unterstützt. Guilbcrt Murray »nd der Herausgeber des „Ecvnomist" Lacton setzen sich für die Bcstcllunq eines Finanzverwalterö in Deutsch land unter der Aegidc des Völkerbundes nach dem Vorbilde Oesterreichs ein. ——. Lenesch als Optimist. Brüssel, 19. Juli. Dr. Be » esch ist gestern abend in Brüssel eingetroffe« und bat sich sofort ins Ministerium des Acnßcren dcgebcn. wo er sich lange mit JaSvar nnter- hielt. Später nahm Dr. Renesch an einem Diner teil, bas ihm zu Ehren von seinen belgische» Kollegen geacben wurde. Paris, 19. Jnli. Rach einer Brüsseler Meldung des „Intransigeant" soll Dr. Benesch nach seiner Unterredung mit Jaspar den belgischen Journalisten heute früh erklärt haben, das, die zwisck^n Paris, London »nd Brüssel schwebenden Ver handlungen bereits Resultate gezeitigt hätten. Sv seien in der Frage der Höhe der von Deutschland zu verlangenden Zahlungen, der interalliierten Schulden und dcS internatio nalen Sachverständigenkomitees schon Fortschritte zu verzeichnen. In der Frage der von Deutschland zu leistenden Garantien werde London sicherlich den belgischen Anregungen Rechnung tragen. In der Nubrfragc glaubt Benesch eine starke Strömung dafür sestgestellt zu haben, Deutschland zur Aufgabe des passiven Widerstandes zu ver anlassen, um alsdann bei Frankreich »nd Belgien die „u n - s i ch t b a r e B e s e tz u n g" durchzusctzcn. Ruhrraub un- belgische Dienflpstlehl. Brüssel, 18. Juli. Die Kammer hat mit 76 gegen 61 Stimmen bei acht Stimmenthaltungen den Artikel des Militärgcsetzes genehmigt, der eine Verlängerung der Dienst pflicht um zwei Monate während der Dauer der Nuhrbcsetzung vvrsieht. Der Friede im Osten un- der Krieg im Westen. Die letzten Tage haben in den Verhandlungen von Lausanne eine völlig überraschende Wendung gebracht. Tie ein gutes Dutzend von Malen dem Abbruch nahe gewesene zweite Orientkonserenz, an deren Erfolg seil Wochen kein Mensch im Ernst mehr dachte, weil förmlich von Stunde zu Stunde sich unvorhergesehene Widerstände de» mannigfachen Beratungsproblemen in den Weg stellten, »nd bald die eine, bald die andere Delegation der konferierenden Mächte nicht mehr mittun wollte, ist wider alles Erwarten zu einem Ab schluß geführt worden, der in der nächsten Woche durch die Unterzeichnung eines neuen Kriedcnsvertrags der am Orient- problem iniercssicrtcn Staaten feste Gestalt gewinnen soll. Freilich ist dieser Abschluß und der bevorstehende Ostfrieüe in mehr als einer Hinsicht problematisch. Eine Ewigkeit wird er nicht Bestand haben. Denn die Grundlagen, die man in Lausanne sür ihn schuf, tragen den Stempel des Vergänglichen und des stark Interimistischen an sich. Eine ganze Reihe strittiger Fragen, um derentwillen man sich wochenlang er hitzte, ist ungelöst geblieben und nur dadurch, daß man diese diplomatischen Kampsvbsekte zuguterletzt einfach ans dem Pro gramm der zu regelnden Punkte entfernte und sie der künfti gen Auseinandersetzung der unmittelbar an ihnen beteiligten Staaten überwies, ist es möglich geworden, den somit ziemlich dürren Preis einer allgemeinen Einigung zu erreichen. So ist es mit dem türkisch-französischen Streit um die ottomani- schcn Schuldverschreibungen ergangen, deren Löwenanteil sich in der Hand französischer Kleinrentner befindet, und in der selben Weise ist die endgültige Klärung der überragend wichti gen Ansprüche englischer und amerikanischer Gesellschaften aus die kleinasiatischen Oelvorkommen ans einen späteren Zeit punkt vertagt worden. Aber auch die übrigen Fragen, die türkisch-griechische Grenzregulierung, die Entmilitarisierung der Meerengen, die Konzessionen, die Reparationen, die Kapitulationen, für die festumrissene Vereinbarungen vor liegen, sind nur auf dem Wege vielverschlungener Kompro misse gelöst