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Dresdner Journal : 04.10.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186610041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1866
- Monat1866-10
- Tag1866-10-04
- Monat1866-10
- Jahr1866
- Titel
- Dresdner Journal : 04.10.1866
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ä-230. Donnerstag, den 4. Oktober. Hz lUA^HGU; 7»LrN-k - S 5blr - ^»di-liek- 1 „ 1» „ > «ritt?mtt-«. 8»««P»1- Loo«»U«-t>;— „ 1» „ Vin»»- Li»»»U»« Nuouoor»: 1 „ >rsrr«1r«Prrts»: Kür 6«n A»nw «io«r ^»»p»It«»«n 2«ll»! 1 U»t»r " 6t« L«U«: 8 dixr. Dres-nerÄMmal. «rschrttmi: TR^Iiob, wit ^u«»»bm« 6«r 8oon- NII 6 p.lortAL*, ttd«o6» Mr 6«n fol^ooä«» 1'»»- Verautworllicher Redakteur: I. G. Hartmann. t8«« ruserate»a»Lh«r -»«»tri«: : p» k»ml>ir»rr»», toini»i,«I«»Lr 6«» Orvlällor ^vorv»!,; *i>«o6«,.: kl p»al.»>, Lv«,«» Ko»V; L»»d»rU I«rN»- Vi«»-7r»»Utilrl».».: Hm»»«r»n t Vooi.»«; »«rttni Onorivi'veli« »uekd., k»r«>«»r»»'» üur««u; >r«»«»: L. 8v»l.or-r»; 8r«,1»»: L,. 8^«»«»i«'»Xoiiua<:«iidilr««», 6«»«« L 8^«»lo«Llv»»; pr»»KMtt ».N.:^»«»»',ok« Luedb. i LSI»: Xv Lio»»«»; k»ri»: 8»r»», k,»»rir», Lvi.l.1»» L 6o., (8, PI»o« 6« l» Lour««); LivU: K». L»»i.io»'» Luobb.; VI«»: Le.. Orr»i.i». Hrrmmgrbrr: Abnt^I. Lip«6iei<ill 6«, Or«,6o«r ^onro»!», Dr«»6«o, tt»ri«o»tr»»»« Lo. 7. Amtlicher Theil. Verordnung, die Ausgleichung der Kriegslasten betreffend. Auf Grund de« in der ständischen Schrift vom 13. Juni d IS. niedergelegten Antrag» der StLnde- versauunlung de» letzten außerordentlichen Landtag» und der darauf in dem Landtags-Abschiede »om 14. Juni — Ges - und Berord.-Bl. »om I. 1866 S. 149 — er klärten Zusage ist die Frage wegen Errichtung einer AuSgleichung-cafle für -rirgSschäden und Lasten in Er wägung zu ziehen. Um diese Erwägung gründlich an stelle» zu könne«, ist vor allen Dingen nöthig, daß die in Folge der Occupatio« de» Königreichs Sachsen durch Königlich Preußische und andere nicht sächsische Truppen, entstandenen Lasten und Schäden nach Art und Höhe sich genügend übersehen und beurtheilen lasten. ES ist deshalb geboten, daß zunächst mit thunlichster Beschleu nigung alle hier einschlagrnde Leistungen, insbesondere die für Verpflegung der Truppen, sowie alle Lieferungen, ingleichen die Einrichtung und Leistungen zur Herstellung und Unterhaltung von Lazarethen unter Beibringung der Nachweise über requisition-gemäße Ausführung, Ver wendung und resp. Ablieferung übersichtlich zusammen« gestellt und zu Geldwerth veranschlagt werden; und zwar ist hierbei darauf Bedacht zu nehmen, daß da» Maaß der Leistungen jeder einzelnen Gemeinde des Lande» und jede» Rittergutes oder s»nstigen eremten Grundstück- genau ersichtlich ist. Ebenso sind die etwa zur Vergü tung «ngemeldeten oder voraussichtlich zu diesem Behufe noch zur Anmeldung gelangenden unmittelbaren Schäden, welche durch Maaßnahmrn und Operationen Königlich Preußischer und anderer nicht Sächsischer Truppen ent standen sind, unter Beibringung gehöriger Bescheinigung, besonder» aufzustellen. Die in Gemäßheit der Verordnung de» Ministerium» de» Innern vom 20. Juni d. I». gebildeten Etappen- Commissionen werden hiermit angewiesen, ohne Verzug und längstens bi» Ende October ds». I». die Unterlage» für diese Zusammenstellungen innerhalb ihrer Bezirke herbeizuzirhen und dergestalt zu ordnen und da nöthig zu