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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188406130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-13
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eodsnck « IS »n» bnisse sowie nusik. sowie e am »üreaus Md Mlialstellm d« dm Richter (im Lrbgericht), t« Inserat« werd«« «tt , Pf,. ftl» W gespalten« SorpN»- «eUe berechn«». «keinster Inserat«»« betrag I» Pf,. «omplijierteunbt» lellartsch« Instkate nach besonder«» Laris. Inserat«, «mas»»- Kr di« se»«wai erdend»«!««» die »ormMa^ ro Sh». chnvalidenbank — Liok«-«nb«ndl« Littman«. Vom Reichstage. Die Sitzung des Reichstags vom 11. Juni begann mit der Beratung des Antrags Windthorst betreffs Auf hebung des Expatriierungsgcsetzes. In der Motivierung desselben verwies Windthorst auf die früheren bezüglichen Verhandlungen, wobei der Reichstag mit Zweidrittelma- jorilät die Aufhebung des Gesetzes beschlossen habe, die aber am Widerstande des Bundesrates gescheitert sei. — Hobrecht (nat.-lib.) erklärte sich nicht gegen eine Abän derung des Gesetzes, aber für die gänzliche Aufhebung könne er nicht eintreten, da darin Bestimmungen ent halten seien, die aufrecht erhalten werden müßten. Ueber- dies werde die Annahme des Antrages auch keinen prak tischen Erfolg haben. Zu einer allgemeinen Regelung der Maigesetzgebung müsse die Regierung selbst die Ein leitung geben. Er befürchte, das Zentrum werde wie bisher so auch ferner jeden Versuch zu einer Verständi gung zwischen Regierung und Kirche erschweren. — v. Minnigerode (kons.) erklärte sich für den Antrag, wie denn auch früher schon ein Teil seiner Fraktion dafür gestimmt habe, der in dem Gesetz nur ein Kampfgesetz gesehen habe. Das ganze Gesetz schwebe zudem in der Luft, nachdem die «preußische Regierung der Kurie gegenüber eine entgegenkommende Politik eingeschlagen. — Langwerth v. Simmern (fraktionslos) und v. Jazdzewski (Pole) sprachen sich ebenfalls für den Antrag aus, letzterer Red ner unter Beschwerdeführung über die Härte, mit wel cher das Gesetz in Posen-Gnesen gehandhabt werde. — Staatssekretär v. Bötticher erwiderte, wenn auf Rück kehrgesuche bisher noch nicht in größerer Zahl Entschei dungen des Kultusministers erfolgt seien, so liege das daran, daß in der Mehrzahl der Fälle gerichtliche Ur teile vorliegen. Ehe die Begnadigungsgesuche nicht er ledigt wären, könnte auch der Minister nicht entscheiden. Die Erzdiözese Posen-Gnesen werde mit demselben Maße gemessen, wie die anderen Diözesen. — Richter-Hagen erklärte, die freisinnige Partei werde für den Antrag stimmen. Die Gründe, welche schon früher vorgelegen hätten, seien jetzt in verstärktem Maße vorhanden, nach- I dem die preußische Regierung immer mehr Bruchteile der Maigesetzgebung preisgegeben. Der Redner wendete sich dann gegen die Meinung HobrechtS, daß ein Geist licher event. auf polizeilichem Wege aus seinem Wir kungskreis entfernt werden könne ; daran habe doch früher kein Mensch gedacht. Am Ende könnten da auch die ehemaligen Ministerkollegen HobrechtS, die jetzigen Minister, daran denken, ihren früheren Kollegen, wenn er ihnen mißliebig sei, au» seinem Wirkungskreise zu «ntfernen. (Große Heiterkeit.) Derartige Anschauungen verletzten auch die katholischen Liberalen im Lande. Zum Schluß bemängelte der Redner, daß sich der Staatssekretär nicht über die Stellung der Regierung zum Anträge ausgesprochen habe. — Hobrecht betonte, gesagt zu haben, das Gesetz sei reformbedürftig, e» enthalte auch anfecht bare Bestimmungen. Die Initiativ« zur Abänderung müsse aber von der Regierung auSgehen. — Schrader- Lippstadt (Zentr.) wendete sich in heftigen Angriffen ge gen die Nationalliberalen. Der