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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1933
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330106024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933010602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933010602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-06
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Men-Au-save Arrilav, «. Aanuar l»ss 77. gahrgans. -le. il Sernlprecher-Lammelnummer: I-»«» Nur !ür Nachlorlprich«: Nr. »0»ll SchrMrltiinz u. HaupIgetck>«lt«sIeNe: Lretden - il. I, vlurienllrat« SS/ti Dresden. BoMcheck-Nto. 10«S Lrrtdru Nachdruck nur mit deutl.Ouellenangab» <Drr«dn. Rachr.i zulSIHa- Unvrrlanal« Echrilipücke werden nicht au,bewabrt lohn», durch Postbkjug ».»» «k. einlchlieblich »6 Plg. Postgebühr lohne Post,uste»ung»gebühr> Lei »mal wLcheniiichem verland, «ntrlnummer 10 Pfg. iln»elgenpreile: Die elnlpaliig« so mm breii« Zeile »» Pfg„ lür auLwLrt« «0 Psg., die »o mm breite ReNamezeiie roo Pig., auherhaib »50 Plg. ad», »riienablchiag I«. Tarif, ssamstienanjeigen und Steilengeiuche ohne Rabatt »d Big., auher- H»IL »L Pfg. oilertengebühr »0 Pfg. ilubwiriige ilufiräge gegen Boraudbeiahlun» Dle Audienz Brauns beim Reichskanzler 1018 zum Dr.-Jng. e. h. der Technischen Die Aamkkier slir Meimra» L«n» gefördert werden >Wle Idee mußte , leben, das, ihn bi am ftl« am Atn-en-urv an -te Hapag Hamburg, 6. Jan. Reichspräsident non Hindenburg telegraphierte an den Vorstand derHapag: „Zudem schweren Verlust, den die Hamburg-Amertka-Ltnte durch das plötzliche Hlnschetbcn ihre» Vorsitzenden, des Geheimrats Dr. Cuno, erlitten hat, spreche ich Ihnen meine aufrichtige Teilnahme aus. Ich werde dem Entschlafenen, der in «nermltdllchcr Arbeit sich unvergängliche Verdienste um den Wiederaufbau der deutschen Handelsschiffahrt erworben hat, stets ein ehren des Andenken bewahren/ Vb-uttton -er Leiche Cooli-ses Nenyork, N. Januar. Die BcisctznngSsclcrlichkeitcn den verstorbenen Expräsidenten Coolidge werden Sonnabend im Stcrbcort Northainptvn iMallachnsettS) abgehaltcn werden. Da tibcr die eigentliche Todesursache keine volle Klarheit besteht, hat der Arzt, der Coolidge während seiner Amtstätigkeit im Weihen Hanse behandelte, den Antrag gestellt, das, eine Obduktion vorgcnomme» werde. — Wie eine Todesahnung mutet ciiic Bemerkung CoolidgeS in einem Briefe an, den sein friibercr Privat sekretär am Donnerstag erhielt: „Meine Arbeit ist gcta n." Innerlichkeit, des GlanbcnS, des Gebetes und der spendenden Liebe. Sein charitativeS Wirken habe er nach dem Wort der Bergpredigt gestaltet: „Wenn du Almosen gibst, so soll die Linke nicht wissen, was die Rechte tut." So mtisse auch heute an diesem Sarge der Gedanke lebendig sein: „l'or aoporn »<l astra." Geheimrat von Dorsis ? vrabtmolckung nnooror vorllnor Sokrlltlolluug Berlin, S. Jan. Der bekannte Großindustrielle Ge heimrat Dr.-Jng. e. h. Ernst von Borsig ist heute srlih auf seinem Gut Groß-Bchnitz bei Berlin an Herzschlag gestorben. * Geheimrat v. Borsig hat ein Alter von 63 Jahren erreicht. Aus seinem Leben sind folgende Daten hervorzuheben: Nach bestandener Neiscprtisung am Louisen-Gymnasium in Ber lin, seiner Vaterstadt, studierte Borsig auf der Univer sität Bonn und der Technischen Hoch schule Berlin-Char lottenburg. Seine praktische Ausbil dung erhielt Borsig in der väterlichen Maschinenfabrik in Berlin-Moabit. Nc- zrttndor der Firma war sein im Jahre 1854 verstorbener