Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 01.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193912019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-12
- Tag1939-12-01
- Monat1939-12
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.12.1939
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 283—38. Iahrg FreUag, 1. Dezember 1SZS Bisher 73S000 Tonnen versenkt Mr. Cur« Für England sei es äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich, die Versorgungsstützpunkte der deutschen Kricgsschisfe aussindig zu machen. Die Anwesenheit deutscher Kriegsschissc im Atlan tik, so schlicht das Alatt, sei eine Realität, die daraus hinziele, die Versorgung Englands und Frankreichs lahmzulegen. Berlin, 1. Dezember. DieBerlustederaufEnglandfahrenden feind, lichen und neutralen Handelsschissahrt sind weiter ge stiegen. In der Zelt von Kriegsbeglnn bis zum L9. November 1939 sind durch U-Boote oder Minen versenkt: a) nach bereits bestätigten Meldungen: 182 Schiffe mit 689 689 Bruttoregistertonnen, davon 52 neutrale Schiffe mit 185 248 Bruttoregistertonnen; zon versprach den Indern als Untcrstaatssekretär für Indien eigene Abgeordnete. Das Gesetz, das daraufhin erging, tat aber nichts weiter, als die Zahl jener erwählten machtlosen Ver treter etwas zu erhöhen. Sie erhielten die Erlaubnis, Vorlagen zu erörtern, durften aber nicht darüber abstimmen. 3. Wiederum gab der britische König selbst dieses Ver- sprecl;en ab. Er erklärte 1908: ..Das Snstem von Abgeordneten» Kammern wird in weiser Art ausgedehnt werden!" Endlich, so hofften die Inder damals, würde man ihnen Autonomie gewähren. Wiederum aber blieb es dabei, dah die sogenannten Abgeordneten keine Beschlüsse fassen durften, die Regierung in keiner Weise binden konnten und nicht einmal Antwort auf ihre Fragen erwarten durften Der Weltkrieg bestätigte die Lüae dieser Reformen. Indien wurde hineingezwungcn. lieber 621 066 Inder wurden fern derHeimat zu Kriegsdiensten für England, weitere 475 660 indische Zivilisten zu anderen Diensten im Ausland gepreßt. England zwang die seit Hunderten von Jahren von ihm aus- geplünderten Inder, Krieqskontributionen von 234 Milliarden Goldmark zum Besten Britanniens aufzubringen. 4. Die indischen Freiheitskämpfer aber ruhten nicht, und England sah schon 1917 keinen anderen Ausweg, als ein neues L» Fall, »s» Hühner Gewalt, Verbat, «intreleirder Bekleb» stZrunzei, hat der Bezieher «der tveibuaglietde-lb« ket» Ansprüche, soll» dl« Zeitung in beichiänttem Umsang«, ver» lpälet «der nicht erscheint. T «»ll l i, ° r« tfl D««edeA SürMche volksseuuns Zm Atlantik von elnem Ll-Voot torpediert Der Londoner Rundfunk muh wieder Dampserversenkung zugeben Berlin, 1. Dezember. Ter Londoner Rundfunk meldet, dah ein französischer Zerstörer die Ueberlebenden des britisckien Dampfers „Uksmouth", darunter 7 Offiziere, gelandet hat. Der Dampfer ist im Atlantik von einem U-Boot torpediert worden. Auch die Ueberlebenden des britischen Dampfers , Sheap Crest", die von einem ehemals polniscl-en Zerstörer gerettet wurden, sind in England an Land gebracht worden. Versprechen zu geben. Die ..M o ntagu - Erkl ä r u n g" legte die britische Politik daraus sest. indische Selbsterwal- I u n gse i n r i ch I u n ge n zu schassen, mit dem Ziel, pro gressiv das einem indischen Parlament verantwortliche R.gie- rungssystem einzusührcn. 1919, nach Kriegsende, trat man den Indern mit anderer Miene entgegen. Zwar erlaubt man 1 bis 3 v. H der indischen Bevölkerung. Provinzialparlamente zu wählen, denen man die nebensächlichsten Regierungs'unktiouen übertrug Aber gleichzeitig wurden die indischen Nationalisten durch eine Strafrechtsreform mit gemeinen Verbrechern aui eine Stute gestellt und wie Hunde gejagt, Gandhi und seine Freunde ins Zuchthans geworfen, die Salzsteuer, die die Aermsten traf verdoppelt. Damit nicht trotzdem noch Freiheitsillusionen in Indien lebendig blieben, hat General Dycr in Pendscbab. wo die Bevölkerung durch Zwangsrekrutierungen und skandalöses Kriegsgew'.nnlertum aufs äußerste erschöpft war. solange auf eine eingeschlossene betende indische Versammlung schiessen lassen, bis 379 Tote und 1208 Verwundete in ihrem Blut lagen. 5. Inzwischen hatte England im Namen des Selbstbestim- mungsrechtcs der Völker einen Krieg geführt. Es diktierte einen Frieden, der die Selbstbestimmung in Indien genau so wenig brachte wie in Europa. 6. Im Juli 1928 erklärte Ramsay Macdonald. damals Führer der Opposition, er hoffe, dah in einigen Monaten und nicht erst Jahren schon ein neues Dominion — also ein souveräner Bundesstaat — dem britischen Reich hinzugetügt werden würde, nämlich Indien. Im Juni 1929 wurde Mac- donald Premierminister, und man hat nie wieder etwas von dem Versprechen gehört. 7. Im Jahre 1929 sagte Lord Halifax, der unter dem Namen Lord Irwin damals Vizckönig van Indien mar. er sei von der britiscl-en Regierung zu der Feststellung ermächtigt, dah die Montagu-Erklärung von 1917 auf den Status eines Dominions für Indien abgezielt habe. In diesen Worten lag nicht nur das Eingeständnis, dah das Montag» Versprechen gebrochen worden sei, sondern gleichzeitig eine Wiederholung dieses Versprechens. Lord Halifax ist heute britischer Außen- minister, aber Indien ist so weit vom Dominienstatus entfernt, dah es in den von Halifax inzwischen angezettelten Krieg gegen den indisclien Völkerwillen hineingezwungen werden kann. 8. Auf drei Konferenzen mit indischer Beteiligung, die in jenen Jahren in London abgchaltcn wurden, und in Berich ten verschiedener Kommissionen kristallisierten sich schließlich abermals Freiheitsvcrsprechen für Indien heraus. Sie wurden im britischen Parlament in monatelangen Beratungen aus gehandelt, und das Ergebnis mar die berühmte indische Verfassung von 1935. In England nannte man sie „eines der gröhten Gesetzgebungswerke aller Zeiten", in SchrtsNeUun«: Dee»«».«., PolkrstraZ« 17, 8«rn«s «Ml «. von velchüstsstell«, Druck und vrrla«: Termaata Buchdrucker«! und vrrlo, DH. ui» L. Wink«!. BoOerstiafi, 17, gennus VOlr, Postscheck: 7lr. IMS, Bank: Stadtbanl vceide, Nr. K7S7 Erscheint S mal möchaiMch. Akuatllch«» v«iug«pr,t» durch Trüge, «Inlchl. » Psg dz». « Pfg. Tiügeiloh, 170; durch dl« Poft 1.70 elnIchlletzOch Postübeavestung^ebsthr, »uzügNch »0 Psg. Post-Bestellgeld. kliqel-Rr. 10 Psg., Sonnabend, und FelUag-Nr. >k PIg. Abbestellungen mstsseu spätesten, ein« Woche v», «blaut der BezugozeU schriftlich bei» Verla, «tngegange, sei«. Unser« Trüge, »Urs«, Kia« Abbestellungen «nlgegennehme». Ausbruch feindlicher Handlungen zwischen Sowjetunion und Mnnlan- Riga, 1. Dezember. Nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Finnland ist es in den Mittags stunden des Donnerstags zum Ausbruch feindlicher Hand lungen gekommen. Die sowjetrussische Lustwasse überflog mehrfach finnisches Gebiet und belegte an einigen Plätzen, dar unter in Helsinki, militärische Ziele mit Bomben. Im Grenzgebiet an der karelischen Enge sanden Artille riekämpfe statt. Im Norden Finnlands