Nationalliberalismus habe dem deutschen Reiche Verderben auf verschiedenen Gebieten gebracht. Ebenso wendeten sich Richter-Hagen von neuem und Windthorst gegen HobrechtS Ausführun gen. In der zweiten Lesung sprach Reichensperger-Crefeld (Zentrum) für den Anttag, worauf 8 1 des Antrages Windthorst mit 217 gegen 40 Stimmen (Nationalliberale und einige Konservative) angenommen wurde. Dasselbe geschah mit dem Reste des Antrags. — Es folgte die Beratung des Antrages Ackermann und Gen. auf Tr ¬ an Ort und Stelle in 4 Parzellen versteigert werden. BktungSlustige werden hierzu mit dem Bemerken eingeladen! daß der Pachtzins bis zum 1. Juli l. ZS- zu oezay- len ist. Sr°»,-nd-rg, °m II. IM IW4. - - —I—i-7^7^III7^7selbst oder ihre Angehörigen dem Betriebe eines Gewerbes oder der Land- "icht aus dem Bet und Kapitalvermögen ver- Wirtschaft, oder au r ^^n hierzu ist nicht TN «d -M-- St-M-M««- d-- IM-M» SM«. m NÄm D--K» am königlichen Belvedere, beschäftigt. Dasselbe erfährt eine wesentliche Vergrößerung, weil Teck der zum Betrieb der Belvedererestauratwn unentbehrlichen Wirt- schaftsräume jetzt in dem an das alte Zeughaus ansto ßenden, im übrigen von der Dreyßigschen Singakademie benutzten alten Hause sich befindet, letzteres aber abge brochen werden soll, um das Zeughaus nach allen Seiten freizustellen. Das Belvedere wird bei dieser Gelegen- heit einen zweiten größeren Saal in dem ersten Stock- werk erhalten. Mit der Umgestaltung des Zeughause» zur Aufnahme des kgl. HauptstaatSarchlvs und des kgli Museums der Skulpturen dürfte glücklichsten Falles im Herbst dieses Jahres begonnen werden. Dagegen wird man zum Neubau der Kunstakademie und des Ausstel« lungSgebäudes jedenfalls erst im künftigen Jahre ver- schreiten, denn die Pläne für dieselben bedürfen infolge der ständischen Anträge, sowie im Interesse der verschie- denen Lehrfächer der Kunstakademie in noch weit höherem Grade der Abänderung im einzelnen wie die Zeughaus pläne. — Wie aus Berlin verlautet, wird demnächst ein Anttag Sachsens an den Bundesrat gelangen wegen Verlängerung des kleinen Belagerungszustandes über Leipzig. Die gegenwärtige Frist läuft am 28. d. ab. — Wie die Handels- und Gewerbekammer zu Chem nitz und die Leipziger Handelskammer, so hat sich auch die Handelskammer zu Dresden mit Einmütigkeit gegen den von der preußischen Regierung ausgegangenen Entwurf einer Novelle zum Reichsstempelabgabengesetz erklärt. — Das bekannte Grundstück Wachwitzhöhe bet Dresden mit dem dazu gehörigen sog. Plantagengut, welches infolge notwendiger Versteigerung auf 126000 M. gewürdert war, ist gestern für 76000 M. dem Lotteriekollekteur Kaufmann Hesse zugeschlagen worden. — Ein eigenartiges Jubiläum feierte in vergangener Woche ein Brenner in der sächsischen Ofenfabrik zu Cölln bei Meißen, nämlich den 1000. Brand in eM und-demselben Brennofen. Der Brenner ist seit dem Jahre 1868 daselbst angestellt und hat 800 Tage und ebenso viel Nächte vor dem Feuer gestanden und dabei ca. 9000 Kubikmeter Brennholz verfeuert. — Bon den 3000 in Leipzig beschäftigten Schneidergesellen waren am Dienstag 500 in einer Ber- sammlung anwesend, in welcher nach dem Vorgänge der Angehörigen anderer Handwerkszweige ein Fachverein UL« w-rd-n Nachdem der RefLnt u. a. ^Men °lS «ine sehr traurige bezeichnet ^"^-wurde die Gründung eines solchen Verein» ein- Die diesjährige He«- u«d Grummetntttzuug auf dem alte« Friedhöfe >ll Tormabend, de« 14. Juni, Nachmittags 4 Uhr -fs. Die soeben erschienene Nummer 2, Mai 1884, des Korrespondenzblattes des Allgemeinen Deutschen Schulvereins in Deutschland enthält einen ausführlichen Bericht über den in Berlin am 17. April 1884 abge haltenen Delegiertentag, sowie mehrere Aufsätze