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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.06.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010621024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901062102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010621
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901062102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-21
- Monat1901-06
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Dich» Matt wird dm Lesern vo« Dreßd« »ttd Nwgrlmug am Tag« vorher bereit- al- öerugrgediidl: »S»»«k w«»r tte»tt, »St y« .L««d»« Viatrvdt«»' «<»«t»« ä,li» »«^»z »t« ««ieber tn Dresden »»d der uLLIirn Uuiaeb,»,. wo di« Sulragimg durch ei,eoe Boten oder KoimmmonÄr« ettola». erdalte» dat Blatt an Wozdeniaaen. dt« »>cht aut San», oder üe«erta»e tot««, ln «Inei Ldeilanssadm «du»»« und Di,r,r»s tu»«it«ÜI. ^ ML.-«LLL^ «ernlvrettanlttluß: Mnt!«r. U und «r. »0»«. Delearamm-Ldrelle: «nchrtchtr» »r«»tz«» zugestellt, während e« die Post-M>ormenteii a« Morgm in einer GcsommtaiiSgabc erhalten. Anreizen caril. KegvünöeL 18SS Vertag von Lirpsrii L Ueichardt. Tic ?!i>nabmc do» 8»k>-näi.>un,n, »itol.i! » derl»auiU»rlU»-»«ii»Ur und den ^(cbennmiuvineliellei! in Trelde,, dir RiutnnMoas 3!'Ur Sonn und -eiertanl »ur Manenpraßc rs von I!bi»-,lIINr Dir I wolnnrAnind ,ej!e ico n S-'de>" 20 P-q. ldn kündiauna« am der Vtt»,Mene ."eil' i» P'» : i-;c LU'alüae :!eNe al ,«iu;gl--aiid!' dder am liennl'e !>o 'ij,a 0v Numnie',11 nach San» nnd ,7eie; lagen i r-ez. ^uialtlac Grundzeile» », «a de». M »nd M Pi«. nati doondiiem Toni. Ailewartrac LiMraae ;;ur grgcrt LiorautdeoUllung. Bcikgblällcr werden mit w Pi,, berechn«. HvllL, ÜIvklUllLtUt ^ Oo. IM«! IstzMittzilliW« (Itzt- VsulSLltvll ÜLüd Lobvrl Lödmo juo. awp« k Nr. 17V. Spieael: XIviÄvrLlvüv in xröWter ^MliI vvvrKplLlL 18. Neueste Drahtberichte. 'Armeeverändernngen. Perkehr mit Wein, Bund der Industriellen. Gerichtsverhandlungen. „Meistersinger" (Gastspiel Gärtner). Ll'tembs, eine Kaffern-Gelchichte (Schluß). Neueste Drahtmeldungen vom 20. Juni Kiel. Die Kaiserin traf van Plön kommend um 7V« Uhr hier ein und wurde vom Kaiser, dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich empfangen. Kiel. Der Kaiscr und die Kaiserin begaben sich mit den hier anwesenden Mitgliedern des König!. Haules um 9 Uhr von Bord der „Hoheiizollern" an Land. An der Akademiebrücke empfingen Admiral v. Köster und Vice-Admiral v. Arnim das Kaiserpaar und geleiteten es zum Denkmalsplatze. Kiel. Im Park der Marine-Akademie fand die Enthirlliing des Denkmals des Groben Kurfürsten in Gegenwart des Kaiierpaares heute Pormitlag 9 Uhr bei herrlichem Wetter statt. Der Kaiser begrüßte bei der Ankunst aus dem Denkmals platze die dort ausgestellten Truppen, darunter die ans China zmiickgekehrten Krieger, woraus die weihevolle Feier ihren Anfang nahm. Bei dieser richtete der Kaiser eine Ansprache an die Versammelten, sodann erthcilte er den Beseht zur Enthüllung des Denkmals. Diele erfolgte upter dem Salut lämmtlicher im Hasen liegender Kriegsschiffe und den donnernden Hurrahrusen der Mannschaften. Darauf sprach der Inspektor des Bildungswekens der Marine Admiral v. Arnim den Tank für das der Marine-Akademie überwiesene Denkmal aus. Der Kaiser und die Kaiserin beehrten hieraus den Gencralmajor v. Höpfsner. den Generallentnaiit v. Soden, sowie viele der aus China rurückgekehrten Kiieger mit Ansprachen. Nach einem Parademarsch der Truppen begab sich das Kaiierpaar um 10 Ubr an Bord der .Hohenzollern" zurück. Der Kaiser ernannte den Cbei des Marinekabinets v. Senden-Bibran zum Admiral- Adjutanten, dem Schöpfer des Denkmals Bildhauer Haverkamp wurde der Rothe Adlervrdcn 1. .Klasse verliehen. Kiek. Bei der Enthüllung des der Marine verliehenen Denk mals des Groszen Kurfürsten hielt der Kaiser folgende Ansprache: Zerstampfte Saaten, verwüstete Fluren, niedergebrannte Dörfer. Krankheit, Noch und Eiend — so sah es in der sandigen Mark auS, als der im ersten Jünglingsalter stehende junge Kurprinz durch den plötzlichen Tod seines BaterS an die Spike der Regierung Heinsen wurde. Fuhrwahr. keine beneidcnswerthc Erbschaft — eine Aus gabe, die eines gereisten, ausgewachsenen nnd mit allen Verhält nissen vertrauten Mannes bedurft hätte und für ihn fast zu schwer gewesen wäre. Unverzagt trat der Jüngling an diese Ausgabe heran und mit wunderbarer Geschicklichkeit gelang es ihm, dieselbe zu lösen. Mit eiserner Energie, das Ziel vor Augen, das er sich einmal gesetzt, durch nichts sich ablenken lastend, hat der Kurfürst sein Land einporgehoben. gestärkt, leine Bevölkerung wehrhaft gemacht, seine Grenzen vom Feinde gesäubert nnd sich bald eine solche Position erworben, das; ihm die Mitwelt nnd zumal seine Gegner noch bei seinen Lebzeiten den Beinamen „der Große" gegeben haben, eine» Beinanien. der sonst nach schwerem verantwortnngS- volleni Leven dem Herrscher nach dem Tode von seinem dankbaren Volke beigelcgt wird, lind dieser Jüngling, der zu gewaltigem Manne auSreiste. der sein Land in dieser schweren Arbeit aus gerichtet hatte, war der erste Fürst, der aus die See hinauswies, war der Begründer der brcmdenbilrgischen Flotte! Ta ist eS wohl eine Ehrenpflicht, wenn die deutsche Flotte iein Stand bild unter sich aufrichtet und wenn Offiziere und Mann schaften derselben an dem Anblick dieses Standbildes sich erbauen nnd in ihren Gesinnungen sich festigen lernen. Gott hat es gefügt, daß der Grobe Kurfürst in den Niederlanden seine Jugend verbrachte, den Fleiß nnd die Verbindungen nach Außen, den Nutzen des Handels schützen und pflegen lernte. Was er dort bei dem fleißige», einfachen Volke der Seefahrer deutschen Stammes gelernt hat, das übertrug er aus sein Land. Für wahr. in der damaligen Zeit ein gewaltiger Entschluß, der bei seinen Unterthancn und seinen Zeitgenossen zuerst wohl kaum verstanden wurde. Die braiidenburgischc Flotte erblühte unter seinem gewaltigen Schutz und Willen, unter den Händen bewährter Niederländer. de? Admirals Raule und seines Bruders. Allein nach dem Tode des Kurfürsten >ank auch seine Schöpfung dahin und es ward ihm nicht bestimmt, und auch ihr nicht, die Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Tie Nachfolger an der Krone mußten sich erst ihr Recht erkämpfen, in der Welt mitzurcden und ihr Volk in ihren Grenzen in Frieden ungestört zn regiere». Das hatte zur Folge, daß der Blick von der See ab gelenkt wncde, daß in heißem Ringen jahrhundertelang die Mark und Preußen zusammengeschweißt werden mußten. So entstand Areitag, Ä1. Juni 1Ä01. Wien. Aus allen Gebirgsgegenden, den Alpen, den Kara wanken, dem Raigebirge, dem Erzgebirge und der Tatra wird ein Wettersturz gemeldet. Tie Teniperatnr ist tief unter die nor- male gesunken; die Gebirge sind bis zur Thabohle cmgcsthiieit. Graz. Ter erste Spatenstich am Karawankeiitunncl erfolgt am Freitag, am Pvrantnnncl am Sonnabend nnd am Tauerntunnel am Montag. London Den „Times" wird aus Valvaraöo telegrnphirt. » .n v m. ck ^ daß-bestimmte Ersparungen in s Auge gefaßt sind, modu.ch dao in. durch Gr ttes Fugung und durch die Arbeit der Nachfolger dev chilenischen Budget für das lautende Jahr enthaltene Tcnzir Großen Kurfürsten, basirend aus dem gewaltigen Grund- und Eck stein, den er gelegt hat, die Hausmacht, die das Haus Hohen- zollcrn befähigt hat, das deutsche Kaiserthum anzutrcten, die Hausmacht, die dcni deutschen Kaiser gebührt, damit er in der Lage ist. mit kräftigem Nachdruck überall für des Reiches Wohlfahrt zu sorgen und mit seiner Flagge die Gegner- in Respekt zu halten. Ausgerichtet steht das Denkmal vor der Akademie. Die Jugend, der die Zukunft gehört, die Jugend, die die Früchte unserer Arbeit ernten soll, die die Samenkörner, die wir jetzt gelegt haben, dereinst aufziehen und die Ernte mähe» soll, die Jugend soll ihre» Blick aus diesen Fürsten lenken und sich an ihm erbauen. Gottessürchtig. streng, unerbitt lich streng gegen sich selber und Andere, fest vertrauend auf Gott, von dem er sich seine Wege weisen ließ, unbekümmert um jeden Rückschlag, um >cde Enttäuschung, die er in seiiieni Ehristensiim nur als eine Prüfung von oben ansah, so hat der Große Kurfürst gelebt, und so sollen wir es nachthun. Der Hauptgrundsatz, der ihn befähigte, trotz aller Widerwärtigkeiten, trotz aller Rückschläge, trotz aller schweren Erfahrungen und Prüfungen niemals den Much und die Hoffnung zu verlieren, war der rothc Faden, der sich durch sein Leben zog, der in seinem Wahlsvrnch sich äußerte: „Domino täo mo «oiio viam quam amdulow." So heißt es auch von den Offizieren und Aiannschasten Meiner Marine. So lange wir auf dem Grunde arbeiten, können wir unbekümmert jede schwere Phase der Entwickelung der Marine und unseres Vaterlandes, die uns Gottes Vorsehung vielleicht noch Vorbehalten hat, überwinden. Das sei der Weg. den Ihr wandeln sollt, und das sei der Grund, auf dem Meine Marine ausgebaut ist. daS befähige Euch, im Streit zu siegen und in Widerwärtig keiten auszuhalten, bis die Sonne wieder durch das Gewölk hervor bricht, So übergebe Ich jetzt das Denkmal an die Marine- Akademie : sie möge cs hegen, pflegen und in Ehren halten, damit dereinst auch Charaktere aus ihr hervorgehcn, die dem gleichen, der jetzt vor Euch stehen wird. Es falle die Hülle!" München. Der König von Dänemark ist heute Vormittag 10 Uhr 25 Minuten mit dem Lrieitt-Expreßzug nach Gmunden wettergereist. Jena. Von der neuen elektrischen Straßenbahn wurde die Frau des Rentners Grell mann — gerade an ihrem Geburtstag — überfahren und so schwer verletzt, daß sic bald daraus starb. Köln. Der Rhei n ist seit gestern um 30 Ccntimetcr ge stiegen. Anhaltendes Steigen der Nebenflüsse wird gemeldet. Der Pegrlstand beträgt 2.70 Meter. Bochum. Bei Schwerte wurde der Gutsbesitzer Fritz Brunnenbcrg ermordet. Königsberg. Das Borfteheramt der Kaufmannschaft giebt Folgende? bekannt Für Fahrräder iwrdcimerikaniichen Ur sprungs wird vom 21. d.M. in Rußland ein erhöhter Eingaiigs- zoll erhoben. Jiisvlgedessen müssen für Fahrräder. dieausDeutsch- land stammen, falls der erhöhte Zollsatz auf sic nicht Anwendung finden soll, den russischen Zollämtern Ursprungszeugnisse vorgelegt werden. Freib erg Gestern Nachmittag wurde der 8. Monate alte Knabe Bruno Wieiner in St. Michaelis von seiner im 5. Jahre stehenden Schwester getödtet. Das Mädchen brachte dem Knaben zuerst einen schweren Biß bei und schlug ihn dann rmt dem Kopf so lange ans die Bettkante bis er todt war Neichenberg i. Pr In Arnau crsch oß ein 2Iiähriacr Schlossergcselle seine Geliebte, die Ehefrau des dortigen Schmiede-, meisters. dann sich selbst. überwunden werde» soll Cradock. M a l a n' s K o m ma » dv. das aus 150 Manu angewachscn ist. plünderte am Sonntag ein Waareulciger bei Noodehoogte-Station und zog dann in der Richtung „»> Richmond weiter. vertliches nnd Sächsisches. Dresden, 20. Juni- —' Tcm Mann a. D. und Jntendantniratb bei der Inten dantur 12. <1. Königl. Sachs.) Armeekorps v. Löben, bisher ä In suite des 9. Infanterie-Regiments Nr. lstl. ist das Ritte; kreuz l. Klasse des Albrechtsordens verliehen worden. —* Der ehemalige Wachtmeister im 2. Königiii-Huiüren Regiment Nr. l9 Flegel erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. —* In einer am Dienstag Abend im Gasthame zum „Schwarzen Adler" abgehaiteiren Vertrauensmänncr-Versammlung ist Herr StadtratbDr. Vogel als Landtagskandidat der vereinigte» Ordnungsparteien für den dritten Dresdner Wahlkreis ausgestellt worden. Ein demnächst :u bildender Wahlausschuß wird die weiteren Vorbereitungen in die Hand nehmen. —* Se. Majestät der König hat folgende Personal Veränderungen in der Armee genehmigt; Im aktiven veerc: Die Oberleutnants: Zt- Fcbnzel im Im.- Aea. Nr. 1S3, zum vanplmann und goinv.-Obes. vortaufia ebne Patent, beiökdert, v. Schonberg, ä )» «mit« des JSg.-Bat. N>. 1.', als 2. O»b zier zum Traindevot des 12. <1. g. S.sArmeckorvs verledi. -ft- v Oculnntz im «oniasbus.-Reg. Nr. 18, zum Nittm. und Kskadr.-Lbci. vortnusia ebne Patent, befördert, Zit- Frbr. v. Fritich, » In suite des .Narab.-Rc<>., unter dem I. Juli in das Reg. wieder eingcreiüt. -ft- Geräte, rxmutni. und Battr.-Cv«s im Feld-Art.-Re«. Nr. 28, vom 1. Juli ab zur Tiemtleinuna beim Stabs der 1. Feld-Art.-Bria. Nr. W, -ft- Wagner, Obcrltnt. unfreie Art.-Neg. M. 77, vom I. Juli ab zur Dienstleistung beim Stabe der Feld Art.-Bng. Nr. 40. kommandirt. -ft- Vollina, Mceieldwcbcl im Jnf.-Rrg Nr. 178, -ft- Dodcl. Unieroffiz. im .«onigin-.vui.-Reg. Nr. ia. zu Fübnricbcn ernannt. — Im B e u r l a u b > c n lt n n d e. Die Oberltnls. d Rer -ft- Goch des Ins.-Reg. Nr. 107. ->t v. Bose des Inf.-Reg. Nr. ISN, -1t- Werner des Jäa.-Bat. Nr. in, zu vauptleuicn, -ft v. Auenmiiller de- Garde-Rcit.-Neg., -ft- Werner des .uarab.-Rea., -ft- Reinig des Utan.-Ncg Nr. 17, zu Rittmeistern, die Oberltniö. d. In». I. Ausaeb.: -ft- Schmeiße; des Landw.-Bez. Großenhain, -ft- Dr. Berger deS 2andw.-Bez. Leipzig, -ft- Schmiedel, -ft- Dr. Woti, -ft- «tinttcher des Landw.-Ber Jwictau. -ft- Z>irn des Landw.-Bez. Plauen, -ft- Sckaier, Oberltnt. der Infi 2. Am- geb. des Land,v.-Bcz. Leipzig, zu Eaupllcuten, die Pieefctdwebcl bezw. Vicewachtmcistcr: -ft- Ulbricht des Landw.-Bez. Aimabcrg. zu», Ltni. d. Rei. des Gren.-Rcg. N>. 100, -ft- Tbanner des Landw.-Bez. Strcitzburg, zum Ltnt. d. Res. des Ins. Reg. Nr. 10t, -ft Frbr. v. Welch des Landw.- Bez. II Dresden, zum Ltnt. d. Res. des Jäa.-Bat. Nr. 13, -ft- «tikmc de-- Landw.-Bez. II Dresden. z»m Ltnt. d. Res. des Ulan.-Neg. Nr. 17, -ft- Quaas des Landw.-Bcz. I I Dresden, zuin Luit. d. Rei des F-eld-Nrt. Reg. glr. 48, besordert. - - A b i ch i e d s b <- w i l l i g u u a e n. I in aklivenLecrc; -ft- Müller v. Bernech, Ltnt. im «grab. Reg., scheidet behufs Uebertrüts zur «atterl. SLutztruppe iär Sitdweslnirika mit dem 11. Juli aus dem vcerc aus. Ht v. Löben, Major n I» suitu des Infi Reg. Nr. 133, unter Belobung >n Einer Stellung als Jntendant.-Rath bei der Intendantur des 12. <1. «. S.» Armcckorps. mit der Erlaubnis; zum Tragen der Uniform deS Kren. Reg. Nr. 10t mit den vorgeschricbenenAb wichen, der Abschied bewilligt, -ft- ». Ltammer, Rittni. und ESadr.-Ebei im «önigsSufi Reg. Nr. 18, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubnis, zum Zorttraaen der Reaimcnts-Unisorm mit den vorgcschriebenen Abzeichen, zur Disposition gestellt, -ft v. Eriegcrn. Obcrltnt. im Inf.-Reg. Nr. 107, wegen überkommener Feld- »nd Garnison dieniiunsähigkeit mit Pension und der Erlaubnis; zum Tragcn der Armee Unüortn, -ft- Weigandt, Ltnt. im Infi-Reg. Nr. >34, wegen überkommener Feld- und GarnoondicitsninsäbigkeU mit Pension, der Abschied bewilligt, -ft «bring <L>anS>, Ltnt. im Feld. Alt. Reg. Nr. 77, mit Pension zu de» Knust und Wissenschaft. Sonnabend, den L. Juni, kommt „Siegfried" im Königs. Opernhause in folgender Besetzung zur Aufführung. Siegfried: Herr Anthes: der Wanderer: Herr Scheidemantel, Aberich: Herr Nebuschka: Mime: Herr Erl: Fafner: Herr Wächter: Bründilde: Frl. Malten: Erda: Frau Fröhlich: Wald vogel : Iran Wcdekind. — Im Königl. Schauspielhaus«: wird Sonnabend, den 22. Juni, als letzte Vorstellung der dies jährigen Spielzeit „Hamlet" gegeben. r* Die Herren Königl. Kammermusiker T h c vd o r B l um cr und Siegfried Nebelong wurden von Sr. Majestät dem König durch Verleihung des Ritterkreuzes 2. Klasse des AldrechtSordenS ausaezeichnet. Die genannten Künstler erhielten den Orden anläßlich des Geburtstags des Königs, aber gleich der Auszeichnung des Herrn Franz hat sich die Bekannt gabe bis setzt verzögert, weil Herr Blumer Oesterieicher. Herr Nebelong Däne ist und deshalb verschiedene Formalitäten mit ven betreffenden Regierungen zn erfüllen waren. 7* Im Königl. <»osovernbausc gastirtc gestern als Pogncr der „Meisters ingcr" -Herr Gärtner, eines der angesehensten Mitglieder des Prager Deutschen LandcSlheatcrs. Tie lehr gute, vollkommen im Charakter des bürgerlich vornehmen Goldschmieds gebotene Repräsentation, die künstlerische Reise des Vortrages, die Sicherheit seiner Einfügung in da« Ensemble waren von bestem 'Eindrücke und sichcrien ihm die Werthschätznng eines hcrvorragen- den Künstler«. Rein stimmlich ließ sich Herr Gärtner in der immerhin bescheidenen Partie nur bedingungsweise schätzen. Die -Stimme gab in der Mittellage aut aus und bewährte sich auch in der hohen Lage. In der Tiefe schien sie dagegen weniger zuver lässig. Um zu einem sicheren Urtheil in gelangen, müßte man Herrn Gärtner in einer bedeutenderen Rolle hören können. In der Darstellung des Pogner hat er sich jedenfalls als gediegener Künstler bewährt. Nach längerer Pauke hörte man gestern wieder einmal Frl. Malten als Evchen und soweit sic in dieser Ausgabe al« Stilkünstlerin in Frage kommt, kann man ihr auch heute noch die Bewunderung nicht vertagen, die sie sich durch Jahrzehnte als eine der ersten Wagnrrjängeriiincn verdient. Im Uebngcn siegt bitte« Euchen bereit- etwas hinter ihr. sodaß es ihr nicht gerade leicht fällt, allen Illusionen vollkommen zn entsprechen. Herr Anthes war ei» vorzüglicher Stolzing. Frl. Huhn eine sehr gute Magdalene. Herr Nebulchka ein gewandter Beckmesser und verr Jäger ein geschickter, lebendiger und natürlicher David. Die von Herrn v. Schuch geleitete Vorstellung war gut besucht nnd wurde Verdientermaßen auf das Lebhafteste ausgezeichnet. II. 8t. Atom!>r>. Ci ne Kafsern-Geschichte aus dem Südafrikanischen Kriege. rhräncnstrom (Schluß.) (Nachdruck verboten.) Ich vergaß schließlich Krieg. Kommando und Pserdcdiebstahl und blieb, wie Tannhänser im Venusberg, im Kasserkraal. Die Koffern waren entzückt von diesem Gast, denn ich bezahlte Alles, was ich verzehrte, baar, wenn auch nach selbstbestinimten Preise», deren freudige Annahme mir aber bewies, daß sie die Erwartungen übertrasen. Alles nur irgend Entbehrliche hatte ich nach und nach M'temba geschenkt. Maiiichettenknövse, Kravattc. Pantoffeln, ein Stück Pinaud'schcr Violette de Parmc. englisches Pflaster (das sic; sich, in Sterne und Monde zerschnitten, ans Nase und Backen s klebte), sä sogar alle Taschentücher^ bis ans zwei, und iiieliic Reservestriimpfe. Im Schmucke dieser theilweise argramponirten! Herrlichkeiten war sic der Gegenstand des allgemeinen 'Neides aller weiblichen Mitglieder der Familie, und ihr 'Ansehen wuchs in s Unermeßliche. Schließlich schlug niir aber doch das Gewissen und ließ mich an den Abschied denken. Drei Tage hatte ich vertrödelt, ich mußte zu meinen Leuten zurück. Um das Maß nieiner Beliebtheit voll zu mache» und mein langes Ausbleiben doch wenigstens einiger maßen meinen Buren gegenüber zit rechtfertigen, kaufte ich dem Alten zu einem Spottpreis zwei leidlich gute Gäule ab, so daß ich, das kvinmnndirte Pferd hiiizugerecbnct, mit drei neuen Kchlachtrosien znrückkehren konnte. M'temba ward der Abschied schrecklich schwer. Nie hätte ich so viel Gemüth in eine»! kleinen, wilden Kaffeimädel geiucht. Als ich schon im Sattel saß. zog sie eins ihrer schmalen Armbänder über die kleine Hand, einen dünnen eisernen Reifen. Kaffernarbcit. und reichte ihn mir: ..Do nsvor lorxot w«, dass"! Und dabei heulte sic, daß Sterne und Monde ans Englischem Pflaster in dem rinnenden von den Backen auf's Kinn hinabrutschtcii. Tage und Wochen vergingen im Lager hinter Ladvsmrtli. Ta erscheinen eines Tages zwei junge Puren in meinem Zelt und bringe» — M'temba. einen Krug Tschnala in der Hand, einen Korb mit Hühnern. Eiern, Mcalis am dem Kops. Sic hatte i» allen Zelten hcrumgcsragt nnd mich gesucht. Zwei Tage nnd eine 2,'acht war sic gelaufen, um ru mir zu kommen. Ihre Freude, daß sie mich schließlich doch gesunden, mar unbeschreiblich. Sic lachte und weinte durcheinander »nd konnte sich gar nichr beruhigen. Am 'Nachmittag gab ich 'ein Festessen, denn die Bure» hatten nun doch einmal gesehen, daß ich in den Besitz unerwarteter Ge »mse gekommen und ich kannte ihre» „Fntterneid" zur Genüge Ter Kommandant und noch ein paar Leute halfen, M'temba's Korb und Krug leeren. Als cS nichts mehr zu essen und zu trinken gab. nahm mich der Kommandant bei Seite. „Wo kommt das Mädel her?" — Ich beschrieb ihm die Richtung. „Ich könnte sie aut verwenden. Ter General (Jonbert) hat mir einen Chiffre Brief geschickt, den ich an Tclaren „hermiiteln soll.- der steht n» gcfähr zwei Tage von uns entfernt. Zwei Abschriften habe ich ichvn durch Kaffem weggeichickl. aber die Kerle müssen von den Engländern ausgcgriffen worden sei»: ich habe leine Antwort be kommen. So ein Kaffermädcl Mi nicht auf, bei ihr werden die Engländer nichts bermMben. Fragt sic doch einmal, ob sie uns den Dienst Ihnn will. Natürlich ioll sic etwas dafür bekommen." Ick widersprach der Auffassung, daß die Engländer gerade ei» Kaffermädcl als unverdächtig paffsten lassen würden, vollends wenn sic wirklich schon zwei Briese abgesangen haben sollte». 'Aber der Kommandant bestand darauf, ich solle M'temdn bereden. Wie ich erwartet. lehnte sie ab. Innerlich war ich stob darüber, denn die Ausführung des Ansienges mar mit Todesgefahr- Verbünde». Und mar sie auch nur ein kleines, wildes Kaffe;- Mädchen — sie mar doch zu mir gelaufen, zwei Tage und eine 'Nacht, um mich wicderznsche» nnd batte sich gefreut, so wild und maßlos gefreut, wie ein kleiner Hund, der seinen Herrn verloren hat und ihn endlich wiederffndet. Wie lange, lange hatte ich ein Her; vermißt! Und ob es unter schwarzer oder unter weißer Haut schlug — was galt es mir, es war doch ein Herr, ein heiß, schlagen des, ivrincndes, jauchzendes Menschenherz.
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