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Dresdner Nachrichten : 20.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192703208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-20
- Monat1927-03
- Jahr1927
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- Dresdner Nachrichten : 20.03.1927
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»- März 1«7 N.S«»»«MG « 1» Gegründet 18S8 Dradlanlchrtst: ««chrtchle» Dr„»e». - girnlprecher-SammelnummerLS 2-rl Nur lür Nachtgelpräche: 20 011 xax/w, 8Cffoxoi.zi)^ Ekk oncilMO k. fivmr, gsgp. 1833. ^ Schrlftleilung und Kauplgelchästssteste: ' Marienftrad» 3S »2 Druck u. Verlag von Virpich L RelchardI in Dresden Poflicheck.gonio 1OS8 Dresden bei ^iäglich zweimaliger Zustellung Ire! I Di» Anzeigen werden nach «oldmark berechne!; die einipallige 30 mm dreile Zeile 30 Pig., liir auswärls 3K Pig, -OtzgUgvtsLVUl)! Kaus l.80 Mark. Postdezugspreis liir Mona! März 3 Mark ohne ^"oBZöUPkblstz. Fomilienanzeigen und Eiellengeluche akne Radall 10 Pig,, austerhald W Pig., die SO ,»m dreile Reklamezcile lkv Pia.. Postzustellungsgedudr Htnzelnummer II Plcnnig. j auherdald 200 Pig. Osteriengodüdr IO Pig Auswäriige Aufträge gegen Vorausbezahlung. Nachdruck nur IN» deulftcher Quellenangabe i,Dresdner Aachr.-> zuliilllq. Unverlangle Schriftstücke werden Nichi auldewakrl Ansr-Kemistl gute pkeiswei-ls Wsitis unci XüQlis I fsmspi-ectisi-13777 > » ^0k3t"M-660l'g6l>/^»66 6 Drohende Kriegsgefahr auf dem Balkan. Südslawische Wühlereien in Albanien. — Italien zum Eingreifen bereit. Ein Aufstand in Vorbereitung? London, 19. März. Dic itiiltcnischcn Meldungen über angebliche Mobilisicrnngsmaßnahmen in Südslowicil finden in einem Teil der englischen Presse grosse Beachtung. Ein Berichterstatter der ..Times" in Albanien schreibt: In Tirana sei beträchtliche und berechtigte Besorgnis verursacht worden durch Berichte, das, neue Vorbereitungen auf süd slawischem Boden für eine Erneuerung der letzten November gcichciiertc» AufstandSbcwegung gegen die albanische Negie rung getroffen werde». Seit langem sei bekannt gewesen, das, die unzufriedenen Elemente eine Organisation und einen verwaltenden Ausschuß in Südsluwicn baben. Bei einem Einsalt von Komitatschibandcn nach Albanien würde der Vertrag von Tirana in Wirksamkeit treten, nnd italienische Luise wurde den albanischen Widerstand stärken. ES erübrige sich, die ernsten Möglichkeiten einer solchen Lage hervor- ,zuliebe». . ' Tie „Times" betont das „international anerkannte In teresse" der italienischen Negierung an der Unabhängigkeit M'gnieno und fährt fort: Das schlimmste Merkmal in der augenblicklichen Lage ist, dass, nachdem ein Versuch, Ahmed Zog» zu stürzen, gescheitert ist, ei» neues albanisches Abenteuer in Südslamicn vorbereitet wird unter Um winden, in denen sogar sein teilwciser Erfolg eine italienische Intervention zur Verteidigung des albanischen Stcitnsquo nnnenneidlich machen wird. Borslärkle Reooluiionsbewegung in Albanien. Belgrad 19. März. Dic gegen die Italienpolitik Achmed Iogno gerichtete albanische Nevolutionsbewegung nimmt an Llirkc zu. Dies zeigt sich darin, das, de» zum 19. Mürz fest gesetzten Ncservisteneinbernsunae» nur wenige gefolgt sind. Tic meisten Ncservisten haben sich in die Berge geflüchtet, »m dort de» in Vorbereitung bcsindlichc» Ausstand abzuwartcn Eine offizielle Mitteilung -er italienischen Regierung. London, >9. März. „Times" berichtet, die italienische Negierung habe der britischen Negierung und anderen Re gierungen mitgetcilt, sie habe Informationen erhalten, das, ans jugoslawischem Gebiete Vorbereitungen in gewaltigem Mas,habe für einen Einbruch nach Albanien gemacht würden, »m dic albanische Negierung zu stürzen. Italien habe vor lnizcin den Vertrag von Tirana mit der Negierung der albanischen Republik geschlossen, und eS verlanlet, daß die italienische Negierung gegenüber dem Schicksal dieser Negie rung nicht gleichgültig bleiben »»erde- (W. T. B.) Die üblichen Dementis. Belgrad, 19. März. Die Agentur Nvala erklärt den Inhalt des Artikels des „Giornale d'Jtalia" über militärische Vorbereitungen im Königreich Jugoslawien für in jeder Beziehung erfunden. (W. T. B.) Nom, l9. Mürz. Ngcnzia Stesani veröffentlicht eine Er klärung, in der die Nachrichten ausländischer Blätter über angebliche kriegerische Vorbereitungen Italiens im Zusammenhang mit der besonderen Lage aus der Balkan- Halbinsel als jeder Grundlage entbehrend bezeichnet werden. Polen demenlierl alle Kriegsvorbereilungen. Nur militärische Feierlichkeiten zu Pilludlkis Namenstag. Warschau, 19. März. In Warschauer Negiernngskrciscn werden die sensationellen Meldungen litauischer und aus ländischer Zeitungen über einen bevorstehenden Einbruch polnischer Truppen in Litauen dementiert. Aus die Frage, was Polen mit den letzten Truppenverschiebungen im Wil- naer Gebiete bezwecke, wird erklärt, bah diese mit den mili tärischen Feierlichkeiten in Zusammenhang zu bringen seien, die zu Ehren Pilsudskis an seinem Namenstage in ganz Polen stattfinden werden. An der litauischen Grenze würden, so lautet die amtliche Information, keine polin'''en Truppen znsammcngezogcn. Die litauische» Blätter hatten berichtet, das, zwischen Zaleski und C h a m b e r l a i n in Genf ein Abko m m e n getroffen morde» sei, nach dem Polen freie Hand in seinen .Handlungen gegenüber Litauen erhalten habe. Aus Grund dieses Abkommens könnte Polen von Litauen eine Erklärung darüber verlangen, ob es sich wegen des Wilnaer Streites noch weiterhin als im Kriegszustände mit Polen betrachte. Wenn dir Antwort bejahend ansfalle, würden dic polnischen Ltrcitkräste Litauen besehen. Russischer Protest in Italien. Gegen die Ratifikation des Siessarabien-Abkommcns. Rom. 19. März. Nach einer Meldung der Agcncia Sicsani ließ die S o w j c t r e g i e r u n g durch ihre Botschaft in Rom dem Minister des Aeusteren eine Note zustellen, in der gegen die Ratifikation des Pariser Vertrages von >916 über Bcssarabien Einspruch erhoben wird. tW. T. B.) Das Reichsschulgeseh und öie Parteien. Sobald dic Meinungsverschiedenheiten über die Ge staltung des Arbcitszcitnotgesetzcs Im Schoße der Koalition bereinigt sind, wird das Neichslabincti vor dic nicht länger hinauöznzögcrnde Notwendigkeit gestellt, eine neue gesetzliche Grundlage für die Schule zu schaffen. Acht Jahre ist cs bereits her, daß das deutsche Volk ans das ihm in der Weimarer Verfassung verheißene RcichSschnlgesetz wartet. Da gilt cs nun endlich, fest zuzngreiscn und etwas Positives zu stande zu bringen. Würde nach dem Scheitern von zwei vor- ausgcgangcnen Entwürfen jetzt auch der dritte sang- und klanglos in der Versenkung verschwinden, so müßte das die Verbreitung einer Stimmung zur Folge haben, die an dex Fähigkeit unseres Parlamentarismus, eine solche grund legende Kmlturaufgabe zum guten Ende zu fuhren, zu zweifeln begänne. Es ist also ein sehr starker moralischer Zwang, der die gegenwärtige Koalitionsregierung dazu treibt, die Entscheidung nicht länger hinansznzögern. Der Aufmarsch der Parteien hat sich bereits in so klarer und übersichtlicher Weise vollzogen, daß kein Zweifel darüber herrschen kann, wie der kommende Entwurf in seinen Grundzügen gestaltet sein muß. um den beiden leitenden Richtlinien des Eltern willens und der Gewissensfreiheit gerecht zu werden. Ju der Weimarer Verfassung sind drei Grundsätze für das RcichSschnlgesetz ansgestellt: 1. Eine für alle gemeinsame Grundichule (Gemeinschaftsschule) besteht neben Bekenntnis schulen und bekennlnisfreien, religionslosen Weltanscha»- ungsschulcn, die beide auf Antrag der Erziehungsberechtigten ctn-nrichtcn sind. 2. Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates. 3. Der Religionsunterricht ist ordent liches Lehrfach, mit Ausnahme der bckcnntnisfrcien weltlichen Schulen. Wenn die Vertreter aller weltanschaulichen Grrlppcn eine gleichmäßige ehrliche Toleranz gegeneinander übten, wäre die Lösung des Problems nicht schwierig. Das Haupt Hindernis liegt aber darin, daß die Sozialdemokratie im Ver ein mit dem sonstigen Freidenkertmn ihre Schulpolitik ans das Ziel eingestellt hat. öie Gleichberechtigung der genannten drei Schularten zuungunsten der Bekenntnisschule aufzuhcben, um die allgemeine weltliche, religionslose Schule zur Norm zu machen, und zwar soll das auf dem Umwege über dic Gemeinschaftsschule geschehen Die Erfahrungen, welche dic Sozialdemokratie mit den jetzt bereits, besonders im Norde», gebildeten weltlichen Schulen, den sogenannten „Sammel klassen" der vom Religionsunterricht abgemeldeten Kinder, gemacht hat, haben auf die Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Lehrer und Lehrerinnen abschreckend gewirkt. Diese Fach- oercintgung ist der Ansicht, daß die Sammelschulen „die schul politischen und pädagogischen Anstrengungen der Sozialdemo kratie mit Absperrung von der Gesamtheit unseres Schul wesens bedrohen", wodurch der „Versteifung des Konfessio- nalismuS" unbeabsichtigte Hilfsdienste geleistet würden. Des halb sei der Weg über die Gemcii>schastS«'chnIe zur Erreichung des religionslosen sozialistischen Schulideals vorzuzichen. Die Bestimmung, daß in den Gemeinschaftsschulen der Religions unterricht ordentliches Lehrfach sein müsse, sei „ungesährlich", wenn man den Religionsunterricht von dem übrigen Unter richt streng abschcide und bei letzterem jede Durchdringung mit religiösem Gehalt und Geist verhindere. Der gekennzeichnete sozialdemokratiichc Standpunkt be dingt das Bestreben, der Gemeinschaftsschule eine herrschende und bevorrechtete Stellung zu verleihen, die Bekenntnis schule aber nach Möglichkeit zu unterdrücken und ihr die freie Entfaltung nach Maßgabe des Elternwillens so sauer wie möglich zu machen. Gegen diese Tendenz haben sich die bürgerliche» Parteien mit Ausnahme der Demokraten energisch zur Wehr gesetzt. Sic wollen gru» Nützliche Gleich berechtigung mit ungehemmter Entivickluiinsniöslichkeft für alle verfassungsmäßigen Schularten als oberste Forderung an bas kommende Reichsschulgosetz gestellt wisse». Soweit die Bekenntnisschule in Frage kommt, hat das Zentrum seine Bedingungen folgendermaßen» formuliert: Tie Bekenntnis schule muß in ihrem Bestände und ln ihrer Weftcrentivicklnug durchaus gesichert werden Insbesondere muß das Wesen der Bekenntnisschule im Gesetz klar hcrausgemcißell und ihre Gleichberechtigung mit den anderen Schularten anerkannt werden: ferner ist Sicherheit zu schaffen für konfessionelle Vor bitdüng der Lehrer und dafür zu sorgen, daß an Bekenntnis schulen nur solche Lehrkräfte tätig sein dürfen, welche die Polen rührt öie Reklametrommel. Eine Knndgebnng gegen das Genfer Schulkompromiß, i a I> i m c i d u n a »»irrer Berliner L ch r! i I l e i r >r n g.I Berlin, 19. März. Von polnischer Seite wird am Sonntag i» nattoivitz eine groß aufgezogene Knndgebuna ver unstaltet, die im Anslandc den Eindruck erwecken soll, als luiudcle cs sich bei dem zn Polen gekommene» Oberschlesicn »m »rpolnisches Gebiet. Man bietet dazu von polnischer Seite unter beträchtlicher Anspannung der polnischen StaatS- nnanzen ans, maS man nur kann. So werben djc Angehörigen des berüchtigten Wcstmarkenvcrcins und der anderen natio nalistische» Organisationen Polens kostenlos nach Kattowitz nesahren. Dic in Warschau vertretene ausländische Presse wird ebensalls kostenlos und bei voller Verpflegung, die sich der polnische Staat angelegcn sein läßt, nach Kattowitz befördert, ja sogar in Berlin hat die Berliner polnische Gesandtschaft dic Verirrter der ausländischen Presse cingcladcn. aus Kosten des polnischen Staates sich nach Kattoivitz z« begeben. In Katto- win habe» die Beamten den dicnstliclici» Befehl erhalten, sich au der Demvnstration zn beteiligen. Fragt man sich nun. welchem Zweck den» das alles dienen soll, io kvniint man z» d u, Ergebnis, daß Polen liier eine große Rcklamcocranstal- liiiig vor hat. Im Anslandc soll der Eindruck entstehen, als bandle cs sich dabei um eine Demonstrativ», die eine spontane Aenßerniig des polnischen Volkes darstclle. Damit soll zugleich gegen das in Gens vereinbarte Schulkompromik demonstriert werben. Ter Völkerbund soll zu der Ansicht gebracht werben, daß dieses Kompromiß höchst überflüssig gewesen sei, «veil cS in Tbcrschlesicn ja nur polnische Eltern nnd nur polnische Kinder gebe. Allerdings ivcrden die Polen dadurch Tatsachen nicht uns der Welt schassen können, wie die, daß Tausende von pol. niich sprechenden Eltern ihre Kinder in deutsche Schulen ichicken wollen uvd daß bei den letzten Gemetndeivahlcn in Kattowitz das Deutschtum einen starken Steg errungen hat. Zn den Meldungen, -aß ans der in Polnisch-Oberschlcsici, liegenden Laurahütte und dem Ficinusschacht insgesamt 806 Arbeiter entlassen worden seien, weil sie ihre Kinder in die deutschen Minderhcitsjchule» geschickt hätten, erfahren wir, daß von deutscher Seite sofort eine Nachprüfung ein» geleitet worden ist. Ein Ergebnis dieser Prüfung liegt zur- zeit noch nicht vor. Auf jeden Fall wird die deutsche Regie rung ganz nachdrücklich dagegen Vorgehen, daß gegen den Sinn »nd Geist des in Genf vereinbarten Kompromisses in so grober Weise verstoßen wird. Nanking und Schanghai preisgegeben? London. 19. März. AnS Schanghai wird gemeldet, daß dic Verhandlungen zwischen den Befehlshabern--er Schau- tungarmcc nnd den Kantonescn, welche wir bereits schon vor mehrere» Tagen erwähnten, zu -cn folgenden Ncsnltaten ge führt haben: 1. Die Schantnngtrnppcn ziehen sich ans daS Nordnfer deS Nangtse zurück: S. Nanking «nd Schanghai werden ge räumt: den anwesenden Truppen wird freier Abzng ge währt: 8. die Feindlichkeiten sollen zunächst anshören; beide Par teien bekommen also Gelegenheit zur Umorganistcrung: 1. das Abkommen tritt in Kraft, sobald cS durch Tschan- kaichck und Schan-Schun-tschang, der sich zurzeit in Peking be findet, unterzeichnet ist. Schon jetzt hat die Aktivität an der Nankiug-Schanghai-Frout bedeutend nachgel!»ffcn. Der Generalstreik in Schanghai. <D n r ch 8 u » k s p r n ch.) London, 19. März. In Schanghai ist der Generalstreik. Parole allgemein Folge geleistet worden. Die Zahl der Streikenden beträgt gegenwärtig 22 Mit). Der gestrige Tag ver lies zum ersten Male seit Wochen, ohne daß sich eine Mordtat ereignete. lW. T. B.)
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