rückten sowjetische Trup pen auf der Fischerhalbinsel vor. und auch aus einigen Inseln im finnischen Mcetbuscn sind Aktionen im Gonge. Um 0.45 Uhr Moskauer Zeit s22 15 Uhr MEZi wurde über sämtliche sowjetischen Sender eine amtliche Mitteilung verbreitet, worin nunmehr auch non Soivjclselte -er Beginn der Kampfhandlungen gegen Finnland bekanntgegcben wird. In der Verlautbarung heiht es. dah das Oberkommando der Roten Armee in Anbetracht der letzten finnischen Provo kationen den Truppen den Beicht gab. am 30. November um 8 Uhr morgens die sowjetisch-sinniscbe Grenze zu überschreiten. Abteilungen der Roten Armee rückten sofort an mehreren Punkten der Grenze vor, und zwar aus der karelischen Land enge um 10 bis 15 Kilometer westlich der Grenze, und von Petrosawodsk aus bis zum See Suojarwp. Auf der karelischen Landenge wurden von den Sowjetlrunpen mehrere Dörfer und Eisenbahnstationen besetzt: die Stadt Tälioki ist bereits erreicht worden. Beim Vormarsch wurden von den Sowjettruppen einige Dutzend Gefangene gemacht. Gleichzeitig unternahm die sowjetische Lustivaüe trotz ungün stiger Witterung Erkundnnn-'-'lüge über das Territorium Finn lands und bombardierte die Flugplätze von Wiborg und Helsinki. veit-g^N Dreien. Anzeigenpreis«: dl« Ispolllg« » >nm drei!« Z«I1« I Vfll sstr FoinNIenonzeigen » Pt» glir Platzwünlch« tt»»e« »tr Mm Gewü-, l«V««. Rücktritt d«r finnischen Regierung Neue Regierung Tammer Oslo, 1. Dezember. Nach Meldungen, die in Oslo au« Helsinki eingetrofsen sind, ist die Regierung Cajander «rotz des vom Reichstag erhaltenen einstimmigen Vertrauensvotums heute nacht zurückgetreten. Am frühen Morgen ist di« neue Regierung gebildet worden mit dem bisherigen Finanzminister Tammer als Ministerpräsident und K^ vimäki, der vom Dezember 1932 bis Oktober 1936 Mini sterpräsident war, als A u tz e n m i n i st e r. Der VerM des OKW. Geringe Artillerie- und Spähtrupptätlgkeit im Westen Berlln, 1. Dezember. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Im Westen geringe Artillerie- und Spiihtrupptätlgkelt. Bel der Luftaufklärung über der Nordsee gerieten dle eingesetzten Kräfte in «In schweres Unwetter. Vier Flug- boote mutzten aus See niedergehen und wurden teilweise beschä digt. DI« Besatzungen sind sämtlich gerettet. Generaloberst »on Srauchiisch an der Lberrhelnfront Berlin,^. Dezember. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchltsch, hat sich an die O b « r r h e i n s r o n t zur Be sichtigung der dort eingesetzten Truppen begeben. Geleitzüge find „sehr schwierig" Aallenlsche Feststellungen über Englands Ohnmacht gegenüber der deutschen Seekrlegführung Mailand, 1. Dezember. Die Turiner „Gazeta del Popolo" veröjscntlicht einen bemerkenswerten Aussatz seines nach Pa nama entsandten Sonderberichterstatters, in dem die Erfolge der deutschen Seekrlegführung im Atlantik und die Ohnmacht Englands gegenüber „geheimnisvollen deut schen Kreuzern" ausführlich dargelegt werden. Seitdem die Anwesenheit deutscher Schlachtschiffe im At lantik bekaiintgcwordcn sei, so schreibt das Turiner Blatt, habe der Seekrieg ein neues Aussehen gewonnen. Die Bildung von Gcleitzügen für Beförderung der von England in den ameri kanische» Staaten vorgenommenem großen Warenankäufe habe sich als. sehr schwierig hcrausgcstellt, nachdem Deutschland alle beteiligten Mächte auf die Gefahren einer Begleitung neutraler Handelsschiffe durch Krlegsfahrzcuge feiner Gegner aufmerk sam gemacht habe. Die englischen Kricgsschisfe an den Stütz punkten