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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1938
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380119024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-19
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«b»n»-«u-oab» SK.SI «ttttvsch, 19.stcmn« 1VZ8 Gegrünoet 18Sv Nnjelgenprell« lt. Prrtslisle Nc.S: MiMmUnzril« <» — breit) ll,b «p,. RachlLIIe nach Stalle) S. Famlllenanjeige» ». Stellengesuch« Millimeter- »eil« 6 «pl. Lislergeb. »0 «p,. — Nachdruck mir mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchrlltitücke werden nicht autbewablt »ejttgbgebiihr bei täglich zweimaliger Zustellung frei -au« monatlich «M. s.»v, durch Baftbezug R«. o.«o etnlchl. 11,60 «Pf. Vostgeb. tohne PoftzusieUungigeb.) bei flebenmal wöchentlich. Seeland. Einzel-Nr. lg bips., bet gleichzeitig. Beriand d. Morgen- u. Ilbcnd-Autgade lb Npl. Druck u. Verlag r Liepsch L Neicharbt, Dre»ben>A. l, Marien- straße Z8/52. Fernruf 25251. Postscheckkonto 1SS8 Vresden Vie» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Vresden und des Schiedsamte» beim cvderversicherungsamt Vresden tll Deutschland bemühte sich um den Ausgleich Vermittlungsversuch zwischen Sayan und China Berlin, 19. Januar. wie das Deutsche Nachrichtenbüro von amtlicher Selle erfährt, war im Verlaufe von Gesprächen, die Ende Oktober 1937 zwischen den deutschen Botschaftern in Nanking und Tokio mit den dortigen Regierungsstellen staltsanden, von den Regierungen der beiden in Konflikt befindlichen Länder der Wunsch nach einer Mitwirkung Deutschlands bei dem Versuch, einen Ausgleich zu finden, ausgesprochen worden. U« dem Interesse deö Friedens zu diene«, an dessen Wiederherstellung Deutschland in gleichem Matze wie der ge samten Welt gelegen ist, hat die deutsche Regierung geglaubt, sich de« beide« ihr besreuudete« Länder« sür de« gedachte« Zweck zur Verfügung stelle« zu sollen. Dabei wnrde deutscher seits von Anfang an betont, datz Deutschlands Haltung im Konslikt «eutral sei und daher seine Mitwirkung nicht über die etnsache Uebermtttlung von Nach richten hinansgehe« könne, di« die eine der beide» Regie rungen an die andere gelange« lasse« wolle. Rach diesem Grundsatz ist bisher verfahre« worden. Mit der am 16. Ja nuar erfolgten Berössentlichnng des Manifestes der japaui» scheu Regierung (wonach die japanische Regierung Verhand lungen mit China ablehnt und die diplomatische« Be« -iehgnge» So tavto und So jur« abbrlcht. D. Echristltg.) ist der Konflikt zwischen Japan und China in ein neues Sta» dium getreten. Japans Dank an Deutschland Tokio, 10. Januar. Das japanische Außenministerium veröffentlicht durch die Nachrichtenagentur Domci zu den Friedendbesprechungen zwischen Japan und China eine Erklärung. Danach seien die ausländischen Botschafter vor einiger Zeit über die grundsätzliche Haltung der kaiserlich-japanischen Negierung dahin unterrichtet worden, datz sich Japan nicht ableh nend verhalten würde, falls die Nationalregierung von China aufrichtig an Japan hcrantretcn würde mit dem Wunsch nach einer zufriedenstellenden Lösung des gegen wärtigen Zwischenfalles. I« diesem Zusammenhang wird vom Außenministerium «eiter sestgcstcllt, datz die kaiserlich-japanische Regierung „für die guten Dienste der deutsche« Regie» , rung «ud ebenfo sür die sreundschastlicheu Bemühungen der deutsche« Botschaster in Tokio und China tiese « Dankbarkeit empfindet.- Regierung Chautemps will reformieren Erklärung -es französischen Ministerpräst-enlen Paris, 1». Januar. Ueber die Arbeit seiner Regierung befragt, bet-nte der srauzösisch« Ministerpräsident Chautemps vor der Presse, datz er die Dienststellen des Mintsterprästdinms besser organi siere«, die wirtschaftliche und finanzielle Schlagkraft der Regierung znsammcnsassc« «nd eine strenge Kontrolle über die Ausländer ausüb«« werde. „Ich bi« entschlossen, mit meinem Areuud Daladter eine Neuordnung der Geschäftsbereiche der Ministerien sür die Landesverteidigung dnrchzusühreu. Um diese Reform zu erleichtern, habe« mir meine Kollegen Camptnchi und Pierre Cot ihre Aemter zur Ver fügung gestellt. Ich habe sie beide gebeten, die Leitung eines anderen Ministerialbereicheö zu übernehmen. Ich kann sagen, datz mit diesen Aendcrungen mein Kabinett in fester Form ge bildet ist. Daö Werkzeug ist bereit, es ist stark, und wir werden uns jetzt an die Arbeit machen." ChautempS betonte abschließend, datz er sich nach wie vor den Sozialresormen widmen werde. Der erste KabinettSrat der neugebildeten Regierung wird am Donnerstagnachmittag stattstnden. Am Freitag früh ver sammeln sich die Minister zu einem Ministerrat, und am Freitagnachmittag wird sich die Regierung dem Parlament vorstellen. In der kurzen Zeit seit der Regierungsbildung haben auch bereits mehrere Blätter aller Parteien sich mit dem neuen Kabinett allerdings sehr ««einheitlich auseinander- gesetzt. Der „Matin" stellt fest, datz sich die Umklammerung der Regierung durch den Marxismus gelockert habe und datz man nunmehr von der Regierung Chautemps „gehalt volle Ergebnisse von Dauer" erwarten könne. Das „Echo de Paris", also das Blatt des französischen Generalstabes, stellt in den Vordergrund, datz Taladler daö Landcsverteidtgiings- ministcrium behalte, „eine Tatsache, die den fran zösischen Patrioten genüge". Der „Figaro" unter streicht die Ohnmacht der Volksfront. Trotzdem aber stehe die kommunistische Frage nach wie vor in dem Vordergrund, da der Kommunismus nicht eine Partei, sondern ein Ad le g e r d e r D r i t t e n I n t e r n a t i o n a l e sei. Die „Action Franeatse" bezeichnet das Kabinett Chautemps als eine E i n- tags fliege und sieht in der Folge entweder ein Kabinett der nationalen Einigung oder die Kammerauslösung kommen. Ausgesprochene Ltnksblätter, wie z. B. das „Oeuvre", unter streichen, datz man die Bedeutung des ungelöst gebliebenen kommunistischen Problems nicht unterschätzen dürfe, während der „Populaire" schreibt, datz die radikalsoziale Kammer gruppe darüber zu wachen habe, datz die Regierung Chau- teinpü das Volköfrontprogramm wahrt. Daö sozialdemokra- tische Blatt hebt besonderö hervor, datz in der Regierung Persönlichkeiten sätzen, die sich bisher durch heftigste Angriffe gegen die erste Volkssrontregtcrung Blum ausgezeichnet hätten. Die Kommunisten machen natürlich ihrem Unmut über ihre Ausschließung aus der Negierung Lust. Der Kommu nist Namctte stellt in Zweifel, datz daö Ergebnis, das mit -er Regierungsbildung durch Chautemps zutage getreten sei. dem Wunsche der französischen Bevölkerung entspräche. Er läßt durchblicken, datz die Kommunisten geneigt gewesen seien und auch weiterhin beveit seien, an einer Regierung der Volksfront mitzuarbeitcn. Für sie zähle allein das V o l ks fro n t p r o g ra m m, dem sie nach wie vor die Treue hielten. Ihre Stellungnahme gegenüber dem Kabinett machten die Kommunisten von den Taten und den Männern der Regierung abhängig. Stojaknowitsch in »er Staats»»»» Berlin, 1V. Januar. Der jugoslawische Ministerpräsident und Antzenminister Dr. Stojadtnowitsch wohnte am Dienstag in der Berliner StaatSoper einer Ausführung von „Tristan und Isolde" bei. Dr. Stojadinowitsch hatte mit seiner Gattin in der groben Mittelloge Platz genommen. Neben ihm sah man den jugoslawischen Gesandte» in Berlin, Ctncar-Marko- witsch, mit Gattin. 