worden, denen ans den ersten Blick die Vorläufig keit und die Bedingtheit anhaften, ohne daß dieser Zustand hier anders als schlaglichtartig beleuchtet zu werden vermag. Jeden Tag in den kommenden Monaten können die Franzosen, wenn ihnen die allgemeine politische Situation dazu günstia er scheint, erklären, daß ihre Kriegsschiffe am festgesetzten Termin die Dardanellen nicht verlassen werden, weil mit der Türkei die außerhalb des Friedensvertrags geplante Regelung der Kuponfrage angeblich absolut nicht zn erreichen sei. Und ähn lich bleibt es den Griechen immer unbenommen, die Inbesitz nahme des wichtigen Bahnknotcnpunktes Karagatsch durch die Türken, der gegenwärtig in Abänderung des Sevrcsschen Ver trags der Türket überlassen worden ist, zu beanstanden, wenn sie sich gelegentlich wieder dazu stark genug fühlen oder wenn sie durch die mangelhafte Durchführung eines Vertrags punktes von Seiten AngvraS, beispielsweise die Sicherstellung der Armenier, den neuen Fricdenspakt als erschüttert ensehcn sollten. Bevor all diese Reibungsflächcn sich geglättet haben, wird dieser Vertrags wie General Pelle, der französische Unterhändler, nach der letzten Sitzung sorgenschwer erklärte, „noch viel Arbeit machen". Aber wie die Dinge im Osten in näherer und fernerer Zu kunft sich auch gestalten mögen, für den Augenblick ist es ge lungen, die ewig drohende Kriegsgefahr, die über Griechen land und der Türkei schwebte, zu bannen und den zermürbten Völkern am Mittelmeer eine Ruhepause zu verschaffen. Diese Tatsache ist von regional unbegrenzter Bedeutung, und man kann sagen, daß der neue Friede im Osten auch eine neue Phase des unerklärten und dock vorhandenen und mit allen Mitteln geführten Krieges im Westen einleitct. Frankreich und Eng land, um diese Mächte als die Gestalter der europäischen Politik zuerst zu nennen, haben freie Hand bekommen. DaS ist das Wichtige am Ausgang der Lausanner Konferenz. Frei lich wird das orientalische Gegenspiel der Londoner und Pariser Diplomaten auch in nächster Zukunft keineswegs auf hören. Aber cs wird von der weithin sichtbaren Oberfläche der Tagespolitik verschwinden und eS wird dem Interessen ausgleich der westmächtlichcn Kabinette in Europa mehr Zeit mü> Kraft übrig lassen, als in den vergangenen Monaten unt» Jahren. Man wird den Bosporus gegenseitig nicht mehr als Tausch- und Schacherobjekt für Rhein und Ruhr, für Repara tionen und andere isolierte Vergewaltigungen Deutschland» durch die eine oder andere Macht in die Wagschale werfen können. Denn die Verhältnisse am Bosporus sind nunmehr durch ei» beiderseitig gebilligtes VcrtragSinstrument vorerst sozusagen in eine starre Form gebrach» worden. DaS hat zur Folge, daß sich die englisch französischen Gegensätze in europäischen Kernfragen in allernächster Zeit offener »nd schärfer werden gegeneinander Nellen müssen als bisher. Dabet wird England als der unverkennbare Sieger im Streit um die vricntatische Machisphäre freier und ge» wicktiger anstrete» könne» alS Frankreich. Enaiand Kat alle», was eS dort unten erreichen konnte und erstrebte, erreicht, s« ungünstig in der lctztvergangenen Zeit auch manchmal sei«» Fieberhafte Tätigkeit der rheinischen Separatisten. Smeels und Dorten versöhnen sich wieder. Koblenz, 19. Jnli. Die Separatisten entfalten in den letzten Tagen eine fieberhafte Tätigkeit. Besonders rührig sind sie in Koblenz, wohin die Vertrauensmänner der ein zelne« Ortsgruppen berufen wnrdcu. ES Hai den Anschein, als ob sich D o r t c n und SmectS, die sich in der letzte» Zeit scharf in den Haaren lagen, verständigen, «nd zn einer „Partei" znsammenschlicste» wollen. SmcetS ist durch den Abfall einer großen Zahl seiner Anhänger, die die Rheinische Unabhängig- keitspartci gegründet habe», in eine peinliche Lage geraten und sucht Anlehnung bei seinem Gegner Dorten. ES verlautet mit aller Bestimmtheit, das, -ine formelle Verständigung zwischen beiden sondcrbttndlerischen Richtungen erfolgt fei. Dorten und Lmcets werden sich, um diesen engeren Znsammen- schlnst hcrbeizusührcn, in Koblenz tresscu. Der ciuc wird am 29. Jnli aus der Haupttagnng der Rheinischen VolkSvcreini- gong in Koblenz sprechen, während der andere zu gleicher Zeit in einer Sssentlichcn Versammlung programmatische Erklä« r>mgcn adgebeu wird. Die rheinische Republik spukt weiter. Paris. 18. Juli. Die „Humanitä". das Organ der fran zösischen Kommunisten, veröffentlicht eine Meldung, wonach Frankreich im besetzten Gebiet nach wie vor alle Vorbereitun gen zur Ausrusnug einer rheinischen Republik treffe. Die Besatzungübchörden hätte» die Ausrufung bis zum 26. Juli nur deshalb ncrschcbcn, weil die ursprünglich ans den 11. Juli vorgesehene Ausrufung wegen der bekannten Enthüllungen nicht erfolge» konnte und auch innerhalb der rheinisch-republi kanischen Partei starke Meinungsverschiedenheiten über den Zeitpunkt ausgebrochen seien. Die sranzbstsche Absicht bei ver Verlängerung -er Sperre. tDraht Meldung unlrer verltner Schrtstleltung.) Berlin, l». Juli. Der deutsche Einspruch gegen die Verlängerung der VcrkchrSspcrre zwischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet ist tn Parts »nd Brüssel durch unsere dortige Vertrctcrmlssivn, nicht durch Noten erfolgt. Die Be gründung des Protestes ist ti» wesentliche» dieselbe, wie die der Verwahrung, die bei der Verhängung der Sperre ein- gelegt wurde. Eharaklcristisch ist, daß die Franzosen in dem .EiiibrnchSgrbtet diejenige» deutschen Zeitungen verboten haben, die die Meldung von der Verlängerung der Sperre brachte». Die Bevölkerung sollte durch die Verlängerung überrascht und damit wie durch die andere» Maßnahme» mürbe und für die Agitation der separatistischen Gruppe empfänglich gemacht werden. Alle Nachrichten aus dem Nuhr- gebiet deuten aber darauf hin, daß Sic Franzosen mit ihren Maßnahmen nur das Gegenteil erreichen und die Bevölkerung tn ihrem Abwehrwtllen bestärken. Allerdings erweise sich eine Anzahl kleiner Gemclndeoorftehcr «nd Bürgermeister de» Franzosen dienstwillig und falle damit anderen Beamtcn- klasscn, namentlich auch den Eisenbahnern, in den Rücken. Wie berichtet wtrd, ist gegen alle diejenigen MagistratS- bcamten im besetzten Gebiet, die im Verdacht stehen, mit de» französischen und belgischen Behörden zusammcn- gearbeitet zu haben, die D i sz i p l i n a r » n t e r s u ch n n g cingeleitet worden. Sobald in den einzelnen Fällen der Tat bestand geklärt ist, werden die Namen derjenigen, die tatsäch lich mit den Eindringlingen Hand in Hand arbeiteten, ver öffentlicht werden. Die Aheinlandkommtsjion verhindert den deutschen Katholikentag. ItLlgner Drahtbertcht der «Dresdner Nachrichten".) . Köln. IS. Juli. DaS offizielle Komitee zur Vor bereitung dcS Deutschen Katholikentages, der im nächsten Monat tn Köln stattftndcn soll, hat sich gezwungen ge sehen. die Tagung abzu setzen, weil nach einer Mitteilung des Berliner Auswärtigen Amtes die R h e I n l a n d k v m- m I ss t o n sich entschlossen hatte, die Abhaltnna des Katholiken tages zu verbieten. Die Erklärung des KvmiteeS hebt hervor, daß die dicSiähriae Katholikenversammluna alS rein religiöse Veranstaltung und zwar als eine Snndaebung sür VSlkerversöhnnng vnd Völkersriedcn geplant war. Sie spricht ihr tiefstes Bedauern darüber anS daß im besetzten katho lischen Rheinland nicht einmal die Freiheit für reliaiöse Ver sammlungen unangetastet bleibt, während kommunistische Tagungen sogar im Ruhrgcbtct unangefochten sind. > v»U»r lämtUed): rl»000
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