Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186809036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-03
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. WMlalt dri Migl. BkzirkMW md dcS MHS drr Stadt Lchzig. M 247. Donnerstag den 3. September. 1888. Bekanntmachung. Dem Fischermeister Louis Os ka^r Zieger Hierselbst ist von der Königlichen Kreis - Direktion für die von ihm mit Muth und Entschlossenheit bewirkte Rettung eines Maums vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung verliehen worden, waS hiermtt zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königliche Kreis - Direktion. Leipzig, am 19. August 1868. v. BurgSdorff. Bekanntmachung. Die Errichtung eineS Erweiterungsbaues an der III. Bürgerschule soll auf dem Wege der Submission vergeben werden. Diejenigen, welche diesen Bau zu übernehmen beabsichtigen, werden veranlaßt, die Anschlagsformulare auf dem RathSbauamte, woselbst auch die Zeichnungen und Bedingungen ausliegen, in Empfang zu nehmen und die ausgefüllten Formulare -iS zum Montag den L4. September d. I. Abends 6 Uhr daselbst versiegelt einzureichen. Leipzig, den 24. August 1868. DeS RathS Bau-Deputation. Bekanntmachung. Der Bau der neuen steinernen Parthenbrücke an der parallel zur Gerberstraße herzustellenden Straße soll, unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern, an einen Unternehmer vergeben werden. Hierauf Reflectirende wollen die Zeichnungen und Bedingungen in dem Bureau des Herrn Wafferbau-Inspector Georgi, Ritterstraße Nr. 43, in den Vormittagsstunden einsehen und ihre Forderungen ebendaselbst bis zum 12. September 1868 ver siegelt abgeben. — Leipzig, den 28. August 1868. DeS RathS Bau-Deputation. Urkundenbuch der Stadt Leipzig. ii. Der von Herrn v. Posern-Klett mit außerordentlichem Fleiße gearbeitete Vorbericht zu dem in unserm ersten Artikel aus führlicher geschilderten Urkundenbuch ist überraschend reich an Auf schlüffen über die älteste Geschichte Leipzigs. Wir gestatten uns, diesem Vorberichte einen längeren Auszug zu entnehmen, auf welchen wir die Aufmerksamkeit aller für die Geschichte unserer Stadt sich lebhaft interessirenden Leser um so dringender lenken zu sollen glauben, als sie in dem hier Gebotenen nur die werthvollen Ergebnisse echt wissenschaftlicher Forschung erhalten, vor welchen hoffentlich vrele noch immer gedanken- und kritiklos colportirte Ammen-Märchen in Bezug auf Leipzigs älteste Geschichte für immer in verdiente Vergessenheit versinken werden. Nach einer alten Localsage gründete Bonifacius zwischen Elster und Pleiße die St. Iacobskirche, und bis in die neuere Zeit herein bezeichnte die lebendige Tradition einige sehr alte Bäume in der Nähe der Stadt als diejenigen, unter welchen der Apostel der Thüringer den heidnischen Sorben das Evangelium verkündigt habe. Allein diese Erzählungen sind nicht als dunkle Nachklänge geschichtlicher Ereignisse anzusehen; die Wirksamkeit des BomfaciuS reichte etwa bis an die Unstrut, und auch Die, welche nach seinem Tode das Bekehrungswerk fortsetzten und die Einrichtung kirchlicher Formen in Thüringen betrieben, werden nur ganz vereinzelt die Wohnsitze der übersaalischen Slaven betreten haben. Unter diesen nahm erst nach Errichtung der BiSthümer Merseburg, Naumburg und Meißen eine systematisch betriebene Bekehrung ihren Anfang, wenn auch seit den Erfolgen deS Königs Heinrich gegen die Dalaminzier durch die herbeiziehenden sächsischen md thürmgischen Colonisten das Christenthum zwischen Saale md Mulde bereit- eine Stätte gefunden hatte. Es würde an sich