'Bon deutscher Seite waren u. a. an wesend der Chef des Protokolls, Gesandter v. Bülow- Sch w a n t e, ferner Gesandter Aschmann «nd Ministerial direktor v. Weizsäcker vom Auswärtigen Amt sowie der Chesadjutant des Ministerpräsidenten Göring, Oberst Bodenschatz. Unter der musikalische» Leitung von Karl Elmendorsf, der Regte Heinz TiettenS und in den Bühnenbildern von Emil PraetorinS wurde die hervorragende Anfstthrnng von Maria Fuchs, Dresden, in der Hauptrolle getragen. Anterftaatssekretär Ll-v- bei General Milch Berlin, 10. Januar. In Vertretung des NcichSmlnisters der Lnstsahrt un- Obcrbefehlshabers der Luftwasfe, Generaloberst Göring, empfing am Mittwochvormittag der Staatssekretär der Lust fahrt, General der Flieger Milch, den Unterstaatssekretär des englischen Home Office, Mr. Lloyd, der zur Besich tigung deutscher Lustschutzeinrichtungen in Berlin eingetrosfe» ist. Stack» MtkMmW »er tz»WmW» Berlin, IS. Januar. Die am 18. Januar geschlossene Zeichnung aus die 1^» prozentige« auslösbare« Schatzanweifunge« des Deutschen Reiches von 1SS8, 1. Folge, hat ergeben, datz der vom ReichS» aulethekonsortium übernommene Betrag vo« 7öv Millionen Reichsmark erheblich überzeichnet worden ist. Um die Zeichner, die mit einer vollen Zuteilung gerech net und dies überwiegend bereits bei der Zeichnung zum Ausdruck gebracht hatten, befriedigen zu können, ist das Reichsanlethekonsortium an daö Reich wegen nachträglicher Uebcrlassung des mehrgezcichncten Betrages herangetretcn. DaS Reich hat, um den dringenden Anforderungen zu ent sprechen, dem Rctchsanleihekvnsvrtium wettere 200 Millionen Reichsmark gleichartiger Lchatzanweisnngen überlassen, so datz der dnrch das Reichöanlelhekonsvrttum untcrgebrachtc Betrag sich nnnmehr auf 060 Millionen Reichsmark beläuft. Hiernach kann im allgemeinen mit einer vollen Zu teilung der Zeichnungen gerechnet werden. Einschließlich der fest übernommenen 260 Millionen Reichsmark stellt sich damit der gesamte Anleihebctrag dicser Emission aus 1200 Millionen Reichsmark. Zum vierten Male liMtempS Wenn in Frankreich dem Kabinett Chautemps jetzt wieder ein Kabinett Chautemps folgt, so liegt die Frage nah«, ob sich hier etwas absptelte, was man früher einmal als Krise im Kreise bezeichnete. Man wird diese Frage nicht unbedingt bejahen können. Man wird nur mit Einschränkung sagen können, datz dem zweiten Volkssrontkabinett nun das dritte Kabinett der Volksfront folgt. Vielmehr wird man dieses Kabinett wohl als «in Kabinett der durchlöcherten Volksfront bezeichnen müssen. Gewiß ist bestimmt worden, daß das Programm dieses Kabinetts keine Spaltung inner halb der Volksfront Hervorrufen dürfe, aber schon äußerlich ist der Wandel erkennbar. In diesem neuen Kabinett — eS ist das vierte Kabinett Chautemps — sitzen keine Marxisten mehr. Die Ra d t k a l s o z ta l t st e n, die große bürgerlich« Linkspartei Frankreichs, drücken dem Kabinett ihren Stempel aus. Non den 20 Ministern und 18 Staatssekretären dieser neuen Negierung stellen sie 18 Minister und 8 Staatssekretäre, während die übrigen NcgierungSuntglieder den kleineren Linksgruppen angchören. Das kennzeichnet freilich zugleich die parlamentarische Schwäche dieses Kabinetts, verfügen die Regierungsparteien doch nur über 162 Mandate der insgesamt ülO Sitze der Kammer. Das neue Kabinett ist also ein Minderheitskabinett, das ans die wohl wollende Unterstützung der Sozialdemokraten angewiesen ist. Diese Unterstützung ist ihm zugesichert, allerdings unter ge- uissen Vorbehalten. DaS nötigt zu großer Vorsicht bei allen Voraussagen über die Lebensdauer des Kabinetts, von tiem man aber als sicher annimmt, daß eS nicht schon, was Frankreich auch bereits erlebt hat. bei der ersten Ab stimmung scheitert. Nun aber will Und muß