ergänzen, daß sodann in kürzester Frist in einer später noch specieller vorzuschreibenden Form die Ergeb nisse durch die KretSdirectionen dem Ministerium de» Innern vorgelegt werden können. Dresden, den 1. Oktober 1866. Könialiche LandeS-Commission. ». FuklnisiR«. vr. Schmitzer. ». Angel. Dre-tzrn, 7. Juni. Der Professor an der LandeS- schule zu Meißen bio. tkeol. und vr. pbil. Woldemar Gottlob Schmidt ist zum außerordentlichen Professor der Theologie an der Universität Leipzig ernannt worden. Dreßtzr«, 2. Oktober. D em Kellner Richard Schrö der in Zwickau ist wegen der von ihm am 16. August diese» Jahre- bewirkten Rettung eine» Kindes »om Tode deS Ertrinkens in der M»lde die Lebensrettungsmedaille in Silber mit der Befugniß verliehen worden, dieselbe von der Zeit seiner Volljährigkeit an am weißen Bande tragen zu dürfen. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachricht»». Tage-geschichte. Dresden: Abreise des König» von Prag nach Karlsbad bevorstehend. — Berlin: DaS norddeutsche Parlament. Zur Stimmung in Polen. Die finanziellen Abmachungen mit dem Kurfürsten von Hessen. — Hannover: Publikation de» Gesetzes der Vereinigung deS Königreichs mit Preußen. Ver trauliche Berathung liberaler ehemaliger Kammermit glieder. — Kassel: GesetzeSpublication. Feier de» Geburt»taget der Königin. — Schwerin: Vom Landtage. — Koburg: Tagesbericht. — Wien: Nene» »fficiöse» Journal. Einberufung de» ungari ¬ schen Landtage» bevorstehend. Prrsonalnachrichten. Berkehr»angelegenhtit. Die Cholera. Die künf tige Uniformirung der österreichischen Armee. — Prag: Stadtverordnetenfitzung. Neue Landtag»- Wahlordnung. Abschied-schrriben de- Prof. Brinz. — Venedig: Da- Plebi-cit in Venetien. — Lindau: Kabellegung beendigt. — Stuttgart: AuS der Zweiten Kammer. — Karlsruhe: Aet« tung«verbot. — Bern: Rinderpest au-gebrochen. Ueberschwrmmungen. Vertrag mit Belgien. Mili tärische-. — Brüssel: Vom Hofe. Die September seste nachträglich abgehalten. — Florenz: Wider spruch Garibaldi'» gegen Belohnungen für Freiwillige. Die Untersuchung über den Zustand der italienischen Flotte. — Kopenhagen: Der neue Krieg-Minister. St. Peter-bnrg: Unterschlagungsproceß. Dre»d«er N»chrtchte». Ergänzungen und Berichtigungen znr sächsischen Ver lustliste. (Fortsetzung.) Provinzialnachrichten. (Leipzig. Zwickau. Meißen. Löbau. Schneeberg.) Vermischte». Statistik und volk»«irthschast. Feuilleton. Inserate. TageSkalender virsrnnach- richte». Telegraphische Nachrichten» Frankfurt a. Mittwoch, S.Oetdr. (W.T.B.) Da«, Berlin, den 2V. September e. datirte Gesetz, betreffend die Bereinigung de» Königreich« Hannoper, de» Kursürstrnthum» Hesse«, de» Hrrzagthum» Nass,« und der freien Stadt Frankfurt mit der preußischen Monarchie, ist heilte auch hier amtlich publicirt worden. Wie», Mittwoch, 3. Oktober. (W. T. B.) Da» offieiise „ Wiener Journal" legt der Ernennung de» Grasen Soluchow»ki zum Statthalter von Galizien eine besondere Bedeutung bei, indem dieselbe da» Vertrauen beweise, welche» Oesterreich der polnischen Nationalität schenken dürfe. Die Mission de» Grafen Goluchowski sei, den scharfen Unterschied zwischen der polnischen und ruthrnischen Bevölkerung Galizien» verschwinden zu machen. Da» „Wiener Journal" erfährt, die russische Ne gierung wolle über die Ablösung der dem sequestrir- tr« Krakauer Bi»thum zukommenden Revenuen an» den, aus russisch-polnischem Gebiete belegenen Gütern desselben verhandel«. Darmstadt, Mittwoch, 3. Oktober. (W. T. B.) Die „Darmstädter Zeitung" veröffentlicht zwei vom LV. September datirte Dekrete de» Großherzog», deren erstere« die Uaterthanen der an Preußen abgetretenen Gebietdtheile von ihren Dienst- nnd Unterthanenpstich- trn entbindet, während da« andere von de«, an da« Großherzogthum Heffcn abgetretenen Gebiet«theilrn Besitz rrgreist. Pari», Dien«tag, 2. Oktober, Abend». (W.T.B.) Marqui« de Moustier ist hier eingetroffrn. — Lord Lyon« ist zum großbritannischen Botschaster am dies seitigen Hofe ernannt. Die „Franrr" smzt: Der Kaiser und die Kaiserin werden am 19. d. M. nach Pampelona reisen und am 12. von Biarritz nach St. Cloud zurücktehren. Einer Mittheilung der „Patrie" zufolge wird der franzöfische Gesandtschaft-Posten in Florenz zu dem Raime einer Botschaft erhoben werden. Nach einem Telegramme aus Alexandrien vom gestrigen Tage ist der Gesundheitszustand daselbst be friedigend. Rom, Dienttag, 2. Oktober. (W. T. B.) Da» „Gioruale di Roma" sagt: Die Artikel der osfitiisen italienische« Zeitungen und die von Garibaldi i« Flo renz gesprochenen Worte stimmen mit den offiriellen Erklärungen nicht überein, wonach die Eonventio« dem Papste dir Integrität de» gegenwärtigen Gebie te» garavtirt. Tagesgeschichte. Dre»deu, 3. Oktober. Nach eingegangener Nachricht werden Se. Majestät der König sich morgen früh von Prag nach Karlsbad begeben. * Berlin, 2. Oct. Die ministerielle „Nordd. Allg. Ztg." enthält folgende halbofficielle Note: „Einige Blätter haben bereit» Vermuthungen über den Termin für die Einberufung de- norddeutschen Parlament» ausgestellt, andere wollen auch schon Nähere» über die Abgrenzung der Wahlbezirke wissen. Diese Angaben find tndrß sämmtlich verfrüht. Die Vorarbeiten für die Parlamentswahlen haben noch nicht beginnen können, weil rS sich dabei ja nicht allein um die bisherigen Pro vinzen des preußischen StaateS, sondern auch um die neuerworbrnrn Länder handelt, in denen eS noch man cher vorläufigen Regelungen bedarf, ehe zu jenen Ar beiten geschritten werden kann. Dann dürften auch dte Vorarbeiten für die Wahlen selbst eine geraume Zeit in Anspruch nehmen. Augenblicklich läßt sich daher noch gar nichts Bestimmtes über den Zeitpunkt der Wahlen und der Einberufung deS Parlaments sagen, jedenfalls aber kann kein allzufrührr Termin dafür ins Auge gefaßt werden, und aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Vorarbeiten nicht vor dem Wiederzusammen- tritt des preußischen Landtags beginnen können." — Die „Ostsee-Ztg." enthält Folgendes: Während die russischen Behörden und selbst die russische Bevölke rung den unter ihnen weilenden preußischen Fremdlingen bisher mit Freundlichkeit entgegenkamen und ihnen gern zur Erreichung ihrer Zwecke behilflich waren, begegnet man ihnen jetzt mit Kälte und Mißtrauen und sucht ihrem Aufenthalt und ihren Geschäften alle möglichen Hindernisse in den Weg zu legen. Dieser Umschwung der Stimmung gegen die preußischen Unter- thanen macht sich besonders auch im Königreich Po len bemerkbar. Am meisten leidet darunter der Grenz verkehr mit Preußen. Sogar Personen, welche mit den vollgiltigsten Pässen und Legitimationen versehen sind, werden ohne Angabe von Gründen vom Eintritt ins Königreich Polen zurückgehalten und beim geringsten Widerspruch verhaftet und auf alle mögliche Weise an Freiheit und Eigenthum geschädigt. Wie ich erfahre, wird vom Abg. M. v. Waligorski ei« Antrag an das Abgeordnetenhaus vorbereitet, dahin gehend, die StaatS- regierung aufzufordern: 1) den preußischen Unterthanen, w-lche sich in Rußland oder im Königreich Polen auf- bakt^u, wirksamen Schutz gegen, von russischen Behörden ^n ihrer Person oder ihrem Eigenthum verübte Gc- waltthätigkeiten angedeihen zu lassen; 2) dahin zu wir ken, daß die Stipulationen der Wiener Verträge von 1815, welche freien Handelsverkehr zwischen allen ehe mals polnischen Landestheilen gewährleisten, rusfischer- seit» endlich zur Ausführung gebracht werden. Dieser Antrag soll bald nach Wiedereröffnung des Landtage» eingebracht werden. — Dem Kurfürsten von Hessen ist, wie man der „Kreuzztg." schreibt, nicht nur neben Beibehaltung seines Range» die Civilliste — nach Abzug und Ucber- weisen aller darauf haftenden Pensionen, Besoldungen und Lasten auf die Staatskasse, wodurch zugleich die Hofdiener in der befriedigendsten Weise sicher gestellt sind — nach seiner muthmaßlichen Lebensdauer aversio- nirt und gezahlt worden, sondern es sind ihm auch die lebenslänglichen Revenuen deS kurfürstlichen HausschatzeS und Fideicommißvermögens mit den ihm werthen Schlös sern der Provinz Hanau verblieben. Hiermit ist wohl auch die Erhaltung dieses Vermögens in seiner Inte grität zu Gunsten der successtonsberechtigten Agnaten deS kurhesfischen Hause» ausgesprochen, obwohl mit den selben noch kein nähere» Arrangement getroffen wor den ist. Han««ver, 1. October. Die „N. Hann. Ztg." ver öffentlicht das, Berlin, den 20. Septentber o., datirte Gesetz, betreffend „die Vereinigung deS König reich» Hannover, de» Surfürstenthum» Hessen, de« Herzogthum» Nassau und der freien Stadt Frankfurt mit der preußischen Monarchie", und enthält sodann Feuilleton. A«» dem zoologischen Garten. 's- Braun färbt stch der grüne Schmuck der Bäume und die Sonne beendet ihre Bahn in sich kürzenden Tagen, uns mahnend, daß der Sommer zu Ende ge gangen. Die sonnengolddurchsponnene Himmelbläut, unter welcher der Herbst seine« Einzug gehalten, kann die Mahxung an die Vergänglichkeit nicht übergläuzen, welche der Wechsel der Jahreszeiten und besonders der Abschied des Sommer» wie einen Schatten in unsre Seele wirft. Und doch hätten wir so wenig Ursache, da- Dahtnscheiden de- heurigen Sommer» zu beklagen. Die schönen Tage de- Nachsommers gleichen dem Ver» mächtniß eine» Tobten. Und da man den Todten nicht» Ueble» Nachrede« soll, so wollen auch wir uns über den dahingegange«en Sommer nicht weiter beklagen, son dern da» gute Wetter genießen al« ein uns vorent- halteneS gute- Recht. Die vorgerückten Abende, welche bereit- keine wettern Ausflüge gestatten, weisen de« Spaziergänger auf den in der Nähe der Stadt befind lichen zoologischen Garten hin. Gnädig find die Stürme diese- Sommer- über den Garten hinweggebraust, wäh rend so mancher seiner deutschen College« erlegen ist. Dte Gärten in Wien und München existiren nicht mehr, auch der Frankfurter Garten schien in Frage gestellt. Der hiesige zoologische Garten blüht, dank hauptsächlich seiner trefflichen Verwaltung, vor wie nach, wenn er auch bezüglich seiner pekuniären Erträgnisse unter den Zeitverhältniflen zu leiden hatte. Der Thierverlust war gegen den anderer Gärten unbedeutend, groß die Zahl der Geburten, wa-, da die Thiere nur unter den günstig ste» 'Eristenzverhältnissen sich fortpflanzen, am besten für die gute Pfleg, sprechen dürste, deren sich die Thiere im hiesigen Garten zu erfreuen haben. Auch da- fer nere Gedeihen, da» Großziehen der Eingebornen deS Gartens dürfte hierfür al» Beleg dienen können. Wir verweisen nur auf die stattlich herangewachsenen Löwen de- vorletzten Wurfe», von denen sich noch zwei im Garten befinden. Auch die drei Löwenjungen diese» Jahrganges tummeln stch in stetem Spiel mit den Al ten überaus munter zur Freude der Besucher in ihrem Käfig. Je seltener die Fortpflanzung der großen Raub- thiere glückt und ein Einblick in ihr Famlienlrben ge stattet ist, von um so größerm Interesse wird für den Thierfreund die Nachricht sein, daß im November auch junge Tiger in Aussicht stehen. Auch von einem klei nern Raubthier und zwar dem schädlichsten unter allen kleinen europäischen Raubthieren, dem Edelmarder oder Baummarder, gelang e» in diesem Jahre zwei Junge durchzubringrn; bisher waren die Jungen immer auf- gefreffen worden. Groß ferner ist die Zahl der in die sem Jahre im hiesigen Garte« gebornen Wiederkäuer. Die Auerthiere schenkten dem Garten am Jahrestag seiner Eröffnung, am 9. Mai, ein Kälblrtn. Büffel u»d Zebu blieben nicht zurück. Ebenso Arishirsch, Schwein-Hirsch, Pferdehirsch, der bereit», wie die Pfer- deantilope, zwei Abkömmlinge hat. Auch der Mähnen- hirsch, dessen monströse Stange da» Interesse der Jäger zu fesseln pflegt, hat ein Kälbche«, während ein zweite» wieder in Aussicht steht. Zahlreich ist die Nachkommen schaft der Damhirsche und Edelhirsche, von letzteren find bereit« fünf Stück der hier gebornen verkauft worden. Auch zwei Rehe wurden dem Garten geboren; bekannt- lich wollen jedoch dieselben in der Gefangenschaft selten gedeihen und auch die unsriaen gingen wieder et« ; mit Mühe nur hat man di« Gei« erhallen. Minder glück lich war man bei ei«er Gazelle, die infolge der Ge burt, trotz der herbeigezogene» ärztliche« Hilfe z« Grunde ging. Ferner wurden wieder zwei Rrnnthiere geboren*), Zwergziegen, Zackelschafe, Haidschnucken u. s. w. Auch daL Mähnenschafweibchen, welches bereits früher ein Junge- geboren, da- an den Hamburger zoologischen Garten verkauft worden, war wieder tragend; leider fand man jedoch daS tragende Weibchen eine» schönen Morgen-, am Gitterwerk seine- Geheges hängend, todt auf. Endlich ist noch zu erwähnen, daß dir im hiesigen Garten geborne 1^ Jahr alte Gemse, der Stolz de» Institut«, „der Musterknabe" au« Dicken« „Nikolas Nickleby" überaus gut gedeiht und frisch und munter auf seinem Felsen, wk auf einer Alm seiner Hei- math sich erlustirt. Sodann bot sich im Laufe dieses Jahre« Gelegenheit, den eigenthümlichen GrburtShergang der Beutelthirre zu beobachten, indem da- Buschkänguruh (»almatueo, üennotli) ein Jungt- brachte, welches eben falls de« erwünschten Wohlsein- sich erfreut. Und er wähnen wir noch die unvermeidlichen Maskenschweine, *) Bei Gelegenheit der Geburtsanzeige de« jüngsten Renn- Ihrer« haben wir m diesem Blatte verschiedener AkklimatifationS- versuche mit Rrnnthiere« Erwähnung getho« and u. A. er zählt, wie man ganz neuerdings wieder ein Renuthiervärchen auf die Oberengadiner Alp am Rosegg-Gletscher hinter Poutre- fina zur Akklimatisation gebracht ha». Den neuesten Nachrich ten zufolge befindet sich daS Pärchen daselbst auSaezeichnet wohl. Die Schneefälle im August haben ihm sehr wohl gefallen und von Heimweh ist keine Spur zu merke« Bezüglich ihrer Rah- rang halten sich di« beiden Thiere beinahe an-schließlich au da» ReanthiermooS, welche» i« jenen Bergen sehr heimisch ist; daneben fressen sie zuweilen saure» SumpsaraS, die Alveoträn- ter aber verschmähen fit meistens. DaS Laub der Bcrqerlen nchmm sie gern, und wenn sie einmal Hunger leiden sollten, z. B. im Ämter, würden sie sich wahrscheinlich an die Rinde halten. Am Fortkommen drefer Thiere iu den Hochthälern nnd Alpen ist Nicht mehr zn zweiseln; und sie würden, gleich de« Ziegen, überaus nutzbringend für die Viehzüchter und Herden befitzrr werdeu, da sie sich wesentlich von Pflanze» nähre«, wÄ« da» übnge vi«h nicht genießt. den nachstehenden Erlaß deS Generalgouverneurs und Generalleutnant- v. VoigtS-Rhetz vom 29 September: „Vorstehende- Gesetz soll durch die erste Abthcilung der hannoverschen Gesetzsammlung verkündet werden, und tritt so fort mit dieser Verkündigung im Königreich Hannover in Kraft. Die weitern Bestimmungen über die Ausführung deS Gesetze» bleiben Vorbehalten. — Einstweilen ist die Verwaltung deS Königreichs wie bisher fortzuführen." — DaS Heft 43 der ersten Abtheilung der Gesetz sammlung für das Königreich Hannover vom Jahre 1866, welches unter Nr. 72 oben erwähnte- Gesetz ent hält, ist am 30. September ausgegeben. — 39 Mitglieder der liberalen Partei der aufgelösten Zweiten Kammer hielten hier gestern eine vertrauliche Berathung über die Lage. Wie die „B.-H." hört, ist beschlossen, eine Ansprache an da» Land zu richten, worin eine Rechtfertigung des Ver fahren- der Majorität vor der Katastrophe gegeben und zugleich versucht werden soll, der in der Be völkerung des Landes vielfach noch herrschenden Ver stimmung entgegenzutreten. Ferner sollen diejenigen hannöverschen Institutionen und Besonderheiten namhaft gemacht werden, deren Erhaltung wünschenswerth ist. Zur Entwerfung dieser Ansprache ist ein Ausschuß: R. v. Bennigsen, Miquel, Albrecht, erwählt, der seine Ar beit der morgen früh wieder zusammentretenden Ver sammlung vorlegen wird. Weitere Beschlüsse sollen von den Deputaten gemeinschaftlich mit den morgen hier zusammentretenden städtischen Vertretern berathen werden. Kassel, 30. September. Die Sammlung von Ge setzen rc. für Kurhessen Nr. XIV. enthält die (telegraphisch schon erwähnte) Bekanntmachung vom 29. September 1866, betreffend die Vereinigung de- Kurfürsten- thumS Hessen mit der preußischen Monarchie, von Seiten des Generalgouverneurs und des Administrator« von Kurheffcn. Kassel, 1. October. (Fr.J.) Auf sämmtlichen Staats- und städtischen Gebäuden, sowie unsrer Wahrnehmung nach auf nicht voll einem halben Dutzend Privatgebäu- den war gestern die preußische Fahne aufgesteckt. Da ein Patent wegen Besitzergreifung des Kurstaate« noch nicht erschienen ist und die Veröffentlichung deS Gesetzes, betreffend die Vereinigung des Kurfürstenthums Hessen mit der preußischen Monarchie, noch nicht al» solche angesehen wird, so nahm man an, daß dies zur Feier des Geburtstages der Königin Augusta von Preußen geschehen sei. Uebrigcns haben die Behörden von heute an die Bezeichnung „kurfürstlich" mit „königlich" zu vertauschen. Die seitherigen Dienstsiegel bleiben dagegen im Gebrauche, bis sie die neuen, welche angefertigt werden, erhalten. (Auch in Wiesbaden wurde der gestrige Geburtstag der Königin von Preußen durch eine musikalische Reveille des 36. Infanterieregiment- gefeiert. Die öffentlichen Gebäude hatten ebenfalls geflaggt.) * Schwerin, 2. October. (Tel.) In der heutigen Sitzung des Landtags wurde beschlossen, den Haupt- comitöbericht, soweit er nicht in einzelnen Punkten ab« geändert sei, als anerkannt zu betrachten und die Land tagsmarschälle zur Abgabe der ständischen Antwort »ä eoput zu ermächtigen. Die Landtagscommissare erkläre» sich bereit, die ständische Antwort entgegen zu nehmen. Auf morgen um 10 Uhr ist eine Sitzung zur Verlesung des Landtagsabschiedes anberaumt. Koburg, 30. September. (F. I.) Da- seit dem 1. Juli d. I. unter der Redaction von L. Reinhardt, ehe maligem Frankfurter Parlamentsabgeordneten, und R. Geneehier erschienene „MitteldeutscheTageblatt" geht mit dem heutigen Tage wieder ein. — Herzog Ernst reist in den nächsten Tagen mit Gefolge nach feinen Besitzungen im Hinterries zur Abhaltung von Gemsjagdrn ab. — Der Landtag ist nach Berathung eines neuen HeimathSgesetzes bis zum 14. October ver tagt worden, wo die Verhandlungen über daS neue Ge meindegesetz beginnen. Wien, 1. October. Die „Deb." schreibt: Heute ist unter dem Titel „Wiener Journal" die erste Nummer eines Blattes erschienen, dem, wie mehrseitig deren FortpflanzungSeifer den Garten schon manchen Groschen eingetragen, so hätten wir den Freunden de« hiesigen Instituts wie überhaupt allen Denen, welche sich für die Sache der Akklimatisation interesfiren, ein vollständiges Geburtsregister der SLugethiere geliefert. Aber auch die gefiederten Pensionäre de- Institut«, die Vögel, haben sich für die genossene Pflege durch Fort, Pflanzung dankbar erwiesen; ihr Brütgeschäft wurde freilich in diesem Jahre durch dir Witterung-Verhältnisse sehr begünstigt. Besonder- zahlreich mehrten sich die Tauben, darunter ägyptische, japanische und einheimische Turteltauben; auch Malakkatäubchen schlüpften au». Der Vermehrung auf den Teichen standen leider die bi- jetzt allen AuSrottungSvrrsuchen widerstrebenden Ratte« sehr entgegen. Unter Anderm fiel denselben ein junger kürz lich ausgeschlüpfter schwarzer Schwan zum Opfer. Auch vom Silbrrreiher erzielte Eier wurden durch ähnliche« Ungeziefer zerstört. Ferner hat der große und jovialste aller Schwimmvögel, der Pelikan, sich wenigsten« ein Nest gebaut, wenn es auch noch nicht bi« zum Brüten gekommen ist. Mit großem Eifer und von viel Erfolg begleitet, ließen stch dagegen die Reiherenten da- Brüt- geschäft angelegen se>«; auch von der aus Amerika stam menden schöngrfärbten Brautentc gelang es, wenigste«« 24 Stück Junge aufzuziehen. Zahlreich pflanzten sich die ägyptische Gan» und die SandwichSinselgan« fort. Die Brut de« schwarzen oder Himalajas«'»« ging leider durch schlechte Witterung zu Grunde; besser wollte di« der kalifornischen Wachtel gedeihen; auch da« arabisch« Sandhuhn brütete bereit» zweimal. Ebenso hatte da« Prairiehuhn Eier gelegt; da jedoch die Voliere, in welcher der Bogel domicilirt, fortwährender Störung von feiten des Publicum» ««»gesetzt ist und so d«n Brütgeschäft nicht günstig erschien, wurde« die Eier einem Hau-huh« «ntrrgrlegt. Letztere« brütet« «ach di«
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