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Sächsische Staatszeitung : 18.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192305181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230518
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-18
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 18.05.1923
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Freitag, 18. Mai 1923 Nr. 114 Kein deutscher Schritt vor Pfingsten Jnterprctauon zu verschossen. Diese Rüll- sragm sind nun inzwischen im englischen DaS Gesamt- nnd »«gestehe n. «in dem jein letztes Wort gewesen seien, eine weit.re Rechtfertigung für die seitens Frankreichs und Englands. Kabinett Luno onbelange, so sei jein Kraulfurier vderhlrgermelßer» AbrudS erfolgt die Rückkehr Tas sei Ablehnung Was das Verbleiben «»spräche de» erwidere wird, noch Berlin. daß das Ruhrgebiet nur im Verhältnis der Zah lnngen geräumt werde. Ereignisse nur des 31. März, während die Nage Ereignisse ins Auge faßte, die vor 31. März lagen. kabinttl wird sich nunmehr mit dem gejamtrn Fragcnkompltx wahrschrtulich erst wieder be sä ästigen, wenn der Bericht dcS votschasters LHamer UxrUegt, bez. die Arbeiten der Rese» reuten zu einem vorläufigen Abschluß gelaugt sind. Mit einer gewissen Sicherheit kann daher heute nur gesagt v-rden, daß vor den Pfingst, seiertagen teln dcnt cher Schritt ersolgt und daß wahrscheinlich auch die größte Hülste der nächsten Woche voiüberxehen wird, bis sich aus den ver- schiedkncn Bejpre-Hungcn mit intrressiertkn Kreisen dir Möglichkeit eines neuen Vorschlages ergibt. Die Reichsrrg crung wird wahrsheiulich die Ar.» gelegcnheit dadurch zu vereinfachen suchen, dcß sie ans die verschiedenen gegne rischen Noten in einer gemeinsamen Note antwortet, über de» voraussichtlichen Inhalt des erweiterten Angebots etwas zu sagen, wäre heute vrrsrüht. Immerhin tst es wahr scheinlich. daß die Garanttrsrage diesmal äußerst sorgfältig behandelt wird, weil namentlich von diesem Pu kte viel abhängt, in welcher Weise England die notwendigen Verhandlungen mit seine» Verbündeten über den ganzen Fragrn- komplex der Reparationen führen wird. Auswärtigen Amte erfolgt Die Revision im Krupp-Prozeß. Düsseldorf, 17. Mai. Die Revisionsbegründung im Krupp- Prozeß, hergesievt von den Verteidigern vr. Grimm, Moriaud und Bräutigam, ist dem französischen Ankläger, Abert, zugestellt wor den. Las Schriftstück erwähnt elf Punkte, in d:nen formelle Verstöße des Ver fahrens vorliegen. Zunächst bestreitet die deutsche Verteidigung die Zuständigkeit der französischen Kriegsgerichte im deutjchen Gebiet ganz allaemün. Die Zuständigkeilsfrage ist nach dem Thysfenprozeß vom Pariser Kassa tionshof so widerspruchsvoll behandelt worden, daß man diese Frage auch diesmal wieder aus führlich anschnitt, we.l man aus prinzipiellen Gründen den Prozeß vor den Kassationshof bringen will. Einen wesentlichen Verstoß erblickt die Verteidigung weiter darin, daß der Eröff- nungsbeschluß überhaupt keine Tat bestand smerkmale f.ststellt und nur generell einen Verstoß gegen Verordnungen des Generals Degoutte angibt. Die V.rteidigung mußte an nehmen, eS handle sich bei der Anklage um dir Spricht Poincare die Wahrheit? Paris, 17. «ui. Kn den vereinigten Kammer.Aus» schlissen für Finanzen undauSwär- ttge Angelegenheiten gab Poiuearö Erklärungen z u r K r e d t 1 v o rl a g e für d«e Besetzung des Ruhrgebietes ab. Er hob besonders hervor, daß von setzt ab die Bejatzungsk osten durch die auS dem besetzten Gebiete erzielten Vin« nahmen gedellt werden. Dw täglich nach Frankreich und Belgien expcdierteuKokS« und