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Dresdner Nachrichten : 01.05.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187605018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-05
- Tag1876-05-01
- Monat1876-05
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.05.1876
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«,,!,« fr», 7 Uhr in der «hpedtlloi, Martenstrohe IU. ,emcnt«prei» »ierleljittir» Nch LMarküSPfge .durch dl» Polt 2 Mart 7» M». Nummern loPfgc. »ufl«,e 29VVO«k»r. Mir die Ritcknadr «Inqe» sandte» Manuscrtpte «acht sich die Rcdavtion «tcht verbindlich. InferateN'Annabme an>« WärtS: Il»L«an,i,>v unä voIlsr in Hamburg. Acr» ttn. Viten. Leipzig. Nalel, Vretlan. hranksnrt a M. — kuä. lUo«s« ln Berlin, Leipzia, Aicu, Hamdurg, AraukfuN a. M., Mun ch»». — o.ubs et t)». in Irankfurt a M. — l ». »»I»t in Lllrninih. — II»- r»»,L»att». vulii.r t o», in ivart«. Snlerot» »rrden ««W» rar: I» anhena«»«» btH A».Udr. Son»t««B d!» Mittag» IS Udr. In Neuiiadr: »rote »iafter- »crffe 5, dir Nocyi».» Uhr. — Der tliaum riner «i«> lOalliarn Pelit»»>ie kostet löPfa.. Suiagandt dt» Zeile »u Pfz- Emc varanlic jiir da» nachstlagigc Srichei- «,n drr Jnieraie wird nicht ge ge de».' Nnrwiiriigc rlnnonren- Autlröge von und »»de» kauulen stirnikn und Per- ,oue» Utteriren wir nur grgeuPrUnuuitrandp» Zabiun» durch Brt«- marlen »der Po»ei»h«id» lu*g. »Ich, Silben lolieo Id Piae. Injerale sür die Moiilaqr - Nummer «Vrr i.ach eeucm ffestloh. dir Pcilljeile W Pfge. Kr. 123. Gmiiwzimmzlkstkr Jahrzang. L Dressen. Montag. 1. Mar 1876. locales uud SüchjisLrS. — Landtag, ES ist bckannr, das, unsere bisherigen Am löge bände sür das lünstige dfscntiiche niid mündliche Ver fahren die nöthigen Letalitäten nnd die der Würde der öffent lichen Gerichtöpsiege cnffprcä'cndcii Eintichtimgen zur Zelt nur in einzelnen wenigen Fällen bcnizcn. Da jedoch die betreffenden Rclchögefetzc >8:« ins Leben tretcn werde», tönnc» die Bauten in der lausenden Fiiianzperiodc nicht in weiterem Umiangc auö- gesührt, alö dies der Zcllpuiikt für die Einführung lener Rcichö- gcsetzc nothwcndlg erscheinen !äs;t. Die ßiegierung erklärt sich elnverstandr». -für die lautende Flnanzpcriotc werden nur 318,000 PN. gefordert. dergleichen b.iiiliä'c'Veränderungen sind bei 71 Uiitergerlcl'tcn, jedoä' bei 5st nur von geringer Bedeutung, vorzunehmcn. DieKammer bewilligt einstimmig 318,ooo Ai. unter folgenden Bedingungen: Dag davon i» dem Jahre 1876 nichts zur Verwendung gelange »nd taö z» den Bauten bei den GerichtSlokalltäten in Bautzc», Grimma, Rcichenbach, Oelsnitz, Zschopau. Ehrcnfrlcdcrsdorf, Schwarzenberg, Geilhain, Ravcburg, Lommatzsch und Plauen notbige Geld erst dann 1877, beziehent lich 1878 verwendet werde, wenn die Rcichöjiistizgcsetzgebung im Laufe des Jahres 1876 z„ Stande komme», und beschlossen wird, dieselbe noch im Laule des Jahres 1878 in Kraft treten zu lassen, sowie das» daö Justizministerium von 'Ausführung der i'ür das Untcrgcricht ln Bausen beabsichtigten Banverändernngen absche, wenn im Lame der icstigcn oder der näclistcn Flnanzpcrlode die Erbauung eines neuen llregicrungögebäiircs daselbst criolgcn wirb; Im Ucbrigen aber mich sonst bei Ausfühinng der beabsich