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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361026016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936102601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-10
- Tag1936-10-26
- Monat1936-10
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1936
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>id avS uffann, Volants, is-ri er cssSL V^sksn Osns- Enge Zusammenarbeit Berlin-Rom Gemeinsame Politik im Donauraum - Sympathie siir Spaniens Rationalisten - Sin Kulturabkommen Berlin, 25. Oktober. 2m Verlauf des Besuches des italienischen Außenministers Gras Llano in Deutschland sind in seiner Unterhaltung mit dem Führer und Reichskanzler sowie in verschiedenen Unterhaltungen zwischen ihm und den leitenden deutschen Persönlichkeiten die schwebenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen von größerer Bedeutung erörtert worden, namentlich diejenigen, welche beide Länder unmittelbar betreffen. Die Unterhaltungen haben in einer Atmosphäre freundschaft licher Herzlichkeit stattgefunden. Zur beiderseitigen Genugtuung ist die Uebereinstimmung der Auffassungen und die Absicht der beiden Regierungen festgestelll worden, ihre gemeinsame Tätigkeit auf die Förderung des allgemeinen Friedens und Wiederaufbaues zu richten. Die beiden Regierungen haben beschlossen, zur Durchführung dieser Bestrebungen in Fühlung zu bleiben. Am Sonntagvormittag empfing in München der Italienische Außenminister Gras Etano die in Mlinchen ver sammelte Presse und gab ihr folgende Erklärung ab: „In diesen Tagen habe ich in Berchtesgaden mit dem Führer und in Berlin mit Freiherr» von Neurath einen gründlichen Gedankenaustausch über die allgemeine politische Vage gehabt. Dieser Meinungsaustausch hat die feste Absicht unserer beiden Regierungen noch klarer hervortreten lassen, unsere gemeinsamen Bestrebungen auf das allgemeine Werk des Friedens und des Wiederaufbaues zu richten. Diese gemeinsamen Bestrebungen haben ihre festen Grundpfeiler nicht nur in den Interessen beider Länder, sondern auch in der hohen Ausgabe, die Deutschland und Italien bei der Bertcidlgnng der großen zivilisatorischen Einrichtungen Europas erfülle». In diesen Rahmen fällt die durch uns vollzogene Ueberpriifung der jeht schwebenden Verhandlungen für die Ersetzung des Locarno- BcrtrageS. Wie Sie wissen, antwortete die deutsche Negie rung ebenso wie die italienische bereits aus das britische Me morandum, und beide Negierungen betonten den klaren Willen, an einer Festigung der Grundlagen der Sicherheit mitzuarbetten, wie sie aus einem Garautiepakt für West europa sich ergeben können. Wir überprüften anch mit Frei herrn von Neurath verschiedene Seiten des Völkerbunds problems. Unsere beiden Negierungen werden, wie In der Vergangenheit, sortsahrcn, sn einer enge» und freund schaftlichen Fühlungnahme zu bleiben. Was die Lage im Donauraum betrifft, so kann ich sagen, daß die von uns vorgenommene Prüfung der Lage, die wir im Lichte der römischen Protokolle und des deutsch-österreichischen Abkommens vom 11. Juli vor genommen haben, uns erlaubt hat, zu unserer gegenseitigen Befriedigung die praktische» und positiven Vorteile zugnnsten Oesterreichs festzustcNen, die die Politik der beiden Länder schon gezeitigt hat. Die beiden Regierungen werden die den Donauraum betreffenden Probleme in einem Geist« der freundschaftlichen Zusammen arbeit behandeln. Wir haben auch die Lage Spaniens erörtert, und es bestand Einverständnis in der Erkenntnis, daß die nationale Regierung des Generals Franco von dem festen Willen des spanischen Volkes in dem größten Teil des Staatsgebietes getragen ist, wo es ihr gelungen ist, Ordnung und bürgerliche Disziplin wiederherzustellen im Gegensatz zu den anarchistischen Zuständen, die dort ge herrscht hatten. Gleichzeitig haben wir das Prinzip der Nichteinmischung in die svanischen Angelegenheiten von neuem bestätigt sowie die Aufrechterhaltung der in diesem Sinne eingegangenen internationalen Verpflichtungen erneut bekrästtgt. ES ist liberslttsstg, HInzuzusttgen, daß wir einer Meinung waren darüber, daß Deutschland und Italien keinen anderen Wunsch haben, als daß Spanien — i» seiner abso luten sowohl nationalen wie kolonialen Integrität — baldigst seine ihm im Leben der Nationen gebührende große Stellung wieder einntnnnt. Gegenüber den ernsten, die soziale Struk tur Europas bedrohenden Gefahren haben der Führer, Frei herr von Neurath und ich anderseits den festen Entschluß des italtentschcn und des deutschen Volkes erneuert, mit allen Kräften das heilige Erbgut der europäischen Zivilisation in ihren großen, auf der Familie und der Nation aufgebauten Einrichtungen zu verteidigen, aus die sie gegründet ist. In diesem Geiste haben wir auch mit Freiherr» von Neurath be schlossen, die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien intensiver zu gestalten, und gleich nach meiner Rückkehr nach Nom werben wir die Be sprechungen für den Abschluß eines Abkommens über den kulturellen Austausch zwischen beiden Ländern beginnen. Wie gestern angekttndigt wurde, hat der Führer beschlossen, das italienische Imperium von Aethiopien anznerkennen. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, mit welcher Befriedigung ich diesen Entschluß ausgenommen habe. Bei dieser Gelegenheit haben wir die italienisch-deutschen Wirtschafts beziehungen in bezug aus Aethiopien geregelt. Die verschiedenen schwebenden Fragen werden zur gegen seitigen Zufriedenheit der beiden Länder gelöst werden. Alte diese Pnnkte wurden in einem Protokoll festgesetzt, das beim Abschluß unserer Besprechungen abgefaßt wurde. Ich kehre nach Italien zurück mit dem Gefühl der aufrichtigen Bewunderung für alles, was ich in Deutschland habe sehen könne». Diese Gefühle gelten in erster Linie dem Führer, dem ich den Gruß des Duce und des faschistischen Italiens übermittelt habe. Ich kannte Deutschland noch nicht, obgleich ich, wie Sie es sich wohl denken können, in diesen Jahren fast täglich der national sozialistischen Bewegung und ihrem glänzenden nationalen Wiederaufleben unter der genialen und schöpferischen Führung des Führers gefolgt bin. Was ich gesehen habe, machte auf mich einen lebhaften und unmittelbaren Eindruck, und die Fühlungnahme mit Ihren Staatsmännern, die Institutionen, die ich besuchte, die Kundgebungen, denen ich beiwohnte, vervollständigen in meinem Geist das große Bild des nationalsozialistischen Deutschlands, dem ich meine'tiessten und aufrichtigsten Glückwünsche ausspreche. Di« herzliche Fühlungnahme zwischen unseren beiden Regierungen wird fortgesetzt, und unsere Mitarbeit am allgemeinen Friedens- und Wiederausbauwerk Europas wird in Nom wie in Berlin weitergesührt werben in demselben Geist und mit derselben Entschlossenheit, wie wir sie in diesen Tagen be gonnen haben. Die Rationalisten erobern den Ettoriat Der rote Außenminister empfiehlt Flucht -er „Regierung" aus Ma-rt- Ltssa»««. tt. Oktober. Der Sender von Sevilla teilt« am Sonnabend gegen Mitternacht mit, daß der SSeorial in die Hände der natio nalen Truppe« gefalle« sei. Neber denselben Sender sprach General Oueipo d'Llano, und erklärte, baß Prtetv unter dem Vorwande, eine Be- sichtigungSrcife nach Eartagena durchführen zu müssen, Madrid verlassen habe. ES stehe fest, daß er nicht mehr in die rote Hauptstadt zurttckkehren werde. Der kommunistische Bot- schuster Mose» Rosenberg habe seiner Regierung vom be- vorstehenden Zusammenbruch der roten Front Mitteilung ge- macht. Nunmehr seien alle Hoffnungen der Kommunisten auf Katalonien gerichtet. Moskau wisse genau, daß sich ,n Spanien die Zukunft de» Kommunismus entscheide und riSk ere deSbalb «eben Einsatz. Die sogenannte Madrider Regierung habe schließlich die Beamten in den ver- schiedenen M nlsterien gezwungen, an die Front ,n gehen. Diejenigen, die sich weigerten, wurden erschossen. Am Sonnabend fand im Außenministerium «ine stürmische Versammlung der roten Komitees statt. Der KrtegSkommtssar und Außenminister del Bavo sah sich durch die wachsende Unzufriedenheit der roten Milizen veranlaßt, deren Vor stände einzuberufen, um die Gründe auSeinanderzufetzen, di« die Verlegung der..Regierung" nach einer Hasen- stadt am Mittelmeer rechtfertigen sollten. Die Wahl des neuen NegicrungSsitzeS sollte den roten Komitees anhetmaestellt werden. Im Verlaus der außerordentlich erregten Aussprache kam es zu schweren Zwischenfällen. Mehrere Ver- sammlungsteilnehmer bedrohten sich gegenseitig mit ihren Revolvern. Die Vertreter der roten Komitee» drohten, die NegterungSmttglteder des Verrat» anzuklagen, so daß Außen- mintster del vayo seinen Antrag zurückztehen mußte. Die Madrider Handelskammer hat in Anbetracht der Un fähigkeit der toten ^Behörden", den Einzelhandel gegen Nebersälle und Plünderungen zu schützen, die Schließung sä mtltcherLabenge schäfte angeordnet. Das Buch -em Boll! In jedem Jahr werden In Deutschland Tausende von neuen Büchern geschrieben und gedruckt. Der größere Teil von ihnen tritt werbend zum ersten Male vor da» geistig« Auge der deutschen Leserschast in den Wochen und Monaten vor dem WeihnachtSsest. Das Buch, als ein gutes und immer willkommenes Geschenk, hat sich in weiten Kreisen unsere» Volkes eingebürgert. Aber nicht nur Weihnachten, auch die anderen Festtage und nicht zuletzt die Tage der Ferien und die Abendstunden nach erfüllter Arbeit widmen ungezählte Volksgenosse» den Bücher». Und viele bekennen, daß ihnen die Bücher nicht nur die besten Freunde sind, sondern baß sie durch das Buch innerlich reicher und glücklicher ge worden sind. Aber leider ist der Umgang mit Büchern für viele schwieriger als der Umgang mit Mensche». Und wie es schwierig ist, echte Freunde zu finden, so ist eS anch nicht ganz leicht, unter der großen Mannigfaltigkeit der Buch erzeugung das brauchbare uud wertvolle für jedes Sonder- bedürfuis herauSzuftnb««. ES ist ein« alte Weisheit, daß r» gntc und schlechte Bücher gibt, und daß dem entsprechend ihre Wirkung auf die Menschen sein muß. Der alte Schriftsteller Jean Paul hat nur zu rech«, ivenu er sagt, Bücher machen den Menschen zwar nicht gut oder schlecht, aber besser ober schlechter machen sie ihn doch! Ergibt sich nicht aus solcher Tatsache, daß es der Volks gemeinschaft gar nicht gleichgültig sein kann, welche geistige Nahrung der Einzelne zu sich nimmt? Der Nationalsozia lismus hat diese Folgerung entschlossen ans sich genommen, und als eine totale, nicht nur das politische und staatliche, sondern auch das ganze kulturelle Leben der Nation um fassende Bewegung hält er sich für verpflichtet, gerade da» Buch, soweit es Ausdruck deutschen Geistes ist, unter seinen Schutz z» stelle» und ihm den Weg in» Volk zu öffnen. Er erfüllt diese Ausgabe,' indem er in jedem Jahr durch die „Woche des deutschen Buches" felbst sich zur großen kulturellen Sendung des deutschen Buches bekennt und gleich zeitig mit den Mitteln einer eindringlichen Werbung zum Volke spricht. Wir haben am Sonntag den feierlichen Auftakt dieser Woche im Rundfunk miterleben können, und wir können in der Zeitung die Roden noch einmal nachlesen, die der Prä sident der ReichsschrifttumSkammcr, Staatsrat HannS.Johst, und ReichSmtnister Dr. Goebbels in seiner Eigenschaft als der für die kulturellen Fragen zuständige Fachmtnister hielten. War die Rede von HannS Iohst «In leidenschaftliche», von dichterischer Glut durchlohte» Bekenntnis der deutschen Schriftsteller der Gegenwart zur Schaffung eines national sozialistischen Schrifttums, so zeigte Dr. Goebbels die Wege, die das Buch, da» den Erfordernissen unserer Zeit ent spricht, gehen muß, um in noch stärkerem Maße als bisher auch den Weg zum Volke zu finden. Der Minister wandte sich in gleicher Eindringlichkeit an die drei Kreise, aus deren Zusammenwirken das Buch erst Lebe» gewinnt. Zunächst an die große Gemeinschaft der Lesenden. Sie sollen und sie dürfen wieder da» Buch als treuen Begleiter betrachten, nachdem artfremder Schmutz gründlich au-geschieden und ein junges deutsches Schrifttum sich kräftig entwickelt hat. Diese» Schrifttum ist wieder berufen, das tägliche Brot sür Herz und Hirn des Volke» zu werden. Dem Schreibenden ist da mit die Verpflichtung gestellt, mit seinem Volke zu leben, seine Sorgen und Nöte zu gestalte», und seine Empfindun gen wiebcrzngcben. So sicht Dr. Goebbels den Weg, damit Volk und Buch immer mehr znsammenwachsen und damit da» Buch anch die Nachfrage im Volk findet, die notwendig ist, um ihm eine sichere Lebensgrundlage zu geben. Sind wir bereits aus Sem richtigen Weg? Auch diese Frage hat der Minister zuversichtlich beantwortet und al- besten Beweis dafür die steigenden Zahlen der Neuerschei nungen auf dem deutschen Büchermarkt genannt. Aber am Endziel sind wir deshalb noch lange nicht. Der Buch handel und vor allem auch die deutschen Schriftsteller und Dichter selbst haben noch manche Sorgen zu tragen. Da» Wesentliche ist aber, daß es vorwärts geht und baß die am deutschen Buch Mitarheltenben mit Vertrauen und Mut an die Ueberwindung noch bestehender Schwierigkeiten Heran gehen dürfen. Schon bet früheren Gelegenheiten hat der Mintster betont, daß einer der sichersten Wege, dem Buch neue Freunde zu gewinnen, in der Schaffung billiger Ausgaben liegt. Der heutige Durchschnittspreis ist zu hoch, um den breiten Schichten die Anschaffung von Büchern in größerem Au-maße zu ermöglichen. Freilich, die Verwirk lichung diese» Ziele» «st schwieriger al» etwa dt« Stei gerung der Zahl der Rundfunkhörer durch die Gchafsnng be» Volk-empsänger». Denn hier handelt «» sich darum, erst einmal sestzustellen, bei welchen Büchern durch ein« Steigerung
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