Kohlen mengen erreichten zur zeit dir Lonne «zahl, die Deutsch« land vor oer Besetzung geliefert habe. (?) Die Einnahmen der Eisen« bahnregie seien im Steigen begriffe«. A»S dem Forstdctriebe werden viele nennens« werte Einnahmen erzielt. Ter Eisenbahn« und Wassertransport ist setzt aus reichend organisiert, um dir Berbilllgung der Koks- und Kohlcnscacht zu gewährleiste». Alles in allem jci dir Besetzung deS Ruhr« grbieteS setzt in dir P.riode der Stabilisierung getrctrn. De Ausgabe» würden reichlich ausgewogen durch die erzielten Ei n- nahmen, (?) Lie B setzung werde mehr ein- bringen als man ,m Anfang glanbtr. Frank« reich werde tm Ruhrgebiet bleiben, solange eS ihm beliebe. ES könne durch die Ruhrvejetzung nur ge winnen. Die Regier» ng sei fest entschlossen, die Pfänder, die es befchlagnahmt hat, nicht aus der Hand zu gebe», solange Deutschland seine Verpflichtungen nicht erfültt. Polnische Zerstörungswut. KönigShütte, 17. Mat. Heute nacht wurden in KönigShütte sämtliche deutsche Firmeuschtlder zerschlagen, abgerissen oder üb rschmi«rt. Alle Schau fenster der Gejchäsispell« der deutschen Mi«- derheit tn Polnisch«vberschlesieu, de» „Ober» schlesische« Kurier»-, wurde« zertrümmert. Vrreil» vor dem Ratio«»lfei,r1«ge der Pole« am 8 d. M. w«r alle« dentjche« Kanslr«tr» die 8rrstör««g ihrer Geschäfte «»« gekündigt worde», fall» sie die deutschen I«- schristen nicht „tsernten. Fast ,«e Anschriften wurde« dara«shia a»geändert mtt Au»««tz«e eine» kleiie» Reste», gegen den sich dir Zersl»- r««g»w«t i« der letzte« Rächt richtete. England gegen Vorverhandlungen. Lou do«, 18. Mai. Der diplomatische Berichterstatter de» „Daily Lelegraph- schreibt, die britische Regie, rung würde alle» diplomatische« Er-tteru»g«« mit Berlin über die Frage des nächsten dr«tschr» Angebots, das den Schein von Präliminar . verhandlnngrn erwcllen könnte, ab» geneigt set». Die geringste »ntgleisung bei der bevorstehende« Rote könnte verhängnisvoll sein. S» set jedoch klar, daß Deutschlands Reparatioushöchstangebot von de« Höchstmaß, der drntjchen iadnstr eilen Prodnktio» abhänge, vielleicht sei die Formel schon zu Beginn der Verhandlungen gesnndrn, vielleicht aber sei eS auch bcdeutsam, ihrrPrvsung zu verschiebe«, bis das größer« Problem der Reparativue« erörtert worden sei und eine Lösung bevorstehe. Noch keiue endgültigen Beschlüsse der Reichsregierung. Berlin, 17. Mai. Die erste Znsa m m e n kn « s t der Reichs» Minister nach Eingang der weiteren A»t- worte» ans die deutsche Rote vom 8. d. M. hat am DieuStag fiattgesuuden. Tie dieute eiuer u«- verbiudlich u Aussprache, die zu rudgülttgeu Beschlüssen selbstverständlich nicht sühreu konnte. Die Besprechungen gehe» weiter. Auch nach ihrem heutigen Stande ist eine neue Aktion der Reichsregierung skr die nächsten Lage nicht zu erwarte«. Es bedarf nicht besonderer Betonung, daß die Antwortnoten ein« sorgsältige Behandln»« erheischen, die sich ebenso von unnötigem Zeitverluste wie vo« Überstürzung freihalte« muß. Das Gesamt« kabinctt hat bisher nur de» bekannten Beschluß grsaß», durch Rüll fragen de» deutschen Bot- slrafters tn London sich über verschiedene Stellcu der englischen Rite eine authentische Ter „Tkmps" über das konrmeude Angebot. Paris, 18. Mai. Der „TempS" schreibt zu den im Anschluß an die gestrigen Neichstagsverhandlungen ver breiteten Nachrichten über einen zu erwartenden neuen deutschen Vorschlag, daß Deutsch and beabsichiige, so rasch neue Vorschläge zu machen, beweise, daß die vorangegangenen nicht in der Regierung eine Warnung für die Gläubiger Deutschlands. Der „Temps" resümiert die französische Stellungnahme zu den neuen Vorschlägen DeuichlandS im voraus wie folgt: Las nächste dcutsch« Angebot dürfe von keinerlei etingungcn ausschiebcndcn ober aus- hebende»» Charakters abhängig gemacht weide«. VS müjfc klar und deutlich bestimmte Zah» lung u, fei »S in Kapital, sei »S als Zinsen Vor schläge» nach Kombinationen, welche die deutiche Regierung mi» Hilfe ihrer Wöhler zrwegr bringe« oder ihre St«uerjahltr aufzubringrn verstehen. Die Pfänder, die Frankreich nnd Belgien im Grsamtinteresse der sä tl chen B«r« bkndetrn mit Beschlag belegt hätte», müßten eine» normalen Ertrag lie fern nnd würden nnr »ach Maßgabe der deut schen Zahlungen wieder herauS- gegeben werden. Die neuen deutschcn Vorschläge können also nur dau« tu Betracht gezngrn werde«, we«« sie »le sosorttge Psändnng bei rheinischen Groß industriellen. Essen, 17. Mai. Die Franzosen erschienen heute vormittag mit fünf Lastautos vor der Wohnung des Generaldirektors Tengelmann von den Essener Steinkohlenbergwerken undpfändeten seine Möbel wegen der nichtbezahlten Geld- st rase, die Tengelmann durch dar Mainzer Urteil im Thyssen-Prozeß wegen der verweigerten Kohlen requisitionen auserlegt worden ist. Tie Straße war in weitem Umfange von Militär abgrsperrt worden. Der gleiche Vorgang spielte sich bei dem ebenfalls in Mainz zu einer hohen Geldstrafe verurteilten Generaldirektor Wüslenhöfer ab. Ein Kommando unter Fühmng von Offizieren fragte zunächst nach vorhandenem Silber und al» sie nichts fanden, ließen sie den Seldschrank öffnen, in dem aber gleichfalls nichts Wertvolles gefun den wurde. Sie beschlagnahmten dau»» Leder möbel, Ölgemälde, Smyrnateppiche uns das ge samte Mobiliar eine; kleinen und eines großen Sakons. Die Frankfurter Feier, Frankfurt a. M., 18. Mai. Zu der heute stattf-udendru Jubiläumsfeier der Natioualverfammluug in »cr Paulslirche sind von Berlin aus der Reichspräsident, der Reichstagspräsident, mehrere Reichsminister und eine größere Anzahl RrichS- tagsabgrortmete, ferner der preußische Mimst,r« präjideut und mehrere Mitglieder fciurS Kabinetts, der Präsident des preußischen Landtag» und rin« Anzahl preußische Landtagsabgeordurte hier einßktrossr». Nur die Drutschnattonalen nehmen an dieser Feier nicht teil, dagegen die Ministerpräsidenten und «bord- «u«g«« b«r Parlamrut« au» be« meist,» deutjchen Ländern. Heute vormittag sand die Begrüßung vo» etwa »»» Gäste» im Alten Römer statt. Der ReichStnnzler, «er i» Berl» a»ge». blilllich »nrch politische G^chäste sepgrhalt»« wird, läßt ei» --»dschreibe» verlese». Rach, mittags ^8 Uhr, z» »er historisch,» Stunde, pegrben sich »te versammelte« i« die Pa««» « che, wo der Re ich »Präsident auk «i»« Der Konflikt zwischen Danzig und Polen. Warschau, 17. Mai. Im Sejmausschuß sür auswärtige Angelegen heiten sprach gestern der Minister SkrzynSkl über das Verhältnis der Freien Stadt Danzig zu Polen und jagte u. a., die polnische Regie rung sei entschlossen, dem Vorgehen des Danziger Senats ein energisches Beto entgcgenzufetzen und die im Versailler Vertrage vorgesehene» Rechte Polen» zu fordern. Die Freie Stadt Danzig suche die polnischen Souveränitätsrechte- die der Versailler Vertrag in der Weise zum Ausdruck brachte, daß Polen auf dem Gebiete der auswärtigen Politik die Freie Stadt Danzig vo» dem internationale» Forum zu verteidigen habe, in Abrede zu stellen; diesem Bestreben müsse ein Ende gemacht werden. Unbegründet und aus der Luft gegriffen seien jedoch die Nachrichten, als ob Polen seine unzweifelhaften Rechte unter Anwendung von Gewalt zuc Geltung z» bringen