tigten Bauten ans tbunlichstc Sparsamlcir Bedacht nchinc und deshalb die vvrgclegtcn »iisse und Kostenanschläge noch einer sorgfältige» technischen Prüfung unterstelle nnd bei Verwendung von Geldern aus den lrüh.r im ordcntlichcn Budget bewilligten Summen zur Ausführung der geringeren Bauvcränderungen an den 5!» Untcrgerichtcn, den Etat selbst nicht überschreite. Weiter beriet» die Kammer den Bericht über das M obiliar - und P riv a t - F c u c r ve rs i che rn n g Sw ej e» (Rci. Abg. Vodel >, ein Entwurf, der im Wesentlichen an die bestehende Gesetzgebung anschlicßt. Hingegen sollen i» diesen Sachen künftig nur zwei Instanzen sals erste die VerwaltniigSdrganc, alö zweite die Brandversichcrungöcommission) bestehen. Die Eonccfsionö- pflicht wird bcibehalien. Während in der Hauptsache der Ent wurf mit den Abänderungen und Zusätzen der Deputation An nahme fand, erhob insbesondere Secrctärllr. Ge ns et Einwändc und gab sriner Abneigung gegen daö Eonccssivnswcscn 'Ausdruck, das zur Ltzlillkür sübren könne und daö entbehrlich sei bei pein lichster und umfänglichster Oeffentilchkeit, während von Seiten dcö Geh. Raths I n st, dcS Referenten, Viccpräj. Streit und Abg. R i ch t e r-Tharandt daö EonccssioiiSwescn. wenigstens b!S zum Erscheinen der Reickögesetzgebung über riese Materie, vertheidigt wurde, daü sich bewahrt habe. Der Staat habe dafür zu sorgen, dass das Publikum nicht von Versicherungsagenten gc- guält werde, dass mit den Gesellschaften nicht so schlimm: Er fahrungen gemacht würden wie anderwärts: ja Abg. Richter sprach ans, das, eö auch bei uns zur Dcstrulrung allen Versicher ungswesens führen werde, wenn man die EoncessionSpflicht aus bebe. Gegen Willkür, bemerkte Vicepräs. Streit, schütze, dass die Braiidversicheriingörommission In Verbindung mit Delcglrten rer Ständeversammlimg über Erthcilung von Eoncessionen zu entscheiden habe. Auch um den Beitrag, welchen die Versichcr- nngsgescllschaiten von der Gesammtsumme der Prämien an die Ortöseuerlöschkassen zahlen sotten, entspann sich ein leb- haitcr Kamps, alö der Abg. Pc uz lg in Verbindung mit Vice präs. Streit einen Zusatz beantragten, der verhindern soll, dah die Gesellschaften sich Len Beitrag znr Ortsseucrlöschkassc von den Versicherten zurückcrstatten lassen. Abg. Br. Gensei und von Oehlschlägcl erklärten sich überhaupt gegen solche Beiträge, weil sie gerade Solchen zu Gute kämen, die gar nicht versicher te«. ES blieb jedoch bei der Bcitragövcrpfiichtung und auch der erwähnte Antrag erlangte die ^»stimmiiiig der Kammer, ebenso das ganze Gesetz. — Die Aachseier deö Geburtstages Sr. Mai. des Königs fand in der „Lehr- und Erzichungö-Anstalt für Knaben zu Fciedrichsladt" El reimaurer-Jnstitut l am vergangenen Sonnabend statt und wurde durch Gesang und Gcdct eingeieitct. Die Fest rede hielt Herr Lehrer Herz, indem er, an die Bedeutung der Feier anknüpsend, sich über die mittelalterliche HcroldSkunst iHeraldik» in anziehender Weise verbreitete. Dann folgte die Dcclamation zweier Schüler und die Vertheilung der für diesen Tag gestifteten Bücherprämien, während ein allgemeiner Gesang den Schluss der Feier bildete. Später versammelten sich die Zöglinge und Tagcöschüler in dem