EhautempS gerade die Sozialprobleme lösen. Er ist M 7lar darüber, datz die Erholung der französischen Wirtschaft und damit auch die Besserung deö französischen Außenhandels und sortzit die Verringerung des AußenbandelSsehlbetrageS nur möglich ist, wenn der soziale Friede hergestellt ist, Chautemps ist zweifellos gewillt, diese Ausgabe zu bewältigen. Wie schwer sie ist, hat er bereits als Ministerpräsident des zweiten VolköfrontkabincltS erfahren. Er wird sich aber auch darüber nicht im unklaren sein, datz die Aufgabe nicht leichter ist, wenn nun die Sozialdemokraten mit der Verantwortung füx die Regierung nicht mehr belastet sind und dadurch in ihrer Agitation, aber auch in ihrer Streikagitation, freier und ungehemmter sind als bisher. Bei den Kom munisten wirb Chautemps ohnehin, trotz aller Ver sicherungen, an der Volksfront festzuhalten, aus Ablehnung stoben. Bei der Zusammensetzung des Kabinetts erscheint vor allem bemerkenswert, datz, wie schon berichtet wurde, Del- bos das Außenministerium beibehalten hat, woraus man mit Recht folgert, datz der außenpolitische Kurä unverändert bleibt. Die Außenpolitik hat bei dem Rücktritt des dahin gegangenen Kabinetts Chautemps keine Rolle gespielt. Innenpolitische Sorgen beherrschten das Feld, und sie stehen auch gegenwärtig so im Vordergründe, datz mit einer höheren Aktivität auf außenpolitischem Gebiete zunächst nicht zu rechnen ist. Der bekannte Finanzsachverständige Bonnet, den die Kommunisten grimmig befehden, hat ein ganz neu geschaffenes Amt erhalten, nämlich das eines obersten Wäch ters über die wirtschaftlichen und finanziellen Aktionen der Regierung. Er dürfte sich besonders angelegen sein lasten, die französische Arbeitgeberscite sür die Pläne Chau temps zur Wiederherstellung des sozialen Friedens zu ge winnen, während Frossard. der zweimal Arbeitsminister war und bis 1085 der sozialdemokratischen Partei angehörte, dazu ausersehen zu sein scheint, die Beziehungen zu den Ge werkschaften zu pflegen. Die Finanzpolitik dürfte auf der gleichen Linie wie bisher geführt iverden. da Minister Bonnet, wenn er auch nicht mehr bas Finanzportefsuille lnnehat, doch ausdrücklich mit der Durchführung einer reibungslosen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Finanzen beauftragt Ist. Der neue Finanzminister Mar- chandeau gilt als ein unbedingter Anhänger einer liberalen Währungspolitik. Als Bürgermeister von Reims hat er die Finanzen dieser Stadt gut in Ordnung gehalten. Ob er der geeignete Mann ist, die schwierige Finanzlage des Staates zu meistern, mutz sich noch zeigen. Schließlich sei noch darauf verwiesen, datz Pierre Cot, dessen Vorliebe sür das rote Spanien bekannt ist, vom Lnstsahrtministerillm in das Han delsministerium überwcchselt, was sicherlich von der Mitte und der Rechten begrübt wird, die in der letzten Zeit den Lustsahrtminister wiederholt scharf angegriffen haben. Das Fundament dieser neue» Regierung ist überaus schmal. Die Kabinette haben in Frankreich ohnehin keine lange Lebensdauer. In den letzten zehn Jahren sind bereu nicht weniger als 28 verbraucht worden. Davon hielt sich am längsten am Ruber daö Kabinett PoincarS, vom 28. Juli 1026 bis zum 11. November 1028, mit zwei Jahren, drei Monate» und achtzehn Tagen. Ten zweiten Platz hält das umstrittene Volkssrontkabinett Leon Blum, vom 15. Juni 1086 btS zum 21. Juni 1037, mit einem Jahr und sechs Tagen. Das zurück getretene Kabinett Chautemps, das „zweite Volksfront kabinett". wie es genannt wurde, hatte eS immerhin auf sechs Monate und 28 Tage gebracht, und daö ist sür französische Verhältnisse schon allerhand, denn es finden sich ein Dutzend
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