Grossvater Johann Friedrich August Borsig. Im Jahre 1804 wurde Borsig Ches der Firma. Einige Jahre später wurde er Kommer zienrat 11602» und bald darauf in den erblichen Adelsstand erhoben llOOOl. Im Jahre 1vl2 wurde v. Borsig zum Geh. Kommerzienrat und „ . . Hochschule Breölau crnaiint. Geheimrat v. Borsig war Vvr- sitzcnder zahlreicher Verbände, so u. a. der Vereinigung der Deutsche» Arbeitgeberverbände und des Gesamtverbandes Deutscher Mctallindustriellcr, ferner war er Mitglied des Präsidiums dcö NeichSvcrbandcs der Deutschen Jndustrte und deS Vorläufigen RcichSwirtschaktsratcS. Auhcrdem gehörte er als Aufsichtsratsmitglied der Verwaltung ver schiedener gröberer Aktiengesellschaften an. Die Bedeutung des Verstorbenen fiir die deutsche Wirt schaft liegt ebensosehr wie auf wirtschaftspolitischem auch auf sozialpolitischem Gebiet. Eine seiner Lebensaufgaben er blickte Ernst v. Borsig darin, den Gedanken der Arbeits gemeinschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu fördern und, wenn nur irgend möglich, auch zu verwirklichen. AuS dieser Einstellung heraus hatte sich der Verstorbene bereits im November 1618 gemeinsam mit dem verstorbenen Hugo Stinnes und dem gleichfalls bereits verstorbenen Ge- werkschaftsslihrer Karl Legten zur Gründung der Zentral. arbeitSgemeinschaft zusammcngefunben, die dann aber später wieder auseinanderbröckelte. Trotz dieser Enttäuschung, die die Wirren der Nachkriegöfahrc ihm bereiteten, hielt er daran fest, dass nur durch ei» Zusammenwirken aller Be- völkcrungSschichten die Wohlfahrt von Volk und Vaterland werden könne. Trotz selbstlosen Eintretens für ' ' cS der Verstorbene aber immer wieder er- das, ihn die grobschlächtige Agitation der Linken als einen „Kapitalisten" und „Scharfmacher" hinstcNte. grund lose Vorwtirfe, die Ernst v. Borsig zwar weiter nicht kränk ten, die ihm aber -och immer wieder zum Bcwnsitsctn brachten, wie schwer es ist, eine gemeinsame Front der WirtschaftSprozeß beteiligten Menschen hcrzustellen. Zusammenkunft Roofevelt-Stimson Washington, 6. Jan. Das Weihe HauS gibt bekannt, baß auf Anregung Roosevelts noch vor dem 4. März eine Zusammenkunft zwischen Roosevelt und Staatssekretär Stimson stattfindet, bet der aussenpolitische Fragen be- sprochen werden sollen. Ort und Tat der Zusammenkunfk werben von Roosevelt bestimmt werden. Veilei-skun-ge-lmven aus aller Well Hamburg, 6. Jan. Drei Jahre ist es her, daß ein ehe- maliger deutscher Reichskanzler in Gross-Hamburg der Erde übergeben wurde. Am 5. November 1626 war es, als draussen in Nienstetten alles was Namen hat sich am Sarge des verstorbenen Fürsten von Bülow versam melte, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Heute wehen auf den öffentlichen und privaten Gebäuden die Flaggen abermals auf Halbmast. Hamburg und mit ihm das ganze Deutsche Reich trauern um einen seiner besten Söhne, um den Vorsitzenden des Vorstandes der Hamburg-Amerika- Linie, Reichskanzler a. D. Geheim rat Cuno. Am Donnerstagabend wurde nach einer schlichten Feier in Au mühle im engsten Kreise der Sarg nach der Marten- kirche in Hamburg ttbergeflihrt und in einem Meer von Blumen aufgcbahrt. Bier Hapagkapittkne hielten die letzte Totenwache. Am heutigen Tage der Beisetzung herrschte schon in den frühen Vormittagsstunden in der Gegend der Marienkirche, in der um die zwölfte Stunde die Trauerfcier stattsaud, ein reger Verkehr. Bis zum letzten Augenblick liefen guS allen Teilen des Reiches und auch aus