licht unzulässig erscheinen, in diese Zeit auch die Gründung der lacobSkirche durch schottische Mönche an der auS Thüringen nach tem Osten führenden Straße zu setzen, wenn nicht das Schotten- loster zu Erfurt, welchem die IacobSparochie zustand, erst im Zahre 1036 gestiftet worden wäre; auch die Annahme, die frühere Gründung sei erst später dem Schottenklofter zu Erfurt unterworfen vorden, dürste kaum Beifall verdienen. Von Einzelnen ist der älteste Anbau am nordwestlichen Ende kr heutigen Stadt in der sog. Altenburg gesucht worden ; an kr Stelle, wo noch vor Kurzem die Pleiße bis zu dem Puncte, vo die Parde einfiel, einen Bogen oder Wmkel bildete, soll König Heinrich eine „Burgwarte" erbaut haben, deren Veriheidigung den, wie angegeben wird, schon zu den Zeiten der Karolinger bestellten fabelhaften Grafen von Pletßen obgelegen habe. Die Hauptauto- rität für diese Annahme ist David Pfeifer in seinen Alemoradb. Iüp8. p. 73 und 74. Obwohl die von ihm beigebrachten Gründe äußerst schwach sind, haben doch alle Spätern, und noch Gretschel, die Burg am Zusammenflüsse der Pleiße und Parde ohne weitere Prüfung als historische Thatsache hingenommen. Me diese An nahmen sind unerwiesen und unerweisbar ; mag die Altenburg älter alS die Stadt kein oder mit dieser gleiche- Alter haben, auch sie ist während des Mittelalters, ebenso wie die Iacobsgemeinde, nicht zur Stadt im engern Sinne gerechnet worden; ihren Be wohnern kam höchstens die Eigenschaft von Pfahlbürgern zu, übri gens bildeten sie eine besondere Gemeinde (Nachbarschaft) unter einem eigenen Richter. Ein befestigter Ort (urlr8) Libzi wird zum ersten Male von Bischof Thietmar von Merseburg in seiner Chronik zum Jahre 1015 (VII. 18) erwähnt; hier starb am 20. Dec. d. I. Bischof Eid von Meißen. Die Kirche zu Libzi verlieh Kaiser Heinrich II. bei seiner Anwesenheit in Alftädt am 3. November 1017 zugleich mit den Kirchen in Olscuizi und Gusua dem Bischof und Stift zu Merseburg. Da nun, wie bemerkt, die Parochie St. Iacobi während des Mittelalters nicht zu Leipzig gehört hat, unter diesem Namen auch nicht mit inbegriffen worden ist, die zweite angeblich älteste Gründung aber, die Altenburg, nie eine eigene Pfarrkirche gehabt hat, so unterliegt es keinem Zweifel, daß die dem Stift Merseburg übergebene eoeleLia in l^idri die dem heiligen NicolauS geweihete Kirche war, und daß in deren nächster Umgebung die ältesten Bestandtheile der Stadt zu suchen sind: der durch die klösterlichen Bauten der Dominikaner später umgestaltete Altmarkt („Markt" hier gleichbedeutend mit: ein mit Marktrecht versehener Ort), dann alte Neumarkt (jetzt UniversitätSstraße), die Nicolai- und Ritterftraße. Man darf auS dem Umstande, daß der Kaiser dem Hochstift Merseburg die Kirche zu Leipzig überließ, mit Recht schließen, daß der Ort selbst, auch nachdem der denselben auf allen Seiten umgebende Forst an Merseburg übergegangen war, noch unvergeben bei dem Reichsgut verblieben war und auch jetzt zunächst noch dabei verblieb. Die sächsischen Geschichtschreiber und Leipziger Specialforscher nehmen an, daß, wenn nicht schon Markgraf Konrad, doch sicher lich Markgraf Otto (1-1190) Leipzig von Merseburg zu Lehn getragen habe, da durch ihn die Bewidmung der Stadt mi^Halle- schem und Magdeburger Recht erfolgt sei. Dieser Schluß ist nicht richtig. — Das Osterland, in welchem Leipzig liegt, wurde bis zur Ländertheilung Markgraf Heinrichs staatsrechtlich zur Markgraffchast Meißen gerechnet, in welcher der Markgraf die landesfürstlichen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite