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Dresdner Nachrichten : 30.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-30
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.11.1871
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Lrsis,eivt: Lckgüch Nllh! 7 Uhr. (Inserate ^ w«iv«» aü^encinmcu: plc- Arx-nhs v. Lonntag^r RS p-Niltags «2 Uvr Marieustrasse»»; i» Acust.ifi: B nchk>, „ ck c r ki oo» T .> b. Pässlrr. «,r.KkosrergaffeE. A.iz:>c'., ix di«?. Tst.ittc siudcü eine rrfi'l^reiche Nutzlage: 20.<0tt».c:.'>uplare. Tnstclilatt für Uirtrrhalumg Md GcfchirftMrkchr. Druck und Cigentliri,» dew Herausgeber: Litpsch L ^eichardt. — Verantioortlicher kllcdacteur: AlÜIUS r»cickar!>1. Fvonuemkllt: Binlrl jährlich -ÜNgr t« unt«'^ckdllch«r?i»- krung tu'« Hau« Durch di« KSinzl Pust vikn^Ijäl ^ --louin-e» l --egr. Hnserafcnprtts,.- Für den Raum «Mkr gAp.illriicu Zrilr: I Agi- Uui.r „üi«gesanvr" d'- Z'-ür Agr- nur. Auswärtige Anuouceu-Anfträge Rr. :1S1 Sechszehnter Jahrgang. von unS unbekannten Hinnen uirb Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung dlircb Briefmarken oder Postelnzahlim» 10 Silben kosten i -Ngr. Auswärtige körnre» die Zahlring auch auf eine Dresdner Firma anrvcifcn. ^xp.E. Mitredaeieur: Theodor Drodisch. Dresden, Donnerstag, 30. November 1871. SS8SM Abonnement pro December. Da die Postanstalten auf alle Zeitungen nur <ü«»rta1«-4lbonntine>lto annevnien, sind wir ertwllg wllen Denjenigen. welche vom I December an die ,.Dre»dner S.achrichten" zu abonniren wünschen, bei Aranko-Ikinsenbung von li Lgr. I Exemplar prTeeem- -er an die betreffende Poftanstalt zu überweisen Expedition der Dresdner Nachrichten. Marienstraste Nr. »ii. Dresden. 30. Skovcmber. -- Die Herren Banguier AZaron Felix bon Kat-kcl zu Dreö Den und Baron von Bürgt aus Pesterwitz und Rr-ssti-al haben <va» l5omtl,urtreuz li. Hlasse des Aivrechtsordens, die Herren Partikulier Pilz, Kauimann Julius Rcimann, Karrimarin iGduard Friedrich Bartcldes, Kauniranir -'lugust-.'tzaltcr, «L-tadt- raw 1»r. M. Pstrril Alircd Ltübcl, Dircetor 1>r. i-l«. Kloss, Stadtrath .fiarl Friedrich 2ll>gust Waltt-er in Dreotcii, Goldarbeiter Karl Strube zu Leipzig und Eonrponist West- meuer. veemalcn zu Wien, das Ritterkreuz tcö -AlvrechtSorteno .erdalte». — Zum Okechosttirector der vier neu errichteten kaiser liche» Obcrpostdircrllon ist der vichcrige Owcrposttircctor Ltradl von Magdeburg ernannt worden. Sachten verfällt vom I. Ja nuar ab in die Oben-ostdireetiousbeckrtc Leipzig ülr den west- tiichen nnd Dresden slrr den östlichen Thcil des Landes. . — Das Reick sgcietz, kak gegen den Mißbrauch der Kanzel durch (geistliche gerichtet ist. Ixet bei der 2.Bcrathung im Reichs -rag verschiedene Acutcrmiger. in der Fassung crbaiten, wodurch Hetncr falschen Anwendung vergcdcngS worden ist. -Nach der -ursprünglichen Fassung tonnte auch der Sck-cin eines Missbrauchö wer Kanzel bcstrait werden; jetzt i'at cs einen Wortlaut erhal ten, woiurch trutlich geworden ist, dass nur der wirklich stattgc- yavte Mißdrauck, bestraft werten soll. Diese sein zrrcckmäsiigc Htetbefferung lcS Gesetzes rührt, wie wir vernehmen, von nnse- «m Bertreter. dem Abg. 1»r. Schwarze her. : — Wie ick-on eri-äi-nt, leisteten unsere Inngcnütclnrten vorgestern ihren Fahneneid. Wie scicrlick- und erbebend in dieser Mustcrimackschwur. Die stolz, frei und freudig statterndc Fahne Ist das Svinvot der Krlegerchre des ganzen Tnippci.törxcrö, sie zieht ihm voraus In Schlacht nnd Tod. und wer zu ibr schwort, der schwört nur zu seiner eigenen Ehre. Die auögcstrcceicHand bedeutet Gott selbst, die drei erl-ovcnen Finger nennen dicDrci- Mkigkelt, die zwei geschlossenen Seele und Leid des Menschen. Und Seele und Lrlv wetl't der Soldat seiner Fal-ne, und Leib und Seele girbt er lur sie und seine Kriegerebre, und Gott sieht zu. Und rocr seinen Schwur bricht, der l öhnt den Gott, auf den er mit den erhobenen Finger» gedeutet, Ser soll treulos und geschändet sieden im Angcstckstc all seiner Kameraden, ln deren Gegrnrvari er sich der (ihre verlobt. — G ewerdeverein. Der Verband deutscher -Architck teu hat sich über die Abkürzungen geeinigt, welche bei dem neuen Mähe und Gewichte am vortbeilbaitcstcn erscheinen und wellt seine Beschlüsse mit. In der. Ende nächster Woche er scheinenden -1. Auslage von Eiauss. Sclbslbckic der Umrech nungen re. (2 Ngr.) werden dieselben Berücksichtigung finden. AlS Normal-Ziegelionnat hat der gedachte Verband angcnom men: LL Eeifilrnetcr Lär.gc. 12 Eentimeter Breite »nd «>, '«rlltlmetrr Dicke. — Herr Wagenbauer Sparmann i'at das Treiben aus den» kbnigl. Kohlenwcrke vcooackstct und gicbt eine Schilderung der letzt herrschenden Kohlcnnotb. die durch die ge Hcigertc Industrie und den Umstand bervcr.ernien ist. dah die Förderung der Kohle» sich nickst in gleichem Bcrbältnüsc geitei gett hat. Provc mit Buschthierader Steinreb.en lmt den Red «er überzeugt, vast vicsclven nickst besser sind, als die Kobicn auS dein PUauenschen Grunde, dast sie aber durch die Hobe Macht bei Weitem tbcurcr zu itcben kommen. — Di- «rlor Staust theilt mit, dast die Gewerbeschule jetzt sso tr«sucnt!rt wird, dast die verbandeucn Kracke und Räume nicht meist auSriichen wollen. - Goldsck läger S ckmlze berlcb bet. daß der Bburaltungüratb dem Borstandc Kansmanr« s?l. W.ckter iür seine Berdicniw um Besck>a->nng eines Gewerbe -auieS nnd um Veranstaltung der ticsiäbrigen «>»sstcll»ng die groste silberne Medaille deS Bcrcines üoergcven nnd Se. Mas. »er König tbm <Walter) den Albrrchtckorten verlieben bade -Ullb spricht die Freude ans. welche der Verein über letztere VuSzrlchnung empfindet. - Vorstand -Walter kantt in herzlichen Worten und erklärt, das; cr zwar nicht nach lener Glstc gcriinge» -»abc, über die wm gewordene Aiierkettiill.ig aber istrzlich erirenk sei. Herr vr. mo«t. Üblemc giert hieraus in einem klar getitenen, Wopulärcn Bortrage rin Bild von der trntstebung, trickiolckeiung vnb Bedeutung der neueren -Hciknicibcbcn. der Homdopatbic, »er sogenannten Allopathie, der Hhdlotbcrapic, der Schrcsth. Atzen viStetlschcn Methode, der Glektroiherapic, der Galvano- itkMlfttt und der GlcktrolM. erwähnt, datz die Spaltnng der «vlstenschastllchcn Aerzte nach Svitewen au'grhört hat nnd das; M jeden einzrlnen Fall das Geeignete gewählt wird, um der "Natur zn Hilst zu kommen, verketzert nickst die Ratnrärzte. die den Hydropathen nnd Diätetiken« eine An,Mist ganz richtiger Prundsähr abgelanickst haben, räth aber, im F-a!l die Maschine irgend leidet, einen Man» zu Hilm zu ruicn, der den Mm, das Material und den Betrieb derselben versteht, der also im hin «meinten Falle sich aus seine Kenntnis; der Anatomie, der Shemst und der Pht-iioiogie stützen kw.»n. — Soneert von Leitert. DeS zweite Ooneert deck Herrn Georg Leitrit, welche« am 21. Rcvcmbcr in, Saale des Hotel de Laxe siattiand. hatte glcick' dem ersten ein reckst zahl reiches Audttorimn herangrzogcn. AlS die vorzüglichste Leistung "tzks SoneertgeberS dürste woist die AnSibhunig der Fnge von Bach bezeichnet «verden, aher o»ck> die lurrliclun Fantasirl'iider von Schnma»« sFaIchingölch>z-ank in Wiens, smoie die Para, chtzrasc ans Rlghvlctto von Llsst standen in ll-rer <»e>»in:n:aui > Währung der obigen Pi^ee nicht nack,. Drrnock>!ugenolichcK'üns,. »sr ist, trotz clstiestnrr llein.r Mängel, welche in einer estoaS MbdenRvltragswelse belonder» beglündet sind, ciln älavieecost.u citäj erne» Ranges. Gelln,>kcz tcnstcli'e», st>Nvvorni7>licheNtvcWi^ Letfiuugcn mxhr mitinnetcr Wärn»c zn bnrchorinchltznni. kn^ durchdemGanzen ein saftreicheres Golorit zu verleihen.so strlst dem selben unbedingt eine bedeutende Zukunft bevor. An Stelle deS behinderten Hoiopernsängcr Degele trat in letzter Stunde Fräulein Olara Schubert ein. Tie junge Dame hat an Rund ung dev Tones ausicrortentllch gewonnen, was sich namentlich in der Susannen Arie ans „Figaro", verbunden mit Sauber keit und Noblesse des Vortrages in schönster Weise bestätigte. Gbrnso vorzüglich war der Vortrag der Lieder „Der Blumcn- slrauss" von Mendelssohn und „Wohin" von Franz Schubert. Hätten wir das Letztere ein wenig weniger schnell gewünscht, so inus; doch die feine Gbaracteristik bei beiden Lieder an erkannt werden. Das Homert war kurz, — aber interessant. — Wie wir hören hat sich nunmehr in aller Stille die Dresdner Acticn Mühleii-Geiellschaik iG. Kittiers constituirt. Die vormals dein Herrn Hcuark Kittier gehörige „Königo- mülstc und Walkmühle" init der dazu gehörenden Farbcbölzcr Raspclci, Dampf-Brodväckcrci und dem betcntendcu an der Bahn bclcgenen, Al.ltzx» o Men grossen Feidarcal. ist von einem Hoiiwrtiüni zum Preise von 220,<z»st Thalcr erworben, und mit den hierzu nöthigen Betriebsfonds von l-o/M» Thalcrn. ist das üitzl.MO Lbalcr in lloiil» p'tcticn ä Istzs Thalcr cinge'.heiltc Actien- kapital bereits gezeichnet und voll cingezalstt worden. Die Direc- tion ist den bewährten Händen des Herrn B.Kittler .sun. über tragen und wird Herr Gduard Kistler als Vorsitzender des Aus- sickstsrati's mit seinem seit 40 Jahren im Mülsteniachc gesam melten (Erfahrungen dem neuen Unternehinen zur Seite bleiben. Wie uns ferner mitgetbeilt wird, soll es nicht in der -Absicht der Grknrdcr liegen, schon jetzt mit den Acticn a» den Markt zu kommen, da man erst das diesjährige VctriebSrcsultat abwar- tcn will, ehe man zu einem thcilwciscn Verkauf schreitet. — Gin junger. hier ln Arbeit stehender Tapczircrgebüifc ans Baicrn war vorgestern Abend so vorwitzig, sich au; dem hiesigen Leipziger Babnbofe in ein Appartement für Damen cinznschlcichcn, dortkstbst mittelst eines Bohrers ein Loch in die zwei Piecen scheidende Brctcrwand zu bobrcn und durch dasselbe Beobachtungen über die mehr oder minder grosse Eiligkeit der ans den Abgang des nächsten Eisenbahnzugö wartenden weib lichen Passagiere anzustellcn. Man entdeckte jedoch sehr bald sein hinterlistiges Gevabren und veranlasse seine Arrctur durch die BabnlststSpolizei. - Vorgestern -Abend ist von einem Handwagen, den der betreffende Markthclicr unbeaufsichtigt auf der Blascwitzer Strasse vor einer Sct ankwirthsck)ait batte stehen lassen, ein Kistckicn mit einigen 50 P'undcn klarem Zucker entwendet worden. — Heute findet ein von der Dmnlbuögesellschast ihren Be diensteten gegebenes Abentvcrgnügcn aus dem Waldschlösschen statt. — Nächsten Freitag findet die feierliche Hebung des am Roscnwcg dir. 23 erbauten „Asyls iür Obdachlose" statt. Der practische Eomptoir Almenach in losen Blättern für 1872 lAbreisskalcuter. 8 Ngr.l mit 1800 historischen nnd anderen wichtigen Notizen, besonders über den deutsch-französi schen Krieg 1870/11. ist in der Vcrlfigsbuck Handlung von C. Leiste hier, WilSdrusferitassc. erschienen. — In jüngster Zeit ist eine neue (Gattung von falsch m Zinsccstlpem' zn dem drciproccntigcn Staatösck'uldencasscnschci.ic von, Jahre 1855 Nr. 1320, über loo Tlstr., pr. Termin 30. September 1871, aus I Tlzlr. 15 Ngr. lautend, ausgctaucht. Diese Eouponialsificate sind gedruckt und sofort dman erlcnn- dar, dass die Unterschriften: „Ist. Hertel. St." mit Tinte be wiest worden sink und dass an der Stecke, an welcher sich aus den ächten Eonpons das königlich sächsische Wappen als Stem pel scharf cbagrpiägt defindet, ein solc!:cs ganz icblt. -Ausscrtem fehlt aus den nachgemackste» Eoupono die mit blauer Farbe ge druckte laufende Eouponnummcr. - Siächslcn Sonntag fiiltct im Zwinger-Pavlllon die -Ausstelkmg und der Verlaus der WriuacvtSsaecken von; Franeii- Vcrein zu Dresden statt. Die Zwecke dieses seit langen Ialnen sä on änssersl wohltbätig wirkenden Vereins sink bekannt, die Ausstellungen desselben stets ein beliebter Sammelpunkt edler Damen und loersthättgcr Menschenfreunde. Sicher w'rd sich auch dicssmal dem Unternehme» eine zahlreiche Thcllnahmc zu rrenden. - Wie wir vernehmen, sock einer jener beiden frechen Diebe, welche nach unserer Mittbcilung in der votgcstrigen Stummer am vorigen Sonntag Abend einem alten Schäfer eine Summe von 25 Thlrn.. seine ganze mühsam ersparte Baarschait, aus der innen; Brusttaschc seines Rockcd gestohlen haben. von der Polizei ergliäc» worden sein. -- Am porigen Molstag Nachmittag ist die zehnjährige Toäckcr eines in Ncutori wohnbaiten Eisenbahn beamten an; dcl.l Hcim-.vegc auö der Schule in der Gegend der Scheunen böte von einem unbekannten Manne angercdet. ei» Stuck in das Feld hinein gelockt und dort i» der sch.mdlichficn Weise gcmlssbraucht worden. — Drssan, den 28. -November. Es wirb von Interesse für Sic sein, wenn ick- Ihnen miltheilc. dass heute 2,000,000 alte Desianer Ereoit-Amen unter 'Aufsicht der Bcbölde ver brannt wurde»; ferner sind die Bes.vUlingtn zur -Anfertigung der ner;cn Acticn einer' hiesigen Drncterei bereits übergeben; hieraus gebt hervor, dass di'DesignerErcdit Anstalt de» in der letzten Generalversammlung gefasten Beschluss bereits zur Aus- säbrnna bring» unb werte;; sich nn» wo>4 bald die von vielen Aktionären gemachten Illnfionc» (4 -Afften in I Actir znsam- mcn gelegt zu schein als falsch cnvcUcn. — Desscnt! Ick- e Gerick' tvsitzung am 20. Novbl. Unter Ansschlnß der Desfintlichicit fand statt der ick-en stüher angcsetzt gewesene EliispruceSberhandinuaStcriniu in Prloal- klagsache» Oste- BortowSki s nnd Earl («dno.it lllobcrt Arlt s v'Idc«' Auguste verevel. Luders hier. Des VcrlagSblihh.lne- iers Earl -lieben Schäfers in Leipzig Prien'ii.agiachc wider den -Unchdtttckerelbcsitzer -lleichardt und Genossen hier, in kor für heute EintpuichHern'sti ansiand. fiel ans. Der icl-on incbr f.ixst llzrgrn EinenN-umSperachei! nut Fi eiheckSstunen ln legst A'evaiiber Manmiliau Lossnitzer. ein Hanlalbcikcr, ist abermals der Illsstz in die H.-nde gefallen und vom hiesigen BgzlrhS Ge rtchtsau'l z«; i Ial>e 2 Rcomstn Zac'gthans venuthotlt, wei<tzet UNl-ell l-cutc geun.ss des Antrags oen'SraawanioailS Ancjv-r Ur. Hartmann ans 1 Jahr herabgesetzt wurde. Der» Knochen händler Rietscbel war von einem Silagen, der vor einem Hause in der Palmstrasse stand, am beckerlichten Tage ein Sack, i» welchem sich ungesäl-r M Psh. Knochen befanden, abhanden ge kommen. An demselben Tage »och kommt Lossnitzer mit diesem Sack und den Knochen zn dein Bruder RletschclS, der ebenfalls Knochenhändler ist, und sucht sic an diesen zu verkarsten. Rtrt- schcl erkennt aber das Zeichen seines Bruders und fragt den -Angeklagten, woher cr denn die Knochen hake. Die habe ich von einem gewissen „Müller" in der und terSchankwirthschcist gekauft. Als nun Rictsckstl nick-t recht traut und z» seinem Bruder schickt, dem Lossnitzer aber sagt: cr solle einstweilen war ten. da merkt der Letztere dock- Lunde und mit den Worten: „ich komme gleich wieder, ich will nur ein Glas Bier trinken" entfernt er sich schleunigst, kommt aber natürlich lischt wieder. Er wird jedoch bald arrclirt, leugnet aber entschiede» und de ruft fick; aus den unaustrcibbarcn „Müller", eine Abart deS be rühmten „Unbekannten". Daö Urtl-eil erster und zweiter In stanz ist oben bereits angegeben.— Gottboid Ferdinand Steuer aus dem Plcruenschcn Grunde, schon mehrmals wegen Dieb stahls bestraft, Ist abermals vom Gerichtbamt Döhlen dieses Vergehens überilihrt und zu 1 Jahr Zuchthaus vcrurthcilt wor den. Seinem gegen dieses Erkenntnis; eingelegten Elnspruck ais Unschuldiger widersprach heute Staatsanwalt vr. Franko aus daö Entschiedenste und auch der Gerichtshof weilte die An sicht tcv ersten Richters und bestätigte daher dessen Uriheil Steuer befand sich mit dem Fuhrwerlobcsttzer Earl Wilhelm Seifert in der Residenz und hatte cö übernommen, Kohlen für denselben zu vertreiben; cr löste etwa 8 Tblr. ein, übergab sie an Seiserr und dieser versenkte sic in ein altes schwarzes Porte monnaie. Sin», nach vollbrack-tcn Geschälten, wurde gehörig der Flasche zugesprochen, Seiicrt'cn wurde der Kops etwas schwer, er bat den Steuer, für ihn zu fahren, legte sich ins Heu des Wagens und schnarchte bald ganz laut. AlS man in Nicdcrhässlich, den, Wohnorte Seisertö, ankam. sagte Steuer ganz auö freien Stücken zur Ei-cirau Scstertö: „Sehen Sie doch einmal nach, ob Ihr Mann noch Geld hat, 's müssen 8 Thaler sein, entweder hat cr sic verloren oder versoffenDtc Frau Seifest griff nun auch in die Taschen ihres schlastrunke neu Ehegcmallö, der darob sehr unwirsch wird, aber leider bleibt die Visitation erfolglos, leergevrannt ist die Stätte. Der plötzlich äusscrst nüchtern gewordene Seilest sucht nun mit sei ner Frau den ganzen Wagen durch. Steuer leuchtet dazu, aber alles vergebens, Geld und Portemonnaie blieben verschwunden. Bald darauf kommen ganz merklvürdige Geschichten dem Seifert scheu Ehepaare zu Ol-rcn; erstlich hat Steuer an verschiedenen Orten Geld gezeigt und zwar fast genau so viel, als dem Sei fert abhanden gekommen war; er erzählte zwar, daö Geld habe cr sich geborgt, doch stellte sich dicö alS unwahr heraus, und dann kam es heraus, dass er in Potsck-appel amgchalteu und bei dieser Gelegenheit sich ausfallend viel in der Stahe des schla senden Seifest zu schaffen gemacht habe. Der Verdacht wurde noch verstärkt dadurch, dass cr, als die