beabsichtige. Frankfurt a. M., 17. Mai. Die zur Teilnahme an der 75-Jahrseier der Eröffnung ter Frankfurter Parlament» heute früh hier eiagetroffeue österreichische Par lamentrabordnung, unter der sich auch die beiden Präsidenten de» Nationalrates Ding hofer und Seitz befinden, wurde um 10 Uhr im Römer durch den Oberbürgermeister Dr. Voigt begrüßt. Er erinnerte in seiner An sprache an das Wort Uhland», daß Österreich nicht allein di« Latem« für den Osten, sondern l» weit höherem Maße berwsen sei, die Pult ader im Herzen Deutschlands zu fei«. Die Geschichte sei zwar einen anderen Weg gegangen, al- ma i damals gehofft hake, aber die Sympathie zwischen den beiden Völkern sei di« gleiche geblieben. Mit besonderer Wärmr hob der Ober bürgermeister die engen Beziehungen hervor, die stets zwischen der Stadt Franksurt und Österreich, besonders mit Wien bestanden hätten. Im Namen der österreichischen ParlamentL- abordnung erwiderte Präsident Seitz. Er gab dem lebhaften Bedauern darüber AuSdruch daß e- im Jahre 1848 nicht zum ersehnten Sroß- deutschkand gekommen sei. Gerade iu der jetzigen Zeit, in der Deutschland unter einem ßo starken Drucke stehe, nehme Österreich den leb haftesten Anteil an feinem Geschicke. Das Glück beider Länder bedinge es, daß die Zukunft Pe eng aneinander schließe. Sprengungen. Osterfeld, 17. Mai. Wegen der Brückensprengung wurden der Beigeordnete vr. Lüneburg und der Polizei» komnnsjar Donnerstag, beide in Osterfeld, als Geiseln festgenommen. Die „Saarbrücker Landes zeitung" meldet aus Trier: In der Nacht zum 14. d. M. wurde aus dein Bahnkörper bei Föhre»» eine Sprengung versucht. Soweit sich festsiellen ließ, war aus das Bahn- gleiS eine Sprengpatrone gelegt worden, die bei der Durchfahrt e,neS Zuges explodierte, die Gleise aufrtß und den letzten Wagen des Zuges zur Entgleisung brachte. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Sabotagealtes verhafteten dte Franzosen als Geiseln den Beigeordneten Rohr in Schweich sowie in Föhren den Gemeindevorsteher, Pfarrer und Förster. Über den Umfang de» angerichteten Schadens ist nichts zu erfahren, da dte Stelle durch Soldaten abgesperrt tst. Dem Vernehmen nach soll es bei Wengerohr ebenfalls zur Sprengung von Bahnanlagen gekommen sein. Die Revision verworfen. Düsseldorf, 17. Mai. Dir vou Krupp v. Bohlen-Halbach und den Kruppschen Dlrektorcn gegen da» Werdeuer KrirgsgerichtSurterl eingelegte Revision ist hrnte vom Kriegsgericht in Düsseldorf verworfen worden. Dagegen wurde dic vom BeiriebSratS- mttglied Müller eingelegte Revision zugrlasseu. Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Ziehungsliste» der Beavaltung der Staatsschulden und der LandeSkuIturrentanbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der LandeS-Brandversicherung-anftaK Berkaufsliste vo« Hol-pflanze» auf den StaatSsorstrevieren. Verantwortlich für die Redaktion: Hauptschriftleiter Bernhard Jolle» tu Dresden. Sächsisch eSlMszeÜung den Freistaat Sachsen Staatsaryeiger für Ankündigungen: Die 32 mm breite Srundzeil« oder deren Raum im Ankündigung»- teste 400 M., die es mm breite Grundzeü« oder deren Raum im amtliche» Lest» SOO K-, unter Eingesandt 1000 M. Ermäßigung auf Familien- u. GeschästSanzeige» Schluß der Annahme vormittag» 10 Uhr. WEM "dMW Erscheint Werktag» nachmittag» mtt dem Datum des SrscheinungStage», Bezugspreis: Monatlich 5000 Mark. Einzelne Nummern 200 Mark. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295 — Schristleitung Nr, 14574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486.
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