unter > folgenden Titeln: Der Kampf um eine deutsche VolkS- ' schule in Gottschee in Krain. Aus dem Zukunftsreiche „Slowenien". Die deutschen Schulen zu Atmagea und Pschukurowa in der Dobrogea (in Rumänien). Ein Be such bei den Zimbern in Südtirol. Die ungarische Re gierung und die sächsische Universität. Hieran schließen sich BereinSnachrichtm, litterarische Besprechungen und kleine Mitteilungen: Magyarischer Schulverein. Gewalt sam« Magyarisierung. Verein deutscher Lehrer in Eng land. Schulverein m Frankreich. Deutscher Böhmer waldbund. Da» Sorrespondenzblatt wird, soweit möglich, in hiesiger Ortsgruppe nach und nach unter sämtliche Mitglieder vertrat, sowie, um auch Nichtmitglieder von den Bestrebungen und Erfolgen des Vereins zu unter richten, in Lesezirkeln und durch Aushängen in Restau rant» oder al» Beilage zu Zeitschriften an die Oeffent- lichkrit gelangen. — Der konservative Verein zu Chemnitz hat am Dienstag dem Ersuchen des dortigen Nationalliberalen Wahlvereins, mit ihm in Unterhandlung wegen eines zur bevorstehenden Reichstagswahl aufzustellenden Kom- promißkandidaten einzutteten, zu entsprechen beschlossen und zwar unter Wahrung de» Rechte», auch seinerseits Kandidaten dem Nationalliberalen Wahlverein vorzu schlagen, jedenfalls aber nur solche zu acceptieren, von welchen sich erwarten läßt, daß sie eine der ReichSregie- rung freundliche Haltung beobachten werden. — Den zur Uebung eingezogenen Unteroffizieren und Mannschaften de» Beurlaubtenstandes ist in Erinne rung zu bringen, daß sie während der Zeit ihre» Dienstes Migung Leipzigs sollen demnächst verschwind!. A^in sog. Barfußberae, welche» seit Jah ¬ ren m femen unteren Räumen zur Tuchbereituna benutzt dw der Stadt ist, beabsichtigter Rat wonmne^ und da» dadurch ge ¬ wonnene Areal al» Garten zu verpachten. Diese» jHmtS richtung von Gewerbekammern in den deutschen Staaten, in welchen solche noch nicht existieren, wozu die Sozial demokraten den Zusatzantrag auf Errichtung von Arbei terkammern gestellt hatten, v. Kleist-Retzow befürwortete den Antrag Ackermann im Interesse des Handwerks. — Richter-Hagen meinte, die Errichtung von Gewerbekam. mern sei unnütz, oder man solle sie den Einzelstaaten überlassen. Der Reichskanzler spiele ja solche Vertre- tungskörper nur gegen einander aus. Der Staat habe nicht zu wenig Vertretungskörper, ein Fehler unserer Gesetzgebung sei es, daß die Gutachten und Meinungs äußerungen der schon bestehenden berufenen Vertretungen nicht beachtet würden; habe doch das neue Börsensteuer gesetz weder den Handelskammern, noch dem Volkswirt schaftsrat vorgelegen. Auf dem Wege der freien Ver- einsthätigkeit würden die Gewerbetreibenden sich besser in ihren Interessen zu schützen wissen, wie durch amtliche Zwangsorganisation. Wolle man aber Gewerbekammern, müsse man auch Arbeiterkammern schaffen. — Staats sekretär v. Bötticher verteidigte den Reichskanzler gegen die Angriffe Richters und verwies bezüglich der Ge werbekammern auf die in Preußen bereits projektierten Gewerbekonferenzen, welche die Vorläufer der Kammern bilden sollten. Die Regierung stehe der Frage sehr sympathisch gegenüber. — Auf Grund dieser Erklärung zog Ackermann den Anttag zurück, der von Richter sofort wieder ausgenommen wurde. Nachdem noch Kayser (Soz.) über die Arbeiterkammern gesprochen hatte, wurde die Sitzung auf Freitag vertagt. örtliches uns SSchMes. m Srscheint täglich, «I, Auinabme »er Sonn-und Festtage, «»end» für den fol genden Lag. Preis biertclsä-rlich ! M. 50 Pfg., monatlich so Pfg-, «in,el-Nm. 5 Pfg. Bestellungen nehmen all« Haft anstalten, Postboten und dl« «luggab«- stellm de» Lage blatte« an.
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