verehelichte Steuer ihm ins Gesicht sagte, er habe ihren Mann bestohlen, diese durch ein paar hingelcgte THaler beschwichtigen wollte; „sie solle nur keine Sache machen". ES erfolgte nun Steuers Verhafttu« und bei der Haussuchimg fand sich denn auch ein von Seifert alö das ieinigc recognoScirteS Portemonnaie. Aui alle diese belastenden Momente Inn wurden die -ck»cn erwähnten IlrthcllSsprücke ge fällt. Steuer selbst vcstheidigtc sich damit, dass er die Schuld Wells au; Seilest, der total betrunken gewesen, wkilS auf dev berühmten „Unbekannten" ick-ob. der sich hinter Potsck-appel mit aui den ATagcn gesetzt l-abc, den cr aber wegen der Dünke hekt nickt erkannt hat: ausserdem führte cr einen verunglückten Be- w-cis. dass cr selbst damalo iin Belitz« von einem tzseldbetragc in der Höbe des dein Seifert abhanden gekommenen gewesen sei. — Der Hausbesitzer und Handarbeiter Johann Trauaott Frömmst ans Arnsdorf rvar bei dem Bau der Kamen-« Eisen bahn mit veschästigt. Eines TageS war er etwas grau und mack'te seine -Arbeit nickt zur Zustietenhstt des SchachtmeisterS Earl August Fuchs aus Ebcrsdack. Dreier vcnvies ihm etwas, woraus Frömmst crtlästc, Feierabend macken zu wollen. Er ging daraus zu FuckS, um »eit diesem abzurecdncn; roegeu eine» Ttalcrs, den Letzterer augcbkrch zu viel an Frömmst gegeben, der aber von diesem nicht wieder bergegeden wurdh kam eS zu einem kleinen Handgemenge. Fucos. an Kräften seinem Gegucr nickst gewachst», riet zroci andere Bahnarbcitcr herbst und diese« drei vereinten Mächten gelang es, Frömmelt zu überwältigen, cr wurde zu Boden geworren, man kniete aui ihn, erbrach die -s-and. die den Tl-alel llMnpsYait vcrss-hloffcn hielt und nahm den selben Frömmst; weg. Der also Behandelte wehrte sich natü» licli wichtig und schimpfte seine drei Mgncr: Räuber, Mörder, Spiiebubenbaiire. Zu Fuchs sagte er noch ganz spestell: „Sie sckl'Ilster Kerl. Ii-r.cn w-crde ick Jl-rc Hoirmanscrei noch rin streichen", (vr hielt auch wirklich Won, garg nach Ratcbcrg und Hnuneiste de» Sck-gchtmst'ter als Waldrrcvicr. was diese» eine kleine Strass- zrrzog. Aber auch cr wurde von Fucvs best» Radeb-r-tcr Gerichtsamt wegen Bclcitigumz rcrll.rgt und zuerst drrrck- Strast-cstügung zu 5 Thlr,. in erster Znfiaru zu 4 TH!r. Gclddusse vcrmlbcilt. wobei cs auch deute trotz deS Frcmmets- scken EiiispnichS blieb. — A n g e k n n d ig te G c r i ck t s v e r h a n d l u n g e ». Donnerst»,;, den 30. November, finden ststaendc Einst-ruck-Sver» txinkiunstk>tcrmi»r statt: Vormittags 0 Ulst PribatklagGche -Anna Marie Sclma Lange in Somsdori wider den Mwvcfitzcr Earl Preusscr in Ncnoskra. — G-» Uhr Pril-atklagsackx des Kellner Enäl Roben Bügel wider den Oberkellner G F- Scknverdc l-ier. - IG«, Uhr Privatklagfiiche he» Keuenvedr- mannS Pieissc wider den O-beramci'cur Krüger hier. -- 10 ube Pur-altlagsaäst des Kauimann Iosct-d Dreier hier wider den F>>dZ!ank Oilcar Rönnr in H«'iiiSberg. N--r Ubr Prcvat kich'iackst des Karlincaim Gustav Weidlich wider de» Particnlier Ri. ^Ne 'lst-rg l-tc». l2 Ul« Rifikmackc lind 1-ngcurllae»- iact-e des Settlicrmciffcr Eari Sckst-'stsser wider Robert THe»> l-oidio hier. Vonipender: GerkGSratc ist-. Müller. — »»»VSV<! Mttiwoch Mittag 2« 8" unter Nu». -st erlln. 23. NcMuil er. E(ci de« -Zstratbunacn über de« sich grgc» die AuSlchr.fi'U.^rn der Gestll'.pcr r chldi de» E-csetz-,
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