ncuerbautcn, geräumigen Speiscsaale zu einem gemeinsamen Festmahle. - Bel diesem An lässe wollen wir nicht unerwähnt lassen, daß dieser länger alö ein Jahrhundert bestehenden Erziehungsanstalt, welche seit Ostern 187» den Lehrplan einer Realschule 2. Ordnung adoptirt hat, aus Befürwortung deö königlichen EultuSministerillmövom Reichs kanzleramt die Berechtigung zur Ausstellung giltlgcr Zeugnisse über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst vor Kurzem crtheilt worden ist. Die vergangene Ostern auö der ersten Classc abgegangcnen Schüler haben bereits das Zeugniss der Rciscisich erworben. - Vor Kurzem empfing Fürst BiSmarck eine Deputation aus Hanau, welche ein Ehrengeschenk überbrachtc. lieber ihre Unterredung mit dem Fürsten erstatten die Deputlrten ihren Auf traggebern einen amüsanten Bericht, über de» wir der„Han.Ztg." Folaendes entnehmen: Den größten Theil der Unterhaltung führte Fürst Bismarck selbst und drehte sich dieselbe hauptsächlich um politische Dinge, u. A. äußerte sich der Reichskanzler sehr zufrie den über die bisherige Politik BaiernS. Auch über die gegen wärtige Gcschäitskrise kam BiSmarck mit den Hanauer Deleglricn zu sprechen und alö diese ihre Besorgnisse über den langen Still stand und die schwere Schädigung der Industrie ausdrückten, er widerte er: „ihm gehe es eben so. Der Ertrag seiner Forsten habe sich sehr verringert. Seine Landgüter ließen sich schwer verpachten re. Es sei eine schwere Zeit, gegen die sieh nicht an- kämvscn lasse und die Jeder geduldig durchmachen müsse, indem :r sich nach seiner Decke strecke" rc.! — Fürstund Fürstin von Schönburg-Waldenburg, welche in Wiesbaden verweilen, wurden dort am Freitag mit einer Einladung zur kaiserlichen Tafel beehrt. — Die Universität Leipzig erhält eine Zierde mehr: der be rühmte Afrikarcisende Br. Schweinfurth hat eine Professur an ihr angenommen. — Der aus das Pfingstfest nach Gotha verlegte Congreß oer Sozialdemokraten fällt ganz auö. nachdem In Preu ßen die sozialdemokratischen Vereine geschlossen wurden. Diese Partei will daher günstigere Zeiten abwarten. — Der bekannte Sozialdemokrat Otto-Walster ist jetzt m Nov-Pork angekommen. Von den verschiedensten deutschen Gerichten hakte er nicht weniger alö M Mandate zur Verbüßung von FreiheltSltralen wegen Prebvergrben erhalten» — Statistik der drei Standesämter Zu Dresden auf die Zeit vom 23. bis 2'.). April 1876: Bezeichnung der Fälle: 1. 1l. Ist. Summa. GeburtSsällc überhaupt . . , 32 71 44 147 davon: uneheliche Zwillingsgeburtcn .... 4 Ist i 21 l I — von ösfcntl. Anstalt, angczclgt — 1,. 3 Ist Sterbesällc überhaupt .... 33 52 ur 101 davon: Todtgeburtcn — r — - von öffcntl. Anstalt, angczclgt — 18 3 21 Selbstmord 1 1 — > Mord -- — — — verunglückt - — ... 2 Eheschließungen überhaupt . . . 2ä Ist 24 08 davon aufstandcöamtl. Ermächt. — — 1 1 Ausgebotöverhandlungcn. . . 2li 23 25 74 Vorgestern und gestern sind eine Anzahl Bürgermeister in Dresden cingetrossen, die aus den Akjacenzorlcn der Chem nitz - A u e -A d o r s e r und E. h e in n i tz - K o m o ta u er Eisen bahnlinie kommend, hier bei den maßgebenden Personen, den Mi nistern und Abgeordneten, ihre und die Interessen der dort in den Ortschaften nachHundcrten zählenden Actieubciitzer vertreten wollen. Ebenso wird in diesen Tagen eine Mcisscnpckition an die Kammern cingcrcicht. Das bis jetzt von der Regierung ge- thane Gebot würde, wie wir aus guter Ouclic erfahren, aller dings noch weit unter den Baukosten bleiben und so. wenn der Kauf doch zu Stande kommen müßte, eine große Anzahl derjeni gen kleinen Actionäre, die ihr mühsam erspartes Geld zum An kauf betr. Acticn verwandt, geschädigt werden. Run hat aber die Prüfungskommission, die kürzlich Aamcnö der Regierung die Bahnen cingehcnts bchuis Werthsabschätziing besichtigt, die augen blickliche bauliche Beschaffenheit und Einrichtung so befunden, daß nur sehr wenig Geld nöthig sein ioll, vier und da die Bahne» den Staatsbahnc» ebenbürtig herzustellcn. — Ter vorgestern gegen Abend an der Beisert'schen Mühle tobt angeschwommene Knabe ist noch an demselben Abend als der 5'jähr. Sohn eines in der Ammonstraße wohnhaften Hausmanns Namens Horn recognoScirt worden. - „Trau, schau, wem?" Dieses ostbewährte Sprichwort hätte vor einiacu Tagen eine Dörilerin in unserer Nähe beher zigen sollen. Sie war so gutmüthlz oder vielmehr so unvorsichtig gewesen, einem angeblich ermüdeten Fremden, welcher sie um ein Ruhcplätzchcn in ihrem Hause angesprocvcn, solches zu gewähren. Doch Undank ist der Welt Lohn, der Herr hatte sich wohl von seinen Strapazen erholt, doch sicv dann französisch gedrückt, und der Samariterin eine Menge Gegenstände entwendet gehabt. — In Kubschütz bei Bautzen sind in der Nacht zum 29. April die Geböite des Vierteihüsnerö Lehmann, deö Häusler- nahrungsbcsitzers Wehle und der Aahrungsbcsitzcr Kobau und Pictschmaiin vollständig niedcrgebrannt. Sin Mobiliar rc. ist nur wenig gerettet worden. — Vor dem hiesigen Bezirksgericht fand dieser Tage eine Einspriichövcrhaiidlung in geheimer Sitzung statt, in welcher alö klägcrische Partei die weiland Transatlantische Dampfschiffs- Linie „Adler" gegen die Redaktion deS diesigen „Calculator an der Elbe" und zwar wegen verleumderischer Beleidigung austrat. Die betreffende Redaktion war in erster Instanz zu einer Ge- sammtstraie von <!» Mark und die entstandenen Gcrichtökosten verurtheilt, wogegen beide Theile Einspruch erhoben. Ueber den Verlauf der höchst interessanten Sitzung wird unS Nachstehendes mitgctheilt. In verschiedenen Nummern des genannten humoristi schen Blattes befanden sich anläßlich der traurigen Katu st r o p b e, den Untergang des Dampf-Schiffes „Schiller" betreffend, verschiedene, gegen die Direktion der genannten Linie gerichtete Artikel, die hauptsächlich darin gipfelten, daß das Publikum wegen des durchaus nncoulaiiten Verfahrens der letzteren gewarnt wurde, die„Adlcrlinie" zur Ucberfahrt nach Amerika zu benutzen. Bezüglich der in der ersten Nummer des „Ealculator" enthaltenen Angabe, die Direktion der Adlcriinic halte cö bei Besetzung der vakanten Stellen mit Gevattern nnd Verwandten, blieb eine Ahndung ohne Erfolg, da der Strafantrag fwobl absichtlich) zu spät, erst »ach 4 Monaten, gestellt war. Ferner wurde in dem lncriminirten Artikel die traurige Thatsache erwähnt, daß einem mit Familie tFrau und Kind, von Newyork mit dem „Schiller" nach Europa zurüclgereistcn gewissen Rüderer auS München, nachdem seine Angehörigen den Tod in den Wel len fanden und seine sämmtliche Habe mit untergcgangen war, aus Ansuchen bei der Direction sogar daö Reisegeld zur Rückkehr nach Miincheii verweigert worden sei u. s. w. Bei dem Verhand lungstermin erschien der Advokat u. Landtagöabgeordnete EmilLeh- mann für die klägerische Partei, während AdvokatRichardScbanz die Verthcidlgung deö Angeklagte» übernommen hatte. Ucbcr- raschend konnte der noch zuletzt cingebrachte Antrag des Vertreters der klägerischcn Partei, die Sitzung unter Ausschluß dcrOeffent- lichkeit abznhalten, nicht wirken, da der genugsam in der Presse besprochene Hauptinhalt der Anklage für beute alö über flüssig betrachtet wurde, nochmals vor dem Publikum Revue zu passircn. »Auf die Ausführungen deö Advokaten Lehmann, die Direction deö „Adler" habe im vollsten Ntaße ihrcPslicht und Schuldigkeit gethan, eine „woblthätige Anstalt" hätte der „Adler" nicht sein können, fühlte sich Advokat Richard Schanz veranlaßt, seinen Gegner mit niederschmetternden, über zeugenden Worten. indem er gleichzeitig auf die traurige Kata strophe die seinerzeit einen Schrei der Entrüstung in allen Ge- müthcrn hcrvorgcriisen Hobe, hinwieS, vom Gcgentbeil zu über zeugen. Durch eine Anzahl Zeitungen, wie Hamburger Fach- blättcr. die Leipziger und Dresdner Nachrichten rc. und nament lich durch bas Weltblatt, die Gartenlaube, wies der ieurige Redner die Begründung seiner Angaben mit der Erklärung nach, daß durch „Schwarz aus Weiß" allenthalben bestätigt wurde, waö die Direction des „Adler" und sei» eigener College selbst nicht glauben wollten. Ja sogar das Organ der großen „ Seestabr Leipzig ", daö Leipziger Tageblatt, spreche sich im abfälligen Sinne über die Scedampicr-Gesellschaft aus. Die Replik Lehmanns, daß ihm die meist unbekannten i-Höre. Israel!) Blätter durchaus nicht maßgebend seien, gab dessen Gegner wiederum Stoff zu einer lehr erbaulichen Antwort. Advocat Schanz rcsumirte am Schlüsse seines vortrefflichen Plai dovers aus völlige Freisprechung - unk die interessante Verhand lung endigte auch durch die vollständige N i c d c r I a g c des ver flossenen „Adler" mit sammt seinem Vertreter. Die Redaction dev..Ealculator" ward im Sinne dcö Vcrthcidigrrs klag- und straffrei gesprochen. — WMerungS-Btobachtung am !!0. April, Mittags. Barometerstand nach Otto L Bdsolthler: 27 Pariser Zoll l i L. (seit gestern '/-L. gestiegen). - Thermometer nach Meaumur: 17 Grab über Null. Die Schloßthurmsahnc zeigte Sud- West-Wind. Himmel: bewölkt. - «Ibhvbe tn Dresden. 30. April. Mitt.: 20 Cent, über v. Brieslasteit. .-.Abonnent H. T. „Ist die Gräfin v. d. Goitz iLouise Ehrbarst) von ihrem Gemahl geschieden ? Wie alt ist dieselbe ?" Frau Ehrbarst lebt in glücklichster Ehe mit ihrem Gatten. Wie alt Schauspielerinnen sind, ist egal, cö kommt nur darauf an, wie alt sie aHöschen. Frau Ebrharlt schätzen wir 28 Jahre. Schwarz in S. „Wenn ein höherer, gut besoldeter Angestellter einer Stadt, weicher zum zweiten Mal bei uiirceUen Haudiuiigc» ertappt worden ist, von den Verirrter» der Stadt aber ganz ruhig entlassen und ihm eine Pension, io gerade zum »Auskommen gewährt wird, muß sich daö jeder Bürger, der seinen Beutel bei städtischen 'Ausgaben mit zu öffnen bat, >o ruhig ge fallen lassen ?" Wir mochten doch glauben, daß die auch Von Ihnen mit gcwähltcn Väter der Stadt zu ihrem allerdings schein bar abnormen Verfahren ihre guten Grünte gehabt haben. Eine Bcschwcrdcf'ühnmg bei der kgl. Behörde stelst Ihnen, dajern Sie sich damit sorlziikommen getrauen, immerhin frei. Margaret. B. Wie uns mitgcthcilt wird, ist die Wallfahrt nach Mariaschein am 8. September zu Mariä Geburt die besuchteste. Da nun aber in dem Orte nur 1 Gastbof „Zum Ritter von Blcilcbcn" ist, so campircn die am Tage vorher an- komnienden frommen Leute, Männlein und Wciblcin, entweder in de» Krciizgäugcn vor der Kirche oder selbander im Freien, natürlich nur unter fortwährendem Beten und Singen. ES ist da ein gar buntes Leben und Treiben, sehr interessant iür einen aufmerksamen Beobachter. In Len zahlreich aiugestelllen Buden ist für leibliche und geistige Nahrung durch allerhand Victualien, Rosenkränze, Heiligenbilder und andere schöne Sächelchen gesorgt. In Mariaschein besteht eine Jcsiiikenanstalt für Zöglinge und an Beichtvätern ist sonach kein Mangel. F. M ü l I er, h i e r. Wohl gicbt eS Nundreise- billetö DreSdcn-Prag-Wien-Salzburg-München-RcgriiSblirg- Dreöden. Es empfiehlt sich, 2. Kl. zu fahren, da nur dann alle Schnellzüge benutzbar sind. Preis ca. 2<> Tbst.. also sehr billig. Am Besten direct nach Wien und nach 3 4 Tagen per Westbahn nach Gmunden, per polle--! nach Ischl, Schaaf- berg, Salzburg, Golling, Hallein. Berchtesgaden. Reichcnball und ab Station Freilassing nach München. Gütig sind die BillctS 28 Tage. M. K. hier. „Ich habe eine unglücklich perheircsthete Tochtcr, und da ich mich kränklich fühle, so möchte ich gern ein Testament machen, um daö Wenige, was ihr noch zufällt, ihr und ihren Kindern zu erhalten. Wenn ich daher im Testament bestimmte, daß das Vermögen unter reiner Bedingung bei Leb zeiten ihres ManneS in ihre Hände kommt, wer verwaltet es denn nach meinem Tobe ? Soll ich sclbigcö von einem Advokaten auffetzcn lassen, kostet dicS viel und tdue Ich recht an einem ge wissenlos, herzlos verschwenderischen Mann, wie der meiner Tochter, so zu bandeln ?" - Daran tlnm Sie ebenso Recht, wie, daß Sie Jbr Testament durch einen tüchtigen Rechtsanwalt un fertigen lassen, welcher durch dessen Abfassung kasür sorgen wird, daß nach Ihrem Tode die Zinsen der Verlastenschast so verwen det werden müssen, daß Ihre Tochter und deren Kinder nicht Noth zu leiden haben. Allerdings stelst dem Ehemann eigentlich der Nießbrauch sowie die Verwaltung dcö Vermögens Ihrer Tollster gesetzlich z», doch kann dem durch testamentarische Be stimmungen woh! vorgebeugt werden. Mit zu großen Kosten wird die Tcstamentöerrichtung nicht verbunden sein, Sie müssen hier den Zweck im Auge haben. Z. SN. „Ist ein jetziger Kaufmann. Materialist, welcher früher Apotheker war, berechtigt, nebenbei sämmtliche Meticinen zu bereiten und zu verkaufen, auch Schnaps zu fabricircn und ohne Concession zu vcrgläseln?" — Stein, dazu ist er nicht berech tigt. Legen Sic übrigens Ihre Anenvmetät ab und nennen Sie uns den Mann, an bezüglicher Veröffentlichung seines Namens soll es dann nicht fehlen. A. St. „Kann ein uneheliches