des Atlantik schienen nicht In der Lage zu sein, den starken deutschen Kreuzern Widerstand entgegenzusctzen. Auch die britischen Kolonien und Flottenstützpunkte im Atlantik könnten schwerlich einer deutschen Beschießung widerstehen. Englands Verrat an Indien Eine ununterbrochene Kette von Wortbrachen - Zndien tm Aufruhr gegen seine britischen Unterdrücker Berlin, 1. Dezember. Der Deutsche Dienst meldet: Wie aus zahllosen Meldungen der letzten Wochen hervor geht, sind die Kämpfe in Waziristan im Nordwesten Indiens wieder aufgeflammt; die von der indischen Kongretzpartei ge bildeten Negierungen der Provinzen sind zurückgetreten, der Führer der indischen Massen, Gandhi, hat erklärt, die For derungen des Volkes würden nicht eher befriedigt sein, als bis der britische Imperialismus aus Indien gewichen sei. Schliess lich hat der Kongrctz den Beschluss gefasst, nicht mehr mit Eng land zusammenzuarbeiten, bis Indien seine Freiheit erhal ten hat. Indien besindet sich «m Aufruhr gegen seine britischen Herren und Unterdrücker. Dle britische Regierung hat aber den K r i e gs e i n t r I t t Indiens gegen den ausdrücklichen Willen des indischen Volkes verordnet. In einem Weissbuch hat die britische Regie rung versprochen, nach dem Kriege mit den Indern in Beratungen über etivaige Aendcrungen in der indischen Bun desverfassung einzutreten. Nach dem Kriege — damit ist klar gesagt, datz Indien während des Krieges Kolonie bleibt, lieber den Wert der für die Nachkriegszeit gegebenen Versprechungen wird sich aber niemand einer Illusion hingeben, der die Ge schichte des indischen Freiheitskampfes kennt. Sie ist gekenn zeichnet durch eine Kette gebrochener britischer Versprechen. 1. Diese Kette beginnt mit dem Jahre 1857. Fast 200 Jahre lang hatten in Indien damals amtliche und private Abenteurer aus England nach dem Wort des bekanntesten britischen Histo rikers Macaulay „Unterdrückung, Beraubung und Korruption gröhten Stiles" betrieben. Der indische Aufstand von 1857 zwang England, diese schändlichste Periode seines Imperialis mus zu liquidieren. Als Königin Viktoria selbst die Regierung Indiens in die Hände nahm, erklärte sie, soweit es möglich sein könne, würden die indischen Untertanen, welchem Glauben und welcher Religion sie auch angehöre« möchten, frei und unvoreingenommen zu Aemtern zugelassen werden. In Ausführung dieses großartigen Versprechens der Königin selbst wurden von 300 Millionen Indern ganze fünf Personen zu Mitgliedern eines Rates ernannt mit der Befugnis, den Vize könig unverbindlich und auf dessen Wunsch bei der Gesetz- 494 nach England fahrende Schiffe zerstört Durch Ll-Voole und Mnen auf den Meeresgrund befördert - Vilanz fett Kriegsbeglnn b) nach sonstigen Meldungen: weitere 32 Schiffe mit 96 079 Bruttoregistertonnen, davon 16 neutrale Schisse mit 39 321 Bruttoregistertonnen. Damit sind die Gesamtverluste seit Kriegsbe ginn auf 194 Schisse mit 735 768 Bruttoregistertonnen gestiegen. In dieser Zahl lst ein besonders hoher Hundertsatz an versenkten Tankern enthalten, und zwar beträgt der ver senkte Tankraum 150 867 Bruttoregistertonnen bei einer durch, schnittlichen Tonnage des einzelnen Tankers von 7500 Brutto registertonnen. König unverbindlich und auf dessen Wunsch bei gebung zu beraten! 2. 1892 wurde das Versprechen, Inder zur Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten hinzuzuzkehen und die öffent liche Meinung Indiens zu berücksichtigen, erneuert.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite