Suche löschen...
Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 04.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186908040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-08
- Tag1869-08-04
- Monat1869-08
- Jahr1869
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Frankenberger llachrichtsblatt Bezirksanzeiger Vergißmeinnicht DaS junge Herz voll Hoffen tritt nun tu's Leben Es will mit wahrer Treue ein Freund dem Freunde Hofe zuL. zu, um s«inrn Partner einstweilen z» steht der nicht auf," unbefangen stellens len zusammen ausgehen, gestanden?" „I bewahre, so früh sprach die Wirlhin, sich „WaS giebt eS denn?" Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen uud Post-Expeditionen. Dieselbe enthält: Eichordnung für den Norddeutschen Bund. Vom 16. Juli 1869 Frankenberg, am 2. August 1869. Ließ Blümchen, das uns winket zum stillen Wie. senrand, 3m raschen Wechsel schwindet dem Kinde Jahr auf Jahr. Bekanntmachung. Vom Bundes-Gesetzblatts des Norddeutsche« Bundes ist di« Beilage zu Nr. 32 vom Jahre 1869 erschienen und kan» an Rathsftelle etngeseben werden. Das blickt so lieb und innig zum Himmelsdome auf, Es trägt des Herzens Grüße so stelenvoll hinaus. Der Himmel grüßt dann wieder, so, wie ein Vater spricht, Zu dem ein Kind hienieden bringt sein „Vergiß meinnicht!" Herr Meyer hat mich herbestelit. Wir wok- Jft er noch nicht auf- Der Stadtratb. Für den Bürgermeister: Roßberg, Den eignen Heerd zu gründen treibt'S abermals ihn fort; Er will sein Glück erbauen an einem andern Ort. Da ruft so manches bied're und ehrliche Gesicht, Beim letzten Händedrucke sei» treu „Vergißmein nicht!" Ein Privatgelehrter. Humoristische Original-Erzählung von OScar Gießler. (Fortsetzung.) So klingt's auf allen Wegen, die wir im Leben geh'», So rufen all' die Lieben, die wir hier scheiden seh'». DaS Letzte, waS wir haben, was tief zum Herzen spricht, ES ist und bleibt hienieden stets eist „Vergißmein- DeS Menschen Loos ist Scheiden auf seinem Pil gerpfad, Den er Im Arm der Liebe als frohes Kind betrat. ES küßt die bunten Blumen, die ihm die Mutter bricht, Doch kennt's noch nicht die Deutung von dem „Vergißmeinnicht!" Es grüßt mit treuem Auge selbst dort daS Heb mathland; Denn steigt ein Pilger nieder zur letzten Grabes- schicht, So schmückt deS Theuren Hügel ein frisch „Vergiß, memnicht!" Es muß die Räume meiden, wo's doch so glück lich war; Jetzt fleht'S im Mutterauge mit wunderbarem Licht Dir Abschiedsthräne leuchten wie rin „Vergiß meinnicht!" Seh' ich auf einem Grabe die Himmelsblumen glüh'n, Denk' ich, es muß dort oben ein neues Leben blüh'n, Und schaue ich die Sterne mit ihrem sanften Licht, Dann strahlet mir ein jeder wie ein „Vergiß meinnicht!" Teichmann. war, man würde sonst nicht ohne Genuß ft die LachmuSleln die urkomische Gestalt deS lange« Magisters im Hemde mit dem blanken Hieber in der Hand beobachtet haben, wie er Vie ver schiedensten Wendungen machte, um geschickt z» pariren und wahrhaft malerische Positionen ein nahm, wenn er seinerseits auSfallen wollte» Meyer mochte früher ein tüchtiger und leidenschaft licher Fechter gewesen sein, denn noch in seine«» jetzigen Alter durchdrang ihn ein Feuer und eine Kraft, die man ihm sonst keineswegs zugetraut hätten Er mußte auch selbst mit den Erfolgen seiner