Kind etwas erben, wenn cS auf den Vater getarnt ist?" — Außerehelich Geborene haben, daiern sie nicht durch den Landesherr» ehelich gesprochen sind, nur an dem Vermögen ihrer Mutter und den entfernteren Vor eltern und sämmtlichen Scltenvcrwandtcn von mütterlicher Seite ein Erbrecht. Das Getauftsein aui des Vaters Namen, auch wenn dieser nicht dagegen protcslirt bat. ändert hierin Nichts! rc Laura B. „Ich bitte Ihre Aufmerksamkeit am unseren vielgeliebten Dettinarzu richten. Wenn Herr Lctlmar aber nur in LiebeS-Scenen so traut, so lieb, so mit ganzer Seele sich gicbt, dreht er die Augen so heraus, daß mir dcr Vlick webe thut; sogar mit der unvergleichlichen Frau Raabc. Die Geschwister spielen doch Beide mit ganzer Hingabe der Seele und der Blick — kam auch. Im „Wildleuerals Marcel die Erklä rung gicbt, waS ein Kuß bedeute, ach — wieder der Blick!" — Alö wir dem Künstler dies vertrugen, fing er mit den Auge» ein so schreckliches Rollen an, daß daö Redactionslocal zitterte und der Borkenkäfer sich angstvoll verkroch ... Laura, Laura, hüten Sie sich vor den Augen! - Ihre andere Frage wegen der Bezahlung einer Armcn-Leiche beantwortet Ihnen Herr «tadt- ratb LCvssarth, der Vorstand deö städtischen MarstallS, gediegener. Wir meinen auch nicht, daß Jemand die Almosen zurüekerstattcn muß, wenn er für den Almosen-Empfänger ein besseres Bcgräb- niß auö eigener Tasche bestreitet. — Dukaten dürfen nicht mehr circuliren; sie sind ebenso eingezogen wie LouiSdorS. »*. Mor. Naumann hier. „Hat nach dem Landcs- gcsttz bei 2.'» Tbalcrn jährlichem MicthziuS vierteljährliche oder monatliche Kündigung stattzusinten. rcip. m u ß die Kündigung quartaliter, oder kann sie jeden ersten des Monats ge schehen? Kann eine Städtcvcrordnuug hiervon eine Ausnahme machen?" — Ist in dem Vertrage bezüglich der Kündlgungszcit etwas nicht bestimmt, so ist bei Wohnungen unk aiidercn Mlcth- räuinen, wenn der jährliche MicthziuS 5» Tl'alcr lind mehr be trägt, einjährige, und wenn cS weniger, als Thaler beträgt, halbjährige Dauer des Miethvertrages anziinchmcii; cö endigt aber der Vertrag nach dies r Zeit blos dann. wenn eine Kündi gung nnd zwar bei einem jährlichen Micthziiiöbctrage von 50 Dhalcrn oder mehr wenigstens ein halbes Jahr, und bei einem MicthzinSbetrage unter Ist! Thaleni wcnigstci S ei» Vierteljahr vor der beabsichtigten Auslösung dcö Vertrags erfolgt ist. Die Kündigung muß im crstcre» Falle spätestens am :N. März oder am 30. September, im letzteren spätestens am 31. März, 30. Juni, 3l). September oder 31. Deccmbcr erfolgen. Mlcthvcr- trägc, in welchen ein monatlicher oder wöchentlicher MicthziuS ausgemacht Ist. sind monatlicher oder wöchentlicher Kündigung liutcrwoncn. Allerdings ist den Städte» unbenommen, ein Miethregnlativ cinzuffihrcn. wie dies hier in Dresden der Fall ist. Dieses aber soll aufgehoben werden, und cs werden dann auch bei »nS lediglich die gesetzlichen Bestimmungen zur Geltung kommen. E. L R. Groß r öhrsdorf. I) „WaS war EIccro. wenn und wo lebst er ?" L> „Wenn lebte Julius Eäsar und waö war er?" 3- „Waö war Kotzebuc, wenn lebte er?" — Zu 1) M. Tullius Cicero war alö einer der größten Männer der
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