dem Ausland« kostbare, Kranzspenden ei». Unter anderem sieht man die w unde r- barcn Kränze des Reichspräsidenten, der RctchSregie- rung, des Auswärtigen Amtes, mehrerer politischer Parteien, der grohen in- und ausländischen SchiffahrtSlinicn, deS hamburgischen Senat» «sw. Um 11 Uhr lief der von der Reichsbahn eingelegte Sonderzug im Hamburger Hauptbahnhof ei», der neben vielen Freunden und Ver ehrern CuuoS die Vertreter der RcichSregicrung und des Reichspräsidenten nach Hamburg brachte. Die im Hafen liegenden Schisse haben ebenfalls ihre Flaggen auf Halbmast besetzt. Zur Stunde der Beisetzung «ntervrache« die anf See befindliche« Schisse der Hapag ihre Fah-t für zwei Minute«. Die Gedächtnisrede bet der Lrauerfeter tn Maritnkirchs dielt Pastor Wiltermanm Einer der edelsten und ver- dientest«» der deutschen Männer, so sagte er. sei von uns gegangen. In seinen Jugendsahren habe er das Aufblühen des Vaterlandes erlebt. Die Aufgaben Cunos seien nach bem Tode BallinS, als er Vorsitzender im Direktorium der Hapag wurde, ins Große gewachsen. Er fei auf verant- wortungSvolle Posten bann berufen worben, wenn die »«Heren Verhältnisse sich am Mgünsttgften gestaltet hätten« Die britischen Aan-elskammern für SiabWterung -es Pfun-e- London, 6. Januar. Der Vorstand der Vemintgung britischer Handelskammern hat dem Schatzkanzler eine Entschließung zum englischen Währungsproblem unter breitet. Darin hat sich der Vorstand für eine Stabilisierung unter Anlehnung an Gold ober ein anderes WährungS-i metall ausgesprochen, So sei es mit dem Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte nach dem Kriege gewesen, so auch, als der Entschlafene zur Leitung des Vaterlandes bernsen worden fei. Mit seiner selbstlosen uneigennützigen Arbeit habe der Entschlafene die Anerkennung aller Kreise gefunden. „Wir wolle« ihm banke«, baß er an der Spitze jener steht, die «ach dem Krieg« de« geschmähte« dentsche« Namen im Ausland« wieder zu große» Ehre« g«, bracht haben." Cuno gehöre zu den Sonnenmenschen, wie Bischof Ketteler sich auSbrllckte, die überall, wohin sie kämen, Freude und Wärme trügen. Das wisse am besten seine Familie. Wer in Cunos Hause habe verkehren dürfen, kenne die innige Verbundenheit des Vaters mit seinen Kindern. Er habe die Kraft zu seinem Arbeiten und Schassen aus seinem festen Glauben und seiner innigen G o t t v e r b u n d e n h e i t genommen. Der Tote sei ein Mann der weitesten Aufgeschlossenheit für die Frage» der Wirtschaft gewesen und zugleich ein Mensch der tiefsten ------ Gebetes und der Riesige Erweiterungsbauten -er Retchsbank Berlin, 6. Januar. Die Reichsbank beabsichtigt, noch im Lause des Sommers mit der Errichtung eine» Er weiterungsbaues für da» Hauptgebäude zu be ginnen. Das Terrain, da» bebaut werden soll, hat eine Größe von etwa 16 000 Quadratmeter. Auf diesem Terrain stehen zur Zeit etwa 88 Gebäude, die schon im Frühjahr abgerissen werden sollen. Di« Bauzeit wird etwa drei Jahre dauern. Dicgesamten Baukosten bürsten -wischen 28 »a kNtlltouen liegen« . . MitiMkeMreit um den preußischen Etat vradkioolcknng nnnoror vorUuor Svbrkktloliung Berlin, 0. Jan. Reichskanzler von Schleicher empfing heute vormittag NH Uhr den preußischen Minister- Präsidenten Braun als den Chef der sogenannten „Hoheits regierung" zu einer Besprechung. Herr Braun brachte da- bet all die Wünsche, die er bisher vergeblich burchzusetzen sich bemüht hat, noch einmal vor. Das Hauptbestreben Brauns, dessen Handeln wohl mehr dem Druck seiner Partei als eigenen Trieben entspringt, geht darauf hinaus, sich und seine Schattenregierung wieder in die preußische Exekutive cinzngliedcrn, die bekanntlich letzt tn den Händen des NeichökommtssarS für Preußen, also des Reichskanzlers von Schleicher, selbst liegt. Herr Brann will die ziemlich bedeutungslosen Befugnisse, die bas Leipziger Urteil ihm be lassen hat, vor allem auch dahin ausgedehnt wissen, daß er und seine Negierung allein berechtigt seien» den preußischen Etat sür bas Jahr 1SSS dem Land, tag »orzulegen. Wenn auch über die Unterredung des Reichskanzlers mit Herrn Braun seitens der amtlichen Stellen weiter keine näheren Mitteilungen gemacht werden, so wird man wohl -och anzunchmen haben, -aß -er Reichskanzler selbstverständ- ltch nicht daran denkt, der preußischen „Hoheitsregierung" - Befugnisse wieberzugeben, die ihr bas Vorgehen be» Reiche» im Juli -eö letzten Jahres entziehen mußte. Was nun die Vorlegung -es preußischen Etats angeht, so besteht immer noch die Notverordnung des Reichspräsidenten, die den E xe k u t t v b e h ö r d e n der Länder das Recht einräumt, ihre Haushalte aus Grund deö Artikels 48 der NeichSver- fassung zur Verabschiedung zu bringen. Für Herrn Braun n»d seine Negierung besteht also keinerlei „Verpslichtung", sich überhaupt um den preußischen Etat zu bekümmern. Diese Sorge kann er der kommissarischen StaatS- regieriing überlassen. Ob es zutreffend ist, daß Herr Braun die Absicht hat, mit dem Reichskanzler von Schleicher Nochmals zu konferieren, wird man abzuwarten haben. MtWMktlKte Mr Wpen und Hitler vr»I>lw«lü«og «nooror vorllaor Lckrlltloltnng Berlin, S. Januar. Die Unterredung zwischen dem früheren Reichskanzler v. Pap en und dem Führer der NSDAP., Adolf Hitler, wird in einem Teile der Presse erneut zum Anlaß genommen, die Behauptung zu wieder holen, die beiden Herren hätten ein gegen den Reichskanzler gerichtetes Vorgehen besprochen. Trotzdem diese tatsächlich nicht zutreffende Behauptung schon zurückgewicsen worden ist, wird sie geflissentlich weiter aufrechterhalten, offenbar in der Absicht, den erneut etngeleiteten Versuch, eine Einigung der nationalen Kräfte herbeizustthren, zum Scheitern z» bringen. Die dem Reichskanzler v. Schleicher nahe stehende „Berlin « r B ö r se n z e i t u n g" wendet sich heute gleichfalls gegen die Manöver, indem sie feststem, „das, cs sich in Köln um «tue einfache Aussprache über die poli tische Lage gehandelt hat und nicht um das Anspinnen einer großen Intrige gegen den Reichskanzler v. Schleicher". Ein derartiges Komplott Ist weder der offenen Art des Herrn v. Pap en zuzutraue», noch ist einzuschen, welche Erfolge sich Hitler von einem solchen „Kulisscnspiel", das er übri gens selbst noch tn einer seiner letzten Rede verdammt hat, versprechen könnte. MM Woche »le»« ReMraMchetten Berlin, 6. Januar. Gleichzeitig mit den Ausschüssen des Reichstages nimmt in der nächsten Woche auch der Reichs - rat nach der Weihnachtspause seine Arbeiten wieder auf. Einige Ausschüße sind bereits einbcrufcn, und auch eine Vollsitzung wird voraussichtlich am Donnerstag stattftnden. In dieser Woche finden keinerlei AuSschnßtagungen im Reichstag statt, so daß die Gerüchte von einem für heute zu erwartenden Vorstoß Hamburgs im NeichSrat wegen der Margartneverordnung damit hinfällig sind. Auch in der hamburgischen Gesandtschaft ist von einem solchen Vorstoß nichts bekannt.
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