Selbst- Prüfung zufrieden sein, denn als er sich ganz er schöpft gearbeitet hatte, hing er den Degen a« seine Stelle und kroch befriedigt in seine Ruhestatt^ Er fühlte, daß er sich wenigstens nicht blqmire» würde, daß noch etwas auS seiner Jugend sitze» geblieben sei und diese Gewißheit trug viel zur Erhöhung seiner etwas schwindsüchtig geworve- nen Courage bei. Die gehabte Aufregung ver ursachte, daß er fester als je zuvor dem Gotts Morpheus in die Arme fiel, dem wir ihm be ruhigt überlassen wollen, denn wir haben keine» Beruf, ihn zu wecken. Sechs Uhr schlug vom hohem Kirchthume unß Meyer träumte immer noch. Im Dusikel deck Morgens aber schlichen eine beträchtliche Anzabt Akademiker hinaus aus den Thoren, dem Gast hof zu L. zu, beladen mit den nöchigen Requi siten zu einer obligaten Paukerei. Auch Heyk ließ nicht aus sich warten. Er störte die Frais Tuthorn in ihrer ersten Morgen-Arbeit. „Guten Morgen, Frau Tuthorn, so früh scho» thätig?" sagte der Jüngling. „I schönen guten Morgen, junger Herr, waß wollen Sie denn schon so früh hier?" m. Kapiteb. Wie au» einem alten Pedanten ein Mann wird. Der verhängnißvolle Morgen war angebrochen. Don Manuel und seine Genossen hatten ihn nach gewohnter Weise bis zwei Uhr früh in der Kneipe erwartet und gingen sehr spät und in Erwartung eines HauptjureS für den Tag zu Hause. Der Magister hingegen träumte schwer. Er sah die Spitze deö RappierS seines Gegnerö auf sich gerichtet, er fühlte daö kalte Eisen auf seiner Brust und stürzte mit einem Schrei der Todesangst — aus dem Bette auf die Dielen. Seine Gedanken waren so verworren und ängst lich, wie sie ein kaum überstandener, gefährlicher Traum nur erzeugen kann. Er versuchte sie zu sammeln. ES überkam ihn eine Furcht, von seinem jüngeren und gewandteren Gegner besiegt zu werden. Zweifel an seiner, sonst viel ge übten Fcchtkunst überfielen ihn. Er mußte sich von seiner eigenen Gewandtheit überzeugen, mußte sehen, ob er daö edle Waffenspiel noch nicht ganz verlernt halte. Mil zitternder Hand tappte er nach den Streichhölzchen und entzün bete ein Licht. Dann ergriff er daS Nappier von der Wand und begann fm Hemde rin Hieb und Stoßgesecht nach einem eingebildeten Geg ner, daß ihm der Schweiß über die Stirn her- abrieselte. Schabe, daß Meyer'S Wohnung gar so hoch über die anderer Sterblichen erhaben „Nichts, beste Frau Tnthorn. Aber cö ist s« ausgemacht, um sechs Uhr sollte ich ihn abholen." „So muß ich ihn wecken. Freilich dauert e- immer noch eine lange Zeit, ehe Herr Meyer i» Schuß kommt." „Wissen Sie beste Frau Tuiborn, so werd» ich immer allein vorangehen. Wecken Sie ihir sogleich und sagen Sie ihm, er möge sich beeilen, nachzukommen." DaS versprach denn auch bi» Doch bald muß jener scheiden, eS treibt ihn fort die Pflicht, DaS letzte Liebeszeichen ist ein „Vergißmeinnicht!" Go schließt der Jüngling willig auf seiner Man- derbahn Akoch manchem Kameraden als treuen Freund sich an; Doch alle find geschieden mit Wehmuth im Gesicht, Sie alle, alle riefen ihm zu: „Vergißmeinnicht!" Und endlich kehrt er wieder in s traute Vaterhaus; Da ist's nicht mehr wie früher; die Schwester zog hinaus. Die Liebe hieß sie scheiden, sie lebt der Gattin Pflicht, Und auch in ihren Thräncn lag ein „Vergißmein-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite